Zu den Orang-Utans auf Borneo
Mulu Nationalpark
Die Zeit in Mulu ist vorüber, wir sind gerade in der Zivilisation zurück und in Kuching angekommen, die 4 Tage/3 Nächte sind nachzutragen.
Mulu - jeder Reisebegeisterte hat von Mulu und seinen einzigartigen Höhlen schon etwas gehört und auch für uns war Mulu ein "Muss". Die Frage vorab: Paket buchen zu schon recht heftigen Preisen oder lieber vor Ort schauen zwecks der Unternehmungen. Wir haben die Unterkunft, das "Mulu village", vorgebucht und den Rest offen gelassen.
Nach Mulu gehen pro Tag 4 Flüge, 2 von Miri, 1 von Kuching und 1 von Kita Kinabalu. Schon der Anflug ist eine Augenweide, Dichter Regenwald, durchbrochen von Flussläufen, dann eine Waldwiese mit einem Asphaltstreifen, fertig ist der Airport. Die kurze Landebahn spürt man deutlich am heftigen Bremsen.
Dann hat alles dörflichen Charakter. Man läuft übers Rollfeld zu einer kleinen Ankunftshalle, das Gepäck wird mit einem Handwagen entladen. Und der Baggageclaim.... seht selbst:
Ohne irgendwas vereinbart zu haben, wurden wir draußen erwartet zwecks Transfer. Grace hat uns und noch eine Familie eingesammelt und uns zum Mulu village gebracht. Ist nicht weit, aber trotzdem sehr angenehm. Und das zum Standardpreis in Mulu, jede Fährt kostet 5 RM je Nase, egal wohin, weit gehts ohnehin nicht, 3 km Straße gibt's in Mulu und dann ist Schluss.
Das Mulu village liegt fast am Ende, vor der Brücke zum 5* Marriot-Hotel. Wir haben uns bewusst für eine familiäre Unterkunft entschieden.... das Marriot passt unserer Meinung nach nicht für einen Mulu-Besuch. Und das Mulu villlage hatte so viel gute Bewertungen.
Wir wurden von Brenda und James, den Hausherren begrüßt. Und gleich bei der Einführung hab's jede Menge Input. Und Brenda bot uns sogleich an, die Touren zu den 4 Showcaves selbst zu machen, sie ist selbst Guide. Prima, besser könnte es nicht laufen.
Den Canopy Walk und den Nightwalk hingegen, das ginge nur über das NP-Office. Wir sollten demnach zum Office gehen und danach würde der Rest geplant. Gesagt getan. Bei Brenda gibt's Fahrräder, mit denen man die 2 km bis zum NP-Entrance radeln kann.... oder auch nicht.
Radeln bei Brenda ist ein Abenteuer. Bicycles mit special effects. Nach 300 m fiel bei Frau die Pedale ab und war auch nicht zu überzeugen, sich wieder einschrauben zu lassen. Spätere Modelle überzeugten mit flexibler Lenkung, dem Bezug aufs Wesentliche - radeln ja, bremsen nein - oder total ausgeleiertem Tretwerk...aber immer noch besser als laufen...und wir wurden drauf angesprochen, wo man denn Fahrräder mieten kann. Da hat Brenda das Monopol.
Im NP-Office unsere Wünsche vorgetragen. Tja Nightwalk ausgebucht, die ganze Woche. Und Canopy walkway nur am Abflugtag morgens. Die Touren sind limitiert und wenn voll, dann voll. So haben wir uns dann für eine zusätzliche Tour angemeldet -Fast Lane- und die NP-Fee gezahlt. Den NP-Pass gibt's standardmäßig für 5 Tage. Mit der zusätzlichen Höhlentour zusammen für 3 Nasen 260 RM gezahlt, also alles sehr im Rahmen
Manche Touren finden auch nicht täglich statt. Bei Touren mit Übernachtung geht es ohnehin nur mit Vorplanung, z. B. Pinnacles. Später mehr dazu.
Wir sind am ersten Nachmittag dann losgezogen zum batswatching -dem täglichen Ausfliegen der Fledermäuse- gestartet. 2 km auf Plankenwegen bis vor die Deer cave. Dort ist ein Aussichtspunkt, wo sich alle bats-Freunde versammeln. Gibt auch ein kleines Kiosk, pieksaubere Toiletten.... alles Achtung... Zwischen 17 Uhr und 18.30 Uhr beginnt das einmalige Schauspiel. Millionen von Fledermäusen verlassen in Scharen die Höhle . Unbeschreiblich wie die organisiert sein müssen, Schwarze Gebilde am Himmel, die immer wieder ihre Form ändern und sich in sich selbst drehen, teils auch mal im Kreisverkehr
An dem ersten Abend waren nicht viele Schaulustige da, vllt 25-30.
Empfehlungen folgend, haben wir den anderen beim Rückweg den Vortritt gelassen und sind dann in der beginnenden Dunkelheit den beleuchteten Plankenweg zurück und wurden mit einem unglaublich intensiven Regenwaldkonzert belohnt. Die unglaubliche Breite der Tiergeräusche... so haben wir es vorher nirgens erlebt. Nur bei Raphael... da hätte ich mir an dem Abend einen "stumm "-Schalter gewünscht... er wollte quasseln.
Am NP Ausgang gleich gespeist... es gibt insgesamt gerade mal 4 Möglichkeiten fürs Dinner - und zurück geradelt, Dank Taschenlampe sogar mit Licht.
Zur Unterkunft. Meinung aller Vortäter: einfach, aber sehr, sehr freundlich und umsichtig. Und das trifft es völlig richtig. Die Zimmer haben nur das Nötigste, das Bad ist aufs Minimum reduziert, Strom gibt's nur von 18 bis 24 Uhr.... da geht auch der Venti. Keine richtigen Fenster, nur Gaze. Insgesamt 7 Zimmer und bestens gebucht.
Und trotzdem oder auch ein bisschen deshalb war es eine sehr außergewöhnliche Zeit in Mulu. Alles geht langsamer dort, es ist eine Gemeinschaft, auch mit den anderen Gästen. Es ist EINFACH schön.
Die Touren sind im nächsten Punkt beschrieben, hier noch ein paar allgemeine Eindrücke
Aufbruch: | 06.07.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.07.2019 |
Malaysia