Das Lahntal zwischen Lahnstein und Wetzlar

Reisezeit: März 2022  |  von Herbert S.

Limburg

erste Eindrücke

Wir hatten Limburg als Station gewählt und mit dem Appartement Perla einen guten Griff getan. Die Wohnung war top ausgestattet und nur 15 min Fußweg vom Zentrum entfernt, so dass wir auch am ersten Tag bereits einen ersten Spaziergang machen konnten, u.a auch um ein Restaurant zu finden.
Wir nähern uns von Norden und überqueren die Lahn über die alte Lahnbrücke, die als erste Steinbrücke von 1315-1345 erbaut wurde.

der äußere Wehrturm der Brücke wurde in der ersten Hälfte des 14.Jh. auf quadratischen Grundriss von 12x12m erbaut -

der äußere Wehrturm der Brücke wurde in der ersten Hälfte des 14.Jh. auf quadratischen Grundriss von 12x12m erbaut -

Von der Brücke haben wir dann einen phantastischen Blick auf den St. Georgs Dom.

St. Georgs Dom

St. Georgs Dom

Auf dem Weg zum Indian Palace - eines der wenigen geöffneten Restaurnts an diesem Tag - schauen wir uns bereits ein wenig in der Altstadt um. Für die eigenliche Besichtigung nehmen wir uns an einem anderen Tag die Zeit und Muße.

Indian Palace - Bild aus der Webseite

Indian Palace - Bild aus der Webseite

uns haben es die Serviertöpfe angetan

uns haben es die Serviertöpfe angetan

Stadtrundgang Limburg

an der alten Lahnbrücke befindet sich eine der zahlreichen Schleusen

an der alten Lahnbrücke befindet sich eine der zahlreichen Schleusen

Brückenfigur

Brückenfigur

Haus Brückengasse 9 - genannt das 'Haus der Sieben Laster' wurde 1567 erbaut.

Haus Brückengasse 9

Haus Brückengasse 9

die in die Balkenköpfe geschnitzten Figuren stellen die Hoffahrt, den Geiz, den Neid, die Unkeuschheit, die Unmäßigkeit, den Zorn und die Trägheit dar

die in die Balkenköpfe geschnitzten Figuren stellen die Hoffahrt, den Geiz, den Neid, die Unkeuschheit, die Unmäßigkeit, den Zorn und die Trägheit dar

In der Fahrgasse 5 steht der Waldorffer Hof - eine erste Erwähnung der ursprünglichen Anlage stammt von 1435. Von 1540 bis 1989 war sie im Besitz der Familie Walderdorff. Nach umfassenden Sanierungen 1989 erscheint der bedeutendste Adelshof der Stadt wieder in vollem Glanz.

Walderdorffer Hof

Walderdorffer Hof

Das Haus Kleine Rütsche 4 ist ein 1290 erbautes Hallenhaus, das 1670 umgebaut wurde . Es steht an der engsten Stelle der Stadtdurchfahrt auf dem alten Handelsweg Flandern-Byzanz.i

Haus Kleine Rütsche 4

Haus Kleine Rütsche 4

gegenüber eine interessante Konstruktion, um mehr Wohfläche zu erhalten

gegenüber eine interessante Konstruktion, um mehr Wohfläche zu erhalten

Zwischen Rütsche, Salzgasse und Nonnenmauer gibt es zahlreiche weitere Fachwerkbauten mit interessanten Details

ein Bäcker hat auf seiner Fassade zahlreiche Slupturen angebracht, die die Phantasie ankurbeln oder mit dem Bäckerhandwerk zu tun haben

ein Bäcker hat auf seiner Fassade zahlreiche Slupturen angebracht, die die Phantasie ankurbeln oder mit dem Bäckerhandwerk zu tun haben

Am Kommarkt - dem lebendigsten und großzügigsten Platz der Altstadt - vorbei gehen wir zur Stadtkirche, die um 1300 erbaut wurde und bis 1813 Franziskanerkriche war. Die barocke Umgestaltung erfolgte von 1738-43-.

Stadtkirche

Stadtkirche

Über den Roßmarkt geht es dann durch den Pfarrweg bergauf zu Schloß und Dom.
Der romanische Mittelbau des Schlosses wurde Anfang des 13. Jh. von Gerlach von Ysenbrug erbaut. Der zugehörige Kapellenbau soll wertvolle mittelalterliche Wandmalereien enthalten, ist jedoch nicht zugänglich. Um 1380 wurde der südliche Flügel mit Saalbau begonnen. Im 16. Jh. wurde dann der Fachwerkbau mit polygonalem Fachwerktreppenturm errichtet.

Schloß Limburg

Schloß Limburg

vom Rand der Rasenfläche hat man einen guten Blick auf das Lahntal mit Autobahnbrücke

vom Rand der Rasenfläche hat man einen guten Blick auf das Lahntal mit Autobahnbrücke

Der Limburger Dom, nach seinem Schutzpatron St. Georg auch Georgsdom genannt, ist seit 1827 die Kathedralkirche des Bistums Limburg und thront oberhalb der Altstadt von Limburg an der Lahn neben der Burg Limburg. Die hohe Lage auf dem Kalkfelsen oberhalb der Lahn sorgt dafür, dass der Dom weithin sichtbar ist.
-
Der Limburger Dom wurde zwischen 910 und 940 als Stiftskirche St. Georg zuerst errichtet, Stifter war der Konradinergraf Konrad Kurzbold (948), der hier einen Ort des Gebetes für eine Kanonikergemeinschaft einrichtete. Die Kaiser und Könige Ludwig das Kind, Konrad L, Otto L, Konrad IL und Heinrich IV. beschenkten die Kirche reich, 1058 und ab etwa 1190 wurde die Kirche umgebaut und schließlich 1235 als Bau im romanisch-gotischen Ubergangsstil errichtet. Dabei erhielt sie auch einen Großteil ihrer reichen Ausmalung. Stiftergrab und Tauf stein sind die bedeutendsten Ausstattungsstücke des auch als Limburger Pfarrkirche genutzten Gotteshauses mit dem Patronat des hl, Nikolaus. Nach der Aufhebung des Stiftes 1802 wurde die Kirche 1821/1827 Kathedrale des nassauischen Bistums Limburg.

Der Dom ist eine dreischiffige Basilika, die romanische und frühgotische Elemente verbindet. Er verfügt über eine westliche Vorhalle und einen halbrunden Chor mit Chorumgang. Die äußeren Ausmaße muten mit 54,5 Metern Länge und 35,4 Metern Breite eher bescheiden an. Der Baukörper ist reich gegliedert; aus ihm wachsen sieben Türme heraus. Die Zahl Sieben steht unter anderem für die Anzahl der Sakramente. Die größten dieser Türme ragen mit 37 Metern Höhe an der Westseite empor und bilden die markante Doppelturmfassade.
Der spitze Vierungsturm überragt mit einer Höhe von 66 Metern alle anderen Türme und bildet die Mitte des Baukörpers. Diese Höhe erhielt er nach einem Blitzeinschlag 1774, als hiernach der Turm um 6,5 Meter erhöht wurde. Die Ecktürme am südlichen Querhaus wurden 1863 errichtet.

Grabmal Konrad Kurzbold -  * 890 - t 948
Konrad war aus dem Geschlecht der Konradiner und Graf des unteren Niederlahngaus. Er war ein Vetter von König Konrad I. und gründete das Stift St. Georg in Limburg, um das sich die Stadt Limburg an der Lahn entwickelte.

Grabmal Konrad Kurzbold - * 890 - t 948
Konrad war aus dem Geschlecht der Konradiner und Graf des unteren Niederlahngaus. Er war ein Vetter von König Konrad I. und gründete das Stift St. Georg in Limburg, um das sich die Stadt Limburg an der Lahn entwickelte.

neben  romanischen und gotischen Fenstern finden sich auch moderne Fenster im Inneren

neben romanischen und gotischen Fenstern finden sich auch moderne Fenster im Inneren

Die alte Stiftsvikarie war ursprünglich ein Burgmannhof. Neu erbaut um 1515 innerhalb der Burganlage war sie Stiftsherrenhaus der Herren von Staffel.

Fachwerkerker über Konsolstein - achteckiger seitlicher Fachwerktreppenturm

Fachwerkerker über Konsolstein - achteckiger seitlicher Fachwerktreppenturm

Diozesanmuseum

Diozesanmuseum

Von hier aus kann man über Treppen wieder hinab in die Altstadt gelangen.

Am steilen Weg liegt das Gotische Haus - Römer 2-4-6 - ebaut 1289 als Typus des gotsichen Hallenhauses

Gotisches Haus

Gotisches Haus

etwas unterhalb liegt der ehemalige Stadthof des Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau - Die 1322 begonnene Johanneskapelle dient heute der evangelisch-lutherischen Gemeinde als Gotteshaus

etwas unterhalb liegt der ehemalige Stadthof des Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau - Die 1322 begonnene Johanneskapelle dient heute der evangelisch-lutherischen Gemeinde als Gotteshaus

An der alten Lahnbrück ist der Rundgang dann im Prinzip beendet; es bleibt nur noch der westlich der Brücke liegende Katzenturm anzuschauen

Der Katzenturm, einer der letzten Reste der alten Stadtbefestigung, entstand zwischen 1220 und 1230. Seine Bezeichnung erhielt er durch die von hier abgeschossenen Böller oder „Katzenköpfe".
Das Untergeschoss mit einem Durchmesser von zehn Metern erreicht eine Mauerstärke von etwa 2,50 Meter. Im Mittelalter diente der Turm als Gefängnis. Anfang des 20. Jahrhunderts war er nur noch eine Ruine. Zwischen 1984 und 1986 wurde der Katzenturm erneuert.
Das Obergeschoss wurde analog zu ähnlichen Bauwerken in Nassau errichtet. Hier befindet sich heute das Lahnschifffahrts-Museum der Limburger-Marine-Kameradschaft.

Katzenturm

Katzenturm

© Herbert S., 2022
Du bist hier : Startseite Europa Deutschland Limburg
Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Märzsonne ausnutzend wollen wir uns die zahlreichen Burgen, Schlösser und Fachwerkstädtchen anschauen. Leider stellt sich jedoch heraus, dass wir zu früh im Jahr unterwegs sind, da die meisten Sehenswürdigkeiten erst am 1. April öffnen und man sich auf das Äußere beschränken muß.
Details:
Aufbruch: 25.03.2022
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 31.03.2022
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors