Unterwegs in Norwegen und Finnland

Reisezeit: August / September 2023  |  von Heidi P.

Unterwegs

Der Aufbruch

Am 12. August 2023 brechen wir früh morgens um sieben Uhr auf. Ein letztes Mal alles kontrolliert - ist alles abgeschlossen, sind alle Pflanzen draußen und wo ist der Hund? Sammy sitzt schon im Auto - hat wohl Angst, wir könnten ihn vergessen. Alles passt und es geht los.

Wir kommen von der Nordseeküste und wollen über Flensburg bis nach Dänemark am ersten Tag. Ein Stau darf natürlich auch nicht fehlen und so kommen wir am späten Nachmittag an unserem ersten Nachtplatz in Dänemark an.
Direkt an einem Minimarkt - nichts besonderes aber ruhig und der Markt hatte sogar am Sonntag auf.

Unser erster Stellplatz, Dänemark, Äarup Sogn bei einen Minimarkt und einer Kirche

Unser erster Stellplatz, Dänemark, Äarup Sogn bei einen Minimarkt und einer Kirche

Am nächsten Tag sind wir weiter nach Schweden. Es gibt eigentlich nicht viel zu sagen! Unser Ziel war ja Norwegen und so wurde erst einmal gefahren. Wir hatten uns für den Landweg entschieden und sind über die beiden Brücken, Storebaeltsbroen und die Öresundbrücke gefahren. Diese sind schon beeindruckend. In Schweden haben wir noch einmal übernachtet um am nächsten Tag nach Norwegen zu fahren.

Stellplatz in Schweden , Nödinge, Ale Kommune

Stellplatz in Schweden , Nödinge, Ale Kommune

Die Reise beginnt

Die Einreise von Schweden nach Norwegen haben wir kaum wahrgenommen. Erst dachten wir, wir sind an einer Mautstation. Bis wir geschnallt hatten ,dass das die Grenze war waren wir schon in Norwegen. Wir waren in der Nähe von Oslo und unsere erste Station sollte in Sundvollen sein. Den Platz hatten wir vorher bei park4night raus gesucht, einfach aber mit sauberer Toilette und man konnte den Bau eines Vikingerschiffs ansehen. Durch die vielen Regenfälle war ein Teil des Platzes unter Wasser und was soll ich sagen - es regnete schon wieder. Da der komplette Juli auch schon in Deutschland ins Wasser gefallen war, hatte ich natürlich Panik, das es die ganze Zeit unserer Reise nur regnet - aber was soll's, schließlich sind wir in Norwegen und nicht am Mittelmeer.

Der Bau des Vikingerschiffs

Der Bau des Vikingerschiffs

Tommerenna

Geplant war die Fahrt Richtung Honefoss. Wir wollten zur Morkgonga Nationalroute.
Aber auch hier war nach heftigen Regenfällen, Land unter. Ganze Straßenzüge waren gesperrt, so das wir uns gleich für Plan B entschieden und gen Süden Richtung Vennessla zur Tommerenna fuhren. Die Tommerenna ist eine alte Flößerrinne. Der Startpunk ist am Kraftwerk Steinsfossen und ca. 4 Kilometer lang. Wir waren erst am Nachmittag dort angekommen und es war einigermaßen viel los, so das wir beschlossen am nächsten Tag früh wieder zu kommen. Die Tommerenna ist schmal und es wird ohne Hund schon eng wenn es voll ist. Am nächsten Morgen waren wir so gut wie alleine und konnten es richtig genießen. Am Ende steht man vor einer Staumauer und wer keine Lust hat die Rinne auch noch zurück zu laufen, kann über eine Waldstraße - auf einem Hinweisschild steht nach Vennessla 10 Kilometer - zu Fuß zurück laufen. Steinsfossen liegt vor Vennessla ich schätze es sind ca. fünf Kilometer Fußmarsch. Unterwegs gibt es noch wieder eine Möglichkeit zur Rinne zurück zu laufen - haben wir aber nicht gemacht - der Rundweg war herrlich und das bei bestem Wetter.

Die Tommerenna

Die Tommerenna

Aussicht

Aussicht

Die Tommerenna

Die Tommerenna

Die Tommerenna am Ende. Die Staumauer lässt das Wasser an der Seite durch und schießt mit großer Kraft durch die Rinne

Die Tommerenna am Ende. Die Staumauer lässt das Wasser an der Seite durch und schießt mit großer Kraft durch die Rinne

Hardangervidda

Nach zwei Tagen verlassen wir unseren Stellplatz und unser Ziel ist die Nationalroute Hardangervidda. Zunächst folgen wir der E134 um dann hinter Roldal die 520 Richtung Sauda zu nehmen. Eine grandiose Landschaft wartet auf uns - mit Worten kaum zu beschreiben. Die Straße ist eng aber den Scharfen auf der Seite und auf der Fahrbahn ist das egal, die bleiben einfach liegen, so das man schon mal aussteigen muss um sich ein wenig Platz für die Weiterfahrt zu schaffen. Eigentlich hatten wir vor nach Odda zu fahren aber da wir auf die 520 abgebogen waren, ging es jetzt runter Richtung Haugesund. Wir sind dann irgendwo bei Ölen wieder auf die E134 und dann wieder hoch zur ursprünglichen Route Richtung Odda.

Unterwegs auf der 520

Unterwegs auf der 520

Selber Ort

Selber Ort

Bei Sauda

Bei Sauda

Läfefossen

Auf unserer Strecke lag noch der Läfefossen, bei dem wir noch einen kurzen Stopp machen und die Stufen bis nach oben laufen. Unser Nachtlager liegt später auf der Höhe von Ullensvang bei einem Bauernhof. Am nächsten Tag fing es an zu regnen und wir beschließen ein Stück zu fahren, bis zu einem Stellplatz hinter einem Tunnel. Wir brauchen mal eine Pause.

Der Läfefossen

Der Läfefossen

Hinterm Tunnel, Regenpause

Hinterm Tunnel, Regenpause

Voringfossen

Wieder zurück auf unsere geplante Tour ging es jetzt zum Voringfossen. Uns interessierte die Brücke über die Schlucht und wir wurden nicht enttäuscht. Wir kamen an bei herrlichem Wetter und toller Sicht. Eine Stunde später lag alles im dichten Nebel - wie von Geisterhand, eine unheimliche Atmosphäre . Wir gingen zurück zum Auto und fuhren weiter zu unserem nächsten Stellplatz für die Nacht. Unser nächstes Ziel war Lillehammer.

Der Nebel kommt

Der Nebel kommt

Lillehammer

Nach einer guten Nacht auf einen etwas matschigen Waldparkplatz fahren wir nach Lillehammer. Unser Ziel ist der Olympiapark und die Sprungschanze mit seinen 936 Stufen. Wer oben angekommen ist kann wirklich Stolz auf sich sein - ich war es wenigstens auch wenn viele, vor allen junge Leute und selbst Georg
eine bessere Konditionen haben. Es ist verdammt hoch und ich habe jede Menge Hochachtung vor den Springern. Wer oben ist muss auch wieder runter und wer glaubt, dass wäre einfacher, dem kann ich sagen - ist es nicht, meine Beine haben ganz schön gewackelt als ich unten war. Aber es gibt auch eine gute Nachricht! Wer überhaupt keine Lust zu laufen hat, nimmt einfach den Sessellift. Unten sind wir noch eine Runde mit Sammy gelaufen und weiter gefahren.

Landschaftsroute Rondane

Unser nächster Halt lag an der 27 nahe Atnbrua. Als wir hier vorbei fuhren entschieden wir kurzfristig hier zu bleiben. Ein großer Parkplatz mit Toiletten, ein Platz für Kinder und in der Saison auch ein Kiosk, der hatte aber schon geschlossen. Aber vor allen ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Die Wanderung ging über eine Hängebrücke weiter durch etwas matschigen Boden der teils mit langen Brettern ausgelegt war. Immer wieder traf man auf Stellen, die man irgendwie umgehen musste aber das machte das Ganze eher noch spannender und man wurde mit einer abwechslungsreichen Landschaft belohnt. Weiter unten hatte man das Gefühl durch eine Schneelandschaft zu laufen, dabei handelte es sich um weiße Moose die den ganzen Waldboden bedeckten wo zwischendrin noch Beeren und Pilze hervorlugten

Die Hängebrücke

Die Hängebrücke

Wie eine Schneelandschaft

Wie eine Schneelandschaft

Die Umgebung änderte sich um so höher wir kamen und wurde steiniger. Überall standen die Steinmännchen mit einem roten T ohne die wir die Route wohl auch nicht gefunden hätten. Endlich oben, hatten wir einen tollen Ausblick auf das unten liegende Tal. Nach einer kurzen Pause machen wir uns und natürlich auch Sammy auf den Rückweg und nach ca. fünf Stunden sind wir wieder an unserm Auto. Wir verbringen eine weitere Nacht hier und am nächsten Morgen fahren wir nach dem Frühstück weiter.

Der Weg nach oben

Der Weg nach oben

Lom

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt fort. Weiter auf die 27, dann auf die 29 und E6 Richtung Sel. Von da aus, nach einer weiteren Nacht nach Lom. Das ist ein muss dachten wir aber das dachten hunderte andere auch - also schnell ein Foto und bloß weiter.

Die alte Stabkirche in Lom aus dem 12. Jahrhundert

Die alte Stabkirche in Lom aus dem 12. Jahrhundert

Briksdalsbreen

Wir sind dann auf der 15 weiter gefahren und haben durch Zufall einen schönen Stellplatz für die Nacht gefunden. Am nächsten Tag wollten wir dann zum Gletscher und zwar zum Briksdalsbreen einem kleineren Arm vom Jostedalsbreen. Wir waren einigermaßen früh da und fanden einen guten Platz zum Übernachten für umgerechnet 18,00 Euro die Nacht. Der Weg hoch zum Gletscher ist ein wenig mühsam aber nicht sonderlich schwer. Es gibt auch noch die Möglichkeit sich mit einem Trolli hochfahren zu lassen, was auch gut genutzt wurde. Oben hat man ein gefühlt von Karibik - der Strand, glasklares blaues Wasser bei herrlichsten Sonnenschein und den Blick auf den Gletscher.
Wir blieben hier einige Zeit und genossen diesen Anblick. Am Abend standen wir, bis auf zwei weiteren Autos alleine.

Ohne Worte

Ohne Worte

© Heidi P., 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vor fast einem Jahr haben wir beschlossen uns einen Camper zu kaufen. Nach einem Jahr voller Planung, viele gelesene Reiseberichte und Videos, soll es jetzt los gehen - wir wollen unseren eigenen Reisebericht schreiben. Um
Details:
Aufbruch: 12.08.2023
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 25.09.2023
Reiseziele: Norwegen
Der Autor
 
Heidi P. berichtet seit 8 Monaten auf umdiewelt.
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