australien... let`s start...

Reisezeit: Mai - August 2006  |  von susanne mangold

ankunft und 4wd...: ein MUSS - das Herz des roten Kontinentes

keine Angst, ich bin immer noch am leben. und nun duerft ihr mit mir die letzten tage der superlative geniessen, oder euch sofort wieder ausloggen - wie ihr wollt!

wieso diese absolut bombastisch waren fuer mich? ich erfaehrt es gleich...

nach meinem anflug in alice springs brachte mich der airport-shuttle mit einem suedafrikaner-paerchen in das gebuchte yha. wie es aber weitergeht mit meinen aktivitaeten war mir bis zur ankunft in der jugi noch unbekannt. schnell aenderte sich dies, da ich beim einchecken gleich den flug nach cairns sowie einen 3-tagestrip fuer die naechsten tage buchte. die von ihr vorgeschlagene (und fuer mich gut aussehende) wildward-tour war also gebucht.
nun kurz schlafen gehen (zu 2t in einem 16er frauenzimmer) damit ich am kommenden morgen bereit war. 06.00h war es, als uns der 'wayoutback-bus' abholte. war ich nicht mit der falschen gesellschaft unterwegs? im bus versicherte mich dann lindsay (unser guide), dass sie mich umbuchen mussten, da die andere gesellschaft zu wenig anmeldungen hatte. gut fuer mich - zahle eine bustour und erhalte eine viel bessere 4wd-jeep-tour, wobei wir auch auf die von anderen gesellschaften unbefahrenen 4wd-strassen befahren konnten. also wirklich abenteuer pur zu einem superguenstigen preis. unsere gruppe bestand aus 7 frauen und drei maenner (davon zwei mamis mit ihren soehnen). absolut genial. nach dem papierkrieg und wild-cat, eh wildway-kappenkauf nahmen wir den weg unter die raeder und so langsam zeigte sich auch die sonne am horizont. nach einem kurzen kamelfarm-stopp gings zum ersten roadhouse (mt. ebenezer) wo wir uns mal staerken konnten und die aboriginal-art bestaunen konnten. zum ersten mal sah ich den kleinen 'thorny devil', welcher ich mit monique krampfhaft im outback suchte. weiter ging es im jeep richtung uluru (ayers rock). die einten schliefen in einer bequemen stellung, die anderen genossen die landschaft mit bueschen, akazien, eukalyptus, usw.

lindsay erklaerte uns immer wieder die sehenswuerdigkeiten oder wie die namen der strassen entstanden sind.
endlich konnten wir den uluru sehen; mein traum wird wahr. doch irgendwie bin ich gar nicht so 'buah', als ich davor stand. der fels war riesig, vor lauter eisengehalt ganz rot und wurde leider bestiegen (die aborigines lieben das gar nicht). wir umliefen in der gruppe den berg in etwa 3,5 stunden und genossen die verschiedenen ansichten dieses gigantischen wunders. auch die fusseintritte von tieren aus frueherer zeit oder sperreinstiche konnten wir gut erkennen. zum abschluss waren wir erleichtert, als wir den jeep sahen, welcher uns zum ersten nachtlager brachte. aber nein, zuerst gibt es noch aepfel und orangenschnitze zur staerkung, denn wir mussten im busch draussen holz sammeln fuer das naechtliche lagerfeuer. wir durften also die duerren baeume ausreissen oder das herumliegende holz zusammentragen und auf den anhaenger aufbinden. ein kurzer abstecher ins cultural center zeigte uns einige impressionen der religion, kunst und gesetze der aborigines. das erste nachtlager wurde bald erreicht und wir bestiegen schnellstens eine sandduene, bevor die untergehende sonne gegenueber uluru bereits den abend einklingen liess. zur feier dieser phaenomenalen aussicht gibt es champagner und einen kleinen snack (perfect). zurueck im lager bereiteten wir die swags (eine art militaerschlafsackhuelle in der schweiz mit einer integrierten matratze und kissen, wobei man den eigenen schlafsack einlegen kann) aus. das abendessen mundete lecker, und kalt war es auch schon. zum glueck brachte lindsay bereits das feuer zum entflammen. dusche? nein, heute lasse ich mich stinken... also direkt in die huelle und probieren, sich im kreis ums lagerfeuer warm zu halten. leider haemmerte mir der kopf diese nacht so fest, dass der schlaf echt kurz war. somit hatte die gruppe wenigstens jemand, der zwischendurch ein 'holzschitt' aufs feuer warf.

tagwache morgenfrueh um 05.30h. zum glueck fuer mich, denn im stehen war mein kopfweh weg und theresa gab mir eine schmerztablette. im tageslicht fand ich sogar noch meine alka-seltzer!!! schnell ueber-dem-feuer-gemachte-toast, cornflakes und kaese essen und einen warmen kaffee geniessen. dann ab zum sonnenaufgang. juhui, wir waren wiedermal die ersten vor ort
uluru und kata tjuta (olgas) zeigten sich von der morgendlich schoensten seite. ploetzlich genossen alle touris auf der kalten sandduene die stille. grandios.
weiter gings zum nationlpark kata tjuta, wo uns ein 8 km langer walk durch das kalte valley of the winds (der namen sagt es) bevorstand. einpacken, kappe aufsetzen und zwiebelschichtig anziehen. man koennte meinen wir seien in der antarktis. beim ansicht dieser felsformationen brachte ich mich nicht mehr aus dem staunen. beim walk durch die felsen erspaehte mein adlerauge ein grosses red-kaenguruh, welches laut guide sehr selten zu sehen sei auf diesen felsen. die weissen eukalyptusbaeume, die roten felsen (sind verbunden mit ayers rock) und die gruenen baeume zaubern uns ein farbenspiel vom schoensten vors auge. die kameras knippsen wie wild durch die gegend, obwohl keine japaner mit uns waren (sorry - grins). waehrend den ca. 3 stunden konnte ich wiedermal deutsch, franzoesich und - natuerlich englisch sprechen. mein gehirn wird also wiedermal gebraucht. so langsam bin ich auch englisch-muede. dauernd mussten wir uns wieder ausziehen, anziehen, ausziehen, anziehen; denn je nach ort war es echt windig oder angenehm warm. gigantisch. lindsay begab sich auf dem lookout auf den rueckweg, den von hier konnten wir uns in der gruppe gut zurechtfinden. am ziel angelangt waren alle muede, aber uebergluecklich. nun heisst es ab in den busch - regelrecht. denn die uebernachtung befand sich weit ab von haeusern, cattle-station und wasser. das duschwasser musste ich zuerst mit gesammeltem holz einheizen und auf dem 'ruhigen ort' hatte man direkten ausblick auf den busch. anmeldung einfach mit 'hallo?'...

diese nacht waren spiele rund ums feuer angesagt. mit 'around-the-world', abc-musikinterpreten suchen, usw.
war sehr kurzweilig und lustig. auch die unterwegs gekauften murshmellows (oder wie diese suessen gummidinger heissen) wurden ueber dem feuer gebraten und schmecken wirklich nicht schlecht. auch das selbstgebratene brot mit fleisch und gemuese ist lecker. die nacht im schlafsack war aweful. ich hoffte immer, dass meine zehen mich nicht verlassen, denn bei -6 grad spuert man nicht mehr viel. gluecklicherweise hatte ich immer noch den waermebeutel von der migros bei mir, der mich waehrend 24h warm halten kann. wenigstens auf 5x10 cm... naja, ich war nicht die einzige die fror, denn steve half mir, die neben uns bereitgelegten holzteile ins feuer zu werfen. dies war ja auch unsere letzte nacht, was mich ein wenig beruhigte.
nun gings zu einem der schoensten orte dieser tage - kings canyon. diese ebenfalls rote felsformation ist mit einigen kletterpartien waehrend einem 7km walk versehen. meine turnschuhen blieben zum glueck bis am schluss mit mir und liessen mich nie rutschen. auch die tewas von mami tricia liefen gemuetlich mit ihr. auf diesem track lernte uns der guide viel ueber den gebrauch der straeucher, baeume und pflanzen. die aborigines sind wirklich schlau. nun weiss ich auch, dass der boomerang aus den wurzeln eines baumes gemacht wird und zur jagd fuer emus (offene boomerangs am boden) oder kaenguruhs (gebogene fuer auf kopfhoehe) usw...
der garden of eden sowie weitere kleine wasserloecher sind wie eine oase in dieser felslandschaft. ebenso sagen es die steine der lost city wie eine verlorene stadt. hier wurde auch das gruppenfoto (amis, englaender, deutsche, schweizer (VD) und hollaender) geknippst - in fleece-muetze!!!

nach einem tollen bbq und weiterem champagner gings zurueck ueber die ernest giles road, welche nur von 4wd-cars befahren werden kann. dafuer sehen wir viele kamele, dingos und kaenguruhs. naja, und lindsay fuhr nicht wie wir mit 30km/h, sondern mit 80 ueber die strasse. mir konnte es ja egal sein, denn ich musste weder radwechsel noch achsenbruch reparieren. dementsprechend schuettelte es uns auch durch, und die wenig schlafenden mussten sich kurz (1,5h) wach halten... war aber echt cool... juhuiii.. die ausgetrockneten flussbeete und sandduenen gingen also im schnuz an uns vorbei. der staub war unterdessen ueberall, und unsere kleider waren eher rot als die normalfarbig. zurueck in alice springs feierten wir nach einer warmen dusche noch die letzten drei tage mit einem super pizza-essen im 'the lane'. dieser abend endete in einem pub, welches von uns regelrecht ausgetanzt wurde (und zum teil getrunken...). wer am naechsten tag nicht bereits weiterreiste, fruehstueckte ab 10.00h noch in einem restaurant. jetzt warens nur noch 6.. nach einem gespraechigen essen warens dann nur noch 3, welche die interessante basis-station von den royal air flying doctors besuchte. wenn ich krankenschwester waere, wuesste ich meinen einsatzort jetzt. herumfliegen, leuten helfen, himmels-stimmungen geniessen, usw...und nun heisst es auch adieu tricia und erik. die reise geht also mal alleine weiter.

ein ruhiger spaziergang durch das wunderschoen kleine staedtchen genoss ich mit jedem tritt, noch immer in trance schwebend von den letzten erlebten tage. nun muss ich nach hause und waeschen gehen, karte kaufen und schreiben. doch ploetzlich hoerte ich von weitem klaviertoene aus einer strasse, welche mich gleich anlockten. ein klavier, angemacht auf einem anhaenger mit zwei raeder, brachte die klarsten toene von eric clapton, elton john, celine dion, etc auf die strasse. nun traeume ich gleich weiter - die waesche und alles andere kann warten. die stunde verging schnell und schon bald wird abend. ah, da ist noch ein didgeridoo-shop. schnell rein - und - endlich finde ich jemand der mein didg nach hause schickt - fuer 80 franken. zugleich kaufe ich ein ticket fuer die didg-show von heute abend. wau, wie ich mich freue. da dies auch der 1. august fuer das northern territory ist wird wie wild feuerwerk abgeschossen, und es entstanden die schoensten und farbenfrohsten bilder ueber dem busch von alice springs. um 8 uhr startete die show, und wer trat als leader auf die schoen geschmueckte buehne? der typ, welcher ich bereits im januar in burgdorf mit dem didgeridoo gehoert habe. ich war also wieder fuer 2 stunden verzaubert - diesmal aber musikalisch... nach all dem erlebten schlief ich traumhaft gut in meinem warmen bett - bis mich morgens um 08.30h ein fehlfeueralarm aus dem bett holte!!!

an meinem letzten tag verabschiedete sich alice springs mit einem gut belaufenen strassenmarkt und elvis presley-konzert von mir. ah ja, die grosse und schwere black-heat-python aus dem reptile center durfte sich noch um meine schultern schlaengeln und der dragon konnte sich auf meiner hand ausruhen... uhhh... mein herzschlag konnte sicherlich alle mitzitternden hoeren. und endlich auch noch thorny devils lebend...

nun bin ich nach einem wackeligen flug in cairns und geniesse mal das sein. wie es weiter geht weiss ich noch nicht. die zeit wird es mir zeigen. bis bald also meine lieben leute und nun ist wirklich schluss fuer diesmal

© susanne mangold, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
hier erfaehrt ihr nun, wie sich mein leben auf dem roten kontinent so abspielt... viel spass auf meiner reise!
Details:
Aufbruch: 11.05.2006
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 16.08.2006
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
susanne mangold berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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