Indien - Zwischen Wüste und Himalaya

Reisezeit: Juli - September 2004  |  von Daniel Rössler

Pushkar - Am heiligen See

Pushkar, 17.07.04
Heute hat es endlich geregnet. Seit ich in Indien bin, brennt die Sonne tagtaeglich erbarmungslos auf uns herunter, die Hitze ist kaum auszuhalten.
Vor allem hier in Rajasthan sieht man deutlich, wie sehr die Menschen unter dem nicht und nicht einsetzen wollenden Monsun leiden, tote Kuehe liegen auf den Strassen und die Felder sind staubtrocken. Doch heute fielen erste Regentropfen und wie auch alle anderen hier bin ich sehr froh darueber.
Puskhar ist eine tolle Stadt, hier sieht es das erste Mal so aus, wie ich mir Indien eigentlich vorgestellt hatte. Am Rande der Wueste liegend, leben hier nur rund 50.000 Menschen um den heiligen See (der aus einer Traene des
Gottes Brahma entstanden sein soll).

Am Rande des heiligen Gewaessers wimmelt es von Menschen, die sich waschen und "spirituell reinigen". Auch
gibt es hier viele Sadhus, die den ganzen Tag (Marihuana rauchend) an den Ufern sitzen und von den Spenden anderer leben. Ich habe heute lange mit einem dieser "weisen Maenner" gesprochen und bin mir nicht sicher, ob es sich hier um Erleuchtete oder einfach nur Arbeitsscheue handelt.

Heute morgen habe ich ausserdem einen in der Umgebung liegenden Berg bestiegen (eigentlich mehr einen Huegel)- die Aussicht war wunderbar! Und ich war nicht allein: Nachdem ich am Fusse des Huegels noch eine Schar Kinder abgehaengt hatte, folgte mir ein kleines Maedchen (unbemerkt) bis auf den Gipfel- nur um dann mit grossen Augen "Pencil mister?" zu fragen. Das muss man sich mal vorstellen: ein fuenfjaehriges Maedchen steigt in gluehender Hitze auf einen Berg- fuer einen Kugelschreiber! (Zum Glück hatt ich welche mit...)

Mein guest house ist zum ersten Mal wirklich nett. Es sind hier sehr viele junge Rucksackreisende und so sitzt man gemuetlich zusammen und erhaelt ausserdem wertvolle Tips.
Gesundheitlich gehts mir prima, ich esse und trinke mittlerweile alles, so muss ich nicht in irgendwelchen teuren Touristenfallen sitzen, sondern kann mit den Leuten hier "natuerlich" speisen.
Auch an die Hitze gewoehne ich mich langsam, und obwohl ich jetzt immer einen Schleier trage bin ich trotzdem sehr braun geworden in den letzten Tagen.
Auch finanzuell siehts sehr gut aus, meine Zimmer kosten im Schnitt 200 Rupien die Nacht, fantastisches Essen bekommt man fuer 100 Rupien. Wenn ich wollte, koennte ich sowohl schlafen als auch wohnen fuer
weniger als die Haelfte, aber (nach meinen Berechnungen) entspricht dieser "Luxus" ohne Probleme meiner Brieftasche.

© Daniel Rössler, 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zwei Monate mit dem Rucksack durch Indien!
Details:
Aufbruch: 10.07.2004
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 10.09.2004
Reiseziele: Indien
Dharamsala
Manali
Spiti
Der Autor
 
Daniel Rössler berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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