in 8 Monaten um die Welt

Reisezeit: Januar - September 2008  |  von sandra j.

rishikesh

total erschoepft und uebernachtig haben wir uns zur "german bakery" geschleppt, um uns ein wenig zu staerken und zu beraten, wo wir als erstes wohnen wollten.
der entschluss viel dann auf das "swiss cottage" in "high bank".
ich weiss nicht mehr, wie ich es geschafft hab, ich muss unglaubliche kraefte mobilisiert haben, doch wir sind dann wirklich zu fuss dahin. mit dem schweren rucksack am buckl. als wir die selbe strecke ohne rucksack gegangen sind, war es schon anstrengend, doch das alles mit 20 kg und immer berg auf. wow, astrid ist echt gut im motivieren, hab nur einmal gestreikt und vom aufgeben geredet. wer mich kennt, kann sich meinen blick vorstellen...

das zimmer war sehr nett. tolle aussicht, doch das wetter war diesig und kalt. die erhoffte warme dusche gab es leider nur zu bestimmten zeiten, da tagsueber kein strom in den zimmern zur verfuegung stand.

die ersten tage verbrachten wir mit der suche nach guenstigen warmen klamotten. war nicht so einfach. alles was nett und auch warm gewesen waere, war teuer und soviel geld wollte ich hier auch nicht ausgeben.
haette es aber im endeffekt doch tun sollen, denn zum 5. mal in 5 wochen wurde ich krank... diesmal wieder husten und schleimkopf.

haben am 2. tag beim spaziergang am ganga unseren Jagernath swami kennengelernt. ein kleiner netter swami, der westler "sammelt". er hat eine kleine "hoehle" am ganga und anfangs dachten wir schon, dass er da drinn wirklich wohne, doch dann ludt er uns zu seinem wirklichen zu hause ein, dass ein kleines nettes haeuschen war, das zum swarg ashram gehoert. dort er hatte immer ein leckeres taeschen chai fuer seine gaeste bereit.

mit ihm sind wir dann auch zum ved niketan ashram am ende von ram jhula, wohin wir dann auch in einer blitzaktion uebersiedelt sind.
hatten dort ein recht "luxurioeses appartement". luxurioes wegen der groesse und der netten farben ueberall. sonst war es saukalt, duschen mussten wir nebenan, da unser boiler kaputt war und gleich in den ersten tagen sind die affen bei uns eingebrochen (waren aber selber schuld, da wir vergessen hatten das gitter beim fenster zuzumachen) und haben alles essbare vernichtet und mein taschenmesser (liesi, ... ;( ) und meine holzperlen mitgehen lassen. hab diese sachen jedenfalls nie mehr gesehen. doch da ich ja alles doppelt mit mir rumschleppe, war das jetzt nicht so schlimm. als andenken haben sie uns einen haufen hinterlassen. ja das dunkle brot aus der german bakery und meine ganzen zuckerln haben ihnen sicherlich sehr geschmeckt!

ja, in den naechten war es voll kalt und gluecklicherweise hat es dicke decken dort gegeben, sonst haetten wir das nicht ueberstanden.

als dann kathrin aus goa nachgekommen und zu uns gestossen ist, hatten wir schon fix im kopf nach pushkar in rajastan zu fahren, da die kaelte hier uns recht laehmte und es sogar einen ganzen tag lang regnete. morgen- und abendyoga im ashram war fast nicht moeglich, da es in einer offenen halle mit steinboden stattfand und meditation und singen war zu der zeit sowieso nicht, da der lehrer nicht da war.

und so waren wir schon im reisebuero und beim planen, als sich ploetzlich alles aenderte...

wir bekamen den tip bei Surinder im "raj palace" yoga zu machen und es war so herrlich, dass sich unsere plaene in luft aufloesten und wir beschlossen zu bleiben! 2 stunden von 9.00 bis 11.00, yoga, meditation (reeeeelaaaaaax...) und zum abschluss eine kleine weisheit von diesem dunkelbaertigen sikh mit den strahlenden lieben augen und dem sanften laecheln.

wirklich ein guter lehrer, der es verstand alle zu motivieren und einem ein gutes gefuehl zu geben!

astrid kippte total auf yoga rein und ging sogar meist 2mal taeglich. ich begnuegte mich mit der morgeneinheit und verbrachte die nachmittage mit kathrin umherstreifend, apfelsamosas (!!!!) im "office" schlemmend und mich von meiner erkaeltung erholend.

dazwischen haben sie mir meinen photoapparat geklaut, was wieder recht abenteuerlich wurde, da die indische polizei mit sowas komplett ueberfordert ist. haben mich meine diebstahlsanzeige selbst mit der hand schreiben lassen und aber gemeint, dass ich garnicht behaupten duerfe, dass der apparat gestohlen sei, da ich sonst 5 monate bleiben muesse, da das verfahren so lang dauert. jajajaj....

ein weiteres indisches abenteuer war mein vorhaben ein packet heim zu schicken. wiedermal soll man niemanden glauben!
ausdruecklich wurde mir bestaetigt, dass die post auch am samstag bis 17.00 offen hat. ja gut, offen hat sie ja schon.
noch beim packet einnaehen (das wird hier so gemacht), hab ich nochmal gefragt, ob auch die andere post bis 5 offen haette und der kerl meinte ja.
glueklich, dass ich alles noch rechtzeitig geschafft hatte, balancierte ich mein 6 kg packerl am kopf den ganzen weg runter nach rishikesh zum anderen postoffice (da dieses nach auskunft von einheimischen vertrauenswuerdiger sei, als das in lakshman jhula), setzte mich noch an den ganga, bespritzte es mit gangawasser und zuendete ein raeucherstaebchen an, um viel positive energie mitzuschicken, damit es auch wohl jemals in oe ankommen moege.
ja und dann bin ich zur post. ja und dann haben die mich angesehen und gemeint, dass das heut nicht mehr ginge, da sie zwar offen haben, aber nur bis 2 das mit den packeten machen. ja und dann bin ich wieder mit meinen 6 kg weg und hab mir gedacht, dass ich spinn oder besser, dass die alle spinnen!

mein glueck hatte mich seit goa verlassen. alles war nur mehr muehsam, ja schon richtig unglaublich katastrophal. meine blase machte mir mittlerweile zu schaffen und meine allgemeine stimmung schwankte von hoffnungslos bis masochistisch amuesiert ueber meine schicksalsschlaege... also wer mich daheim beneidet: leute, alles nicht so easy bei mir! glaubts mas, ich denk oft an die gschmeidige ruhe daheim! ihr werdet noch mehr geschichten hoeren...!
jedenfalls war ich sehr froh, dass kathrin noch laenger in rishikesh blieb, um mir das mit dem packet noch zu erledigen.

um den swami nochmal zu sehen, den wir in der letzten zeit sehr vernachlaessigt hatten, verabredete ich mit ihm ein gemeinsames kochen und abendessen an meinem vorletzten abend in rishikesh. astrid war nicht mit, da sie neue freunde ( ) gefunden hatte und die abende immer gern im shiva cafe verbrachte.
nun, der kleine swami hielt mich anstaendig auf trab! der einkauf fand in rishikesh city statt, wo wir mit einem sammelvikram hinfuhren. der gute Jagernath dueste durch den markt und mir viel es schwer mit ihm mitzuhalten und ihn nicht zu verlieren. zurueck in laksham shula stiefelten wir schnellen schrittes zurueck zu seinem haeuschen und er bereitete ein leckeres abendessen zu, zu dem auch eine nette schwedin auftauchte, die der swami am nachmittag angesprochen und eingeladen hatten. er teilte ein paar weisheiten mit uns und gab mir eine gesichtsmassage mit einem besonderen oel, damit mein schnupfen endlich besser werden wuerde.

an meinem letzten tag war ich garnicht gut drauf. da eigenartige gefuehl in meiner blase verunsicherte mich, mein kopf war eine einzige schleimfabrik und aufs yoga konnte ich mich auch garnicht konzentrieren. doch am abend merkte ich wieder, was meine stimmung heben kann! tanzen und essen!

wir verbrachten die letzten 2 naechte in einem feinen guesthouse, um am montag morgen problemlos frueh aufbrechen zu koennen (im ashram war um 10.00 abends zapfenstreich) ud gleich daneben fand eine indische hochzeit statt.
wow, das war ein spektakel! das muessen sehr reiche inder gewesen sein! ein riesiges zelt, wo die trauung vollzogen wurde und dahinter ein noch riesigeres, dessen einzige funktion die eines buffets war. unglaublich viel, unglaublich gut, unglaublich scharf!
und natuerlich haben sich die inder wieder mit uns gefreut, doch diesmal wirklich nett! leider war wiedermal die mann-fraugeschichte sehr unzufriedenstellend. die inder haben uns eingeladen zu tanzen, was sie selbst sehr ausgelassen zu lustigem technosound taten, doch die frauen sassen alle brav auf ihren stuehlen und schauten. hab versucht sie mitzureissen, doch sie trauten sich nicht.
versteh nicht, dass den indern es taugt, wenn wir mit ihnen tanzen, sie ihre frauen aber nicht integrieren wollen.
jedenfalls war die hochzeit dann noch ein schoener abschluss!

nach 2 stunden schlaf hatten wir (ich und astrid, die mit bibi und khin, die wir in rishikesh kennengelernt hatten, ueber delhi weiter nach gorkarna fahren wollte) um 4 ein vikram nach haridwar zum bahnhof. hab da wieder etwas verbockt. jedenfalls sind wir im offenen vikram bei grad mal plusgraden ne stunde nach haridwar geduckelt.

war dann aber alles ok. der zug hat gepasst und wir haben sogar noch etwas schlafen koennen, bevor wir um die mittagszeit in delhi angekommen sind.

© sandra j., 2007
Du bist hier : Startseite Asien Indien rishikesh
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wien-Delhi Delhi-Bangkok Bangkok-Denpasar Denpasar-Darwin Darwin-Cairns Sydney-Christchurch Christchurch-Auckland Auckland-San Francisco San Francisco-Wien
Details:
Aufbruch: 04.01.2008
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 03.09.2008
Reiseziele: Indien
Thailand
Kambodscha
Indonesien
Der Autor
 
sandra j. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors