Trekking-Tour durch Nordindien

Reisezeit: März / April 2009  |  von Antonia Bäder

Reisebericht: Kapitel 2: Jaipur, Pushkar, Jodhpur

Freitag, d. 13.03.09

Seit der Safari waren wir fuer zwei Tage in Jaipur und haben (allerdings etwas unfreiwillig) Holi, das Fest der Farben, mitgefeiert. Das versuchen wir euch jetzt mal bildlich zu zeigen...

Nach drei Tagen in Jaipur sind wir gestern in Pushkar angekommen, einer Kleinstadt in den Bergen, zugleich aber auch einem heiligen Ort der Hindus, an dem es verboten ist, Fleisch zu essen, Alkohol zu trinken oder Drogen zu nehmen.
Was uns hier auffaellt: Die Menschen in diesem Ort sind wirklich freundlicher als in den grossen Staedten, die wir bislang gesehen haben. Eine ganz neue Erfahrung: Das Stoebern in den Geschaeften ist hier moeglich, ohne dass man sich zu etwas gezwungen fuehlt. Und noch etwas gibt es: Es scheint hier, anders als auf irgendeiner anderen bisherigen Station unserer Reise, doch einige Europaeer zu geben, aber dennoch wirkt der Ort nicht touristisch. Die Menschen hier sind eine bunte Mischung aus Einheimischen, echten Gurus (zumindest sehen sie danach aus ) Spaethippies, jugendlichen Aussteigern und eher normalen Reisenden wie uns. Dies macht die Athmosphaere hier irgendwie ziemlich entspannt. Und hier fanden wir auch problemlos ein Internetcafe, so dass wir euch heute wieder schreiben konnten, wie ihr seht.
Morgen geht es weiter nach Jaislmer...mal schauen, wie die Fahrt wird, denn die Strassenverhaeltnisse sind hier in Rajasthan oftmals grauenvoll, "Loch an Loch" trifft es als Beschreibung wohl ganz gut - trotzdem trauen sich erstaunlich viele Motorradfahrer hier auf den Asphalt. (Marwin und Toni wuerden ihre Maschinen hier nur schieben!
Auch der Verkehr ist hier ziemlich einzigartig: Man faehrt in den Grossstaedten quasi Stossstange an Stossstange und sowohl innerorts als auch auf dem Land wird staendig gebremst. Wofuer? Och, fuer extrem gelassene Kuehe, die sich ihrer Heiligkeit hier verdammt bewusst sind , und fuer alles moegliche andere Viehzeug, was hier die Strassen bevoelkert. Ausserdem ist die Hupe hier so ziemlich das wichtigste Bauteil am Fahrzeug. Zu jeder Gelegenheit und auch ausserhalb davon wird sie gern, oft und laut benutzt.

Man darf auf die Fahrt also mal wieder gespannt sein - spaeter mehr!

Montag, d. 16.03.09

Tja, aus dem Abstecher nach Jaiselmer wurde leider nix, da eine von uns von den unangenehmsten Begleiterscheinungen einer Indienreise heimgesucht wurde. Die Besagte, die hier mit Namen nicht genannt werden moechte, huetete zwei Tage das Krankenbett.
Wie es dazu kam: Wir glauben, Schuld war ein mit normalem, ungefiltertem Leitungswasser "gereinigter" Becher mit Lemon-Soda. Was kurz danach genau geschah, soll hier nicht naeher ausgefuehrt werden, nur so viel sei gesagt: Mit normaler Verdauung hatte das nichts mehr zu tun...Brrr! Zum Glueck gibt es diskrete Apotheker, die einem die haertesten Antibiotika fuer umgerechnet vier Euro fuenfzig einfach so mitgeben.
Inzwischen koennen wir auch wieder normal essen. Apropos Essen: Currywurst mit Pommes waer auch mal wieder ganz nett. Denn wir haben bereits saemtliche Thalis, Daals & Co. mehr als einmal genossen (selbst das Fruehstueck faellt oft, sagen wir mal, eher wuerzig aus...) Dennoch gibt es in der indischen Kueche auch immer mal wieder angenehme Ueberraschung, d.h. Restaurants, die es nicht noetig haben, einem Sodbrennen als authentisch indischen Genuss zu verkaufen. Solch ein Restaurant haben wir gestern in Pushkar kennen gelernt, zur Erinnerung: Pushkar gilt als heiliger Ort mit striktem Alkoholverbot. Aber in besagtem Restaurant wurden uns neben einem leckeren "unspicy meal" auch ziemlich "unheilige Getraenke angeboten...

Verdient haben wir uns das alles mit einem wirklich lustigen Kamelritt. Johnny und Lucky, unsere Kamele, waren echt suess, wenn auch etwas holprig.

Die neue Station unserer Reise heisst nun Jodhpur. Hier bekamen wir heute, als wir das Meherangarh-Fort besichtigt haben, sogar die Dreharbeiten zu einem neuen Bollywood-Film mit. Wir wurden sogar gefragt, ob wir mitspielen wollen! Aber das Fort hat uns dann doch mehr interessiert. Vom Fort aus hat man einen echt tollen Blick auf die so genannte "Blue City", die Altstadt Jodhpurs (Blau soll angeblich die Muecken abwehren):

Danach haben wir den besten Lassi der Welt getrunken (Toni meint, diese Formulierung werde diesem goettlichen Getrank nicht gerecht, aber mir faellt jetzt nix Besseres ein...und ihr auch nicht, wie's scheint - also super Lassi halt.

© Antonia Bäder, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es ist tatsächlich so weit: Jessi und ich fahren nach Indien, genauer nach Nordindien. Wir wissen, dass wir beide die Kultur, die Menschen, das Land in all seinen Facetten kennen lernen wollen. Wir wissen, dass auf uns ein völlig anderes Leben als in Deutschland wartet. Und darauf sind wir gespannt und neugierig. Na ja und ein bissl Angst vor dem Ungewissen ist auch dabei. Aber Jessi und ich, wir passen schon auf einander auf...
Details:
Aufbruch: 03.03.2009
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 28.04.2009
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Antonia Bäder berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.