Thailand 2009

Reisezeit: Februar / März 2009  |  von Sabine Sch

Koh Tao, wir blubbern!

Tauchen ist toll!
Aber mal von Anfang an. Am ersten Tag nach unserer Ankunft haben wir uns in unserem Guest House Schnorchel und Flossen ausgeliehen und sind zu einem anderen Strand gelaufen, an dem man wohl super schnorcheln koennte. Martin ist dort das allererste Mal geschnorchelt. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten (das Wasser war durch die Ebbe sehr seicht) hat das dann gut geklappt. Ist ja auch eigentlich nicht schwer. Und schon dort gab es schon sooo viel zu sehen. Es wimmelte von harten und weichen Korallen und jede Menge bunte Fische waren auch da. Einer von diesen hat uns immer wieder angegriffen (er war geschaetzte 8cm gross), weil er meinte, wir wuerden seine Futterquelle leer fressen wollen. Schon klar. Leider hat nur die Sonne nicht geschienen, deswegen sind die Farben nicht so bunt. Hier trotzdem mal ein paar Impressionen:

Abends haben wir dann mit unserem Tauchkurs angefangen. 2 Maedels aus Oesterreich (Eva und Kathi) machen auch mit. Am ersten Abend mussten wir einfach nur gute 1,5h Leervideos schauen und dazu ein paar Fragen beantworten. Danach haben wir uns dann etwas besser kennengelernt beim Essen. Die beiden sind sehr nett und in unserem Alter. Nur ab und an muss man halt mal nachfragen, was sie gesagt haben. Hochdeutsch ist ja bekanntlich nicht die oesterreichische Spezialitaet
Am naechsten Morgen hatten wir dann weiter Theorieunterricht. Unser Tauchlehrer, der Feschi, kommt auch aus Oesterreich. Das ist echt ein durchgeknallter Typ voller Energie, aber auch sehr nett und lustig und vor allen Dingen ein echt guter Lehrer. Den Unterricht gestaltet er seeehr locker. Soll ja schliesslich auch Spass machen! Nachmittags sind wir dann mit dem hauseigenen Boot rausgefahren zu unserem ersten Tauchgang. Normalerweise wird der im Schwimmbad durchgefuehrt, aber wir haben hier halt keinen. Ist ja auch viel schoener zwischen Korallen und Fischen. Erstmal haben wir gelernt, das ganze Equipment vorzubereiten und anzuziehen. Mensch, diese Bleigurte und die Pressluftflasche muss man erstmal durch die Gegend schleppen koennen! Und das mit Flossen an. Dann gings auch schon mit einem weiten Schritt und allem festgehalten, was sich festhalten liess, ins Meer. Die Tarierungswesten aufgeblasen, sind wir dann zum Strand geschwommen. Im flachen Wasser angekommen, wurden die ersten Uebungen gemacht. Die ersten Atemzuege unter Wasser (geht ganz einfach, man kann alles machen, was man auch an der Oberflaeche machen kann, sogar husten und nach Feschis Dafuerhalten auch Kotzen, geht alles durch den Lungenautomaten raus ins Wasser), Maske ausblasen, falls Wasser reinkommt, Maske komplett abnehmen, beim Tauchbuddy durch seine alternative Luftversorgung Luft abzuzweigen, falls sie einem selbst mal ausgeht usw. Das schien erstmal gar nicht so einfach, aber mittlerweile ist das alles Routine. Achso, Martin und ich sind Tauchbuddies. Das heisst, wir bleiben immer nah beisammen und passen auf uns auf. Man darf naemlich nie alleine tauchen. Der Buddy checkt auch vor jedem Tauchgang, ob beim anderen das Equipment stimmt. Dann sind wir noch etwas tiefer getaucht, bis auf 4m. Da kamen dann noch ein paar Uebungen. Zum Beispiel sollten wir im Schneidersitz im Wasser schweben und das durch die Atmung und die Luftzufuhr der Tarierungsweste kontrollieren. Haha! Das ging mal gruendlich daneben. Aber das war auch das einzige. Feschi war sehr zufrieden mit uns allen. Wieder auf dem Boot gabs erstmal lecker Ananas und Kekse. Gleich nach unserer Rueckfahrt mussten wir dann noch weitere 2 Stunden Videos kucken. Danach waren wir aber auch erledigt.

Heute morgen dann war nochmal Theorie angesagt und wir haben mal ganz nebenbei unser Examen geschrieben. Wir haben bestanden! Dann ging es an die ersten 2 richtigen Tauchgaenge, der erste war ja nur Einfuehrung. Wir fahren jedes Mal an einen anderen Tauchplatz. Da sehen wir also auch schoen viel, wenn wir uns grad mal nicht voellig auf uns selbst konzentrieren muessen. An einer Fuehrungsleine sind wir bis auf 12m abgestiegen. Das dauerte ziemlich lange, denn Kathi hatte etwas Probleme mit dem Druckausgleich. Man muss beim Abstieg haeufig die Ohren ploppen lassen, weil das Wasser das Trommelfell nach innen drueckt. Aber mit etwas Geduld bekommt man das alles hin. Wir anderen konnten ja solange die Fische anschauen. Wir haben sooo viele gesehen. Grosse Schwaerme, ganz bunte Fische, einen Barracuda und spaeter sogar noch einen Triggerfish. Diese sind schon ziemlich gross und sind reviertreu. Dieses Verteidigen sie auch ordentlich. Es geht trichterfoermig nach oben und wenn er einen angreift, muss man also nur etwas absteigen. Kein Problem. Wir haben ihn aber eh nur von weitem gesehen. Ausserdem beissen sie einem hoechstens ein paar Stuecke aus den Flossen ab. Im ersten Tauchgang heute sind wir die meiste Zeit "nur" rumgetaucht und haben wenige Uebungen gemacht. Es sieht hier echt fast aus, wie man das aus Dokus ueber Korallenriffe kennt. Nur leider hat es heute geregnet. Das merkt man ja aber gar nicht unter Wasser, die Sicht war trotzdem spitze. Wir haben sogar Nemos gesehen! Nach einem langsamen Aufstieg, damit der ueberfluessige Stickstoff aus dem Koerper raus kann, sind wir wieder aufs Boot geklettert, haben eine Weile gewartet (zum weiteren Stickstoffabbau) und sind dann nochmals runter auf 12m. Da gab es wieder so Schwebeuebungen, die aber heute schon deutlich besser liefen. Das ist auch wichtig, man will ja die Unterwasserwelt nicht zerstoeren, indem man staendig irgendwo anstoesst. Wir waren also heute insgesamt 1,5h unter Wasser und haben beide richtig Lust auf mehr bekommen. Mit einer Pressluftflasche auf dem Ruecken eroeffnet sich einem eine voellig neue Welt. Und keine Angst, es ist sehr sicher, da man immer mit mindestens 50 Bar in der Flasche auftaucht als Reserve. Beim Reinspringen hat man 200 Bar. Ausserdem hat man ja seinen Buddy.

Mit unseren 2 Tauchgaengen von heute sind wir jetzt schon Scubadiver. Das heisst, wir duerfen bis 12m Tiefe mit einem Instructor tauchen. Morgen haben wir dann noch 2 Tauchgaenge auf bis zu 18m Tiefe. Das ist die Grenze fuer Open Water Diver, zu denen wir ja morgen hoffentlich werden. Wir freuen uns schon. Man bekommt dann sogar einen richtigen Ausweis aus Plaste mit Foto und ein Logbuch, in den man jeden Tauchgang eintraegt. Wir haben sogar Lust bekommen, hier weitere Tauchgaenge zu machen oder vielleicht auch an der Westkueste, die wir zum Ende unseres Urlaubs besuchen wollen. Wir sind wohl schon dem Tiefenrausch verfallen
Fotos durften wir bisher leider noch keine machen beim Tauchen, da wir noch so viel ueben muessen. Aber morgen kommt die Kamera bei einem Tauchgang mit, dann gibts auch Fotos fuer Euch! Drueckt die Daumen, dass die Sonne scheint!
Sonst gibts nix Neues, wir sind ganz mit dem Wasser beschaeftigt. Ich glaube, wir entwickeln uns auch schon langsam zu Fischen. Zumindest lassen das die Putzerfische vermuten, die uns einfach so als Futterquelle akzeptieren und uns den Schorf von den Wunden beissen. Laut Tauchlehrern soll das wohl gut sein fuer die Wunden. Also lassen wir es ueber uns ergehen. So eine Pflege bekommt man ja nicht jeden Tag.
Bis demnaechst, Blubbermartin und Flossenbine

© Sabine Sch, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3,5 Wochen mit dem Rucksack auf Kundschaft
Details:
Aufbruch: 10.02.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.03.2009
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Sabine Sch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.