Thailand, Bali, Australien... (und dann die ganze Welt)

Reisezeit: Dezember 2010 - September 2013  |  von Marten Koch

Thailand: 07.02.2011 – Der feuchte Rit...

...auf einer Schönen Frau

...verzeiht das recht zweideutige Wortspiel aber der Fluss auf dem wir heute zum Rafting unterwegs waren ist der Ayung, was bersetzt "schöne Frau" bedeutet. Ich hab mich des Morgens pünktlich um 5:30 Uhr zur Ruhe gebettet um frisch und munter (dichterische Freiheit des Autors) um 10:30 aus der Hängematte zu fallen. Genau eine Hängematte. Ich hab mich dazu bereit erklärt, dass wenn ich Party mache und erst früh am Tage wieder heim kehre, ich Steffi nicht wecke, in dem ich unser Zimmer betrete. Das kann die Prinzessin nämlich gar nicht leiden. Da ich so ein gutherziger, ehrenwerter, liebevoller... die Liste wäre in diesem Falle einfach zu lang, Gentleman bin, hab ich mich dazu durchgerungen draußen zu schlafen. Ist halt so. Sascha hatte zum Glück eine Hängematte dabei und die hängt nun Auf der Terrasse, mit allem, was ich so zum schlafen brauche. Ist nen kleines akrobatisches Kunststück da rein zu kommen, weil sie 2m über dem Boden hängt, aber man kann drin schlafen. Steffi hat mich also wohl gelaunt, sie hat ja gut geschlafen alleine, an geschaukelt um mich zu wecken und mir zum Gruß die Worte "Ich hab dir schon mal die Dusche angemacht" in engelsgleicher Stimme entgegen geträllert. Das ist darum ein Vorteil, weil die Dusche hier ca. 5min braucht um warmes Wasser hervor zu bringen. Scheint Ihr ganz gut zu tun, beim schlafen Ihre Ruhe zu haben (dass hätt ich mal früher wissen sollen). Um 12:00 Uhr sollte es los gehen und wir sollten uns eine Stunde vorher zum Abholen bereithalten (ich hatte ja genug Schlaf). Die Wetteinsätze waren gemacht. In meiner müden Naivität hab ich darauf gesetzt, dass es schon einen Grund haben wird, wenn die uns so früh hoch scheuchen. Steffi meinte, die kommen nicht vor 12:00 Uhr und Sascha hat Ihnen nicht zugetraut, sich vor 12:15 Uhr blicken zu lassen.

10 vor 12 kam dann der Bus und hat uns zum 1 ½ Stunden entfernt liegendem Fluss gebracht. Dort angekommen, haben wir die Beine in die Hand genommen und uns beeilt, einzuchecken und los zu fahren, da zeitgleich mit uns ein Reisebus voller Asiaten ausgekippt wurde. Asiaten sind von der Mentalität her schon langsam und träge. Ein Beispiel: Auf der Japanischen Insel Shinkoku gibt es einen Pilgerpfad, der an 88 Tempeln vorbeiführt und ich weiß nicht mehr genau wie viele aber deutlich über 1000Km lang ist. Dieser Weg, die damit verbundene Einsamkeit (denn es sollte allein gepilgert werden und treffen tut man sich vielleicht des Nachts in einer Herberge) und die Einkehr in den Tempeln, welche jedem Pilger einen Stempel verpassen, so dass man am Ende 88 Stempel haben sollte, sind dazu da den Pilgernden sich selber näher zu bringen, in sich zu kehren und über sich und das Leben nach zu denken. Das ist das Soll. Das Ist sieht leider so aus, dass es Reiseunternehmen gibt, die dazu Busreisen veranstalten und das ganze an einem Langen Wochenende (oder in einer Woche, wie man gerade Zeit hat) absolvieren. Das so eine Busreise weder etwas mit Einsamkeit noch mit in sich kehren zu tun hat brauch ich wohl nicht extra zu erwähnen (na gut ich habs erwähnt, verklagt mich). Die Leute machen daraus eine Touristenattraktion. Bis die sich nun ausgekäst hätten sich die Schwimmwesten anzuziehen und den Helm auf zu setzten und das Paddel in die Hand zu nehmen... wäre ich einmal um die Insel Shinkoku gepilgert. Darum also unsere Eile, und das war auch gut so. Das die überhaupt angekommen sind wundert mich. Wir waren also die Ersten im Wasser. Rings herum nur Urwald, eine klasse Umgebung. Das Rafting an und für sich war nichts was einen körperlich mit genommen hätte. Es gab zwar viele Stellen, an denen das Wasser Schneller floss und es auch mal einen Meter abwärts ging, aber ansonsten war es Sightseeing. War aber trotzdem schön. Alleine schon der Wald und die vielen größeren und kleineren Wasserfälle. An manchen Stellen war es flach und still genug um aus zu steigen und Fotos zu machen. An so einer Stell haben uns dann auch die ersten Asiaten überholt, weil wir für die Fotos ein wenig Zeit gebraucht haben. Die haben echt Glück, dass die Strömung sie mitnimmt... man man man. Wie dem auch sei. Das lustigste an diesem Tag, das ich gesehen habe war während der Halbzeitpause. 50% der Asiaten trugen Socken und Turnschuhe!Ich hatte nich mal nen Hemd an, weil das eh nass würde. Ich sachs ja die spinnen alle ein bissel.Hauptsache die ham ihren Spaß. Am Endpunkt angekommen gab es noch mal was zu Essen (zum Glück reichlich) und dann ging es wieder ins Hotel, wo ich mich dann schön geduscht hab, mich frisch einkleidete und wieder feiern gegangen bin... diesmal aber nur bis 03:00 Uhr (irgendwann muss ich ja mal schlafen).

© Marten Koch, 2010
Du bist hier : Startseite Asien Indonesien 07.02.2011 – Der feuchte Rit...
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fliegen Anfang Dezember in den Wohlverdienten Urlaub nach Thailand und dann nach Bali, von dem nur eine von uns zurück kommen wird. Denn ich werde von Bali aus nach Australien fliegen um dort eine noch unbestimmte Zeit zu verbringen. Dieses Tagebuch richtet sich in erster Linie an meine Familie und Freunde, die ich leider nicht alle mitnehmen konnte. P.S. Hier der Link zu einnem öffentlichen Album http://www.facebook.com/album.php?aid=35739&id=100001030435654&l=598623f5fa
Details:
Aufbruch: 01.12.2010
Dauer: 34 Monate
Heimkehr: September 2013
Reiseziele: Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Marten Koch berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.