The eye of the tiger - Indien 2010/2011

Reisezeit: November 2010 - Januar 2011  |  von Erich Baggenstos

Rendezvous in Chennai

2010-12-15: Chennai

Um sechs Uhr herrscht schon wieder Hochbetrieb auf der Strassenkreuzung vor dem Hotel. Trotzdem döse ich noch etwas weiter bevor ich mich nach einem Spaziergang durch Tirupati Richtung Chennai aufmache. Mit dem Bus gehts nach Renigunta Junction von wo aus ich mit dem Zug in der General Class in etwa drei Stunden nach Chennai fahre. Es ist ein Erlebnis mal zu sehen, wie der normalsterbliche Inder unterwegs ist. Einige schlafen mehr oder weniger gemütlich in den Gepäckablagen hoch über unseren Köpfen, die anderen drängen sich so wie ich mindestens zu fünft auf einer Sitzbank, die eigentlich für vier Personen vorgesehen wäre. Das hört sich nicht nach viel an - wenn dann aber noch ein reichhaltiges Mittagessen mit Reis, verschiedenen Saucen und allem drum und dran aus den Palmblättern und Zeitungen ausgepackt wird kann`s schon mal eng werden.
Trotzdem erreichen wir irgendwann Chennai und ich suche mir ein schönes Hotel, um Linda, die heute Nacht ankommt, nicht gleich mit einem richtig indischen Zimmer zu schocken.

Kuh- Fast Food.

Kuh- Fast Food.

Tempel in Tirupati mit den zugehörigen Tempel-Elefanten, die einem für ein paar Rupien den Rüssel auf den Kopf legen.
Ist einfacher zu bekommen als in Rom die Hand des Papstes.

Tempel in Tirupati mit den zugehörigen Tempel-Elefanten, die einem für ein paar Rupien den Rüssel auf den Kopf legen.
Ist einfacher zu bekommen als in Rom die Hand des Papstes.

Auch hier wieder unglaublich reich dekoriert - mit allerlei anständigen und unanständigen Figuren und deren Handlungen.

Auch hier wieder unglaublich reich dekoriert - mit allerlei anständigen und unanständigen Figuren und deren Handlungen.

Falls ich mit Charly Fischlin mal nicht mehr zufrieden sein sollte bringe ich meine GTS hier hin.

Falls ich mit Charly Fischlin mal nicht mehr zufrieden sein sollte bringe ich meine GTS hier hin.

Das Zimmer mit dem der Kulturschock gemildert werden soll.

Das Zimmer mit dem der Kulturschock gemildert werden soll.

Auch noch 2010-12-15: Zwischenzeitlich far far away in Deutschland - Worms

Nach nur 2 Stunden Schlaf (war gestern noch länger in der Firma als geplant, hatte dann noch viel geräumt, war im Internet und habe mein Gepäck noch 2x kontrolliert) stehe ich früh um 5 h auf, da ich um 7 h bei meiner Mutter sein will, die mich an den Flughafen bringt. Vorher wollen wir noch kurz Frühstücken. Ich habe genug Zeit eingeplant, um die Wohnung und mein Gepäck nochmals zu kontollieren. Viertel vor 7 - ich will losfahren - kurze Panik: Dummerweise schaue ich nochmal die Unterlagen von Globetrotter, die ich gestern extra schön bereit auf meinen Rucksack vor der Tür gelegt hatte, durch. Mein E-Flugticket - das wichtigste - gestern 100%ig noch in der Hand gehabt - ist weg! Ich rufe zu Hause an. Planänderung - meine Mama kommt zu mir und hilft suchen. Nach weiterem suchen rufe ich kurz nochmal Erich an, mit dem ich vor ca. 15 min. schon mal telefoniert habe, um zu sehen, ob in Chennai alles klappt. Er meinte ich bräuchte das Ticket nicht - am Schalter wollen sie nur meinen Pass. Nicht ganz überzeugt schaue ich nochmal in die Unterlagen. Natürlich ist es dort drin. In dem kleinen Umschlag gefaltet und nicht wie ich erst dachte bei dem Reiseprogramm. Meine Mama kommt die Tür rein und wir können los - das Ticket ist ja inzwischen da (war ja nie weg.) Mal wieder Hektik um nichts. Die Fahrt zum Flughafen ist super - obwohl es nachts nochmal geschneit hatte sind die Strassen frei. Wir haben nur kurz mal einen Stopp-and-go. Pünklich am Flughafen lasse ich meinen Rucksack verpacken, gebe ihn auf und checke ein - die wollen wirklich nur meinen Pass. Sie hätte wenigstens mal auf des Ticket schauen können wenn ich schon so gesucht habe. Dann bekomme ich mein Ticket und verabschiede mich. Bei der Durchleuchtungskontrolle wird meinen Fotoapparat ganz genau begutachtet - paar mal durch die Röntgen hin und her - dann geöffnet, reingeschaut und nochmal ganz langsam durchleuchtet. Ich habe schon Angst, dass ich ihn nicht mitnehmen darf. Ich bekomme ihn aber noch, gehe an mein Gate und warte auf den Einlass.

Im Flugzeug und in der Luft geniesse ich die schöne Sicht - ich bin am Fenster. Leider stört der Flügel etwas - ich wollte eigentlich nicht an den Flügeln sitzen.
In Doha gelandet - so sanft bin ich noch nie mit einem Flieger gelandet - echt super - frage ich mich ob ich mein Gepäck holen und zum nächsten Flieger bringen muss, oder ob es selbst hinkommt. Der Steward im Flieger erklärt, dass es zum nächsten Flugzeug gebracht wird. Super, da kann ich beim Warten auf des Gepäck nicht meinen Anschlussflieger verpassen. Mit den Bus geht es zum Flughafen und durch die ganze Halle zum Abflug. Ich will ihn nicht verpassen und gehe nicht durch den Dutyfreeshop. Von oben sehe ich leider nur das weisse Auto - nicht das blaue, von denen Erich vorne in diesem Berich schreibt. An meinem Gate angekommen kann ich gleich rein und weiter mit dem Bus wieder zu den Flugzeugen. Es wäre viel schneller dort von einem zum anderen gegangen. Na ja, darf man halt nicht. Wieso einfach wenn es auch kompliziert geht?
Jetzt sitze ich vor den Flügeln, aber leider ist es schon dunkel. Der Flieger ist etwas kleiner und es sind schon viel mehr Inder an Bord. Wir haben leichte Turbulenzen, die Gurtsignale leuchten auf, aber irgendwie scheint es keinen so richtig zu interessieren - viele laufen noch herum. Mir gefällt das Gewackel, wenn ich schon nichts sehen kann. Die Kurven zur Landebahn sind auch viel schärfer als ich es sonst so kenne. Das wäre nichts für meine Mama.
Nachts um ca. 4 h komme ich in Chennai an. In der Passkontrolle muss ein Zettel mit allem Möglichen ausgefüllt werden. Nach 2 Korrekturen durch den Kontrolleuer will er dann noch die Adresse wissen, wo ich übernachte. Leider weiss ich sie nicht. Er lässt nicht locker. Ich versuche Erich zu erreichen, aber da mein Handy noch aus war dauert es etwas bis ich Empfang habe. Endlich erreicht weiss er nur den Hotelnamen, nicht die Strasse. Zum Glück reicht das dem Kontrolleur und ich bekomme einen Zettel den ich unten beim Verlassen des Flughafens abgeben muss. Beim Runtergehen sehe ich Erich schon warten - ich muss aber erst noch auf meinen Rucksack warten. Ich hoffe das alles gut gegangen ist. Als nichts mehr vom Band kommt habe ich schon Angst, dass er woanders hingeflogen ist. Aber einige Gepäckstücke wurden am anderen Ende schon vom Band genommen. Da war meiner dabei. Durch die Absperrung gehe ich zu Erich und wir verlassen zusammen den Flughafen. Mit einem Auto und Fahrer des Hotels geht es direkt dort hin um noch die eine oder andere Stunde Schlaf nachzuholen.

Mein Flugzeug in Frankfurt am Gate.

Mein Flugzeug in Frankfurt am Gate.

Ganz schön eitel: Kurz vor dem Abflug im Spiegel nochmals das Outfit gecheckt.

Ganz schön eitel: Kurz vor dem Abflug im Spiegel nochmals das Outfit gecheckt.

Herrlicher Sonnenuntergang - nur der Flügel stört!

Herrlicher Sonnenuntergang - nur der Flügel stört!

Ein strahlender Abschied der Sonne.

Ein strahlender Abschied der Sonne.

Spiegelung der Farben nach dem Sonnenuntergang auf der Tragfläche in einer Rechtskurve.

Spiegelung der Farben nach dem Sonnenuntergang auf der Tragfläche in einer Rechtskurve.

Umsteigen in Doha.

Umsteigen in Doha.

© Erich Baggenstos, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Indien? Oh ja, da will ich Tiger fotografieren!" So in etwa war die Reaktion von Linda auf meine Reisepläne. Das ging ja mal einfach – ich hatte mit mehr Überzeugungsarbeit gerechnet. "Wenn ich ein gutes Tiger-Bild habe können wir wieder nach Hause fahren" – Aha, dacht ich's mir doch! Wahrscheinlich auch deswegen werde ich nun den ersten Monat alleine in Indien unterwegs sein, bevor wir dann zu zweit die Nationalparks unsicher machen.
Details:
Aufbruch: 14.11.2010
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 15.01.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Erich Baggenstos berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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