Kleinrebsingrossnordundsuedamerika

Reisezeit: Februar - April 2011  |  von Friederike H.

Nazca und Arequipa

Am naechsten Tag in Huacachina stand mal nicht so viel auf dem Programm. So waren wir nur an der Lagune, im Internet, am Pool und sind ein bisschen in klein Huacachina rumgeschlendert. Abends haben wir dann den Bus nach Nazca genommen.
Nazca ist eine kleine Stadt, die fast ausschliesslich vom Tourismus lebt und teilweise wie ein Kriegsgebiet aussieht: Komplette Strassen wurden aufgerissen, Bauarbeiten werden aber wohl erst in Jahren abgeschlossen sein. Unser Hostel hingegen war in nettes kleines Backpacker-Ziel, dass von einem Hollaender gegruendet wurde, der sich nach einem Trip durch Peru hier niedergelassen hat. Laut Lonely Planet spricht er fliessend 5 Sprachen. Interessant mal hinter die Kulissen zu schauen: Er hat nie so eine Aussage gegenueber den Lonely Planet Autoren getroffen, spricht aber immerhin 4 Sprachen. Man sollte also immer im Hinterkopf haben, dass auch Lonely Planet Autoren gerne mal dick auftischen oder ergaenzen. In Puno und in Cuzco werden wir auf die beiden anderen Hostels seiner "Franchize"-Gruendung treffen.
In Nazca hatten wir eigentlich einen Flug ueber die weltberuehmten Nazca Linien geplant. Nachdem wir dort aber erfuhren, dass sich der Flugpreis (man fliegt dort mit Kleinmotorik-Flugzeugen ueber die Linien, der Pilot macht Kurven und fliegt in Schieflagen, damit man die Linien gut sehen kann - das haben wir zumindest gehoert) verdoppelt hat - von $50 auf $100, um weitere Abstuerze aufgrund hoeherer Sicherheit zu vermeiden, haben wir uns gegen einen Flug entschieden.
So haben wir am naechsten Tag lieber an einer gefuehrten Tour (zusammen mit 2 Amerikanerinnen) teilgenommen. Zuerst waren wir im Maria-Reiche-Museum, einer Deutschen, die Anfang des 20. Jahrhunderts erst ohne Hilfe, spaeter nach Erfolg, mit staatlicher Unterstuetzung die Nazca Linien untersucht und vermessen hat. Verschiedene Theorien ueber die Linien sind im Umlauf: von Landebahnen fuer Aliens bis zu Symbolen zur Goetteranbetung ist die Rede - Rike glaubt ja, dass zumindest Teile der Linien von Maria Reiche selber erstellt wurden (besonders praegnant hierbei ist, dass es die Figur der "Haende" gibt, wo allerdings an einer Hand nur 4 Finger sind - genau wie bei Maria Reiche, die ihren Finger durch einen Kaktus verloren hat).

Danach ging es zu zwei Aussichtstuermen, von denen man Ausschnitte der Figuren und Linien sehen konnte.
Anschliessen fuehrte uns der Guide zu ener archaeologischen Ausgrabungsstaette, bei der Graeber der Prae-Inkakulturen freigelegt wurden. Echt Mumien inkl. eingeschlagener Schaedel, echte Haare, und Opfergaben, wie Meerschweinchen und Porzellan, wurden uns offenbart.
Nach dem Besuch einer Tonerei (oder wie heisst pottery uebersetzt?) war unser letzter Stop bei einem Bergarbeiter, der uns in die Kunst der Edelmetallgewinnung einfuehrte.
Anschliessend warteten wir im Hostel erneut darauf, dass unser Bus faehrt. Diesmal ein Nachtbus nach Arequipa, la ciudad blanco.
Da wir im Nachtbus kaum schlafen konnten, haben wir uns, in Arequipa angekommen, erst einmal hingelegt. Unser Hostel war ein netter Geheimtipp mit sehr zentraler Lager, aber dennoch ruhig und sehr nettem Personal.
Am Nachmittag stand dann ein bisschen Kultur auf dem Programm: das Santa Catalina Kloster, eine "Stadt" inmitten einer Stadt. 1970 hat der Buergermeister von Arequipa durchgesetzt, dass das Kloster modernisiert und fuer Touris geoeffnet wurde. Zu sehen auf dem Klostergelaende gab es Hofgaenge, die durch verschiedene Farben nett anzusehen waren, Zimmer, Bilder, etc So liess sich das Leben der Nonnen von damals besonders gut nachvollziehen. Interessant ist, dass noch heute trotz der ganzen Touribesuche Nonnen dort leben. Schoen war der Ausblick ueber die Stadt, den man teilweise von Aussichtspunkten im Kloster hatte.
Danach haben wir nur noch ein sehr leckeres Touristik-Menu (die heissen hier wirklich so, und beinhalten immer eine Vorspeise und ein Hauptgericht, teilweise noch ein Getraenk, fuer 15-25 Soles, umgerechnet circa 4-7 Euro) gegessen und sich dann frueh schlafen gegangen, da es am naechsten Morgen sehr frueh zu einer 2 Tagestour losging. Aber dazu im naechsten Eintrag mehr.

Die 9 Finger

Die 9 Finger

Ausgrabungsstaette mit Mumien

Ausgrabungsstaette mit Mumien

In der Tonerei - anzuegliche Figuren

In der Tonerei - anzuegliche Figuren

Kloster Santa Catalina

Kloster Santa Catalina

Blick auf ein Teil des Klosters sowie Arequipa

Blick auf ein Teil des Klosters sowie Arequipa

© Friederike H., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erst fliege ich alleine in die USA, um meine alte Gastfamilie zu besuchen, dann erkunden Seb und ich Ecuador und Peru und sind anschließend noch ein paar Tage in New York.
Details:
Aufbruch: 23.02.2011
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 12.04.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Ecuador
Peru
Der Autor
 
Friederike H. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.