"Hochzeitsreise" in den Südwesten

Reisezeit: Juni / Juli 2016  |  von Marion Kramer-Hofer

Vulkane oder was davon noch übrig ist

So, nun sind wir schon 6 Tage mit dem WOMO unterwegs und haben bereits ordentliche 3.200 Kilometer hinter uns. Nachdem wir gestern fluchtartig das Gebiet um den Lake Tahoe verlassen haben, war unser Ziel für diesen Tag der Fly Geysir und Black Rock Desert. Lake Tahoe hat uns deshalb weniger gut gefallen, weil die Amis am Wochenende regelrecht über das Dorf herfallen. Aus diesem Grund sind die Preise (egal ob Camping oder Essen) auch dementsprechend hoch!

Der Pyramide lake auf dem Weg zum Fly Geysir

Der Pyramide lake auf dem Weg zum Fly Geysir

Unser Hautpziel für diesen Tag war wie gesagt der Fly Geysir. Bei unseren Recherchen im Internet sind wir auf diese Attraktion der besonderen Art gestoßen. Bei diesem Geysir handelt es sich um einen künstlich erschaffenen. Vor einiger Zeit wurden Probebohrungen gemacht - mit weniger Erfolg, da sie fehlerhaft durchführt wurden. Durch die nicht sachgerechte Verschließung strömte immer wieder Wasser mit verschiedenen Mineralien an die Oberfläche. Seit einigen Jahres hat er sich zu einem Geheimtipp für Urlauber entwickelt. Für diese Attraktion muss man aber einen langen, fast menschenleeren Weg auf sich nehmen. Von der Interstate zweigt die Straße Nr. 447 in Fernley ab. Von dort aus hat man an die 300 Kilometer auf einer Straße vor sich, auf der man nicht sehr vielen Mensch begegnet. Nach ca. 130 Kilometer erreicht man das beschauliche Nest Gerlach. Dort hat man auf der gesamten Strecke die einzige Möglichkeit zu tanken. Bei Gerlich zweigt dann die Road nr. 34 ab, und man hat noch ca. 20 Meilen (32 Kilometer) vor sich. Hat man dann endlich das Gatter erreicht, überlegt man es sich doch noch einmal, ob man dieses Grundstück betreten soll. Überall wird davor gewarnt, das Privatgrundstück zu betreten. Laut Instagram und diversen Reiseberichten ignorieren diese Warnung aber zahlreiche Urlauber - also auf geht's. Ständig mit einem Gefühl erwischt zu werden, haben wir dieses tollen Geysir doch erreicht. Der Nervenkitzel hat sich definitiv gelohnt!

Wenn man sich schon in diese Gegend verirrt hat, muss man auf die "Black Rock Desert" fahren. Dort gibt es Trails, auf denen man kreuz und quer über den harten Sand düsen kann. Wir haben es uns natürlich auch nicht nehmen lassen, und sind ein Stück weit in die Wüste vorgedrungen.

Ein Tipp für alle WOMO-Fahrer ist der kleine RV-Park in Alturas "Sullys RV-Park". Er liegt sehr ruhig und ist eher kleiner. Heute haben wir uns
den Lava Beds National Park angeschaut. Vor 500.000 Jahren hat sich hier die Erde geöffnet, und hat Lavaströme frei gegeben. In diesem Park kann man mit Stirnlampen bewaffnet einige der Höhlen erforschen. Der Schwierigkeitsgrad geht von einfach bis schwierig. Wer mich kennt weiß, dass wir natürlich sämtliche "Caves" der Kategorie schwierig erkundet haben !

Auf dem Weg zum Lava Bed National Monument sahen wir etwas weißes, pyramidenartiges in der Ferne - was ist das, haben wir uns gefragt? Die Landkarte wurde durchforstet und bähmmm - es ist der Mount Shasta. Schneebedeckt und 4.317 Meter hoch ragt er von weitem in die Höhe. Eigentlich hatten wir eine andere Route zum Lassen Volcanic National Park geplant. Aber irgendwie hat uns der Mount Shasta magisch angezogen. Nun haben wir ihn fast umrundet - er gibt immer wieder andere Ausblicke frei. Anscheinend kann man bei den Wanderungen Schwefelgerüche wahrnehmen. Dies deutet darauf hin, dass er irgendwo in seinem Inneren noch aktiv ist, und wahrscheinlich irgendwann (hoffentlich nicht in den nächsten Tagen ) ausbricht.

Nach einer Nacht bei den Hippies - die Camphosts auf unserem Campground hatten sich alle sehr liebe man hörte Trommeln und alles war schön - haben wir uns in Richtung Lassen Vulcanic National Park gemacht. 1915 hatte sich am Lassen Peak eine gewaltige Explosion ereignet, die Asche an die 200 Kilometer in östlicher Richtung verstreute. Auf einer gut ausgebauten Straße kann man den Park bequem durchqueren. Am höchsten Punkt der Besichtigungsroute (2.600 Meter) gab es noch ordentlich Schneemassen. Und in diesem Schnee haben wir auch tatsächlich Bärenspuren entdeckt - leider aber keine Bären selber!

Mount Lassen

Mount Lassen

Da blubbert es ordentlich

Da blubbert es ordentlich

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vor 20 Jahren haben Gerhard und ich in Las Vegas geheiratet. Das ist doch ein guter Grund, um unseren langen Urlaub im Südwesten der USA zu verbringen!
Details:
Aufbruch: 11.06.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.07.2016
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Marion Kramer-Hofer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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