Corona-Spaziergänge vor Ort

Reisezeit: Mai 2020 - Juni 2021  |  von Herbert S.

Römer und Mayas in Übach

Die Anregung zu dieser Wanderung gab die Community Komoot. Bei herrlichem Wetter parken wir am Bahnhof von Übach-Palenberg, wo direkt auf die Via Belgica mit einem Hinweisschild aufmerksam gemacht wird..
Leider ist auch dieses wieder durch zahlreichen 'Graffitis' verunziert. daher der Text unter der Abbildung :

Römerstraßen im Rheinland
Die römische Provinz Niedergermania 'Germania inferior', war durch ein Netz gut ausgebauterFemstraßen, die viae publicae, mit Rom und den übrigen Teilen des römischen Imperiums verbunden. So führte die Limesstraße vom Alpenvorland über die niedergermanische Provinzhauptstadt Köln {Colonia Claudia Ära Agrippinensiumi) an die Nordsee. Die Agrippastraße verlief von Köln über Trier nach Lyon und weiter nach Marseille. Die Via Belgica verband Koln mit Boulogne-su r-Mer an der Atlantikküste. Über werte Strecken noch heute erhalten, haben diese Straßen die Entwicklung der Region bis in unsere Tage geprägt.
Römerstraßen - erlebbar und erfahrbar
Die Römerstraßen mit ihrem Umfeld bilden einen überaus attraktiven Erlebnisraum: Die Rad* und Wanderrouten entlang der antiken Femstraßen von Köln bis Dahlem (Agrippastraße) und von Köln bis Ubach-Palenberg (Via Belgica) laden ein zu einem erlebnisreichen Ausflug in die Geschichte - von der Römerzeit über das Mittelatter bis in die jüngste Vergangenheit. Erfahren Sie Spannendes und Interessantes zu den Straßen, den archäologischen Denkmälern am Wegesrand und den Sehenswürdigkeiten der Umgebung) So erschließt sich eine einzigartige, an bedeutenden Geschichtszeugnissen außerordentlich reiche notorische Kulturlandschaft

Hier an der P&R-Anlage ist der ideale Einstiegspunkt in das nördliche Wurmtal und seine Umgebung. Zwischen den Schlössern und Mühlen in Rimburg und Zweibrüggen finden die Besucher der Flussaue etliche Angebote für Stunden der ruhigen Erholung oder auch für sportliche und unterhaltsame Aktivitäten. Neben dem Willy-Dohmen-Park ist vor allem das Naherholungsgebiet Wurmtal mit seiner Seen- iund Biotoplandschaft eine Attraktion; es bietet einen großen Sportrplatz, Tretboote, Minigolf und eine Gastronomie. Lohnende Ziele für spannende Abstecher sind die Bergehalden im Osten und die Heidegebiete im Westen.
Text von der Infotafel

die kanalisierte Wurm

die kanalisierte Wurm

renaturierte Wurm

renaturierte Wurm

Nahe der Siedlung Zweibrüggen fällt ein gut renovierter Gutshof auf, der mit einem alten Mühlrad auf die Vergangenheit als Zweibrügger Mühle hinweist.

Die Mühle Zweibrüggen
Auf Übach-Palenberger Gebiet befanden sich entlang der Wurm insgesamt drei Mühlen: die Rlmburger Mühle, die verschwundene Marienthaler Mühle und die hier beschriebene Mühle Zweibrüggen.
Die sehenswerte Mühle Zweibrüggen wurde .erstmalig im Jahre 1450 erwähnt. Um 1900 besaß die Mühle das einzige Telefon am Ort. Im 19. Jahrhundert zählte die Mühle drei Wasserräder, zwei Mahlgänge und eine Ölpresse. Sie war bis zur Regulierung der Wurm Anfang der 70er Jahre in Betrieb und damit die letzte mit Wasserkraft betriebene Mühle im Kreis Heinsberg. Seit dieser Zeit fließt die Wurm einige Meter östlich an der Mühle vorbei. Das alte Mühlrad wurde 2002 wiederbelebt. Es wird mit Wasser und elektrischer Kraft betrieben. Die Mühle ist heute im Privatbesitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich im Bereich der Mühle auch eine Holzbrücke über die Wurm. Da sie sehr tief lag, wurde sie bei Hochwasser oft überschwemmt.

Ganz in der Nähe befindet sich das Schloß Zweibrüggen, das wir vor Jahren bereits einmal anläßlich einer Kunstausstellung besucht haben.

Das Schloss Zweibrüggen (1460 Zwenbrughen, 1508 Tweynbruggen) blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Siedlung entstand um einen Adelssitz und ein dazugehöriges Lehen. Die ersten Inhaber des Lehens nannten sich nach dem Hof. Erstmalig wird 1373 Leynart von Zweibrüggen als Feind der Stadt Köln urkundlich erwähnt. In den darauf folgenden Jahrhunderten wechselte das Lehen oft seinen Besitzer.
Joseph Anton von Negri errichtete vermutlich von 1786 bis 1788 das repräsentative Schloss Zweibrüggen im klassizistischen Baustil vor den Hofgebäuden. Seine Nachkommen blieben bis zum Verkauf an die Stadt Ubach-Palenberg 1993 Besitzer des Schlosses. Das Herrenhaus ist repräsentativ, klar und symmetrisch.
Nach der Renovierung des Schlosses durch die Stadt Ubach-Palenberg steht es als Ort für romantische Hochzeiten, für repräsentative Empfänge, Konzerte und Ausstellungen zur Verfügung. Auch Dienstleister haben in den herrschaftlichen Räumen ihr Domizil bezogen. 2008 wurde das Schloss von seiner hochgewachsenen Hecke befreit. Damit ist auch wieder der kleine vorgelagerte Barockgarten mit seiner strengen Geometrie für jedermann sichtbar. Zu besonderen Anlässen soll das Schloss illuminiert werden.

angeschlosssener Gutshof

angeschlosssener Gutshof

Das Herrenhaus wurde 1788 durch Joseph Anton von Negri neu errichtet. Als Vorbild diente das kurfürstliche Jagdschloss Falkenlust bei Brühl. Der zugehörige Wirtschaftshof stammt mit seinen Gebäuden aus dem 16. bis 17. Jahrhundert und ist bis heute im Besitz der Familie von Negri.
In der repräsentativen zweistöckigen Eingangshalle mit Emporenrundgang finden regelmäßig Kulturveranstaltungen von klassischen Konzerten über Kunstausstellungen bis hin zu hochrangigen internationalen politischen Events wie dem Eurolog statt.
Ein bis dahin verborgener wertvoller Wandaltar wurde nach der Jahrtausendwende wiederentdeckt und ist, nachdem ihn die Stiftung der Firma Neuman & Esser renovieren ließ, heute wieder im Schloss zu besichtigen.
Im Seitenflügel des Schlosses befindet sich das Standesamt der Stadt Übach-Palenberg.

Altbestand der damaligen Kunstaustellung

Altbestand der damaligen Kunstaustellung

Ein Hinweisschild führt uns weiter durch das breitere Wurmtal zur sogenannten Klangbrücke. Der Zugang ist hermetisch abgeriegelt - ein Hinweisschild fehlt jedoch. Auf unserer Wanderung hören wir dann, dass sie seit Jahren gesperrt ist.
Im Internet findet sich auch der Grund: An dem für über 1 Million € errichteten Bauwerk befanden sich Klangkörper, die bei Wind eine Gefahr für die Besucher darstellten und daher wieder demontiert werden mussten. (Video).

Klangbrücke

Klangbrücke

Ursprünglich gab es über die Klangbrücke einen Zugang zum Willy-Dohmen-Park, der jetzt natürlich auch nicht mehr existiert. Daher müssen wir den Zugang von der Landstrasse etwas suchen.

Der Willy-Dohmen-Park ist ein für die Öffentlichkeit tagsüber frei zugänglicher privater Park. Gelegen im Wurmtal zwischen Geilenkirchen und Übach-Palenberg in der Nähe des Naherholungsgebiets. ...
Bis in die 80ziger Jahre wurde das Gelände noch als Kiesgrube genutzt, bis der Eigentümer Willy Dohmen die ehemalige Sandgrube rekultivierte. Teiche, Hügel, Wege und Waldwiesen wurden angelegt. Eine Bepflanzung aus Laubbäumen, Nadelbäumen und Obstbäumen verwandelte alles in einen wunderschönen Park. Eine Wasserversorgung für die Teiche und Bewässerung wurde geschaffen und ein Steingarten aus tonnenschweren Findlingen entstand. Schöne besucherfreundliche Wanderwege wurden angelegt. Sie bieten den Besuchern des Parks Gelegenheit zu Spaziergängen. Man kann im Willy Dohmen Park auch bei einem Picknick verweilen. Die Natur beobachten, Ruhe genießen und sich einfach gut erholen. Besonders im Frühjahr und im Herbst leuchtet der Park in einem prächtigen Farbenzauber.
Willy Dohmen hat in dem von ihm errichteten Park seine letzte Ruhe gefunden.

aus. www.lebendiges-aachen.de

Parca - Maya - Yukcatan
die Stehle zeigt viele Symbole, der Mayakultur, die auf der Rückseite erklärt werden. (leider nicht fotogen aus Lichtgründen)

Parca - Maya - Yukcatan
die Stehle zeigt viele Symbole, der Mayakultur, die auf der Rückseite erklärt werden. (leider nicht fotogen aus Lichtgründen)

Dei Steinmetzarbeiten haben überwiegend mexikanische Motive,

aber auch einmal ägyptische

aber auch einmal ägyptische

Stein der Osterinsel  (Text der Beschriftung unten)

Stein der Osterinsel (Text der Beschriftung unten)

DAS GEHEIMNIS DER OSTERINSEL
AUF DER SUCHE NACH DEM "SÜDLAND" ENTDECKTE DER HOLLÄNDISCHE SEEFAHRER ADMIRAL jAKOB ROGGFVEEN, DER MIT 3 SCHIFFEN IM STILLEN OCEAN SEGELTE; EINE WINZIGE INSEL VON NUR 150 QUAORATKILOMfTER. ES WAR DER 5.APRIL 1792, DEM OSTERTAG, ER GAB DEM EILAND DEN NAMEN "OSTERINSEL"
DIE UREINWOHNER NANNTEN SIE 'RAPA NUI' WAS SOVBIEL WIE NABEL DER wELT BEDEUTET: DIE SPEKTAKULÄRSTEN ZEUGEN DIESER INSEL SIND ZWEIFELLOS DIE RIESIGEN STEINKOLOSSE. DIE MAN 'MOAIS* NENNT. ÜBER 100 STANDEN ALS WÄCHTER RUND UM DIE INSEL. DIESE 10 BIS 20 METER HOHEN RIESEN WOGEN TEILWEISE BIS ZU 20 TONNEN. WIE MAN SIE AUS OEM LAVAFELSEN GESCHLAGEN, TRANSPORTIERT UND AUFGERICHTET HAT IST EINES DER GROSSEN RÄTSEL DIESER WELT.. EISEN KANNTE MAN NICHT.

Die Wettertafel ist recht amüsant, ein an einer Kette hängender Stein zeigt das Wetter an:
hängt still kein Wind
bewegt sich Wind
nicht zu sehen Nebel
unter Wasser Sturmflut
bewegt sich heftig Sturm
nass Regen
oben weiss Schnee
fällt runter Erdbeben

Der Rückweg ist zunächst identisch mit dem Hinweg. Da wir zunächst entlang der Wurm gelaufen sind, können wir im Naherholungsgebiet dann einen anderen Weg wählen, der uns zu den Resten eines römischen Bades führt.

doch zunächst eine neue 'Erfindung/ Entdeckung'

doch zunächst eine neue 'Erfindung/ Entdeckung'

römisches Badegebäude

römisches Badegebäude

Bei Erdbewegungen für das Freizeitgelende im Wurmtal wurde 1988 das Badegebaude entdeckt und vom Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland ausgegraben.
Es gehört zu einem romischen Gutshof, der während des 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. am Rande der Wurm-Aue bewirtschaftet wurde. Das Haupthaus liegt unter dem Aussichtshügel des heutigen Freizeitgeländes. Das Haus wurde beim Bau der Bahnlinie um die Jahrhundertwende mit den aufgehobenen Erdmassen der Bahnschneise überdeckt und 1944 beim Bau von Panzersperren angeschnitten.

Das Bad ist 13 Meter lang und 6 Meter breit. Der Eingang lag im Norden. Von dort aus betrat man zuerst den Ausklederaum (A), danach einen ungeheizten Baderäum (B,) mit einem Kaltwasser-Tauchbecken (B 1), schließlich einen beheizten Laderaum (C, ), an den nach Westen eine halbrunde Nische sowie ein gleichfalls halbrunder -separat beheizter Schwitzraum (D) angeschlossen war. Möglich ist auch, daß sich über der Zusatzheizung ein Heißwasserbecken
anstelle des Schwitzraumes befand. In der Südostecke des Heißbaderaumes (C) ist ein Teil der Fußbodenheizung wieder aufgebaut. Hier ist erkennbar, in welcher Hohe der Fußboden ehemals über dem Hohlraum für diee Heizgase gelegen hat. Außerhalb das Gebäudes, ebenfalls mit einer Mauer umgeben, folgte nach Süden der Arbertsraum für die Feuerung der großen Fußbodenheizung in Raum (C), (E). Er gehörte nicht zum ursprünglichen Baukonzept, sondern wurde erst spater angefügt.
Die Westseite des Badehauses fällt durch die massiven Stützen vor der Außenwand auf. Das Fundament ist iri diesem Bereich ebenfalls verstärkt. Die aufwendige Bauweise deutet darauf hin, daß die Wasser der Wurm in römischer Zeit diese Gebaudefront erreichen konnten und die Gefahr von Unterspülungen bei Hochwasserständen bestand. Die römischen Ingenieure haben diesen Bauteil so gut ausgeführt, daß er über fast zweitausend Jahre erhalten geblieben ist. Das kleine Badegebäude bietet alle Vorrichtungen, die für den klassischen römischen Badegang notwendig sind. Vom Auskleideraum begibt man sich in das Kaltbad, wärmt sich dann auf und betritt schließlich die heiße Badezone. Auf dem Rückweg wird der erhitzte Körper dann wieder abgekühlt 1

Einige Funde aus dem Gebäude zeigen, daß die Anlage im 2. und vermutlich auch noch im 3. Jahrhundert n.Chr. benutzt worden ist.
Heute bietei sich der Komplex als konservierte Ruine dar, die den ursprünlichen Charakter der Räume und des Gesamtbauwerkes erkennen läßt. Die Konservierungsarbeiten erfolgen unter Leitung des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege und im Auftrag der Stadt Übach-Palenberg durch eine Gruppe ungarischer Restauratoren. Die in Originallage erhaltenen antiken Mauerreste sind von wiederaufgesetztem Mauerwerk durch eine vertiefte Fuge abgesetzt.
Das römische Badegebaude ist ein Bodendenkmal. Es gehört zur Geschichte von Ubach-Palenberg und wurde nach sorgfältiger Untersuchung und Restaurierung den Bürgern zurückgegeben. Es bedarf des Schutzes und der Pflege auch in der Zukunft. Bitte helfen Sie durch sorgsamen Umgang und Sauberkeit mit, dieses archäologische Denkmal zu erhalten.

das Ergebnis der Bitte sieht man hier !!!!

das Ergebnis der Bitte sieht man hier !!!!

Fußbodenheizung

Fußbodenheizung

Befeuerungsöffnung

Befeuerungsöffnung

ein abwechslungsreicher Rundweg von etwa 7 km Länge!

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Vielreisende sitzen wir 'fest'! Für die Monate März und April sind die Menschen wegen des Kontaktverbots darauf angewiesen, sich zu Zweit (oder mit der Familie) zu bewegen. Wir nutzen die Zeit - wie so oft fährt man in die Ferne und schaut sich das Nahe kaum an! Jetzt haben wir Zeit. Wir beginnen mit der unmittelbaren Umgebung unseres Hauses, ziehen allmählich größer Kreise und schließen schließlich meinen ehemaligen Dienstort mit ein.
Details:
Aufbruch: Mai 2020
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: Juni 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors
Aus dem Gästebuch (3/4):
anonym 1714843226000
Ich bin die Uh­ren­ke­lin von Viktor Bühl ich möchte nur er­wähnen dass das gelbe Haus sein Woh­nhaus war
Birgit 1588311134000
tolle Idee, auch ich schrei­be gerade einen "Co­ro­na-­Li­ve-­Rei­se­bericht" hier auf dieser Seite. Wenn sich noch mehr Autoren von der Ferne in die Nähe be­ge­ben, können wir uns wenig­stens auf nähere Ziele vor­be­rei­ten, wenn wir in Deuts­chland wieder reisen dürfen­.
Her­zliche Grüße aus Bayern.
Ulrike S. 1587288855000
Die Kennt­nis stammt aus Gäste­buche­int­rägen zu meinen Rei­se­berich­ten. Zwar habe ich schon länger nichts mehr ge­pos­tet, aber hier sind einige Berich­te von mir nach­zu­lesen. Unter anderem hatten wir - glaube ich zu­min­dest- beim Thema Rum­änien schon einmal Kontakt