Corona-Spaziergänge vor Ort

Reisezeit: Mai 2020 - Juni 2021  |  von Herbert S.

Inden - Indemann

Wir parken am Sportplatz von Inden-Lamersdorf - die Fahrstrasse zum Indemann ist wegen Corona gesperrt und ein Schild weist darauf hin, dass der Spielplatz gesperrt ist. Das stört uns natürlich nicht - nach kurzer Strecke können wir die Fahrstrasse verlassen und den Hügel der Goldsteinkuppe 'directissime' ersteigen.

unerklärlich - ein farbiger Klotz ist mit Draht an Bäumen aufgehängt - vielleicht kann uns jemand helfen, was dies ist?!

unerklärlich - ein farbiger Klotz ist mit Draht an Bäumen aufgehängt - vielleicht kann uns jemand helfen, was dies ist?!

Der Platz am Spielplatz ist menschen- und autoleer. Auch der Indemann ist wegen Corona abgeschlossen.

Der Platz am Spielplatz ist menschen- und autoleer. Auch der Indemann ist wegen Corona abgeschlossen.

Der Indemann ist ein Aussichtsturm, der bei Lucherberg in der Gemeinde Inden im Kreis Düren auf der Abraumhalde Goltsteinkuppe steht. Er wurde als Projekt im Rahmen der Euregionale 2008 realisiert.

36 m hohe Konstruktion aus 280 t Stahl mit 20.000 Einzelbauteilen -  216 Stufen zu den zwölf verschiedenen Ebenen - es auch einen Aufzug (24 m)

36 m hohe Konstruktion aus 280 t Stahl mit 20.000 Einzelbauteilen - 216 Stufen zu den zwölf verschiedenen Ebenen - es auch einen Aufzug (24 m)

Wahrscheinlich wäre der Blick in das benachbarte Braunkohleabbaugebiet von oben besser gewesen!

Als Golfer wundern wir uns über schmale Fairways und eigenartige Bahnen. Zu Hause erfolgt die Erklärung - es handelt sich um einen Fußball-Golf-Parcours.

Durch den kleinen Ort Lucherberg laufen wir Richtung Lucherberger See. Wir wollen ihn einmal umrunden.

der Lucherberger See bot an seinem Nord-Ost Ufer Möglichkeiten, einige Stunden in der Sonne zu verweilen und dabei den Seglern und Surfern auf dem See zuzusehen. Nun ist alles abgezäunt (Corona)

der Lucherberger See bot an seinem Nord-Ost Ufer Möglichkeiten, einige Stunden in der Sonne zu verweilen und dabei den Seglern und Surfern auf dem See zuzusehen. Nun ist alles abgezäunt (Corona)

Nach Norden sieht man im Feld die obere Hälfte des riesigen Braunkohlebaggers

Nach Norden sieht man im Feld die obere Hälfte des riesigen Braunkohlebaggers

Das Westufer des ehemaligen Tagebaus „Lucherberg 3“ ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem seltene Vogelarten ihre Brutstätten haben.

Das Westufer des ehemaligen Tagebaus „Lucherberg 3“ ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem seltene Vogelarten ihre Brutstätten haben.

Ebenfalls nach Norden erblickt man den zylindrischen Turm aus Backstein des ehemaligen Wasserturms von Merken. Er hat Betongliederungen und Im Unterbau rundbogige Lisenen. Im Inneren war ein Wasserbehälter aus Stahlbeton.
Heute wird er als Wohnhaus genutzt.

Wasserturm Merken - erbaut 1930

Wasserturm Merken - erbaut 1930

am südöstlichen Ufer, der so genannten „Steilküste“, sieht man noch zwei ehemalige Wasserwerke, die Kühlwasser für das nahe gelegene Kraftwerk  Weisweiler aus dem See bereitstellten

am südöstlichen Ufer, der so genannten „Steilküste“, sieht man noch zwei ehemalige Wasserwerke, die Kühlwasser für das nahe gelegene Kraftwerk Weisweiler aus dem See bereitstellten

Interessantes zum See und einen Ausblick auf die Zukunft des Gewässers gibt ein Zeitungsartikel der Aachenrer Zeitung aus April 2017 - Danach sollte der See ab 2020 allmählich versickern.

an einigen Stellen gibt das Dickicht noch einmal einen Blick auf den Indemann frei

an einigen Stellen gibt das Dickicht noch einmal einen Blick auf den Indemann frei

Für den Rückweg wählen wir die Straße südlich der Goltsteinkuppe durch Wohngebiet und sehen kurz vor Ende des Rundgangs noch auf die Kirche von Lamersdorf.

St. Cornelius Lamersdorf

St. Cornelius Lamersdorf

Das heutige Gotteshaus stammt aus dem 15. Jahrhundert. 1890 - 1894 wurde dieser Bau gründlich restauriert - ebenso 1950 und 1990. Am 16. November 1944 wurde die Kirche durch Bombenangriffe stark zerstört - von dieser Katastrophe zeugen bis heute Splitter im Kreuz über dem Taufbecken.
Die zweite Pfarrpatronin - die hl. Katharina - ist auf einem mittelalterlichen Wandgemälde im Seitenschiff zu sehen.
Aus dem Jahre 1400 stammen die drei Glocken (gis' a' e''). Über die vierte Glocke im Dachreiter ist nichts Näheres bekannt.

Am Parkplatz entdecken wir noch das zum Hotel und Restaurant umgebaute Gut Merödgen, das natürlich heute auch verwaist ist. (Corona)
Die spätmittelalterliche Hofanlage Gut Merödgen aus dem Jahre 1371 wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. Nachdem hier der erste Braunkohleabbau der Gemeinde begründet liegt, erfolgte der Wiederaufbau als landwirtschaftliches Gehöft.

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Vielreisende sitzen wir 'fest'! Für die Monate März und April sind die Menschen wegen des Kontaktverbots darauf angewiesen, sich zu Zweit (oder mit der Familie) zu bewegen. Wir nutzen die Zeit - wie so oft fährt man in die Ferne und schaut sich das Nahe kaum an! Jetzt haben wir Zeit. Wir beginnen mit der unmittelbaren Umgebung unseres Hauses, ziehen allmählich größer Kreise und schließen schließlich meinen ehemaligen Dienstort mit ein.
Details:
Aufbruch: Mai 2020
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: Juni 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors
Aus dem Gästebuch (3/4):
anonym 1714843226000
Ich bin die Uh­ren­ke­lin von Viktor Bühl ich möchte nur er­wähnen dass das gelbe Haus sein Woh­nhaus war
Birgit 1588311134000
tolle Idee, auch ich schrei­be gerade einen "Co­ro­na-­Li­ve-­Rei­se­bericht" hier auf dieser Seite. Wenn sich noch mehr Autoren von der Ferne in die Nähe be­ge­ben, können wir uns wenig­stens auf nähere Ziele vor­be­rei­ten, wenn wir in Deuts­chland wieder reisen dürfen­.
Her­zliche Grüße aus Bayern.
Ulrike S. 1587288855000
Die Kennt­nis stammt aus Gäste­buche­int­rägen zu meinen Rei­se­berich­ten. Zwar habe ich schon länger nichts mehr ge­pos­tet, aber hier sind einige Berich­te von mir nach­zu­lesen. Unter anderem hatten wir - glaube ich zu­min­dest- beim Thema Rum­änien schon einmal Kontakt