Entdeckung einer Trauminsel - La Réunion 2015

Reisezeit: Januar 2015  |  von Brigitte Amrhein

Mittwoch, 7.1.2015 - der wilde Süden

Nachdem die Wettervorhersage für den Süden recht gut aussieht, ist die wilde Südküste der Insel unser Ziel.
Unser erster Zwischenstop ist der Strand von L'Étang-Salé-les-Bains. Im Reiseführer habe ich schon gelesen, dass er fast schwarz sein soll - aber dass er es dann auch in der Realität ist, überrascht uns dann doch... Dieser Traumstrand ist außerdem fast menschenleer, wir zählen auf rund 1,5 km Strand, die wir einsehen können, 5 Menschen (uns eingeschlossen!) und 2 Hunde! Vielleicht liegt es daran, dass dieser dunkle, feine Sand in der Sonne eigentlich unerträglich heiß wird.
Dann fahren wir weiter zum Le Gouffre, einem wilden, engen und gewundenen Kanal in den Lavafelsen südlich des Ortes. Die herein strömende Brandung lässt es darin direkt brodeln und das Wasser schießt meterhoch in die Luft. Der Ort ist ein Naturschauspiel, hat aber auch für uns eine etwas bedrückende Atmosphäre, weil sich hier schon viele, oft sehr junge Menschen in den Tod gestürzt haben...

Leerer Traumstrand L'Étang-Salé-les-Bains

Leerer Traumstrand L'Étang-Salé-les-Bains

Le Gouffre bei L'Étang-Salé-les-Bains

Le Gouffre bei L'Étang-Salé-les-Bains

Gedenken an die vielen Opfer

Gedenken an die vielen Opfer

Unser nächstes Ziel ist Grande Anse, besser gesagt das Cap Piton de Grande Anse. Durch trockenen Wald wandern wir hinauf zu den verschiedenen Aussichtspunkten. Hier sehen wir viele Tropikvögel, die mit ihrer eleganten Erscheinung und dem langen Schwanz zum Symbol für Réunion wurden.
Wir sehen noch andere Küsten- und Waldvögel, einige lassen sich sogar fotografieren. Und die Aussicht in beide Richtungen ist einfach schön!
Nach einem kurzen Stop zum Wasser kaufen (gut, dass der Kopf angewachsen ist, das vorbereitete Wasser steht noch in der Küche...) fahren wir zur Pointe Langevin, dem südlichsten Punkt der Europäischen Union. Und das ist ein wirklich wildes Ende!
Ein Souffleur schießt gewaltige Fontänen in die Luft, viel mehr Wasser als der doch eher filigrane bei Saint-Leu, die Lavafelsen sind von Schluchten durchzogen, in denen sich die Brandung austobt. Grandios!

Cap Piton de Grande Anse

Cap Piton de Grande Anse

Weißschwanz-Tropikvogel

Weißschwanz-Tropikvogel

Eine halbe Sekunde später war mein Lebensgefährte nass bis auf die Haut...

Eine halbe Sekunde später war mein Lebensgefährte nass bis auf die Haut...

Das wilde Ende der EU

Das wilde Ende der EU

Eigentlich wollen wir noch zum Cap Méchant und nach Saint-Philippe, aber ein Felssturz blockiert die Straße. Also beschließen wir, gleich zu den bekannten Wasserfällen oberhalb von Langevin zu fahren.
Die Straße ist eng, führt über mehrere recht wacklige Brücken und hat ein paar Kehren, die so steil sind, dass sie betoniert werden mussten, weil es unmöglich war, sie zu asphaltieren. Aber es lohnt sich!
Schon der untere, niedrigere Wasserfall, die Cascade Trou Noir, beeindruckt uns mit dem klaren Wasser und dem fast schwarzen Becken - kein Wunder, wo der Name herkommt.
Wegen der sehr rutschigen Steine gehen wir auf der Straße hinauf zu den oberen Fällen, den Cascades de Grand-Galet. Es überrascht uns nicht, dass sie oft als die bekanntesten Fälle der ganzen Insel bezeichnet werden, die Szenerie ist einmalig schön!
Es fängt an zu regnen, so dass wir unsere weitere Erkundung die Straße hinauf abbrechen und zum Auto zurück gehen. Wir haben das Tal noch nicht einmal verlassen, da ist der Himmel schon wieder strahlend blau. So viel zu Mikroklimazonen...

Cascade Trou Noir

Cascade Trou Noir

Cascades de Grand-Galet

Cascades de Grand-Galet

Tec-Tec (oder korrekt Réunion-Schwarzkehlchen)

Tec-Tec (oder korrekt Réunion-Schwarzkehlchen)

Ein "Saint-Expédit" an der Straße zu den Wasserfällen von Langevin

Ein "Saint-Expédit" an der Straße zu den Wasserfällen von Langevin

© Brigitte Amrhein, 2020
Du bist hier : Startseite Afrika Réunion Mittwoch, 7.1.2015 - der wilde Süden
Die Reise
 
Worum geht's?:
Uns war klar, dass eine Reise auf die Insel La Réunion im dortigen Sommer wegen des häufigen Regens durchaus wetterabhängig ist. Aber da wir zum einen unserem Winter für einige Zeit entfliehen und zum anderen eine längere Krankheit inklusive schwerer Operation verarbeiten wollten, nahmen wir das gerne in Kauf. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Wir haben unsere Trauminsel entdeckt...
Details:
Aufbruch: 04.01.2015
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 18.01.2015
Reiseziele: Réunion
Der Autor
 
Brigitte Amrhein berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.