Der Wahn geht los

Reisezeit: September 2010 - April 2011  |  von kathrin schmeling

queenstown

ich bin in queenstown, eine suesse stadt. sie liegt an einem grossen densee, der von hohen bergen umfasst wird. in strassen gibts viele cafes, bars und restaurants. dieses staedtchen ist mal belebt touris ziehen durch die gassen, in den geschaeften warteschlangen., hier ist richtig was los.
gestern waren karin und ich in einem pub und haben wein getrunken und zur livemusik getanzt. endlich mal wieder party, das hat spass gemacht. heute morgen sind wir dann verkatert aus dem bett gekrochen und wie in den letzten 7 tagen zur fallschirmsprungabholstelle getapert.
ich habe wie jeden morgen gebetet, mit meinem leben abgeschlossen und aengstlich auf den shuttle bus gewartet. doch auch heute gabs keinen sprung fuer uns, dass wetter ist zu schlecht. mal zu bewoelkt mal zu viel wind oder regen. jetzt haben wir fuer uebermorgen gebucht, denn dann sollte es sonnig sein. ich bin gespannt, ob das stimmt. die wettervorhersage hier war bisher kaum richtig. man hat einfach alle vier jahreszeiten in einem tag. morgen werde ich auf jeden fall niicht um mein leben zittern, sondern riverswimming machen. ich bekomme einen helm und ein brett und hoffentlich was warmes anzuziehen, damit ich mich dann in den fluss schmeissen kann. ausserdem klettern wird am fluss entlang, haengen uns an ein jetboot und heizen rum. ich hab keine ahnung. hauptsache ich mach hier mal was anderes als angst haben vor dem sprung. dummerweise ist das mit dem fallschirmsprung auf meinem mist gewachsen, ich kann also keinen rueckzieher mehr machen. will ich auch gar nicht. ich wuerde viel lieber meine angst ueberwinden und das geniessen. ob sich schon mal jemand beim sprung in die hose gemacht hat und werde ich die erste sein?

es ist nett wieder mit jemandem zusammenzureisen. wir haben zu zweit viel bessere moeglichkeiten dem klassischen backpackern zu entkommen. zur zeit schlafen wir in einer kleinen holzhuette, teilen uns aber auch ein doppelbett. naja, besser als zu viert, sechst oder mehr in etagenbetten zu liegen und morgens ab sieben dem geraschel der papiertueten der anderen zu lauschen. auch karin schlaeft gerne aus und das ist schon mal ein wesentlicher schritt bezueglich bequemlichkeit.

wir kommen uebrigens vom fox gletscher. dort waren wir drei tage in chads haus. zuerst zusammen mit sanny (37, koeln) und adam (33, USA). die beiden haben sich aber nach einem tag abgeseilt und sind schon mal vorweggefahren. karin und ich sind noch geblieben, weil wir fuer einen sprung gebucht waren. jeden abend kam der fallschirmspringer vorbei zum plauschen. ein ganz netter mann. bei chad war sowieso ziemlich viel los. chad ist der krokodiljaeger von neuseeland, wenn es hier welche geben wuerde. er arbeitet am gletscher und baut die strassen. ausserdem hat er die schluesselmacht ueber den trinkwasertank der stadt. abends haengt er kiffend auf seiner terasse und seine freunde kommen vorbei zum quatschen. mit seinem boot faehrt er regelmaessig raus zum angeln, er hat viele reusen gelegt fuer die langusten. er erzaaehlte uns, dass er bei seiner letzten angeltour auf einen hai gestossen war, der groesser war als sein boot. das fand er noch nicht sonderlich beeindrucken. doch als der hai ins hinterteil des zum glueck alubootes biss und es annagte, gab er gas und haute so schnell er konnte ab.

chad ist ziemlich klein, hager und drahtig. natuerlich braun gebrannt und elendig sportlich.

er hat einen hund, eine mischung aus was weiss ich in schwarz, der den ganzen tag nix anderes macht als stoecke anzuschleppen oder frisbeescheiben, damit der ihnen nachjagen kann. der hund steigt auch auf baeume rauf, um den stock wiederzubringen, es ist echt beeindruckend. als ich ihn fuetterte und ihm seine hundewurst hinstellte, guckte er mich nur veraechtlich an mit einem blick der boring (langweilig) sagte und war erst zufrieden, als ich sein essen warf und er ihm hinterher jagen konnte. ich finde, die beiden passen hervorragend zusammen.

am foxgletscher sind wir natuerlich auch gewesen. allerdings im regen und deshalb fand ich es nicht so beeindruckend schoen, wie man hier so sagt. bin halt ein weichei.

nach queenstown gehen wir nach te anui. das liegt in der mitte vom milfordsound und dem doubtfullsound. beine fjorde sollen sehr gut zum wandern sein und natuerlich die schoensten neuseelands. vom milford weiss ich, dass es taeglich regnet und man wanderungen von huette zu huette ein halbes jahr im voraus buchen muss (was ich natuerlich nicht gemacht habe). der doubtfull soll groesser und teuer sein, dafuer gibt es angeblich weniger touristen. ich werde wohl wieder mal ne muenze werfen um zu entscheiden, wohin ich gehe. aber erst mal muss ich noch queenstown geniessen.

hier gibt es eine gondel, die den berg hochzockelt. haben wir natuerlich gemacht, geiler blick. und nachdem unser fallschrirmsprung gekaenzelt wurde, riss der himmel auch auf und deshalb gabs sogar sonne auf dem berg.
nun sitze ich vor meiner huette auf der wiese und versuche farbe zu kriegen. gar nicht so einfach hier.
meine lieben, machts gut und wuenscht mir glueck fuer uebermorgen. es kann doch gar nicht so schwer sein, vom himmel zu fallen. was man nicht alles tut um sich zu amuesieren!
kaddy

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Noch drei Tage und dann geht es los. Nach Bali. Sechs Wochen habe ich dort Zeit, dann geht es weiter nach Australien, Neuseeland und Thailand. Mit fliegenden Händen packe ich meine Wohnung zusammen, telefoniere, suche, organisiere parallel zu allem. Bali. Als ich vor ein paar Tagen im Buchladen einen Reiseführer über Bali durchblätterte, bin ich fast umgefallen, weil es so schön ist. Unfassbar, dass ich bald in dieser Schönheit stehen soll.
Details:
Aufbruch: 22.09.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 08.04.2011
Reiseziele: Indonesien
Australien
Neuseeland
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
kathrin schmeling berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.