Thailand, Kambodscha und Laos

Reisezeit: November / Dezember 2025  |  von Vera und Konrad Lindinger

Kambodscha und seine dunkle Geschichte

Pol Pot

Bei den Führungen in Angkor Wat und anderen Sehenswürdigkeiten wird in erster Linie die alte Geschichte der kambodschanischen Königreiche erzählt. Es gibt aber auch noch eine kurze aber dunkle Zeit die wir in unserer Jugend noch aus den Nachrichten kannten aber das Ausmaß damals noch nicht begriffen haben.

Egal mit wem man spricht, vom Tuktukfahrer über Guides bis zu Angestellten ist Pol Pot und seine Roten Khmer ein Thema, jeder hat Angehörige in der Familie die in der Zeit grausamst getötet wurden. Von etwa 7 Millionen Kambodschanern mussten zwischen 1,7 Millionen und 2,5 Millionen Menschen ihr Leben lassen

Junge kommunistische Kambodschaner zogen sich 1969 als Guerillakämpfer in den Dschungel zurück um sich gegen das brutale Regime von General Lon Nol zu wehren. Der Vietnamkrieg und Lon Nol machten es für die roten Khmer leicht Gefolgsleute zu finden denn alle dachten es kann nur besser werden. Die Kambodschaner hungerten und bekamen im Vietnamkrieg mehr Bomben und Minen von den Amerikanern ab als Vietnam selbst.

1975 kamen dann die Roten Khmer mit Unterstützung Nordvietnams, unter der Führung Pol Pots an die Macht und trieben alle Bewohner größerer Städte, unter der falschen Angabe, dass wieder Bomben fallen werden, aufs Land, nach 2 oder 3 Tagen wurde ihnen versprochen könnten alle wieder zurück, bis die Kambodschaner merkten dass es nicht stimmt war es zu spät.

Alle Mönche, Menschen die lesen, schreiben konnten, gebildet waren, es reichte eine Brille zu tragen, Künstler zu sein wurden als Volksfeinde inhaftiert, gefoltert und grausamst getötet. Jede Stadt hat ein Gefängnis, ein Hinrichtungsfeld oder eine Höhle wo die Tötungen von statten gingen. Männer, Frauen, Kinder und auch alte Menschen niemand war sicher.

Das Ziel war einen Bauernstaat zu errichten aber auch die Bauern hungerten während sie Reis für den Export in Nachbarländer anbauen mussten.

Erst als die Vietnamesen Angst bekamen dass die Roten Khmer sich auch über die Grenze ausbreiten könnten wurde mit ihrer Unterstützung das Regime von Pol Pot gestürzt. Das Ausmaß des Terrors kam erst schrittweise zum Vorschein.

Das Gefängnis in Phnom Penh war das S-21 und wurde erst 2 Tage nach dem Sturz mehr zufällig entdeckt und von über 20.000 Menschen waren nur noch 7 am Leben. Die Bewacher hatten beim vorrücken der Vietnamesen die Flucht ergriffen und vorher fast alle noch Lebenden erschlagen um keinen Lärm zu machen.

Wir waren heute im Tuol-Sleng-Genozid-Museum , dem S-21, das als Erinnerungsstätte dient dass so etwas nie wieder passiert. Vieles was wir hörten erinnerte uns an unsere eigene Geschichte.

Der Terror ging "nur" 4 Jahre 1975 bis 1979 aber hat das Land um Generationen zurückgeworfen. Mindestens einviertel der Bevölkerung war tot und die Überlebenden traumatisiert. Als ich Savet sagte da musstet ihr bei 0 anfangen war seine Antwort "Nein weit unter 0"

Und Kambodscha hat mit dieser Geschichte im Rücken bereits viel geschafft, der Weg aus der Armut ist für die meisten Kambodschaner noch weit aber sie arbeiten hart dafür.

Jeder der das Land besucht sollte das Museum besuchen und die 5 Dollar für einen Audioguide in seiner Muttersprache aufzahlen, nur so versteht man die Geschichte denn es gibt nicht soviele Erklärungen auf dem Gelände

Einer der vielen Verhörzimmer indem die Gefangenen am Bett angekettet waren und gefoltert wurden bis sie alles zugaben was gewünscht war

Einer der vielen Verhörzimmer indem die Gefangenen am Bett angekettet waren und gefoltert wurden bis sie alles zugaben was gewünscht war

Die oberen Stockwerke  waren vergittert um Suizide zu verhindern

Die oberen Stockwerke waren vergittert um Suizide zu verhindern

Das S21 war vorher eine Schule aber die brauchte ja niemand mehr

Das S21 war vorher eine Schule aber die brauchte ja niemand mehr

Die weißen Steinsärge symbolisieren die letzten 14 in S21 getötenen Menschen, die Frangipani gibt es in fast allen Tempeln und standen schon da als es eine Schule war.

Die weißen Steinsärge symbolisieren die letzten 14 in S21 getötenen Menschen, die Frangipani gibt es in fast allen Tempeln und standen schon da als es eine Schule war.

Ringsum war das Gefängnis mit Stacheldraht umgeben.

Ringsum war das Gefängnis mit Stacheldraht umgeben.

die weißen Steinsärge symbolisieren die letzten 14 im S-21 Getöteten.

die weißen Steinsärge symbolisieren die letzten 14 im S-21 Getöteten.

Viele Steinblöcke mit den Namen der Opfer, viele Menschen haben aber auch nie erfahren was mit ihren Angehörigen passiert ist denn viele Unterlagen wurden von den Roten Khmer kurz vor dem Sturz vernichtet

Viele Steinblöcke mit den Namen der Opfer, viele Menschen haben aber auch nie erfahren was mit ihren Angehörigen passiert ist denn viele Unterlagen wurden von den Roten Khmer kurz vor dem Sturz vernichtet

Du bist hier : Startseite Asien Kambodscha Kambodscha und seine dunkle Geschichte
Die Reise
 
Worum geht's?:
Angkor Wat und einiges andere sehen
Details:
Aufbruch: 04.11.2025
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 31.12.2025
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Live-Reisebericht:
Vera und Konrad schreibt diesen Reisebericht live von unterwegs - reise mit!
Der Autor
 
Vera und Konrad Lindinger berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.