4 Wochen mit dem Zug durch Indien

Reisezeit: März 2006  |  von Dominik J.

Ueber Mumbai zurueck nach Delhi

Donnerstag, 30. Maerz

Nun ist es so weit und wir verbringen unseren letzten Tag in Indien. Nach anfaenglichen Einlebungsschwierigkeiten sind wir doch sehr begeistert von unserem Urlaub. Wenn man sich erst erst einmal an die Gedanken gewoehnt hat, dass sich der Kellner im Restaurant mit der linken Hand den Hintern abwischt und dir dann zwar die rechte Hand zur Begruessung reicht, das Essen dann aber beidhaendig zubereitet, und wenn man sich erst mal daran gewoehnt hat, dass in der Hotelbettwaesche die Spuren der Vorschlaefer zu finden sind, kann man seinen Urlaub hier wirklich geniessen. Zugegeben alleine diese beiden Dinge zu akzeptieren, hat doch zwei Wochen gedauert. Gepaart mit dem nicht all zu guten Essen im Norden hat uns das in den ersten Wochen doch etwas zugesetzt. Entschaedigt haben dafuer die meist netten Menschen und das interessante Gewuehl auf den Strassen sowie die vielen Interessanten Eindruecke von denen wir auch noch in den letzten Tagen seit unserem letzten Bericht so einige hatten.

Zunaechst einmal durften wir am Strand feststellen, dass die auf den Warnschildern erwaehnten Badeaufsichten wohl etwas unterbezahlt oder unterbeschaeftigt sind. Als wir an dem Wachturm vorbei zur Hauptstrasse gegangen sind, waren wir doch etwas verwundert als uns vom Turm aus die Frage "Taxi, Sir?" entgegenschallte. Wobei wir uns nicht ganz sicher sind ob der Taxisfahrer im Nebenberuf Bay-Watch-Man ist oder eher umgekehrt. Gleichzeitig draengt sich hier die Frage auf, ob der Lebensretter einen besonderen Aufschlag fuer den Transport Verunglueckter verlangt
In der Zeitung war jedenfalls ein Polizist als leuchtendes Besipiel genanntm, der einen in einem Verkehrsunfall verletzten Mann mit dem Taxi ins Krankenhaus schickte und sogar das Taxis aus eigener Tasche bezahlte.

Das es allerdings auch weniger nette Polizisten gibt durften wir alerdings leider gestern erfahren als ein Polizist einen Jugendlichen auf offener Strasse mit seinem Bambusschlagstock ohne ersichtlichen Grund verpruegelt hat. Bei den zu vielen gelangweilten Bullen hier duerfte das auch wohl keine Seltenheit sein.

Nachdem wir Sonntag das letzte Mal geschrieben haben, haben wir uns dann Montag Abend zunaechst mit dem TAxi (mit eingebautem Jesus-Altar mit Watte-Himmel auf der Frontablage) und dann mit dem Zug auf den Weg nach Mumbai gemacht, was sich allerdings zunaechst als etwas schwierig erwies. Andi ist mit einer Schweizerin zu ihrem Zugabteil gegangen um ihr zu helfen den Kinderwagen in den Zug zu tragen und ich war gerade mit einem Englaender auf dem Weg zu seinem Zugabteil als der Zug zu unserer Verwunderung schon los fuhr. Ich konnte gerade noch in den Zug springen (obwohl Andi eigentlich wollte, dass ich vor unserem Zugabteil auf ihn warte) und habe gehofft, dass Andi das Gleiche getan hat. Zum Glueck war er allerdings im Zug und nach 10 Minuten haben wir uns zum Glueck auch wieder gefunden
Nach einer Nacht im Zug haben wir dann einen dreiviertel Tag mit Sightseeing in Mumbai verbracht. Wobei wir allerdings erst bei unserem dritten Taxifahrer gemerkt haben, dass die beiden anderen uns mit frisierten Gebuehrentabellen abgezogen haben. Das Schlimmste in Mumbai war allerdings eine Gruppe italienischer Frauen (die die besseren vierfuenftel ihres Lebens bereits hinter sich hatten, aber trotzdem T-Shirts mit der Aufschriftn ' Youth is our best' trugen) und waehrend einer einstuendigen Bootsfahrt wie aufgeschreckte Huehner irgendwelche uebelst haessliche Ketten zu ueberteuerten Preisen kauften. Die wenigen maennlichen Begleiter waren ob der ganzen hysterie auch schwer in Mittleidenschaft gezogen und fanden unser ganzes Mitgefuehl

Spaeter sind wir dann mit dem Nachtzug weiter nach Delhi gefahren. In diesem Zug hatten wir das Glueck unser Abteil mit zwei total netten Indern zu teilen. Einem Sikh der Traktoren verkauft und einem Anwalt. Der Sikh hat uns auch seine Karte gegeben und wir mussten ihm versprechen, dass wir ihn wenn wir das naechste mal in Indien sind ihn auf seiner Farm in den Bergen besuchen und bei ihm Urlaub machen. Die 17 Stunden Zugfahrt gingen so durch die nette Unterhaltung schnell vorbei, auch wenn die VErstaendigung manchmal etwas schwierig war, da das hier gesprochene Englisch doch etwas speziell ist Teilweise hat der Anwalt auch an seinem Telefon Englisch gesprochen, was ich allerdings erst nach einer laengeren Zeit geschnallt habe, da die Aussprache einfach uebel ist. Aber untereinander scheinen die Jungs sich jedenfalls zu verstehen.
Eine interessante Erfahrung im Zug sind auch immer die Ruelpsgewohnheiten der Inder. Da kann es schon mal passieren, dass der Schaffner einen beim kontrollieren der Zugtickets anruelpst und auch der Anwalt laesst seinen Ruelpsern freien Lauf genau wie die Frauen.
Speziell das Verhalten der Frauen, die Ruelpsen und sich die Nase in Fusballermanier putzen, hat Andi zur Ueberzeugung gebracht, dass die Frauen hier in Indien 'ihr wahres Wesen' zeigen und auch genau wie Maenner Schweine sind. In Deutschland wuerden sie sich dagegen nur verstellen und einen auf etepetete machen

Nach dieser Interessanten Zugfahrt sind wir jetzt seit gestern Vormittag in Delhi und geben unser letztes Geld aus, wobei speziell das Gepaeck in den letzten Tagen exorbitante Masse angenommen hat und unser Budget fuer den letzten Tag jetzt doch etwas beschraenkt ist
Das Taxi zum Flughafen ist allerdings schon bezahlt und somit sind wir guter Hoffnung morgen Abend in Frankfurt zu landen.

Die Kuh hat es sich im Eingang zum Restaurant gemuetlich gemacht.

Die Kuh hat es sich im Eingang zum Restaurant gemuetlich gemacht.

Das Gateway of India und das Taj Mahal Palace Hotel in Mumbai (zum Glueck nicht Sichtbar, die zuvor erwaehnte italinische Reisegruppe).

Das Gateway of India und das Taj Mahal Palace Hotel in Mumbai (zum Glueck nicht Sichtbar, die zuvor erwaehnte italinische Reisegruppe).

Alte Anehmaschinen auf dem Diebesmarkt in Mumbai.

Alte Anehmaschinen auf dem Diebesmarkt in Mumbai.

Genauso alte Uhren auf dem gleichen Diebesmarkt.

Genauso alte Uhren auf dem gleichen Diebesmarkt.

Ein Jain Tempel in Delhi.

Ein Jain Tempel in Delhi.

Nach Aussage Andi's: "Der Stolz eines jeden Elektrikers"

Nach Aussage Andi's: "Der Stolz eines jeden Elektrikers"

Hochzeitsmarkt in Delhi.

Hochzeitsmarkt in Delhi.

Die groesste Moschee Indiens in Old Delhi.

Die groesste Moschee Indiens in Old Delhi.

Andi mit dem "coolsten Ding das ich jemals gekauft habe". Den Autoadaptaer gab's aber leider nicht fuer den Zigarettenanzuender, sonder nur fuer das direkte anklemmen an die BAtterie.

Andi mit dem "coolsten Ding das ich jemals gekauft habe". Den Autoadaptaer gab's aber leider nicht fuer den Zigarettenanzuender, sonder nur fuer das direkte anklemmen an die BAtterie.

Nach Aussage der Sikhs verstoesst Haare schneiden und rasieren gegen die Natur

Nach Aussage der Sikhs verstoesst Haare schneiden und rasieren gegen die Natur

Das Gate of India zum Gedenken an die Toten indischen Soldaten im Ersten Weltkrieg.

Das Gate of India zum Gedenken an die Toten indischen Soldaten im Ersten Weltkrieg.

Das Rote Fort, das wir leider nur von aussen bestauen konnten, da es wegen Ferien geschlossen war.

Das Rote Fort, das wir leider nur von aussen bestauen konnten, da es wegen Ferien geschlossen war.

Fuer's HAndgepaeck etwas zu sperrig, daher nur als Foto.

Fuer's HAndgepaeck etwas zu sperrig, daher nur als Foto.

© Dominik J., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Geplante Route: Delhi - Jaisalmer - Agra - Varanasi - Bodhgaya - Goa. Oder mit anderen Worten: Heilige Kühe - Kamele - Taj Mahal - Ganges - Buddha - Strand
Details:
Aufbruch: 04.03.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 31.03.2006
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Dominik J. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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