In 28 Tagen durch Vietnam

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Sebastian Wolf

Sa Pa: Sa Pa: Ta Phin

Es ging also auf eigene Faust nach Ta Phin.
Ta Phin liegt 15km nordoestlich von Sapa entfernt und die erste Haelfte des Weges war einfach zu begehen. Ab und zu klaerte sich das ein oder andere Tal auf, so dass wir fuer einen kurzen Augenblick einen wunderschoenen Blick auf die Umgebung erhaschen konnten. Mutter Natur hat sich nicht wirklich grosszuegig gegegeben, so dass wir wie am Vortag auch schon die Schoenheit, die wir dann am vierten Tag sehen sollten, nur erahnen konnten.

Nach der Haelfte des Weges hatten wir das Gefuehl, dass wir wieder auf die Hauptstrasse zu laufen. Das wollten wir definitiv vermeiden, denn wir wollten schliesslich "hiken". Schliesslich haben wir eine kleine, gefuehrte Gruppe getroffen und gefragt, wie wir die Hauptstrasse vermeiden koennten. Da die Gruppe ebenfalls hiken wollte, wurde ihr Guide gezwungen mit uns zu gehen. Dies ist etwas unangenehm fuer den Guide der anderen Gruppe verlaufen, so dass wir uns dann Mitten in der Pampa entschieden haben, alleine weiter zu gehen. Was sich als etwas schwierig ergab, da wir keinen Pfad mehr gefunden haben - wir sassen im wahrsten Sinne des Wortes Mitten in den Reisfeldern.

Nach etwa 10 Minuten etwa kamen 5 Kinder kichernd auf uns zu. Mit Haenden und Fuessen haben wir die Kleinen gefragt wie es nach Ta Phin geht. Tja, und dann ging es erst richtig los. Noch nicht mal fussbreite Wege, knoechelhoher Schlamm und steile Haenge, bei denen man einen Schritt nach vorne macht und zwei Schritte zurueck faellt, wurden von den Kindern muehelos und leichtfuessig zurueckgelegt. Wir hatten alle extremst zu kaempfen und waren dementsprechend froh, dass wir nach einer knappen halben Stunde befesteigten Boden erreicht hatten. Die Kinder waren sichtlich begeistert, uns begleiten zu duerfen und haben sich sehr ueber kleine Geschenke und Fotos gefreut. Tzipi, eine Israelin, die wir bereits am Bahnhof in Hanoi kennen gelernt hatten, hatte Luftballons und Schreibuntensilien dabei und verteilt.

In Ta Phin wurden wir sehr freundlich von einigen Dzao-Frauen begruesst, die uns dann ihr Dorf begleitet haben. Das Dorf hat sich ueber das ganze Tal verteilt und wurde nur durch Reisfelder unterbrochen. Jede Familie hat mindestens ein Reisfeld, aber nicht alle haben Wasserbueffel. Wenn eine Familie einen Wasserbueffel hat, wird dieser an andere ausgeliehen. Wenn die Dzao-Frauen nicht auf dem Feld sind, verbringen sie sehr viel Zeit mit Sticken. Diese Arbeiten i.F.v. Taschen, Armbaendern, kleinen und grossen Tuechern koennen sich wirklich sehen lassen, welche nicht so bunt sind wie die der H'Mong-Frauen, jedoch beinhalten aufwendigere Stickereien.

Am Ende der Dorfstrasse war eine Hoehle, die wir schliesslich nach einigem Hin und Her angeschaut haben. Diese Hoehle verbindet ein Teil des Dorfes mit einem anderen - sie ist quasi ein "Short-Cut"!
Leider hat sich mal wieder gezeigt, dass die Tunnel fuer kleine, gelenkige Vietnamesen ausgebaut wurden und fuer Westler tlw. doch ein wenig klein sind. Es ging hier und da in der Hocke und tief geduckt voran. Die Hoehle war sehr gross, aber wir haben nach einer Viertelstunde zurueckkehren muessen, da wir doch etwas zu gross fuer einen kompletten Rundgang waren und die Beleuchtung nicht bis zum Ende ausgebaut war. Ein Headlight war fuer vier etwas wenig....

Zurueck nach Sapa ging es dann zu Dritt auf dem Motobike. Das war doch etwas eng und wird nicht mehr so schnell in Frage kommen. Bei steilen Stuecken wurde doch schonmal ein Stossgebet abgegeben

Auch wenn wir durchgefroren und durchnaesst waren und jeder einzelne Muskel uns in den naechsten Tagen geschmerzt hat, moechten wir diesen Tag auf keinen Fall missen!

© Sebastian Wolf, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
28 Tage nehmen wir uns Zeit, Vietnam kennen zu lernen - von Hanoi bis Ho-Shi-Minh-Stadt ueber SaPa, Halong-Bucht, Hue, Hoi An, Da Lat, Mui Ne.... Wir werden so oft wie moeglich live berichten, damit unsere Familien, Freunde und Bekannte sowie Neugierige auf dem Laufenden sind. Viel Spass beim Lesen! Hanoi
Details:
Aufbruch: 22.09.2007
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 20.10.2007
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Sebastian Wolf berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.