Nova Scotia ( Neuschottland ) / Neuengland-Staaten 2004

Reisezeit: September / Oktober 2004  |  von Peggy C.

Erste Woche - 10.09. bis 16.09.04

In der ersten Woche durchfuhren wir die kanadischen Provinzen Ontario,

Quebec

und New Brunswick.

10.09.2004

Die einzige Panne der ganzen Reise gab es noch am Boden in Düsseldorf. Zuerst hieß es, dass der Abflug sich um 15 Minuten verzögern werde, weil noch Passagiere erwartet werden. Leider wurden daraus zweieinhalb Stunden. Die angekündigten Fluggäste kamen nicht, aber ihr Gepäck sollte noch an Bord sein. Das Bodenpersonal würde die Gepäckstücke herausholen, was circa dreißig Minuten dauern würde. Leider konnten aber die überzähligen Koffer nicht gefunden werden, was zur Folge hatte, dass das komplette Gepäck wieder aus dem Flugzeug ausgeladen wurde und alle Passagiere ihre Koffer, Taschen, etc. identifizieren mussten. Das hat natürlich zu großem Unmut geführt, da sich letztendlich auch noch herausstellte, das es sich (nur) um einen Computerfehler handelte.

Der Flug gestaltete sich dafür glücklicherweise sehr ruhig. Für jemanden wie mich (mit Flugangst) eine sehr angenehme Sache.

Passkontrolle in Toronto im Minutentakt, prima. Dafür fast eine Stunde Wartezeit am Gepäckband und noch mal bei der Autovermietung, dann aber mit einem schicken viertürigen Oldsmobile ALERO in Silber belohnt worden.

Wie bisher immer in Kanada und den USA, erhielten wir auch diesmal einen höherwertigen Wagen. Haben auch bisher bei keinem Autovermieter die Kleinwagenklasse mit zwei Türen gesehen.

Anstatt zwischen 5 bis 6 Uhr nachmittags verließen wir den Flughafen nach 9 Uhr. Glücklicherweise hatten wir unsere erste Nacht bereits zuhause vorgebucht. Die Autobahn und Straßenverbindungen in Toronto sind recht übersichtlich und gut durchschaubar. So fanden wir dann auch direkt unser
Motel. Die Fahrt dauerte nur rund 15 Minuten. Ein recht einfaches und von Indern geführtes Haus. Das zugewiesene Zimmer war sauber und somit zufriedenstellend. Das Motel hat den Vorteil, dass es gegenüber von einem riesigen Einkaufscenter mit einigen Restaurantketten liegt. Und hat den Nachteil, dass es zwischen einer Autobahn und einer Schnellstraße liegt, worin in sofern wieder ein Vorteil liegt wegen der guten Verkehrsanbindung, die uns nicht nur bei der Ankunft zu Gute kam, sondern auch am Schluss unserer Reise, als wir wieder hier unsere letzten Nächte in Canada verbrachten.

11.09.2004

Wir hatten recht gut geschlafen, ich bin aber bereits durch die Zeitumstellung von 6 Stunden zu Deutschland das erste Mal um 3.20 Uhr wach geworden. Habe aber dann noch mal bis 8 Uhr geschlafen. Das Buffett, das wir eigentlich aufsuchen wollten, hatte leider geschlossen, so kauften wir in einem Supermarkt alles ein, was wir zum Frühstück brauchten. Im Osten Kanadas und den USA fanden wir in den Supermärkten alle Brotsorten, die wir gerne essen, auch Körnerbrote und etliche Wurst- und Käsesorten, so dass wir nicht auf Gewohntes verzichten mussten.

Wir machten uns auf den Weg Richtung Montreal. Erst ein Stück am Ontario-See entlang. Und dann weiter am Lorenz-Strom.

Zuerst führte die Fahrt an der wirklich beeindruckenden Skyline von Toronto vorbei. Toronto ist eine stark wachsende Stadt. Überall wurden Hochhäuser gebaut und die Straßen um- und ausgebaut. Am Rande der Stadt fanden wir am
Ontariosee einen Strand mit Picknicktischen. Dort nahmen wir bei herrlichem Sonnenschein und Blick auf den See unser Frühstück ein.

Die weitere Strecke führte zwar noch einige Kilometer am Ontariosee entlang, den man wegen Bebauung aber leider nicht sah.

Wir fuhren bis Prescott, ungefähr 300 km von Toronto entfernt. Phyllis, bei der wir das Haus in Broad Cove, Nova Scotia, gebucht hatten, hatte uns angeboten, ihre 87-jährige Mutter in Prescott zu besuchen, da sie allein lebe, und gerne Besuch bekäme. Deshalb pausierten wir dort.

Beatrice Price wohnt direkt neben dem empfehlenswerten "Dewar's Inn" am Highway 401 mit herrlichem Blick auf den Lorenzstrom. Sie hatte uns "Lemonade" und ein paar Häppchen vorbereitet und sich wirklich über unseren
Besuch gefreut. Für uns ist es immer wieder faszinierend, auch nachdem wir bereits mehrmals in Kanada waren, wie freundlich und zuvorkommend die Menschen dort sind.

Sie erzählte uns von starken Regenfällen, die sich kürzlich über die Region ergossen haben, Ausläufer eines Hurricans aus Florida, und die das ganze Basement ihres Hauses unter Wasser gesetzt hatten.

Glücklicherweise blieben wir während unseres vierwöchigen Aufenthalts in Kanada und den USA von Naturkatastrophen verschont.

Beatrice hatte bereits mehrere Male Deutschland besucht und liebt die bayrische Tradition und Bratwurst mit Sauerkraut, was uns wirklich belustigte. Der Besuch bei ihr war ein echtes Vergnügen.

Nach ungefähr einer Stunde Aufenthalt fuhren wir weiter. Wir kamen nur bis Drummondville, eigentlich wollten wir noch einige Zeit weiterfahren, aber andererseits wollte ich nicht zu spät ein Zimmer suchen müssen. Wir landeten
im recht hübschen und sauberen "Motel Drummond". Da wir uns in Quebec, einer französisch ausgerichteten Provinz aufhielten, gestaltete sich unsere Restaurantsuche etwas schwierig. Wir fanden etwas ähnliches wie unsere Grillstuben und gleich entstanden durch unseren Mangel an Französischkenntnissen Verständigungsschwierigkeiten. Anstatt eines Hot-Dogs mit Käse bekam ich einen Cheeseburger, das war aber in Ordnung. Herbert hat was gegessen, das sich "Sous Marin" nannte und sich als ein mit Schinken und Salat gefülltes Baguettebrötchen herausstellte, das wohl auch recht gut geschmeckt hat.

12.09.2004

Leider durch ein hupendes Fahrzeug bereits um 6.30 Uhr geweckt worden. Aber dadurch konnte ich gleich den Sonnenaufgang am Lorenzstrom genießen. Ein herrlicher Ausblick. Das sollte wohl so sein.

Dieser Tag war ein reiner Fahrtag. Wir hielten uns kaum irgendwo auf. Erst befuhren wir den Highway 20 und hielten nur bei "Tim Hortens", einer Bäckerei-Fast-Food-Kette, um uns was zum Frühstück zu holen. Bei "Tim Hortens" können wir eigentlich alles empfehlen. Dieses Mal aßen wir
Käse-Croissants und Zimtschnecken. Aber auch alle anderen Süßigkeiten und die belegten Baguettes nach Wahl sind empfehlenswert.

Die Strecke führte an Quebec vorbei bis nach Riviere du Loup und dann durch New Brunswick. Von Riviere du Loup bis Edmunton (NB) fährt man durch eine Gegend, die der in Cape Breton sehr ähnelt, auch weil man am See Temiscouta

vorbeifährt, der mir ähnlich wie der Bras d'Or in Cape Breton erscheint.
Von Edmunton aus fährt man am River St. John entlang durch eine wunderschöne Landschaft. Da man nicht schnell fahren darf, kann man den Anblick schöner Landschaften sehr genießen. Von Edmunton ging es nach Fredericton und dann nach Moncton.

Eine Besonderheit sahen wir noch unterwegs bei Hartland. Dort gibt es die angeblich größte "Covered Brigde" der Welt.

Von Moncton sind es nur noch einige Kilometer bis nach Amherst in Nova Scotia.

So gegen halb sieben erreichten wir Amherst, Nova Scotia, und ich fühlte mich gleich wie "angekommen". Das liegt an meinem extremen Zugehörigkeitsgefühl zu Nova Scotia. Bereits vor Jahren waren wir in Amherst. Dort schliefen wir im Motel, das wir in diesem Jahr einfach nicht wiederfanden. Wir entschieden uns deshalb für das B&B "Browns Tourist Home" und bekamen ein wunderschönes Zimmer. Außer einem älteren Herren, der sich abends gar nicht und morgens nur kurz zeigte, waren wir die einzigen Gäste.

Auf Empfehlung der Hauswirtin aßen wir im nahegelegenen Duncan's Pub, mitten im sogenannten Zentrum. Sogenannt, weil das Zentrum eigentlich nur aus etwa zwei bis drei Straßen besteht. Das Zentrum, wo wirklich was los ist, liegt außerhalb und ist dort, wo es Supermärkte, Einkaufszentren und Fast-Food-Restaurants gibt. Auch in Nova Scotia liegen, wie in den USA, die Einkaufszentren meist am Stadtrand. Dort ist unweit mehr los als in den kleinen Innenstädten. In der Stadtmitte schließen immer mehr Geschäfte. Sie können sich nur noch halten, wenn sie sich auf etwas spezialisiert haben oder Touristenkram verkaufen.

Das Duncan's Pub ist nicht so wie man es in England gewohnt ist, hier saß man wie in einem Restaurant. Außerdem durfte im Pub, wie in jedem anderen öffentlichen Lokal in Nova Scotia, nicht geraucht werden. Das Einzige, was an Pub erinnerte, war das Bier und die Musik. Es wurde das in Halifax gebraute, gut schmeckende "Keith's" Bier ausgeschenkt.

Wir liefen zu Fuß ins B&B zurück und waren früh im Bett.

13.09.2004

Recht früh waren wir wieder auf den Beinen. Frühstück gab es in einem schön gestalteten Esszimmer. Wie bisher auch in anderen B&Bs, wurden wir von der Hauswirtin beim Frühstück unterhalten. Wir mögen das, man bekommt die besten Tipps und lernt von den Menschen, die dort leben.

Für unsere "Erstversorgung" mit Wasser, Obst und Sonstigem gingen wir in den "Atlantic Superstore". Das ist neben "Sobey´s" die größte Supermarktkette, mit einer enorm großen, sehr guten Auswahl an Lebensmitteln. Unter anderen an einer Menge Brotsorten, Käse, Wurst und Obst. Und einer riesigen Auswahl an Gefriergut. Alleine die große Anzahl an
Eissorten machen es einem schwer, sich zu entscheiden. Auch sind sämtliche Arzneimittel für die Grundversorgung frei verkäuflich. So ist Echinacea wie alle anderen frei verkäuflichen Medikamente sehr preiswert. Wir versorgten
uns gleich damit. Echinacea nutzen wir zur Stärkung unseres Immunsystems, und der nächste Schnupfen kommt bestimmt!!

Die erste Strecke in NS fuhren wir an der sogenannten Küste des "Sunrise Trails" entlang. Die malerischen Orte Tisnish und Tidnish River fielen uns besonders auf. Auch Heather Beach ist sehr hübsch, roter Sand, aber nur was für Wochenendausflügler, da keine Infrastruktur.

Tidnish River

Tidnish River

Den kleinen hübschen Ort Pugwash und das "Sheilas Country Inn" kann ich empfehlen, dort haben wir vor Jahren gewohnt. Auch den "Seagull Pewter Shop". Dort werden hochwertige Zinnwaren und Souvenirs verkauft. Nach einem kleinen erfolgreichen Abstecher im Shop (Geschenke für die
Freundinnen) fuhren wir weiter.

Am späten Mittag aßen wir in Pictou im "Saltwater Cafe" mit herrlichem Blick auf den Hafen und einer Nachbildung des Schiffes "Hector", mit dem die ersten Schotten im 18. Jahrhundert in Pictou landeten.

Das Essen war ausgezeichnet. Herbert aß Lachs in Dijon-Senf-Soße und ich Schellfisch mit Limonenpfeffer und Püree und Gemüse. Glücklicherweise gab es das Angebot, zwei Essen für den Preis von Einem.

Unser heutiges Endziel war Antigonish. Vorher fuhren wir ganz um das Cape George. Wenn man von der Hauptstraße links abfährt, kommt man ins schöne kleine Lismore mit der ältesten Holzkirche Nova Scotias.

Auch Arisaig ist erwähnenswert und die kleine Ballentyne Cove, in der wir kurz hielten. In Arisaig wurden bereits häufig Fossilien gefunden.

In Antigonish angekommen, mussten wir ohne Stadtplan ein Zimmer suchen, da die Tourist Information bereits geschlossen hatte. Wir hatten uns im "Doers and Dreamers", dem besten Accommodation-Guide, den man finden kann, ( in den meisten Tourist Informations erhältlich oder direkt hier online bestellen: http://www.novascotia.com/season/summer/orderyourguide.htm ) bereits zwei B&Bs ausgeschaut, die in Frage kommen könnten. Da wir aber die Straßen nicht fanden, sprachen wir ein indisches Paar an. Er kannte eine der beiden Straßen, nach denen wir fragten. Wir fanden das B&B "Haistain House", ein relativ neues Wohnhaus, etwas oberhalb des Stadtzentrums von Antigonish gelegen. Die Innenstadt konnte man von dort zu Fuß erreichen.

Eigentlich wollte die Hausbesitzerin keine Gäste mehr aufnehmen. Weil sie berufstätig war, vermietete sie üblicherweise nur in der Saison. Doch sie hatte bereits einem Paar aus Neuseeland zugesagt, so gab sie uns auch noch
ein hübsch eingerichtetes Zimmer. Im Haus hingen wunderschöne Quilts und in allen Räumen standen exquisite Möbel.

Wir gingen noch mal in die Innenstadt, um uns nach einem Pub umzusehen. Wir hätten gerne noch ein Bier getrunken. Uns war klar, wenn ein Ort wie Antigonish, eine Universität besitzt, so hat es auch mindestens ein Pub. Doch leider fanden wir im Dunkeln nur unzählige Restaurants, aber kein Pub. Enttäuscht gingen wir zurück ins B&B.

14.09.2004

Bereits um kurz nach 8 Uhr saßen wir am Frühstückstisch. Peggy, die Besitzerin, hat uns vor ihrer Arbeit noch das Frühstück bereitet.

Es gab Eier und Schinken und Kaffee oder Tee. Das Paar aus Neuseeland saß an unserem Tisch und erzählte uns, dass sie Kanada und vor allem die Provinz Nova Scotia sehr mögen. Das fand ich sehr erstaunlich, da für uns neben NS auch Neuseeland ein erstrebenswertes Ziel ist. Aber die meisten
Menschen wollen auch mal was Neues kennenlernen.

Es war ein sonniger Tag. Wir schauten uns in Antigonish um. Vor allem im Universitätsgelände der St. Francis Xavier-Uni. Es besteht aus einigen noch alten und gut erhaltenen Gebäuden und im hinteren Teil aus zweckmäßigen Gebäuden, die weniger interessant sind. Da die Gebäude unverschlossen waren, sahen wir uns die Mensa an. Sie sieht ein wenig aus wie ein österreichisches Kaffeehaus, überhaupt nicht wie ein zweckmäßiger Abfütterungsbetrieb. Auch war alles sehr sauber, was in Düsseldorf in unserer Universität, über-haupt nicht der Fall ist.

Wenig später fanden wir zufällig das "Pipers Pub", das wir den Abend vorher vergeblich gesucht hatten. Es lag versteckt in einer Seitenstraße.

Interessant im schottisch geprägten Antigonish ist, dass überall Holzstatuen herumstehen. Aus Baumstämmen wurden Figuren geschnitzt, die wiederum schottischen Ursprungs sind. So gibt es z.B. den "Dudelsackpfeifer" oder
den "Baumstammwerfer".

Wir fuhren an diesem Tag noch bis zu unserem Endziel Parrsboro.

Ein erster Abstecher führte uns zum Melmerby Beach, einer Landzunge mit Sandstrand und Marschland. Es war recht windig, aber sonnig. Trotz dieses schönen Tages war der Strand menschenleer. So wie alle anderen in Nova Scotia, die wir noch besuchten. Ich glaube, wenn man immer am Meer lebt, beachtet man es irgendwann gar nicht mehr. Ich würde so gerne immer am Meer leben und könnte mir nicht vorstellen, dass es mir irgendwann zuviel wird.

Wir fuhren auf dem Highway 104 bis zum Ort Bible Hill und dort weiter über Verbindungsstraßen und an kleinen Dörfern vorbei. Hervorheben würde ich nur den Ort "Great Village", wie der Name schon sagt. Die letzten Kilometer fuhren wir am Minas Basin entlang. Das Minas Basin bietet die höchsten
Gezeitenunterschiede der Welt und die Küste ist sehr abwechslungsreich. Man findet Hügel, durch die Ansammlung an Bauernhöfen auch weite Felder, vor allem sah man jetzt die rot blühenden Blaubeerfelder und immer wieder schöne
Ausblicke auf das Meer.

In Bass River, einem verschlafenen Nest, besuchten wir die Galerie von Joy Laking.

Für mich ist sie eine der besten Aquarell-Malerinnen. Sie malt überwiegend Szenen ihrer Heimat oder ab und zu Bilder aus ihren Urlaubsländern. Auch in diesem Jahr wie auch in den anderen Jahren, kaufte ich mir einen Wandkalender mit ihren Bildern. Diese Bilder erinnern mich dann zuhause an die schönen Gegenden, die wir besucht haben.
Hier ihre Webseite: http://www.joylakinggallery.com

Aus dem Internet hatten wir uns ein Cottage ausgesucht, was wir an Ort und Stelle in Economy leider nicht fanden. Unser Handy hatte auch kein Netz, so konnten wir auch nicht anrufen.

So fuhren wir nach Parrsboro und nahmen uns eine Holzhütte von den "Riverview Cottages". Diese Hütte war nur mit dem Nötigen ausgestattet, aber auch recht gemütlich und lag sehr malerisch am Fluss.

Parrsboro ist zwar nur ein recht kleiner Ort, doch hat alles, was der Besucher so braucht. Eine Woche vorher wurde endlich auch ein "Tim Hortons" fertig gestellt. Diese Fast-Food-Bäckerei scheint allseits wie bei uns beliebt zu sein.

Es gibt auch einige Restaurants zur Auswahl. Am ersten Abend entschieden wir uns für das "Glooscap-Restaurant". Glooscap hat eine Geschichte, hier:
http://www.mystae.com/restricted/streams/masons/glooscap.html
Das Essen hat uns ausgezeichnet geschmeckt und für 25 Dollar inklusive der Getränke erhielten wir ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für einen kanadischen Dollar bezahlen wir nur in Euro um die 60 Cent. Somit war es in Kanada für uns recht preiswert.

Abends waren wir in "Berry´s Pub" auf ein Bier, was uns schnell zu langweilig wurde. Nach einem Bier zogen wir uns in unsere Hütte zurück.

15.09.2004

Mit Sonne geweckt, begann wieder ein schöner Tag. Die Luft war wie Samt und Seide. Über dem Fluss lag ein Nebelschleier. Man hörte keine Geräusche, nur das Rauschen der Bäume. Habe versucht, diese Stimmung im Foto einzufangen, was mir einigermaßen gelungen ist.

Nach ausgiebigem Frühstück fuhren wir auf die Halbinsel "Two Island", die für uns dadurch interessant war, weil vor Jahren Dinosaurier-Knochen und Fossilien gefunden wurden.

Als wir ankamen, war es Ebbe, dadurch zeigten sich Felsen, die man bei Flut überhaupt nicht sieht. Schnell bin ich so weit gelaufen, wie es möglich war, um diese interessanten Felsformationen zu sehen, musste mich beeilen, weil
bereits die Flut reinkam. Herbert hat stundenlang nach interessanten Steinen Ausschau gehalten und ist im Laufe des Tages auch fündig geworden.

Mir ist ein Bach aufgefallen, der ins Meer floss. An diesem habe ich lange Zeit verweilt und einfach nur dem Plätschern zugehört. Dort fühlte ich mich unheimlich wohl, ich wollte am liebsten das Meer streicheln, die Felsen umarmen, alles in meine Seele packen und mitnehmen. ( Einen Teil nimmt man
wohl immer mit! )

Nach diesem wunderschönen Ausflug fuhren wir nach Partrigde Island bei Parrsboro. Am schönen Strand wurden auch schon Fossilien gefunden. Wir fanden keine, aber einige schöne Steine. Inzwischen waren wir bereits "steinreich"!

Um Partrigde Island zu finden, fährt man von Parrsboro aus in Richtung Kirkhill, nach 500 m liegt links das "Ottawa Museum", dort hineinfahren, aber nicht parken, sondern weiter runter direkt an den Strand, schon ist man
da. Am Eingang der Insel, die eigentlich eine Halbinsel ist, besitzt jemand ein kleines Häuschen mit einem Garten. Seinen Ausblick könnte man als "Million Dollar View" bezeichnen.

An diesem Abend aßen wir in "Berrys Restaurant". Habe dort das Tagesgericht "Boston Blue Fish" gegessen. Was immer sich dahinter verbarg, es hat sehr gut geschmeckt. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Ginger Ale und ein paar Teelichtern, Duft-Räucherstäbchen in großer Harmonie vor unserer Hütte.

16.09.2004

Trotz des etwas trüben Wetters frühstückten wir draußen. Dann machten wir uns auf den Weg zu neuen Abenteuern.

In Parrsboro hielten wir kurz und mir fiel zum ersten Mal der Dorf-Friseur ( Barber-Shop ) auf. Dieser Salon ist einfach einmalig. Es war ein Herrensalon mit der Ausstattung, die Männerherzen höher schlagen lässt. Alles hing
voller Souvenirs vom Baseball, Eishockey oder American Football. Herbert hat sogar Wimpel vom 1. FC Reutlingen und vom 1. FC Magdeburg entdeckt. Einige Herren warteten und unterhielten sich. Der Friseur war bereits älteren Semesters, aber, wie alle Kanadier, super freundlich. Er meinte, wir sollen uns ruhig umsehen, und fotografieren durften wir auch.

Ich bin immer entzückt, wenn ich Menschen treffe, denen ihre Arbeit richtig Spaß macht, bei diesem Friseur war das deutlich zu spüren.

Und was mir auch im Ort wieder aufgefallen ist, ständig wird man von wildfremden Menschen freundlich gegrüßt. Das ist eine für mich sehr nette Geste.

Unser nächster Stopp war Five Island. Diese sogenannten fünf Inseln kann man aber nur vom Ufer aus sehen. Wir hielten uns nicht länger auf. Unser Ziel waren die "Economy Falls". Von der Hauptstraße in Economy führt ein etwa 7 Kilometer langer Weg über einen Hügel zu den Wasserfällen. Aber dieser Weg lohnt. Von einem Parkplatz aus kann man zwei Fußwege wählen, einen oberhalb des Wasserfalles und den anderen per Treppen unterhalb des Wasserfalles und an den Economy-River. Zuerst gingen wir einen längeren Weg durch einen Wald oberhalb der Fälle und über eine Holz-Hängebrücke. Sieht alles sehr malerisch aus.

Aber noch interessanter ist es unterhalb der Wasserfälle. Es liegen riesige Felsbrocken herum und die Wucht des Wassers ist beeindruckend. Wir saßen einfach ein wenig am Fluss im Sonnenschein und beobachteten das Geschehen.

Auf einer Tafel wird anschaulich erklärt, wie sich die Wasserfälle im Laufe der Jahre durch die Witterung ständig verändert haben.

Der Tag bot uns noch weitere schöne Aus- und Einblicke. Erst den schönen Ort Advocate Harbour und dann das Cape d'Or. So wie der Name schon sagt, sind die Felsen am Cape golden, je nachdem wie die Sonne darauf steht, in immer
anderen Naturtönen, ein echtes Naturerlebnis. Wenn es trüb ist, wird man diese Farben leider nicht erkennen. Am Cape d'Or steht ein Leuchtturm, der ein B&B und ein Restaurant beherbergt. Trotz dieser relativen Einsamkeit war das Cape gut besucht.

Auf dem Rückweg fanden wir in Port Greville den Shaws Country Store. Mit dem Besitzer fanden wir wieder jemanden, dem seine Arbeit und vor allem sein Leben in Nova Scotia sehr gefällt (nach eigener Aussage). Und das, obwohl er
aus Vancouver kam. Viele Menschen halten Vancouver und British Columbia für das Nonplusultra.

Der Store ist ein Gesamtkunstwerk, er beherbergt die Post, einen Souvenirladen, antike Gegenstände und Lebensmittel. Auch gab es viele handwerkliche Dinge aus der Gegend, sowie auch schöne Quilts. Außerdem konnte man auch Kaffee und Tee trinken. Wir fanden auch gleich ein paar Kleinigkeiten als Mitbringsel.

Als wir ihn fragten, was man denn in den langen Wintern an so einem verlassenen Ort macht, sagte er, dass man viel Wintersport treibt, Schifahren, Schlittschuh- oder Snowmobilfahren.

Per Zufall sahen wir in Parrsboro gegen Abend das Schild "Harbourview Restaurant". Wir fanden erstmals den kleinen Hafen von Parrsboro und sahen gleich einen wunderschönen Sonnenuntergang, das Restaurant fanden wir auch.
Wir aßen mal wieder Fisch, Herbert gleich eine ganze Fischplatte mit Muscheln, Shrimps, Hummer und Schellfisch, und alles schmeckte vorzüglich.

Im Radio hörten wir die Platte "I love this Bar", einen Countrysong, in dem jemand sein starkes Heimatgefühl ausdrückt. In Düsseldorf habe ich dieses Heimatgefühl leider nicht.

© Peggy C., 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht über unsere Reise durch Nova Scotia und die Neuengland-Staaten, Sept./Okt. 2004
Details:
Aufbruch: 10.09.2004
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 08.10.2004
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Peggy C. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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