Nova Scotia ( Neuschottland ) / Neuengland-Staaten 2004

Reisezeit: September / Oktober 2004  |  von Peggy C.

Vierte Woche --- 01.10. bis 08.10.04

01.10.2004

Heute verließen wir unser trautes Heim und Phyllis Mutter konnte einziehen, denn, wenn sie aus Ontario zu Besuch kommt, wohnt sie im Beehive.

Man kann dieses Haus immer nur vom Samstag bis zum nächsten Freitag buchen, damit Phyllis einen Tag zum Reinigen hat.

Für uns war das in Ordnung, da wir noch viel vor hatten.

Wir machten uns auf den Weg zu den Niagarafällen.

Aber an diesem Tag fuhren wir nur bis zur Grenze nach St. Stephen in New Brunswick. Wir übernachteten im "Scoodic Motel", das recht einfach war, aber sauber und inkl. Frühstück auch sehr preiswert.

Auf der Fahrt ließen wir erst unser geliebtes Nova Scotia hinter uns und fuhren noch mehr als drei Stunden durch New Brunswick. Teilweise sah man bereits dort den beginnenden Herbst mit buntem Laub.

St. Stephen ist ein hübscher Ort, den man aber in einer halben Stunde gesehen haben kann. Man ist nur durch einen Fluss von Maine/USA getrennt.

Wir aßen im Jerome's Restaurant zu Abend. Nach einem kurzen Bummel durch ein kleines Einkaufscenter ging es zurück in unser Motelzimmer. Am nächsten Tag mussten wir die Uhr eine Stunde zurückstellen. So bekamen wir durch die Zeitumstellung eine ganze Stunde geschenkt.

02.10.2004

Heute verließen wir für ein paar Tage kanadische Territorium und überquerten nach einem "Continental Breakfast" mit Cereals, Toast und Kaffee die Grenze zu den USA. Wir fuhren über eine Brücke nach Maine/USA. Die Zollformalitäten waren schnell erledigt. Wir mussten 6 Dollar pro Person zahlen, bekamen einen grünen Schein in den Pass und dann ging es weiter duch die Bundesstaaten Maine,

New Hampshire,

Vermont,

und New York,

bevor wir wieder in Niagara Falls, Ontario, kanadischen Boden betraten.

Wir hielten kurz hinter der Grenze von Maine an der Isle St. Croix. Dort gründeten 1604 Franzosen ihre erste Siedlung. Nach einem harten Winter übersiedelten sie nach Port Royal, Nova Scotia und bauten dort das jetzt nachgebaute Fort.
Zu den ersten Siedlern gehörte Samuel de Champlain, nach ihm wurde später der größte See in Vermont benannt. Hier eine interessante Darstellung seiner Person: http://www.blupete.com/Hist/BiosNS/1600-00/Champlain.htm

Blick auf die Isle St. Croix

Blick auf die Isle St. Croix

Wir fuhren nur über den Highway 1, der später an der Küste entlang führt. Im Ort Perry hielten wir an, weil dort ein Dorffest gefeiert wurde mit Handwerker- und Trödelmarkt.

Nach einer längeren Fahrt durch unzählige kleine Ort trafen wir am Nachmittag in Ellsworth ein. Von dort fuhren wir auf eine Halbinsel nach Bar Harbour.

Bar Harbour ist der absolute Touristenort. Er liegt im "Acadia National-Park", einem Natur-Paradies, für das man alleine einige Tage braucht, um die Schönheit genießen zu können.
Täglich verkehrt eine Fähre von Bar Harbour nach Yarmouth/NS und führt die Menschen hin und her.
Bar Harbour bietet alles, was der Tourist so braucht ( oder auch nicht braucht ). Unzählige Shops, Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten. Dabei hat sich der Ort aber seinen ursprünglichen Charakter mit seinen Holzhäusern
und viktorianischen Villen behalten.

Weil es noch zu früh für die nächste Übernachtung war, fuhren wir zurück nach Ellsworth, einem Ort mit Steinkirche, einer City Hall, großer Bücherei und sogar einem Court House.

Auf der Hauptstraße gab es die üblichen Geschäfte und Restaurants. Auf Empfehlung von Phyllis nahmen wir unser Lunch im "Riverside Cafe" ein. Nur leider war es zu spät für die meisten Tagesgerichte. So aßen wir nur eine
Kleinigkeit, ich mal wieder Fisch. Jetzt können wir das Cafe auch empfehlen.

Wir fuhren weiter nach Camden.

Camden ist bekannt für seinen Hafen und seine jährliche Windjammer-Parade.
Im Ort findet man wieder wunderschöne Häuser und auch sonst, was das Herz begehrt. Preislich liegt alles auf einem höheren Niveau.

Bei herrlichem Sonnenschein bummelten wir am Hafen und den schönen Geschäften entlang.

Quartier nahmen wir im Nachbarort Rockport im "7 Mountains Motel" bei einem älteren Paar.

Zum Essen fuhren wir in das naheliegende Family-Restaurant "Denny´s", was sich in meinen Augen als Fehler herausstellte. Dabei hatte ich nur überbackene Kartoffeln. Die waren auch ganz okay. Aber der Salat, den ich dazu bestellt hatte, war uralt. Den habe ich auch gleich zurückgegeben und brauchte ihn auch nicht zu bezahlen. Herberts Steak mit Rösti waren wohl gut, aber 13 Dollar waren dafür zu teuer.

Im Pub am Hafen tranken wir uns ein leckeres Ale und sahen, dass eine Band aufbaute. Für uns war es schon zu spät, noch zu warten, bis die Band anfing zu spielen.

03.10.2004

Das Frühstück war im Preis des Motels inbegriffen. Die ältere Dame des Hauses hatte bereits morgens gebacken. Wir genossen sehr leckere Blaubeer-Muffins, Bananenkuchen und sogenannten "Coffee-Cake", ein Kuchen mit knusprigen Pecan-Nüssen. Der ältere Herr des Hauses setzte sich direkt
zu uns und sprach mit uns über Gott und die Welt. Die ältere Dame kam noch dazu und freute sich riesig, dass uns der Kuchen so gut schmeckte.

Gegenüber vom Motel hatte der Besitzer eines Wohnhauses in seinem Garten für jeden toten amerikanischen Soldaten im Irak-Krieg ein Fähnchen aufgestellt. Erschreckende 1054 Fähnchen.

Wir sahen uns noch mal ausgiebig im Ort Camden um. Am Hafen fand ein Kunsthandwerker-Markt statt, den wir kurz besuchten.

Dann machten wir uns auf den Weg nach Kennebunk. Obwohl der Ort nur zwei Stunden entfernt liegt, wollten wir dort in der Nähe übernachten.

Die Gegend um Kennebunk ist für mich eine der schönsten, die ich in den USA kenne. Die Orte Kennebunkport, Oguinquit, York, Wells und Perkins Cove bieten alles, was ich mir wünsche: kleine Holzhäuser, große Herrenhäuser,
schöne Geschäfte, Buchten, Sandstrand und Fischerhäfen.

Unser Lunch nahmen wir im "Bull und Claw Restaurant" in Wells, das wir sehr empfehlen können. Wir bedienten uns reichlich am angebotenen riesigen Salatbuffet.

In Wells nahmen wir uns das Motel "Wells-Moody". Es liegt verkehrsgünstig zwischen allen Orten, die wir uns ansahen.

Für diese Umgebung benötigt man mehrere Tage, um nur halbwegs einiges zu sehen. Die Zeit hatten wir leider nicht, denn bereits am nächsten Samstag war der Urlaub zu Ende, und wir hatten ja noch mehr vor.

Den Nachmittag verbrachten wir überwiegend im "Erfahren" der umliegenden Orte. Wir begannen mit dem Leuchtturm "Nubble Light". Er liegt auf der Halbinsel Cape Neddick auf einer vorgelagerten Insel. Dies ist einer von
vielen wunderschönen Leuchttürmen, die Maine und die anderen
Neu-England-Staaten zu bieten haben. Weil wir nicht genug Zeit hatten, sahen wir nur diesen einen.

Hier nur ein kleiner Abriss der Sightseeing-Tour dieses Nachmittags:

York verfügt über einen kleinen und einen großen Sandstrand und viele Übernachtungsmöglichkeiten, und dementsprechend ist es dort im Sommer recht voll.

Oguinquit ist mein absoluter Favorit, rundherum stehen Häuser, die teilweise wie Schlösser aussehen, und der Ortskern besteht aus Holzhäusern mit kleinen Geschäften und Lokalen. Eine ganze Landzunge bietet den riesigen Sandstrand.
Auch hier stiegen wir aus, verweilten kurz und fuhren weiter.

Perkins Cove ist eine ganz kleine Bucht, die eigentlich im Wesentlichen aus Shops, Galerien und Cafes besteht, aber alle mit wunderschönem Ausblick auf´s Meer.

Wells hat eine Hauptstraße mit großer Infrastruktur. Dort findet man die meisten Supermärkte, Fast-Food-Restaurants und Unterkünfte.

Kennebunkport ist auch recht klein, hat eine Straße mit Geschäften und einen Hafen. Alles sehr malerisch.

Kennebunkbeach hat nur einen recht kleinen Sandstrand. Dort erlebten wir an diesem Abend einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Überall sah man eine gehobenere Gesellschaftsschicht, denn diese Gegend ist teurer als anderswo in Maine. Vielleicht liegt es daran, dass die Familie von George W. Bush dort ihr Domizil hat.

Obwohl ich bereits zum dritten Mal in dieser Gegend war, war es auch diesmal ein schönes Erlebnis. Und gerne wären wir noch geblieben.

04.10.2004

Wir traten die Rückreise über die Niagarafälle an. Lange schauten wir uns die Route Richtung Niagara an und kamen zu dem Schluss, dass die interessanteste Strecke quer durch Vermont über den Highway 9 führen sollte.

Was sich im Nachhinein als eine gute Entscheidung herausstellte.

Wir sahen überwiegend schöne Landschaften mit Wäldern, Feldern und Dörfern.
Wir fuhren durch den Staat Vermont und streiften New Hampshire und New York.

Northwood, Chichester, Concord mit seinem Capitol
( Hauptstadt von New Hampshire ),

und Henniker und Keene fielen uns besonders auf.

Vermont bot uns schon die intensivste Laubfärbung.

Direkt an der Grenze von Vermont sahen wir eine der dort häufig vorkommenden "Covered Brigdes", die Creamery Brigde von 1879.

Die Benzinpreise waren in den USA günstiger als in Kanada, die Preise schwankten von 1,85 bis 2,14 Dollar pro Gallone ( ungefähr 4 Liter ).

In Vermont hielten wir mehrere Male an, weil sich von den einzelnen Hügeln fantastische Ausblicke auf die Herbstlandschaft mit seinen bunten Farben boten. Glücklicherweise strahlte die Sonne vom Himmel.

Die Orte Wilmington und Bennington fielen uns auf unserem Weg besonders auf.

Ab dem für uns unscheinbaren New Yorker Ort Troy fuhren wir über eine dreispurige Autobahn an Utica und Syracuse vorbei bis kurz vor Rochester.

Wir entschlossen uns, in der Umgebung zu übernachten. Auf einem Rastplatz fanden wir ein Couponheft mit Übernachtungs-Angeboten.

Im Motel 8 in Marietta übernachteten wir deshalb mit Coupon für 43 Dollar. Das Frühstück war inklusive.

Auf Empfehlung der Rezeptionistin aßen wir im nicht weit entfernten "Peppermint's Restaurant". Unsere Bedienung war deutscher Herkunft, aber bereits seit einer Generation in den USA lebend, so auch eine Dame, die uns ansprach, als sie hörte, dass wir uns auf Deutsch unterhielten. Sie
plauderte ein wenig mit uns, scheinbar hatte sie Heimatgefühle.

Das Essen war gut und reichlich. Herbert aß Roastbeef und ich wieder überbackene Kartoffeln.

Der Ort Marietta hatte nicht viel zu bieten, deshalb fuhren wir zurück in unser Zimmer.

05.10.2004

Das Frühstück war ausreichend mit Toast, Marmelade und Donuts.

Wir fuhren den Highway 18 am Ontariosee entlang. Wir sahen nur sehr wenig Fahrzeuge unterwegs und auf dem See kein einziges Schiff. Apfelplantagen und Bauernhöfe lagen auf unserem Weg, aber die Gegend sah recht ärmlich aus.

Bereits Mittags kamen wir an den Niagarafällen im Staat New York an. Die Amerikaner sind etwas benachteiligt. Man kann auf der amerikanischen Seite die Wasserfälle nur von oben sehen und die kanadischen Wasserfälle nur von der Seite. Aber der Weg zum Wasser führt durch einen schön angelegten Park.
Leider kassierte man von uns 10 Dollar Parkgebühren, weil wir keine andere Parkmöglichkeit fanden.

Wir hielten uns nicht sehr lange auf der amerikanischen Seite auf, wir wollten auf die kanadische Seite und dort übernachten.

Nach nur wenigen Minuten Fahrt über die Rainbow-Brigde befanden wir uns in Kanada. Beim Grenzübertritt brauchten wir diesmal nur den Pass vorzuzeigen.

Die Entscheidung für das richtige Motel gestaltete sich etwas mühselig. Mit dem Couponheft wollten wir preiswert an eine Unterkunft kommen, aber leider gefielen uns die meisten Motels nicht. Wir buchten letztendlich ein relativ
teures Zimmer im neu erbauten Glengate Hotel. Die Zimmer waren komfortabel, das Frühstück war inklusive und der Parkplatz war kostenlos, was für den Ort Niagara ein großer Vorteil ist, weil man dort nur gebührenpflichtige
Parkplätze findet. Außerdem konnte man die Niagarafälle und den ganzen Ort zu Fuß erreichen.

Die Niagarafälle sind einfach gigantisch. Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man direkt auf das fallende Wasser schaut, diesem Anblick kann man sich nicht entziehen, es ist irgendwie berauschend. Ich kann verstehen, dass so
viele Menschen bisher versucht haben, sich dort runterzu-stürzen.

Vom kanadischen Ufer aus sieht man die amerikanischen Wasserfälle

Die amerikanischen Fälle

Die amerikanischen Fälle

und die kanadischen "Horseshoe Falls", die wegen ihres Aussehens so genannt werden

Die canadischen Fälle

Die canadischen Fälle

Trotz einer großen Menschenmenge kam es uns nicht überfüllt vor.

Der Ort Niagara bietet einige Attraktionen, zwei Casinos, den Syrlon Tower, von dem man die ganzen Fälle von oben sieht und einige imposante Gebäude.
Auch gibt es das Vergnügungszentrum "Clifton Hills", das wir uns kurz anschauten.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Wasserfällen näher zu kommen. Man kann mit dem Aufzug runterfahren und steht seitlich der Fälle, oder man fährt mit dem Boot ganz dicht ran.

Niagara hatte interessante Menschen aus der ganzen Welt angelockt. Wir sahen jede Menge Asiaten, natürlich Japaner, Juden und sogar Hutterer aus den USA.
Und jede Menge Europäer. Sogar mit Kölnern sprachen wir.

Der Niagara-Fluss führt in seinem weiteren Verlauf nach einigen Kilometern in einen sogenannten Whirl-Pool, dort fließen einige Strömungen zusammen in mehreren Kreiseln, deshalb durchfährt man sie mit sogenannten Jet-Booten
oder kann mit Gondeln über sie hinweg schweben.

Abends werden die Fälle in wechselnden bunten Farben angestrahlt. Das Angenehmste ist, dass man sich überall aufhalten kann, ohne dafür Eintritt zahlen zu müssen.

An diesem Abend aßen wir unterwegs Fast-Food, in den Restaurants waren uns die Menüs zu teuer.

06.10.2004

Nach dem üblichen Continental Breakfast fuhren wir zur Station von Whirlpool-Jettours beim Ort Niagara on the Lake. Vorbei führte der Weg an wunderschönen Weingütern und den dazu gehörenden riesigen Häusern mit herrlichem Blick auf den Niagara Fluss.

Herbert begab sich mit einer Gruppe auf ein Jet-Boot, um den Whirl-Pool hautnah zu erleben.

Mit 80 kmh wurde das Boot durch Stromschnellen geführt. Das größte Erlebnis war für ihn die Einfahrt in die "Devil's Hole", die eine Intensität der Stufe 5, von 6 möglichen, auf der Wildwasserskala haben soll. Zum Eingewöhnen wurde das Boot in 360 Grad-Drehungen geführt. Durch diesen Flussbereich strömt mehr Wasser als durch den berühmten Colorado-River. Also ein absolutes Highlight für jeden Rafting-Fan. Ich habe am malerischen Ufer gestanden und fotografiert.

Bis auf die Knochen durchnässt kam Herbert zurück und nach dem Umziehen fuhren wir direkt zu unserem Endziel Toronto.

Auf dem Queen Elisabeth Way führte der Weg direkt nach Missassauga, dem Vorort, wo wir wieder ein Zimmer im Motel 27 bezogen. Diesmal sprach ich den Chef des Hauses an, ob er mir ein ruhiges Zimmer überlassen könnte. Das war
ein Glück, denn wir erhielten das verhältnismäßig ruhige Zimmer 39 auf der 1. Etage mit allem Komfort. Diesmal bezahlten wir nur 51 Dollar inkl. Steuern.

Das Beste an diesem Motel ist die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt von Toronto zu gelangen. Mit dem Auto wäre es für uns zu stressig und Parkplätze sind extrem teuer. Wir fuhren erst mit dem Bus, so sahen wir gleich eine Menge von der Stadt und dann mit der U-Bahn und bezahlten 2,25 Dollar pro Person für die Fahrt.

Herbert fuhr gleich per Aufzug auf das höchste freistehende Gebäude der Welt, den CN-Tower, während ich es mir im Cafe gemütlich gemacht habe.

Rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang stand Herbert auf der Plattform des CN-Towers in 447 Metern Höhe.

Von dort oben hat man einen fantastischen Blick über ganz Toronto, den Ontariosee und bis zu den Niagarafällen. Auch war der Sonnenuntergang aus dieser Höhe eine wunderbare Erfahrung für ihn. Auf ungefähr 400 Metern Höhe konnte er auf einem Glasboden direkt nach unten sehen. Wohl nicht jedermanns Sache.

Blick durch den Glasboden

Blick durch den Glasboden

Die Umgebung des CN-Towers besteht überwiegend aus Bankgebäuden und Geschäftshäusern. Mittendrin befindet sich in einem älteren Gebäude das legendäre "Fairmont Hotel".

Da es bereits dunkel war, fuhren wir zurück nach Missassauga und gingen zu Fuß über eine Brücke in ein Einkaufscenter, um dort etwas zu Abend zu essen.
Das erste Mal aßen wir nicht kanadisch oder amerikanisch, sondern asiatisch. Für uns mal eine willkommene Abwechslung.

07.10.2004

Unseren vorletzten Tag verbrachten wir in Toronto.

Erst nach längerem Rumlaufen durch weniger schöne Wohngebiete erschloss sich mir der Charme dieser Stadt. Für mich war keine Symmetrie im Zentrum erkennbar. Alles kam mir konfus vor, die Menschen und die Gebäude. In meinen
Augen braucht alles eine Harmonie, die ich in Toronto nicht auf Anhieb fand.
Es stürzten zu viele Eindrücke auf einmal auf mich ein. Außer in New York das mit Toronto eine große Ähnlichkeit hat, habe ich nirgendwo bisher so ein großes Völkergemisch gesehen. Dieses Durcheinander der Wohnstile störte mein
Empfinden. Nichts konnte ich einordnen, mir fehlte die Einheit der Stadt.
Dieses Gefühl hatte ich in New York nicht, da passte für mich das scheinbare Chaos harmonisch zueinander.

Herbert dagegen findet gerade das in Toronto sehr interessant.

Anders als in New York fand ich kaum extrem gestylte Leute, oder solche, die sich mit Schmuck behangen hatten. Das gefiel mir wiederum.

In einer alten Markthalle, dem Lawrence Market, aßen wir an einem der vielfältigen Stände. Dort wurde einem alles geboten an frischen Lebensmitteln, jede Menge Brotsorten, die man aus Europa kennt, Käse- und Wurstsorten und fertige Gerichte.

Auf der Yonge Street, Downtown Toronto, befand sich das größte Geschäftszentrum. Mittendrin gönnten wir uns eine Pause. Wir setzten uns auf die bereitstehenden Stühle auf einem riesigen Platz mit Wasserspielen. Auch verweilten wir kurz bei "Starbucks Coffee", und lernten erstmals den
"Pumpkin Spice" Frappuccino kennen. Ein interessantes, leckeres Eisgetränk mit Kürbis.

Auf der Yonge Street

Auf der Yonge Street

Unter den Straßen Downtowns befindet sich die größte unterirdische Einkaufsstraße der Welt. Auf 27 Kilometern verläuft der sogenannte "Path" unterhalb der City. Alle paar Meter gelangt man unter die Erde. Da wir schon
genug Geschäfte gesehen hatten, sparten wir uns den Besuch, auch weil Toronto mehr zu bieten hat, und wir viel zu wenig Zeit hatten.

Weiter liefen wir über die Queens Street West und Spadina Richtung Chinatown. Und dort wurde Toronto für uns wirklich interessant.

Obwohl es in jeder größeren amerikanischen und kanadischen Stadt inzwischen asiatische Bereiche gibt, hier in Chinatown West machten Straßenkünstler, Straßenhändler, kleine Kneipen, Live-Musik und Typen aus aller Welt das
Viertel zu etwas Besonderem.

Im Cafe "Moonbean Coffee Company"
( www.moonbeancoffee.com ) auf der St. Andrews Street tranken wir Tee. Es wurden ausgesucht gute Kaffee- und Teesorten angeboten.

Wir saßen vor dem Haus und schauten dem interessanten Treiben auf der Straße zu. Diese Straße ist ein absolutes Highlight in Toronto, ein "Must See", mit seinen
alten bunt angemalten reichlich verkommenen Häusern, in denen es Punker- und Second-Hand-Läden gab.

Wir bummelten längere Zeit herum, weil uns die Atmosphäre in diesem Viertel so gut gefiel.

Von Chinatown aus gingen wir über die College Street bis Little Italy. Diesen Teil Toronto´s erkennt man gleich am Lichterschmuck in den Bäumen und den kleinen Trattorias, Cafes und Ristoranti.

Kaum noch fähig weiter zu laufen, machten wir auf den Weg zu unserer U-Bahn-Station. Es war auch bereits 8 Uhr am Abend.

Uns beiden hat Toronto recht gut gefallen, doch für mich ist es halt eine Großstadt, aber keine, die mir im Gedächtnis bleiben wird, oder die ich mir noch mal anschauen möchte. Herbert dagegen würde Toronto auf jeden Fall noch mal besuchen und könnte sich dort auch länger aufhalten.

08.10.2004

Den letzten Tag verbrachten wir in verschiedenen Einkaufs-centern. Es hätte sich zeitlich nicht gelohnt, noch mal ins Zentrum von Toronto zu fahren.

Frühzeitig gaben wir das Auto zurück und flogen pünktlich ab nach Hause.

Abschließend kann ich nur wieder, wie immer, sagen, die vier Wochen waren rundherum zu kurz.

Vor allem von Nova Scotia haben wir uns sehr ungern getrennt.

© Peggy C., 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht über unsere Reise durch Nova Scotia und die Neuengland-Staaten, Sept./Okt. 2004
Details:
Aufbruch: 10.09.2004
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 08.10.2004
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Peggy C. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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