6 Monate durch Ecuador, Peru und Bolivien

Reisezeit: Januar - Juli 2008  |  von Anne Künne

Endlich in Peru

Endlich habe ich es nach Chachapoyas geschafft!

Bin doch wesentlich länger in Vilcabamba geblieben als geplant, aber wahrscheinlich ist das nötig gewesen um fit für die nächsten Wochen zu sein.

Die Reise nach Chachapoyas war schon ein kleines Abenteuer für sich. An Ostern gin es los. Ein GLück hatte ich schon ein kleines Osterfest am Dienstag gehabt. Wir haben Eier bemalt, kleine Geschenke versteckt und ein super leckeres Essen gehabt. Und sogar Kuchen auf dem ich mit Rosinen kleinen Osterhasen gelegt habe.
Jedenfalls: Ostersonntag bin ich endlich morgens um 6:30Uhr in den Bus gestiegen und 6 Stunden nach Zumba gefahren (eigtl. wollte ich schon samstagnacht fahren, aber wenn es schon mal eine Liveband zu hören gibt und wir beim Tanzen sind, da kann ich ja nicht einfach um 24 Uhr gehen ,bin doch nicht Aschenputtel, die ansonsten kein schönes Kleid mehr an hat (ich hab gar keins).
In Zumba musste ich dann 2 Stunden warten, wobei mir ein etwas angetrunkener älterer Mann angeboten hat mit ihm zusammen nach Peru zu fahren. Hat etwas länger gedauert, aber ich bin ihn dann doch noch losgeworden. Um 14Uhr gings dann mit einem kleinen Laster weiter. Das war ein Spass. Und ich hatte auch schon die nächsten Gesprächspartner. Natürlich wollten alle wissen, woher ich komme und was ich hier mache und und und....Aber das beste kommt ja noch.

An der Grenze angekommen, hole ich mir erstmal nen Stempel für die Ausreise. Alles Super. Dann laufe ich über die Brücke nach Peru um zu erfahren, dass erstens das Immigrationsbüro erst morgen wieder aufmacht und zweitens nichts direkt nach San Ignacio (nächstgelegene Stadt) fährt, da es dort einen Erdrutsch gegeben hat. Da stand ich dann nun mutterseelenallein an der Grenze zwischen Ecuador und Peru. Landslos. .... Aber ein Glück gibt es ja nette Polizisten, denen vor lauter Langeweile auf ihrem Grenzposten jede Abwechslung recht ist und wenn es dazu noch eine extrañera ist ,dann sieht das Leben schon ganz anders aus. Langweile hatte ich jedenfalls nicht, da die Herren sich rührend um mich gekümmert haben. Mit einem habe ich einen kleinen Spaziergang zum Fluss gemacht. Ein Anderer hat mir typisch peruanische Lieder vorgesungen natürlich im Austausch gegen deutsche. Ich habs mit Hänschenklein und Schlaf Kindelein Schlaf versucht. So richtig gefallen, haben sie ihm aber glaub ich nicht. Deutsche Kinderlieder schneiden im Melodievergleich doch eher schlechter ab, da sie so regelmässig und einfach, manch einer würde sagen langweilig sind. Den Abend hab ich dann noch mit einem netten Osteressen (Reis mit Gemüse und Thunfisch) und zwei Runden Mensch-ärger-Dich-Nicht verbracht, wobei ich sogar einmal gewonnen habe. Lange konnte ich mich zum Leidwesen der Herren nicht mehr wach halten (wollten noch Salsatanzen mit mir), sodass ich müde ins Bett gefallen bin. Die erste NAcht in Peru und das auf der Polzeistation, na das kann ja noch heiter werden.

Am nächsten Tag ging es mit einiger Warterei, wobei ich zu Bananen und Orange eingeladen worden bin, ziemlich glimpflich nach Jaén, wo ich abends noch einen Bus nach Baqua Grande bekommen habe. Weiter ging es dann aber nicht mehr, da keine Busse mehr fuhren. Auf der Fahrt dahin habe ich mich mit einer jungen Frau unterhalten, die mich in Baqua Grande dann auch prompt zum Übernachten zu sich anch Hause eingeladen hat. Super nette Familie. Sie wohnen zu viert in einem kleinen Häuschen mit zwei Zimmern und Küche. Nachdem wir noch eine Weile gequatscht haben und zusammen Abendbrot gegessen haben (Reis mit Ei und Platanos), bin ich dann ziemlich erschöpft ins Bettchen in der Küche gefallen. Am nächsten Morgen haben sie mir dann noch geholfen einen Bus ausfindig zu machen, der allerdings erst um 16Uhr fahren sollte. So habe ich den Tag noch mit der Familie verbracht, wobei ich auch alle Nachbarskinder kennengelernt habe, die alle möglichen Wörter in Englisch wissen wollten. Um 16Uhr hab ich mich dann zur BUsstation begeben nur um weitere 4 1/2 Stunden zu Warten ,da der Bus erst um 20:30 Uhr eintraf. Langeweile hatte ich aber nicht. Ich habe mein ecuadorianisches Kinderbuch gelesen, wobei ich nicht weit gekommen bin, da ständig Leute, vorzugsweise Männer, ankamen um sich mit mir zu unterhalten. Ein Junge, der Kaugummi verkauft hat, kam auch ganz interessiert an und fragte mich doch tatsächlich über ne Stunde lang, was das und jenes in Englisch ist. So wollte er z.B. wissen, was Esel und Affe gegen Personen in Englisch ist. Nur um das dann irgendwelchen Passanten zu erzählen. Ganz schön frech.

Jedenfalls bin ich wohlbehalten um 1Uhr nachts in Chachapoyas angekommen, wobei ich mich während der Busfahrt noch mit einem jungen Peruaner unterhalten habe mit dem ich auch in der ersten Nacht ein Gemeinschaftszimmer bezogen habe, da alles andere schon voll war bzw. uns erst gar nicht aufgemacht worden ist. Am Tage habe ich mir dann etwas anderes gesucht. Wenn es nicht gerade Wochenende ist, dann ist es in Chachapoyas wie ausgestorben nachts. Das haben Adriane und ich besonders Donnerstag Abemd bemerkt als wir um 12Uhr nachts die einzigen waren, die noch auf dem Zentralen Platz sassen und ein wenig Wein genossen haben. Schliesslich mussten wie feiern, dass wir uns auf der Wanderung zu den Wasserfällen an dem Tag kennengelernt haben, oder? Der Ausflug zu den Wasserfällen war einfach grossartig. Morgens um 5:30Uhr ging es los, wobei ich nicht viel geschlafen habe, da ich immer noch keinen Wecker habe, sondern nur eine Uhr und somit Angst hatte doch zu verschlafen. Aber ging ja alles gut. Zu sechst im Auto, eine äusserst geringe Anzahl für eine Auto nach peruanischen Verhältnissen, ging es dann für knapp 2 Stunden raus aus der Stadt in die wunderschöne Welt der Anden. In dem kleinen Dorf angekommen, gab es erstmal ein kleines Frühstück und danach gings dann endlich los. Nach drei Stunden kamen wir bei den Wasserfällen an und ich muss ich sagen, es hat sich so gelohnt. Einfach wahnsinn diese Kraft, die von dem Wasserfall ausging! Wir waren noch nicht mal so dicht, aber schon waren alle unsere Sachen plitschenass. Noch ne kleine Pause gemacht und uns in der Sonne trocknen lassen und dann ging es auch schon zurück zu dem kleinen Dörflein, wo wir noch 4 Stunden Warten durften, da die Strasse auf grund von Bauarbeiten erst wieder um 19Uhr geöffnet wird. Also haben wir (Adriane aus der Schweiz und ich) die Zeit genutzt uns mit den Dorfbewohnern anzufreunden und einfach die Seele in der Sonne baumeln zu lassen. Wir haben uns viel mit der Frau, die auch ein leckeres Mittagessen für uns gekocht hat, und ihrer Tochter angfreundet. Solch liebe Menschen! Einige Männer aus dem Dorf, die gerade ihre Nachmittagspause hatten, haben sich sehr über unsere Anwesenheit gefreut. Erst haben sie sich ja nicht getraut zu uns rüber zu kommen und uns immer nur gewunken, aber irgendwann haben sie sich dann doch getraut und haben sich zu uns gesetzt. Natürlich mussten auch Fotos gemacht werden von unserer neuen Freundschaft (siehe Foto unten). jaja...ein wunderschöner Tag!

Die nächsten Tage werde ich noch Kuelap (alte Ruinenstadt) besuchen und dann wahrscheinlich meinen Weg Richtung Süden machen. Ich lass von mir hören.

Aussicht auf die wunderschönen Anden!

Aussicht auf die wunderschönen Anden!

Endlich am Wasserfall.

Endlich am Wasserfall.

All meine Freunde!

All meine Freunde!

© Anne Künne, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Start in Quito, nach Peru und Bolivien und zurück nach Quito: Reisen, wwoofen und vielleicht in anderen Projekten mitarbeiten, Land und Leute kennenlernen, einfach das Leben geniesen und schauen, was auf mich zukommt.
Details:
Aufbruch: 08.01.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 09.07.2008
Reiseziele: Ecuador
Peru
Der Autor
 
Anne Künne berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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