Neuseeland und einmal um die Welt

Reisezeit: Februar / März 2008  |  von Daniel W.

Neuseeland - Südinsel: Teil 5 - Der "Rest" der Suedinsel

Freitag 7.März 2008

Chrise ist schon wach und fleißig beschäftigt, als Daniel die Augen aufschlägt. Unsere beiden Mitbewohner, dies sei an dieser Stelle noch einmal erwähnt, - von den 10 Betten waren nur 4 belegt - sind bereits auch schon aufgestanden. Während des Frühstücks treffen wir noch zwei Deutsche, welche sich auch auf dem Weg mit dem Auto quer durch Neuseeland befinden. Sie empfehlen uns auf alle Fälle noch einmal die Pancake Rocks anzufahren. Diesen Tipp nehmen wir gerne an, vor allem weil es sowieso auf unserem Weg liegt. Nach dem Frühstück ziehen wir unsere Betten ab, geben den Zimmerschlüssel ab und tragen die Koffer zum Auto. Das ganze ist bis 10 Uhr passiert.
Unser heutiges Ziel heißt Nelson. Bei Nelson liegt der Abel Tasman Nationalpark, in welchem morgen unsere Tagestour starten soll. Um 11:00 Uhr erreichen wir die Pancake Rocks in Punakaiki und begeben uns auf eine kleine Wandertour entlang der Küste und seinen einzigartigen Felsformationen.

Das koennte man sehen...

Das koennte man sehen...

... seht ihr das auch so?

... seht ihr das auch so?

Wir ersteigen alles

Wir ersteigen alles

Unser nächster Stopp heißt Cape Foulwind. Auch dieser Weg führt uns entlang der Küste zu verschiedenen Aussichtspunkten. Alle Aussichtspunkte sind zum Meer gerichtet und zeigen neben den Felsen, welche durch Erderuptionen an die Oberfläche gekommen sind, eine große Seelöwen Brutkolonie. Vor allem die kleinen Racker sind süß zu beobachten, wenn sie ihre ersten Schwimm- und Tauchversuche in kleinen natürlich geschaffenen Wasserecken versuchen.

Kleine Seeloewen beim spielen. Wirklich zum stundenlangen Zuschauen geeignet.

Kleine Seeloewen beim spielen. Wirklich zum stundenlangen Zuschauen geeignet.

Alles in Allem halten wir uns hier gute 2 Stunden auf, und wären sicherlich noch länger geblieben, wäre unser Zeitplan nicht so eng gestrickt.

Der etwas weitergewanderte Chrise am Leuchtturm des Capes.

Der etwas weitergewanderte Chrise am Leuchtturm des Capes.

Um Viertel nach 3 berechen wir schließlich zur Weiterfahrt nach Nelson auf. Die Autofahrt führt uns, wie bisher meistens Berg hoch und Berg runter an der Westküste entlang. Gegen 16:30 entdecken wir am Straßenrand den Hinweis auf eine neue Touristenfalle. Da wir uns angesprochen fühlen, halten wir an und fragen, was man hier machen kann. Uns wird neben jeder Menge Sandfliegen, die Überbleibsel einer Goldgräbermine auch eine tolle Aussicht auf einen Wasserfall und ein schöner Wanderweg über eine Hängebrücke versprochen. Für 5 $ die Person nehmen wir das Angebot an. Der versprochene Wasserfall entpuppt sich allerdings eher als Stromschnelle. Trotzdem hat der Weg durch den Busch viel Spaß gemacht. Nach gut einer Stunde sind wir wieder an der Hängebrücke angelangt und werden gefragt, ob wir nicht lieber auf die andere Seite "fliegen" möchten. Wir stimmen auch hier diesmal zu und fünf Minuten später geht es mit einer Tandem-Seilbahn - zwei hängende Sitze, die neben der Hängebrücke über den Fluss gleiten - los.

Der Fluss bei den Araki Falls.

Der Fluss bei den Araki Falls.

Dieser Ausflug war zwar auch schön, aber er hat unseren Zeitplan mal wieder tüchtig nach hinten geworfen. Die nächsten 2 Stunden fahren wir zügig weiter in Richtung unseres Tagesziels: Nelson. Das Hostel ist auch ohne wirkliche Karte der Stadt zügig gefunden und wir lassen uns ein Zimmer geben. Diesmal ist es wieder ein Zweibettzimmer, in dem wir unsere Ruhe haben. Wir tragen die Koffer nach oben und parken das Auto auf einem Parkplatz in der Nähe. Jetzt wird es Zeit sich etwas zum Essen zu suchen. Unser Weg durch die Innenstadt Nelson's führt uns an verschiedenen Lokalen aller möglichen Küchenrichtungen vorbei. Wir entscheiden uns für eine Pizzeria. In der Pizzeria treffen wir wieder auf zwei Deutsche, welche hier für die nächste Zeit ihr Lager aufgeschlagen haben und von hier aus Tagestouren in alle Himmelsrichtungen starten. Nun ja wir haben nur einen Tag hier und auch dieser ist bereits verplant. Nach dem Essen machen wir uns auf den Weg zurück in unser Hostel. Chrise will seine Kamera holen, um noch ein paar Eindrücke der Stadt als Bild, wenn auch bei Nacht, denn mehr als Sightseeing bei Nacht ist leider nicht drin, festzuhalten. Während dessen wird es Daniel mit der kurzen Hose und dem T-Shirt langsam zu frisch und er entschließt sich, bevor er anfängt noch mal andere Sachen rauszukramen, in der Herberge zu bleiben und dort auszuruhen. Gegen 12 Uhr fällt für Daniel der Hammer, während Chrise noch ein wenig das Nachtleben in Nelson erkundet.

Samstag, 8. März 2008

Ein neuer Tag bringt auch einen neuen Ausflug. Wir stehen gemütlich mit dem Wissen auf, dass wir um 9.30 Uhr an unserem Abholort sein müssen. Daniel fragt sicherheitshalber noch einmal unter der angegebenen Telefonnummer nach, ob alles so bestehen bleibt und erfährt dabei, dass der Ausflug nicht in Nelson sondern in dem gut 65 km weit entfernten Kaiteriteri beginnen soll. Der Schreck ist nicht zu toppen. Auf das Frühstück wird verzichtet und wir brechen schnellst möglichst auf. Wir haben eine Stunde Zeit, um dorthin zu kommen. Was sich für deutsche Verhältnisse nicht einmal so schlimm anhören mag, ist hier eine wahre Herausforderung. Die generelle Geschwindigkeitsbeschränkung liegt hier sowieso bei 100 km/h und auf dieser Strecke, bedingt durch die vielen Kurven und Steigungen in den Bergen, tendiert eher gegen 60 km/h.
Wir packen schnell unsere Koffer und schwingen uns in das Auto. Chrise ist nach den 2 Stunden schlaf noch etwas müde (ja, war spät gestern), Daniel, obwohl er 3 Stunden länger geschlafen hat, genauso. Wie auch immer. Chrise döst noch etwas im Auto, Daniel fährt los.
Wir schaffen es gerade auf den letzten Drücker dort anzukommen. Und es geht sofort los, nachdem wir noch die berühmte "wir sind nicht Schuld" - Erklärung des Veranstalters unterschrieben haben.

Das Kajak und wir. Diesmal ohne kentern.

Das Kajak und wir. Diesmal ohne kentern.

Zuerst geht es mit Zweier-Kajaks auf eine 2 Stunden Paddeltour, welche uns am Ende wieder zu unserem Ausgangspunkt bringt. Dort angekommen haben wir eine gute Viertel Stunde Zeit, um uns für das nächste Abenteuer zu rüsten: Eine Bootsfahrt mit anschließender Wanderung zum Strand. Um 12.15 Uhr ist es so weit. Wir besteigen das besagte Boot und düsen mit immerhin 50 km/h über das Wasser.

Eine der zahlreichen Buchten des Abel Tasman National Park - Unsere Belohnung

Eine der zahlreichen Buchten des Abel Tasman National Park - Unsere Belohnung

Nach gut 1,5 Stunden kommen wir an unserem Ziel an: Eine schöne Bucht, grüne Bäume und jede Menge türkisblaues Wasser. Doch das ist nicht unser Ziel. Nachdem wir um 13:30 Uhr an dem Strand angekommen sind, bleibt nicht viel Zeit zum Verweilen. Wir haben einen 2 Stunden Marsch quer durch den Nationalpark vor uns. Denn nur an dem gegenüberliegenden Strand fährt das Boot wieder ab. Da wir sehr schnell ausschreiten, gelingt es uns den Weg, trotz Berge, in 1,5 Stunden zu meistern. Die Belohnung ist, von 14.50 - 15.40 an dem Strand zu liegen, schwimmen zu gehen oder einen der vielen kleinen Campingplätze auf der Insel etwas genauer zu erkunden.

Eben noch angezogen, gleich im Wasser.

Eben noch angezogen, gleich im Wasser.

Pünktlich zum angekündigten Zeitpunkt kommt unser Boot an der Bucht an, um uns aufzunehmen. Gegen 17.00 Uhr sind wir wieder an unserem Auto und fangen an zu bemerken, dass die "Sandflies" nicht unbemerkt an uns vorbei geflogen sind. Diese sind mindestens genauso lästig wie die einheimischen Mücken. Da wir morgen früh bereits die Südinsel verlassen - sind wirklich schon die ersten 9 Tage in Neuseeland um?! - müssen wir heute noch nach Picton gelangen. In der YHA in Picton kommen wir nach gut 200 km Fahrt um 19:45 Uhr an. Während dem Einkauf in dem Supermarkt entscheiden wir uns für das heutige Abendessen: Würstchengulasch. Wir sind eben dabei, das ganze zu schnippeln und kochen, da kommt unser Radler aus Fox Glacier in den Raum. Auch er ist hier abgestiegen, um sich morgen an die Überfahrt nach Wellington zu machen. Nach dem Essen nutzen wir die Zeit, um unser Auto auszuräumen und in unseren Koffern und Taschen für etwas Ordnung zu sorgen. Schließlich müssen wir morgen unser Auto zurück lassen und zu Fuß auf die Fähre steigen. So geht der Abend schneller als uns lieb ist ins Land und wir fallen wieder einmal erst nach 12 Uhr ins Bett.

Sonntag, 9. März 2008

Guten Morgen Südinsel. Ein strahlend blauer Morgen erwartet uns. Wir stehen auf, machen uns fertig und frühstücken erst einmal ausgiebig. Nach dem Frühstück fahren wir direkt zu der Fähre und checken erst einmal unser großes Gepäck ein. Es ist 9:00 Uhr, als wir unsere Koffer los sind und uns auf die Suche nach der Autovermietung machen, bei welcher wir unser Auto abgeben müssen. Diese ist, wie eigentlich alles hier, sehr schnell gefunden und kurze Zeit später stehen wir mit dem Herren, der das Auto entgegen nehmen soll, um das Fahrzeug herum, um nach neuen Schäden zu suchen. Leider findet er auch den einen. Unsere Windschutzscheibe hat am Vortag einen Steinschlag abbekommen. Da wir zu Beginn der Reise mehr an deutsche Straßen gedacht haben, hatten wir auch keine extra Glasversicherung abgeschlossen. So müssen wir für den "Schaden" noch einmal mit 60 $ extra aufkommen. Nachdem wir die Fähre bestiegen haben, geht es um 10:15 Uhr los auf die Fahrt nach Wellington, wo unser neues Auto und neue spannende Erlebnisse erwarten.

© Daniel W., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich wird ein lang ersehnter Traum wahr: eine Reise nach und durch Neuseeland. Geplant ist eine Reise mit mehreren Stationen auf dem Hin- und Rückweg zu unserem Ziel, welches zum größten Teil mit dem Auto erkunden möchten. Von Frankfurt aus fliegen wir über Hongkong und Sydney nach Christchurch. In den folgenden 19 Tagen werden wir die Süd- und Nordinsel erkunden. Von Auckland geht es nach einem kurzen Erholungsaufenthalt auf den Fijis in Nadi wieder über Los Angeles zurück nach Frankfurt.
Details:
Aufbruch: 21.02.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.03.2008
Reiseziele: Hongkong
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Daniel W. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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