Nepal, Indien und andere Abenteuer - von fantastico bis ungeheuer

Reisezeit: Februar - Juli 2008  |  von Christian L.

Nepal: Pokhara

Nach meinem 24-taegigen Trek beschloss ich, ein paar Tage zum Relaxen in Pokhara, der zweitgroessten Stadt von Nepal, zu verbringen. Und dafuer ist Pokhara - oder genauer gesagt die Lakeside, d.h. der Bereich entlang des Pokhara praegenden Phewa Lakes, wo sich die meisten Touristen tummeln, ideal.

Pokhara bietet anders als Kathmandu nicht besonders viele Sehenswuerdigkeiten. Ein Tag reicht, um die wenigen Sehenswuerdigkeiten zu erledigen. Absolut sehenswert ist aber in Pokhara die Bergsicht, die allerdings zu dieser Zeit meist nur in den ersten Morgenstunden besteht und im Laufe des Vormittages durch dicke Wolken vermiest wird. Fantastisch ist der Blick auf die Annapurna-Berge, und vor allem Machhapuchhre, der heilige Berg, bestimmt durch seine markante, steile Form das Bild (siehe Foto).

Eingemietet habe ich mich im Royal Guest House fuer schlappe 150 Rupien (ca. EUR 1,5) pro Tag. Auch in Pokhara gibt es das "loadshedding", d.h. das Abdrehen des Stromes fuer mehrere Stunden pro Tag. Allerdings haben viele der Internetlokale entlang des Sees UPS-Geraete, die zumindest theoretisch den ganzen Tag Internetzugang gewaehren.

Das erste, was ich am Morgen nach der Ankunft in Pokhara gemacht habe, war der Besuch beim Friseuer/Barber, um meine Haare zu kuerzen und den 4-Wochen-Bart wegzubekommen. Und da wurde mir gleich wieder mal eine indische Lehrstunde erteilt (die meisten Friseure sind Inder). Was kostet Haarschnitt? 80 Rupien, ok. Was kostet Rasur? 40 Rupien, ok. Kurz erklaert, wie er das ganze machen soll, und los gings. Dann folgte eine kleine Kopfmassage, die wohl inklusive ist, dachte ich. Als dann der Oberkoerper massiert wurde, natuerlich ohne mein Verlangen, fragte ich, was das extra kostet, aber es kam nur ein "it's ok!". Und ich dachte mir, naja, dann zahlst du halt nochmal 200 Rupien oder so. Dann fragte er, ob er auch die Fuesse noch massieren soll. Auf meine Frage, was das extra kostet, wieder nur: "no, it's ok!". Soweit so gut, die Massage war auch gut. Dann wars zum Zahlen, und der Chef oeffnete die Lade und holte die Preisliste heraus. Jedenfalls wollte er dann voellig ueberteuerte 1780 Rupien (davon 120 fuer Frisur und Rasur). Natuerlich legte ich mich quer, zahlte im Endeffekt aber fuer ihn gute 700 Rupien (ca 7 EUR). Tja, wohl nur einer der vielen Tricks der Inder...

Ungefaehr nach der Haelfte meines mehrtaegigen Pokhara-Aufenthalts habe ich eine 3-taegige Rafting-Tour fuer 100 USD am Kali-Gandaki unternommen (siehe naechstes Kapitel).

Um in Pokhara einfacher voranzukommen, hab ich mir die letzten 2 Tage ein Mountain-Bike fuer gesamt 150 Rupien (ca. EUR 1,5) geliehen. Am letzten Tag unternahm ich einen Ganztagsausflug. Beim Stausee schnappte ich mir 2 Jungs, 10 und 12 Jahr alt, und diese brachten mich in einem gut 1 1/2-stuendigen Marsch durch Waldwege zur japanischen Stupa auf dem Berghuegel auf der anderen Seite des Phewa-Lakes. Als Gegenleistung versorgte ich die netten Jungs, die mir jede Menge Woerter auf Nepali beibringen wollten, den ganzen Tag mit Coke, Chips, Sweets, Eis und etwas Taschengeld. Von der Stupa bzw. vom nahegelegenen Pokhara-Aussichtspunkt hat man Ueberblick ueber ganz Pokhara, ueber den grossen Phewa-See, und die ganze Bergregion (welche allerdings am spaeten Vormittag schon wieder in Wolken war). Und auch dort ziehen jede Menge Geier und Adler ihre Runden. Rueckblickend bin ich heilfroh, dass mich diese zwei Miniguides bei diesen Ausflug zur Stupa begleitet haben, denn erst danach habe ich erfahren, dass in diesem Wald laufend Raubueberfaelle auf Touristen veruebt werden, und ich kann mich auch an eine Gang von Jugendlichen erinnern, die an uns vorbeigestreunt ist und uns ziemlich schief angesehen hat. Es gibt uebrigens einen alternativen, sichereren Weg, naemlich per Boot ueber den See und den direkten Weg hinauf.

Zurueck beim Fahrrad stellte ich fest, dass dieses einen Platten hatte. Machte aber nicht viel, denn meine Mini-Guides schleppten mich zu einer Werkstaette, die den Platten innerhalb von wenigen Minuten und zu schlappen 10 Rupien (nur EUR 0,1!) reparierten. Die Kette sprang manchmal vom Fahrrad, aber sowas passiert schon mal.

Dann gings noch weiter zu den Devi's Falls und den Guptheswor Mahadev Caves. Es handelt sich dabei um einen Wasserfall bzw. um Hoehlen, in denen sich ein heiliger Schrein befindet.

Und danach gings alleine weiter in ein tibetisches Kloster, und zu einer Teppichweberei im Tibetan Refugee Camp (Fluechtlingslager), wo ein paar lustige Damen quietschvergnuegt - natuerlich nur dank meiner Anwesenheit - ihre Teppiche in atemberaubender Geschwindigkeit knuepften.

Tja, und das wars dann auch schon im relaxten Pokhara. Naechsten Tag frueh morgens ging es dann in einer 7 1/2-stuendigen Busfahrt mit dem Tourist-Bus fuer 300 Rupien (3 EUR) back nach good old Kathmandu... (siehe uebernaechstes Kapitel)

weg mit Bart und Haar, zumindest einmal im Jahr

weg mit Bart und Haar, zumindest einmal im Jahr

suesser Hund im Royal Guest House

suesser Hund im Royal Guest House

Schuhreparatur

Schuhreparatur

Cyberkuh

Cyberkuh

Schifferlfahren am Phewa Lake in Pokhara

Schifferlfahren am Phewa Lake in Pokhara

"Lakeside" - ein Teil der Touristenstrasse in Pokhara

"Lakeside" - ein Teil der Touristenstrasse in Pokhara

Kleider waschen...

Kleider waschen...

...und plantschen im Phewa Lake (beim Staudamm)

...und plantschen im Phewa Lake (beim Staudamm)

Reifen rollen ist bei Kindern in ganz Nepal sehr beliebt

Reifen rollen ist bei Kindern in ganz Nepal sehr beliebt

Blick von der "Damside" (Staudamm) auf das Annapurna-Massiv, Machhapuchhre etc.

Blick von der "Damside" (Staudamm) auf das Annapurna-Massiv, Machhapuchhre etc.

meine beiden Mini-Guides mit Minimini-Schwester

meine beiden Mini-Guides mit Minimini-Schwester

Reisfelder in Naehe des Staudamms

Reisfelder in Naehe des Staudamms

Blick auf Phewa Lake (auf dem Weg zur Stupa, Berge leider in Wolken gehuellt)

Blick auf Phewa Lake (auf dem Weg zur Stupa, Berge leider in Wolken gehuellt)

japanische Stupa

japanische Stupa

Blick auf Pokhara

Blick auf Pokhara

japanische Stupa

japanische Stupa

einer der vielen Geier in Pokhara

einer der vielen Geier in Pokhara

wo ist denn das Aeffchen?

wo ist denn das Aeffchen?

harte Landarbeit

harte Landarbeit

Kleider waschen und plantschen

Kleider waschen und plantschen

offensichtlich eine Hochzeit (?), und anscheinend mit scheuer Braut

offensichtlich eine Hochzeit (?), und anscheinend mit scheuer Braut

mein Fahrrad bei der Reparatur fuer unglaubliche 10 Rupien (EUR 0,1)

mein Fahrrad bei der Reparatur fuer unglaubliche 10 Rupien (EUR 0,1)

Wasserbueffel

Wasserbueffel

Devis' Falls

Devis' Falls

Tuborg vs. Coke - "prost" mit einem meiner Miniguides

Tuborg vs. Coke - "prost" mit einem meiner Miniguides

Guptheshwor Mahadev Cave

Guptheshwor Mahadev Cave

Statue in tibetischem Kloster

Statue in tibetischem Kloster

vergnuegte tibetische Teppichknuepferinnen

vergnuegte tibetische Teppichknuepferinnen

im Royal Guest House mit einem Japaner

im Royal Guest House mit einem Japaner

gebt mir Geld, ich will nicht arbeiten...

gebt mir Geld, ich will nicht arbeiten...

Blick vom Buspark auf den heiligen Berg Machhapuchhre (6993m) vor der Abfahrt nach Kathmandu

Blick vom Buspark auf den heiligen Berg Machhapuchhre (6993m) vor der Abfahrt nach Kathmandu

Rumpelfahrt von Pokhara nach Kathmandu

Rumpelfahrt von Pokhara nach Kathmandu

© Christian L., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bei meiner Solo-Anschlussreise an Thailand und Laos (siehe http://www.umdiewelt.de/Asien/Suedostasien/Thailand/Reisebericht-3264/Kapitel-0.html - gemeinsam mit Freundin Gertraud) hab ich mir vorgenommen, vor allem Bergluft zu schnuppern. Grober Plan daher Zwischenstation Kolkata, Nepal 2 Monate, wieder Indien, und evtl. je nach Lust und Laune weitere asiatische Länder. Also, mal sehen was rauskommt dabei :-) _ _ _
Details:
Aufbruch: 02.02.2008
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: Juli 2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Christian L. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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