USA 2008 - Südwesten

Reisezeit: Mai / Juni 2008  |  von Uschi Agboka

4. Juni 2008 - Utah (u.a. Red Canyon)

Der Highway 12 - Escalante/Boulder/Torrey - zählt zu den schönsten Straßen des Südwestens!

Der Highway 12 - Escalante/Boulder/Torrey - zählt zu den schönsten Straßen des Südwestens!

Mittwoch, 4. Juni 08 22. Tag Torrey, Utah

Wir stehen um 7 Uhr auf, frühstücken: Toast, Butter, Marmelade, Kaffee, Saft und fahren um 8.30 Uhr los, Richtung Cedar City. Es ist bewölkt und stark abgekühlt. Die Strecke von Hurricane nach Cedar City ist sehr schön und es lohnt sich immer wieder, sie zu fahren. In Cedar City kaufen wir im Albertson ein. Ich ziehe meine Regenjacke über die Lederjacke, denn die Fahrt geht nun über einen 3.300 m hohen Pass. Pullover etc. hab ich schon an. Es wird kalt dort oben. Wir passieren Duck Creek Village. Man könnte hier auf der Strecke jeden Meter anhalten, um zu fotografieren, so schön ist es hier. Die Bewölkung nimmt ständig zu, Rolf erwartet jeden Moment Regen und Gewitter und so fahren wir nicht in das Cedar Break National Monument und den Bryce National Park hinein. In den höheren Regionen ist dort heute auch mit Schneefall zu rechnen und von Schnee haben wir auf dieser Tour eigentlich genug gehabt. Außerdem waren wir in beiden Parks vor Jahren schon einmal, bei schönem Wetter. Auf unserer Fahrt sehen wir zu beiden Seiten des Weges noch sehr viel Schnee, schon verrückt, gestern hatten wir über 50 Grad in der Sonne und heute ist es knapp 10 Grad, ohne Sonne. Also wärmen wir uns in einem hübschen Espresso-Cafe erstmal wieder auf, ehe es weiter geht auf dieser traumhaft schönen Straße. Felsen, sehr viel Grün, kleine Bäche. Die Fahrt führt uns durch den Red Canyon, rote Felsformationen, die die Phantasie des Betrachters anregen. Und Rolf fotografiert wie ein Weltmeister. Weiter geht es Fahrt, es ist trotz Jacken ganz schön kalt. Wir genießen die Sonne, die sich hin und wieder mal blicken lässt. In Escalante, in Georgia's Corner, machen wir Halt: Ein uriges kleines Cafe mit einem hübschen Garten, voller Krimskrams. Es gibt einen super Espresso und für Rolf Kuchen mit roten Johannisbeeren. Schmeckte toll. Und die Sonne lässt sich auch öfter mal blicken. So fahren wir dann weiter durch den Dixie National Forest, zum Teil sind die Berge bis 3.400 m hoch. Der Highway 12 (Escalante, Boulder, Torrey) zählt zu den schönsten Straßen des Südwestens. Hier findet sich auch Grand Staircase Escalante National Monument, 1996 von Bill Clinton ernannt, gegen den Widerstand der Farmer und Rancher. Das Monument ist mit 7.689 km² das derzeit größte seiner Art im Kernland der USA. Es liegt im Süden Utahs in einer der einsamsten Gegenden der USA und ist umgeben von den Nationalparks Bryce Canyon und Capitol Reef, der Glen Canyon National Recreation Area und dem Lake Powell sowie dem Dixie National Forest. Das Grand Staircase-Escalante National Monument beinhaltet eine beeindruckende Vielfalt an spektakulären Naturwundern zwischen Wüste und Hochgebirge.

The Grand Staircase
Eine felsige Landschaft aus vielfarbigen Bergen, Abhängen, Ebenen und Tälern - das ist das Grand Staircase-Escalante N.M. Das Monument ist geologisch im wesentlichen drei-geteilt. Von Westen kommend trifft man zuerst auf das Gebiet der "Grand Staircase", eine Region mehrerer gigantischer aufeinander aufbauender Ebenen, die zusammen die nach Norden aufsteigende "Große Treppe" bilden. Die Grand Staircase wird durchschnitten durch den Paria River, der zusammen mit seinen Zuflüssen die Landschaft vielfach durchtrennt und dabei eine Vielzahl geologischer Schönheiten ausbildet. Weiter nach Osten schließt sich an die Grand Staircase das Kaiparowits Plateau an, die trockenste und unwirtlichste Region des Monuments. Die Grenzlinie zwischen diesen beiden Teilen des Monuments wird durch einen Teil der markanten Formation des Cockscomb (Hahnenkamm) gebildet, eine beeindruckende Gebirgsfaltung, die sich von Nord nach Süd durch Utah zieht. Im Osten schließt sich an das Kaiparowits Plateau die Gegend der Escalante Canyons an, eine trotz der extremen Trockenheit durch die Kraft des (wenigen) Wassers über Millionen Jahre geformte Landschaft, die einige der schönsten Canyons weltweit enthält.Grand Staircase bezeichnet das Gesamtsystem der Schichttafellandschaft des Colorado-Plateaus: Basis der monumentalen Treppe, die von 730 m bis über 3.000 m erreicht, ist die Talsohle des Grand Canyon, Fortsetzung im Zion National Park, Bryce Canyon. Für Geologen ist das ein Paradies. Da es wärmer und heller wird, ziehe ich meine warme Regenjacke aus. Wir halten an verschiedensten Aussichtspunkten und haben eine phantasti-sche Sicht in die Ferne. Dann geht die Fahrt über den nächsten Pass. Plötzlich wird es dunkel und kälter. Aber wir haben nur noch 38 Meilen (61 km) bis Torrey vor uns, so dass wir hoffen, trocken dorthin zu kommen. Aber oh Graus, es fängt an zu graupeln, zu schneien und ein eisiger Wind und Sturm kommen auf. Doch es hilft nichts, wir müssen weiter, denn wir befinden uns mitten in der Wildnis. Ziemlich nass und durchgefroren erreichen wir Torrey und halten gleich am Days Inn. Aber Rolf hat das Wonderland Inn oben auf dem Berg erspäht, von wo man eine tolle Aussicht hat. So nehmen wir das etwas teurere Zimmer ohne Frühstück, dafür kann Rolf das Motorrad vor dem Zimmer unters Dach stellen. Im Zimmer macht Rolf es uns schnell warm und ich genieße mehr als 30 Minuten in heißem Wasser in der Wanne. Gegen 18 Uhr essen wir zu Abend: Ölsardinen, Salami, ital. Brot, Gurken, Tomaten. Wir sind happy, im Trockenen und Warmen zu sein. Vor dem Days Inn habe ich noch eine interessante Beobachtung gemacht: 1 Motorrad mit Beiwagen. Das ist nichts Besonderes, aber der Passagier des Beiwagens war teilweise gelähmt. Ein kleiner mobiler Rollstuhl wurde hervorgezaubert, der Behinderte hineingesetzt und ins Hotel geschoben. Toll! Trotz des am Ende miesen Wetters war es ein toller Tag. 227 Meilen (365 km).

Weitere Bilder zu dieser Reise unter www.harley-rolf.de

Red Canyon

Red Canyon

10 Minuten später, auf dem Weg nach Torrey, befanden wir uns mal wieder in einem Graupel- und Schneeschauer!

10 Minuten später, auf dem Weg nach Torrey, befanden wir uns mal wieder in einem Graupel- und Schneeschauer!

In Georgia's Corner, einem urigen Cafe, gab es tollen Johannisbeerkuchen.

In Georgia's Corner, einem urigen Cafe, gab es tollen Johannisbeerkuchen.

© Uschi Agboka, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4-wöchige Motorradtour durch Colorado, Texas, New Mexiko, Arizona, Kalifornien, Nevada, Utah von Mitte Mai bis Mitte Juni 2008
Details:
Aufbruch: 14.05.2008
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.06.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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