DJ CHINA

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Daniel Huemer

Yangshuo

In Yangshuo bin ich sehr geschwaecht angekommen.

To-Do-List der Anreise:

  • 20 min Taxi zum Flughafen

  • 1,5 Stunden Flug nach Guilin

  • 3/4 Stunde Taxi in die Stadt (inkusive Verhandlung wegen Abzockerei)


  • Zugticket fuer die Fahrt nach Hongkong kaufen

  • 2 Stunden Bus, gegen 23 Uhr irgendwo abgesetzt werden

  • 2 aufdringliche Schlepper abwimmeln

  • aus Verzweiflung bei der dritten Schlepperin nachgeben

  • 20 Minuten mit Gepaeck durch wie in Trance durch Yangshuo gehen

  • Zimmer im 6 Stockwerk erklimmen

  • sich ueber kaputte Klimaanlage bei etwa 30 Grad (nachts) aergern


Aja, und ich war dabei alles andere als Gesund. Die Magen-Darm beschwerden der Nacht muendeten in Gliederschmerzen und Schlappheit.
Julia hat dies aber erkannt und all das oben Beschriebene quasi im Alleingang gemanaged waehrend ich nur nachgetorkelt bin.
Haett ich fast vergessen, mitten in der Nacht stand ploetzlich ein aelterer Mann in unserem Zimmer (es war sehr , sehr heiss und wir daher nackt). Hab vor lauter Muedigkeit wohl vergessen abzusperren. Bin sofort munter geworden, hab ihn verschlafen angeschrien und er war schon wieder weg. Sehr eigenartiges Erlebnis. Gefehlt hat nix und ich vermute er hat sich mehr geschreckt als wir und mit einem leeren Zimmer zum schlafen gerechnet.

Am naechsten Tag hamma als erstes das Guesthouse gewechselt und sind ins Sweet Dreams Guesthouse, dass uns bei der Tigersprungschlucht von den deutschen Maedels empfohlen wurde. Dieses wird von einem deutsch-chinesischen Paerchen betrieben. Dominik und Sade . Wirklich sehr, sehr lieb die beiden. Die mit Abstand persoenlichste Betreuung des Urlaubs. Bei dieser Gelegenheit: Alles Gute und vielen Dank fuer die nuetzlichen Tipps!!!!

http://www.sd-guesthouse.com

Ja, nach dem Hotelwechsel haben wir uns Fahrraeder ausgeborgt (ich war wieder gesund) und sind bei bruetender Hitze und unmenschlicher Luftfeuchtigkeit zum Moonhill geradelt und haben diesen bestiegen. Wunderschoene Aussicht dort oben. Allerdings war nun Julia etwas schwach auf den Beinen.

Jetzt war also Julia krank.
Den Abend und den gesamten Tag darauf war es nun an mir fuer ihr wohlergehen zu sorgen. Hab auch gleich mal Unmengen von DVD's gekauft und damit fuer unsere Beschaeftigung gesorgt. Beim Abendessen haben wir das Paerchen aus Spanien wieder getroffen und etwas gequatscht.

Am Morgen des dritten Tages in Yangshuo fuehlte Julia sich wieder deutlich besser und wir fuhren mit dem Fahrrad einige Stunden dem Yulong He (Fluss) entlang um dann eine Bamboobootsfahrt auf darauf zu geniessen.
Klingt einfach, ist es prinzipiell auch, war aber viiiiiiieeeeeel zu heiss und nach nicht all zu langer Zeit war die wohl doch noch nicht ganz frische Julia sehr erchoepft. Ich hatte ausserdem keine genaue Karte der Umgebung. Nur die Ablegestelle der Bambooboote als Ziel. Als uns dann der etas schwehr befahrbare Weg in ein Feld fuehrte drohte die Situation zu eskalieren. Julia war stinkig (!!!) und/oder verzweifelt. Genau in diesm Moment gelang mir der unfreiwillige Geniestreich. Der Weg war sehr schmal und links und rechts von kleinen Graeben flankiert. Eine kleine Unachtsamkeit und ich verlor das Gleichgewicht. Ich wollte mich mit einem Bein abstuetzen, doch da wo ich den Boden des grasbewachsenen Grabens erwartete war Luft. Noch gut einen Meter Luft und dann Schlamm. Der Tag war gerettet. Ich steckte bis zum Knie im Schlamm das Fahrad ueber, teilweise auf mir und mein Oberkoeper lag in einer Brennnaesselstaude. Julia konnte ihr lachen schon bei der Frage ob ich mich denn verletzt haette schon nicht mehr unterdruecken. Ich hatte mich nicht verletzt und Julia konnte den restlichen Weg relativ beschwerdefrei, manchmal sogar lachend, weiterfahren.

Die Bootsfahrt war dann recht schoen aber die vielen Verkaufer am Fluss waren ein wenig anstrengend. Unser Fahrer machte an einem Imbissstand ( im Fluss auf Bambusstangen) halt und ass ein Huehnchen. Wahrend er sich mit seinen offensichtlich sehr guten Bekannten, wenn nicht sogar Verwandten auf dem imbissstand unterhielt redete die Verkaeuferin die ganze Zeit auf mich ein ich solle dem armen Fahrer doch sein Huhn und sein Bier bezahlen. Natuerlich zum vollen Touristenpreis.
Trotzdem, die fahrt war sehr schoen.

Die Wanderung, die fuer den letzten Tag in Yangshuo geplant war haben wir wegen der grossen Hitze gestrichen. Die Bootsfahrt auf dem Li-Fluss haben wir aber gemacht. Wunderschoen, die Karstberglandschaft rundherum. Wir haben natuerlich auch die Stelle gesehen, die auf dem 20 RMB-Schein abgebildet ist und davon Fotos gemacht. Das machen alle Touristen so.

© Daniel Huemer, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
in 4 Wochen von Beijing nach Hongkong
Details:
Aufbruch: 30.07.2009
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 29.08.2009
Reiseziele: China
Der Autor
 
Daniel Huemer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.