USA - Der Südwesten - 2009 (Langbericht)

Reisezeit: Mai / Juni 2009  |  von Uschi Agboka

22. bis 24. Tag, Nevada, Utah

Dienstag, 2. Juni 2009 - 22. Tag - Las Vegas, Nevada
Irgendwo klingelt ein Wecker, so stehe ich um 6.30 Uhr auf, obwohl wir uns erst um 8 Uhr zum Frühstück treffen: Eier, Kartoffeln, Toast, Kaffee. Gegen 8.45 Uhr fahren wir los, weiter durch den Marble Canyon, eine wunderschöne Strecke. Wir passieren in 2.600 m Höhe den Jakob Lake. Man hat hier einen tollen Blick, aber es ist sehr kalt. Wir durchqueren den Kaibab National Forest, der von Theodore Roosevelt ge-gründet wurde. 1967 hat man den Condor hier wieder ausgewildert. Um 10.15 Uhr erreichen wir Utah. Am Wegesrand steht ein Polizeiwagen. Es sieht so aus, als säße ein Polizist drin. Beim näheren Hinschauen erkennen wir jedoch, es ist nur eine Puppe. Um 10.30 Uhr erreichen wir Kanaab, wo wir Kaffeepause machen. Dann geht es weiter zum Zion National Park, wo wir gegen 12 Uhr eintreffen und von Büf-feln am Eingang begrüßt werden. Der Park ist wunderschön mit seinen einmaligen Felsformationen. Um 13 Uhr machen wir Picknick auf einer Wiese, die wir vom letzten Jahr kennen. Es gibt nur Fisch, Salami, Karotten, kein Brot. Wir müssen erst wieder einkaufen. Später fahren wir über Springdale, einen Schickimicki-Ort nach Hurricane. Wir fahren am Virgin River entlang und kommen gegen 15 Uhr nach Mesquite, Nevada. Ein sehr schöner gepflegter Ort. Wir tanken und machen Pause, denn es ist sehr heiß. Bald sind wir in Las Vegas. Doch wir müssen noch 1 ½ Std. durch den Stadtverkehr, bis wir unser Hotel "Excalibur" erreichen. Heute waren es 310 Meilen = 499 km. Zum Abendessen gibt es ein "All you can eat buffet" für 18 Dollar pro Person. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Später versuchen wir noch unser Glück an einem Automaten. Aber wir verlieren nur. Um 23 Uhr fallen wir müde ins Bett.

Mittwoch, 3. Juni 2009 - 23. Tag - Las Vegas, Nevada
Da heute Ruhetag ist, können wir lange schlafen. Doch automatisch wird man um 7 Uhr wach. Aber wir stehen erst später auf. Wir lassen es langsam angehen. Gegen 9.30 Uhr machen Rolf und ich uns auf den Weg, zum Strip. Wir genießen es, einen Tag ohne unsere Mitfahrer zu sein. Es ist schon recht warm. So suchen wir ein Cafe, wo wir draußen sitzen können. Fehlanzeige. So gehen wir ins "Starbucks", wo wir im 1. Stock wenigstens einen guten Überblick auf den Las Vegas Boulevard haben. Der Kaffee ist sauteuer, 3 Dollar pro Becher und nicht zum Nachfüllen. Kleine Flasche Wasser kostet auch 3 Dollar. Unterwegs haben wir dafür 24 Flaschen gekauft. Wir schauen eine Weile den Leuten zu und laufen dann weiter, vorbei an riesigen Hotels wie New York, Monte Carlo etc. Wir gehen ins Harley Davidson Cafe und finden gegenüber einer riesigen Baustelle ein Cafe zum Raussitzen. Dort frühstücken wir: Eier, Kartoffeln, Würstchen, Toast, Kaffee und Grapefruitsaft. Sehr gut und le-cker und nicht teuer. Und wir können alle möglichen und unmöglichen Typen anschauen, die vorbei laufen. Später sitzen wir auf einem kleinen Platz, umgeben von Verkaufsbuden. Nichts wirklich Gescheites, nur Ramsch aus China und dazu noch völlig überteuert. Rolf ist fasziniert von der riesigen Baustelle. Die nette Kellnerin gibt uns Auskunft: Hier entsteht ein City Center mit Geschäften, Hotels etc. - Gigantisch und dazu die Formen, schräg und verwinkelt. Rolf kauft mir einen tollen pinkfarbenen Minirock, Made in USA. Langsam wandern wir auf der anderen Straßenseite zurück. Es ist sehr warm, aber bewölkt. Wir schauen uns das riesige New York Hotel an und den dortigen Harley-Shop. Leider finden wir nichts, was uns wirklich gefällt. Dann bestaune ich noch ein Schmuckgeschäft mit wirklich erlesenem teuren Schmuck. Die Stände mit den Hawai-Perlen sind ein Betrug. Bei uns gibt es diese Perlen viel günstiger. Ich selbst habe ein Paar Ohrringe, die hier ein Vielfaches kosten. Mir scheint sowieso, viel Ramsch und alles total überteuert. Der Friseur wollte 85 Dollar nur fürs Haare waschen haben! Das Las Vegas Fazit: Diese Stadt ist für uns kein Highlight oder MUSSTGO, im Gegenteil. Man sollte die Stadt meiden und nicht durch Besuche die gigantische Energie- und Wasserverschwendung unterstützen. Mitten in der Wüste diese Stadt mit ihren energiefressenden Hotels, ihren Golfplätzen, die das kostbare Wasser verplempern. Da gibt es nur ein Wort: Dekadent. Den Umweltschützern, die unter Obama verhindern wollen, dass Las Vegas weiter wächst, ge-ben wir Recht. Man muss diesem Wahnsinn Einhalt gebieten. Gegen 14 Uhr sind wir zurück im Excalibur. Rolf hat ein Weizenbier und ich einen Wein, Freidrinks des Ho-tels. Wir verspielen zwei weitere Dollar, ohne dass wir das tolle Motorrad gewinnen. So gehen wir zur Siesta aufs Zimmer: Turm 2, 10. Etage, Zimmer 70. Ein riesiges Zimmer mit schönen Möbeln, Schreibtisch, gemütlichen Sesseln und ein sehr schö-nes großes Bad. Wir halten Mittagsruhe. Der Lärm der Stadt, die schlechte Luft, Autos, überall laute Musik - all das nervt uns. Da sind wir lieber an Orten wie Lees Fer-rys Lodge in der Wüste, wo es ruhig und friedlich ist. So wie auch in unserem Haus im Bayerischen Wald. Rolf freut sich jetzt schon wieder auf meine italienische Küche. Wir wollen später zum "Il Diabolo" gehen, zur Happy Hour, um zu Abend zu essen. Und wir spielen nochmals, Rolf will unbedingt das Motorrad gewinnen. Leider haben wir wieder kein Glück. Nach unserer Siesta, gegen 17 Uhr, geht es zurück auf den Strip, wir wollen zum Essen. Aber das "Il Diabolo" ist uns zu laut und wir können nicht draußen sitzen. Darum gehen wir ins luxuriöse "Luxor", ein Riesenhotel im ä-gyptischen Stil, zum Buffet. Ein großer Unterschied zu dem Buffet von gestern: ein gemütliches, sehr schönes Restaurant und das Essen um Klassen bester als gestern. Und wir werden bedient. So machen wir uns einen schönen gemütlichen Abend zu zweit. Später lassen wir den Abend auf einer Bank auf dem Strip ausklingen. Bevor wir schlafen gehen, versucht Rolf nochmals sei Glück, aber mit dem Motorrad wird es nichts. Unser Gewinn beträgt nur 1 Dollar, 2 Cent. Wir hatten heute einen schönen Tag ohne Stress, aber wir haben genug von Las Vegas.

Donnerstag, 4. Juni 2009 - 24. Tag - Bryce Canyon, Utah
Um 6.15 Uhr schellt der Wecker, denn es gefällt uns, den Tag ohne Hetze anzugehen. Um 8 Uhr treffen wir uns mit den anderen zum gemütlichen Frühstück. Bis wir ausgecheckt haben, abfahren können ist es 9.30 Uhr. Wir fahren auf der Interstate 15 Richtung Norden. In Washington besuchen wir den Harley Dealer. Volker scheint müde zu sein. Wenn wir Pause machen, legt er sich irgendwo hin, um zu schlafen. An einer schönen Raststätte vor Cedar City machen wir Mittagspicknick: Wurst, Fisch, Brot, Radieschen, Wasser, Tee. Aber es ist etwas ungemütlich, denn es geht ein starker Wind. Weiter geht die Fahrt durch den Dixie National Forest bis hinauf zum Cedar Breaks National Monument (3.155 m) Viel Schnee ist hier oben noch zu sehen und es ist richtig kalt. Der Park ist wegen seiner Höhe nur von Juni bis September für Besucher geöffnet. 1933 wurde Cedar Breaks National Monument. Die Felsformationen, in allen Rottönen schimmernd, sehen aus wie ein Amphitheater. Die gleichen Kräfte, die den Grand Canyon, den Zion und das Bryce Amphitheater schufen, schufen auch Cedar Breaks. Alle sind Wunder der Natur und nicht miteinander vergleichbar. Cedar Breaks, mehr als 2.000 feet tief und mehr als 3 Meilen im Durchmesser. Die wunderbaren Wildblumen, die hier blühen, sieht man erst Ende Juni/Anfang Juli. Auf der Höhe von 3.150 m ist es meist kalt und immer geht ein starker Wind. Doch der Ausblick ist immer wieder einen Besuch wert. Wir fahren nun bergab durch ein wunderschönes Tal, mit blühenden Lupinen. Im Wald sehe ich einen großen Hirsch. Die Landschaft hier ist sehr furchtbar, Lavagestein und es gibt viel Wasser. An dem schönen Panguitch See fahren wir vorbei und machen in Panguitch selbst um 16 Uhr Kaffeepause. Nach wie vor geht ein stürmischer Wind. Ge-gen 17 Uhr erreichen wir das Best Western Ruby's Inn am Eingang des Bryce Cany-on National Park. Es waren heute 266 Meilen = 428 km. Dieses große Hotel ist eigentlich mehr ein Schickimicki-Hotel, nichts für Rolf und mich. Doch um den Mitfahrenden die Nähe zu dem Bryce zu geben, hat Rolf dieses große und sehr teure Hotel gebucht. Es gibt zig Lodges, Geschäfte, einen Campingplatz, eine Post, eine Tank-stelle, einen wunderschönen See - wir sind in der Lake View Lodge untergebracht - und div. Restaurants. Man kann hier Pferde und Autos mieten und auch Hubschrauberflüge buchen. Ich muss heute dringend für meinen Rücken länger heiß baden und auch meine Haare waschen, denn 85 Dollar in Las Vegas waren mir zu teuer. So bleibe ich im Hotel, während Rolf in den Bryce fährt und einen wunderschönen Trail läuft, den wir vor Jahren gemeinsam gingen. Um 19.30 Uhr Ortszeit (Uhr eine Stunde vor) kommt er zurück, prüft das Öl am Motorrad und kann nun in Ruhe duschen, denn wir gehen erst um 20.30 Uhr gemeinsam zum Essen. Heute Morgen starteten wir in Nevada, durchfuhren Arizona und sind nun in Utah. Morgen fahren wir auf der 12, einem der schönsten Highways des Südwestens, nach Torreh. Von dort wollen wir in den Capitol Reef National Park. Um 20.30 Uhr gehen wir essen. Volker will mal wieder nicht mit. Immer, wenn er mit seinen Frauen Zuhause telefoniert oder mailt, ist er schlechter Laune, geht nicht mit zum Essen oder ist ansonsten ungenießbar. Doch heute rappelt er sich auf und kommt doch mit. Axel lebt mal wieder über dem Budget mit teurem Steak, teurem Bier und Espresso. Rolf und Volker haben Huhn, Peter hat frittierte Shrimps und ich Forelle. Es war ein anstrengender Tag wegen des Windes und so gehen wir früh um 22 Uhr schlafen.

Bilder zu diesem Bericht unter www.harley-rolf.de

Wir kommen nach Utah

Wir kommen nach Utah

Der Zion National Park ist immer wieder sehenswert

Der Zion National Park ist immer wieder sehenswert

Checkerboard Mesa - Schachbrettfelsen im Zion NP

Checkerboard Mesa - Schachbrettfelsen im Zion NP

Zion National Park

Zion National Park

Las Vegas - für Viele ein Traum, für uns eher ein "Albtraum"

Las Vegas - für Viele ein Traum, für uns eher ein "Albtraum"

Las Vegas - Hotel Excalibur

Las Vegas - Hotel Excalibur

Vor dem Harley-Cafe in Las Vegas

Vor dem Harley-Cafe in Las Vegas

Im Luxor - wo wir ein tolles Abendbuffet hatten

Im Luxor - wo wir ein tolles Abendbuffet hatten

Las Vegas - Hotel Excalibur - hier haben wir übernachtet

Las Vegas - Hotel Excalibur - hier haben wir übernachtet

Las Vegas

Las Vegas

© Uschi Agboka, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Es handelt sich um eine Motorradtour durch die Staaten Colorado, Texas, New Mexiko, Nevada, Kalifornien, Arizona und Utah - 29 Tage - 9.888 km.
Details:
Aufbruch: 12.05.2009
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 13.06.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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