Besser als Kanada, Wildniss hinter den Bergen

Reisezeit: Juni / Juli 2008  |  von lothar potthoff

Canonying und Höhlenforschung

Donnerstag, die Restbewölkung von dem heftigen Gewitter in der Nacht hängen noch über dem Tal. Kaum scheint die Sonne entsteht eine dampfige Schwüle. Kein Tag zum Fliegen!
Lieber Canyoning. Alles ziemlich entspannt zu organisieren, ein Anruf und eine viertel Stunde später ist der Bär auch schon da. In einer alten Klapperkiste geht's an einen kleinen Soca Zufluss. Dann eine halbe Stunde heftiger Bergmarsch in Schwitzhose und nacktem Oberkörper, zumindest der Guide und ich...
Im Triglav gibt es außer unserem Guide nur noch Bären auf der Durchreise. In Slowenien sollen noch sechs bis achthundert Exemplare leben.
Oben angekommen schnell noch eine andere Gruppe durch Power-Umziehen überholt und dann endlich ins kühle Nass. Ich bin ziemlich wackelig auf den Beinen, dehydriert.
Eine kurze Einweisung: nicht auf die braunen Stellen treten, ist rutschig, und bei den Sprüngen die Arme vor der Brust kreuzen. Klingt einfach. Später kam noch die Anweisung die Knie nicht durchdrücken, da nach einem drei-meter Sprung oft nur hüfttiefes Wasser auf uns wartet. Hat mich auch einmal ganz schön derrüttelt! Es ging dann ziemlich lange durch eine wilde Schlucht mit springen, rutschen, vor- und rückwärts, ab in dunkle Grotten mit ungewissem Ausgang und zum guten Ende dann noch eine Elfmeter Rutsche mit der dringlichen Aufforderung uns nicht zu bewegen. Nur steif machen! Er fragt dann vorher noch mal ob man wirklich will, schaut einem tief in die Augen (sieht wahrscheinlich die blanke Angst!!!) hält einen noch eine Weile über dem Abgrund und lässt dann einfach los...
Das schlimmste war die Angst vorher und die geflutete Nase hinterher!
Aber wir haben's glücklich und stolz überstanden. Für den Guide war's nur Kindergarten!
Den Nachmittag haben wir dann an der Soca verschlafen. Muss das Bier gewesen sein.
Vor dem Abendessen noch einen Spaziergang zum Klettergarten, Wasserfall und das langt jetzt aber wirklich. Den Feuersalamander darf ich aber nicht vergessen. In der Dämmerung, majestätisch. Und knallig bunt! Gelb mein ich... Ein herrlicher Tag!!!

Freitag, die Höhle, Tropfsteinhöhle. Und noch die Ritterburg vom Erasmus. Angeblich uneinnehmbar... die Höhle schwarz von explodierendem Treibstoff, haben wir gelesen, waren die Deutschen, die Treibstoff gelagert haben den die Partisanen dann sprengen mussten.
Wie hat sich der Höhlenbär wohl im Dunkeln zurechtgefunden??? Als einmal das Licht ausging, das war schon gespenstisch. Muss nach der russischen Kriegsgefangenen-Brücke, dem Spagetti und vor dem roten Saal gewesen sein. Danach dann nur noch der Konzertsaal und raus ging's mit der Eisenbahn. Kalt war's. Und schön. Die Gurkerei hat sich gelohnt, das aussteigen aus der Klimaanlage bei Nova Gorcia nicht. [Pe: Nova Gorcia ist eine Stadt die wir nach der Tropfsteinhöhle - die super schön und bombastisch groß war - anschauen wollten. Bis auf drückende Hitze und einem wohltuenden Eis haben wir dort aber nichts Erwähnenswertes gefunden] Trotz allen Bemühens, dem Ort ist nichts abzugewinnen. Das Eis ist billig, das ist auch alles. Abends dann Video Programm und Reste essen.

© lothar potthoff, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gleitschirm fliegen, Klettern, Rafting, Mountainbiken und Canyoning an der Soca in Slovenien
Details:
Aufbruch: Juni 2008
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Juli 2008
Reiseziele: Slowenien
Der Autor
 
lothar potthoff berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.