Besser als Kanada, Wildniss hinter den Bergen

Reisezeit: Juni / Juli 2008  |  von lothar potthoff

Klettern und giftige Schlangen

Heute Samstag ging's wieder ab. Fliegen auf dem Berg östlich von Kobarid. Pe legt einen Fehlstart auf die [von den Kühen] verschissene Wiese. Dann nur ein Abgleiter. Der Nordwind ist schon ganz schön heftig. Aber heil gelandet, alles richtig gemacht.
Dann [River] Rafting mit Weicheiern aus der Türkei (Looser [Kommentar eines Fußballfans]) und Albanien. Nettes Wildwasser, ein hübscher Sprung vom Felsen und ganz zum Schluss hab ich dann noch den Steuermann gemacht. Abends luxuriös Fisch essen. Sehr fein!

Sonntag, mal wieder lange geschlafen, rumgedöst... dann wieder auf den Stol. Von dem morgendlichen blauen Himmel sind leider nur einzelne Flecken übrig geblieben.
Pe macht Aufziehübungen. Läuft auf fremden Schirmen rum, geht rückwärts über Abgründe, aber wird schon. Sie hat eh die beste Technik. Vergessen der Startabbruch vom Vortag. Sie versucht noch ein paar Aufwinde auszudrehen. Is aber nicht. Ich begebe mich zügig Richtung Landeplatz und halte mich konstant ein wenig über Pe, gute Gelegenheit, ihre dynamischen Kurven zu bewundern. Die mit Ihrem Gleitschirm meine ich. Dann nach einigem Kratzen landen wir beide wohlbehalten am Landeplatz! Ich kann sogar noch ein paar hektische Fotos aus der Luft schießen! Nach Eis und Kaffee (auch für Pe, und es hat ihr sogar ein wenig gemundet) noch die Hammer Fahrradtour. Und siehe da, Pe kommt mit Ihrem Treckingrad überall rauf, wo ich's auch noch gerade schaffe! Die rasante (48km/h) Abfahrt endet dann direkt auf unserem Campingplatz. Genial! Abends Gewitter und Chewapchichi in der Campingplatzkneipe....

Montag, Der Höhepunkt des Tages kam für einige von uns erst kurz vor dem Einschlafen, davon aber später mehr. Mein Höhepunkt war gegen 12h an einer leicht überhängenden Kletterwand ca. 30min. oberhalb der Hängebrücke über die Soca. Is ja so eine Sache mit dem Vorstieg... Die letzte Sicherung ist einen Meter unter dir, der nächste Haken noch einen Meter weiter oben. Pausieren und Kräfte sammeln ist nur was für die Guten. Als Durchschnittskletterer spürst du ungefähr alle zehn Sekunden, wie sich deine verbleibende Kraft halbiert. Ziemlich schnell ist's zuwenig um noch mal nach unten zu klettern und ein wenig Mut tanken. Da hilft nur auf die Zähne beißen, sich mal nicht so wichtig nehmen und einfach mal blockieren und dann auch noch lässig eine Hand von der sicheren Wand nehmen und einklinken. Das anschließende Gefühl ist eine unglaubliche Erleichterung!!! Schließlich hat man sich schon im vorüberklettern die allfälligen Felsvorsprünge und Knöchelkillerlöcher in der Wand angeschaut! Oben in der Wand dann eine Schaukel unter einem 9-ner Dach. Blick aufs grüne Soca-Tal. Später auch von Pe ein vorsichtiges Schaukeln. Ach ja, das mit dem Höhepunkt... ich war gar nicht dabei... Pe hat im Halbdunkel eine giftige Schlange hochgehoben [die war so zusammengerollt, dass ich sie im Halbdunklen für einen Deckel oder so gehalten habe] und dann ganz schnell wieder fallen lassen. Seit dem schauen wir immer ganz genau in unsere Schuhe bevor wir sie anziehen!

© lothar potthoff, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gleitschirm fliegen, Klettern, Rafting, Mountainbiken und Canyoning an der Soca in Slovenien
Details:
Aufbruch: Juni 2008
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Juli 2008
Reiseziele: Slowenien
Der Autor
 
lothar potthoff berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.