zu Dritt durch Argentinien

Reisezeit: November 2009 - Februar 2010  |  von Stephan Möckel

Eiszeit

Am Silvesternachmittag landen wir in El Calafate. Der Ort bildet den Zugang zum Nationalpark der Gletscher. Er ist benannt nach den stacheligen Calafatestraeuchern, die in dieser windigen Oednis tatsaechlich ueberleben koennen. Nach einer Legende kehrt derjenige, der von den blauen Beeren nascht, nach Patagonien zurueck.

Das Silvesterfeuerwerk faellt recht bescheiden aus. Vom Dachgeschoss unseres Hotels geniessen wir einen wunderbaren Blick ueber die Stadt und Teile des Lago Argentino. Wir haben der argentinischen Mentalitaet aber mehr zugetraut. Ein guter argentinischer Rotwein ersetzt den Sekt zum Anstossen.

Den Gletschern ruecken wir natuerlich bald zu Leibe. Vom Suedpatagonischen Eisfeld, der nach Antarktis und Arktis groessten zusammenhaengenden Eismasse der Welt, gehen in alle Himmelsrichtungen Gletscher ins Tal. Zunaechst staunen wir vom Ausflugsboot in angemessener Entfernung diese Eisbarrieren an.

Einige Tage spaeter koennen wir den Perito Moreno Gletscher von Aussichtsplattformen bewundern. Die Groesse der Eismassen lassen Menschen und Schiffe klein erscheinen. Das Blau und die zerkluefteten Formen des Eises begeistern immer wieder.

Ein Kondor

Ein Kondor

Besonders spektakulaer ist, wenn der Gletscher kalbt. Mit grossem Getoese krachen riesige Eisbatzen in den See. Ein Naturschauspiel von dem wir uns schwer losreissen koennen.

Frostige Waende, die sich bis zu 60 m hoch auftuermen. In einer gefuehrten Tour kommen wir dem Eis mit Steigeisen, die unter die Schuhe geschnallt werden, dann aber doch noch sehr sehr nahe. Wie die Lemminge aufgereiht, stapfen wir mit vielen anderen Ausflueglern hinter unserem Fuehrer ueber diesen touristischsten Gletscher der Region.

Zum Abschied gab es am Ende der Tour fuer alle einen Whisky mit frisch geschlagenem Gletschereis - Argentinia On The Rocks..

Juliane goennen wir waehrend unserer Gletscherbesteigung einen Ausflug mit Friederike, Henning und Elisa aufs Land. Auf einer Estancia, die frueher als Viehfarm genutzt wurde und heute eher touristischen Zwecken dient, kann sie ihrer Lieblingsbeschaeftigung - dem Steinesammeln - nachgehen und die Hofmietzekatze aergern.

Schafschur als Showprogramm

Schafschur als Showprogramm

Ihr war auch egal, dass sie schon am Tag zuvor am selben Ort war. Da naemlich mit uns gemeinsam. Wir haben da Elisa betreut, waehrend deren Eltern die Gletschertour genossen. Mit zwei Kindern unterwegs. Wir konnten da ein wenig das Zwillingselterngefuehl erleben und verneigen uns vor Claudia/Matthias und Katrin/Sebastian.

Um auch unseren Hunger nach Abenteuer zu stillen, buchen wir ausserdem eine Jeeptour zum sogenannten Balkon von Calafate mit Blick auf den Lago Argentino und die Stadt.

Nur wo bewaessert wird, gibt es etwas Gruen.

Nur wo bewaessert wird, gibt es etwas Gruen.

Das Auto rumpelt ueber die Felshaenge und bringt uns zu einer Art Behelfshuette fuer die Viehhirten, wo wir bei einem Mate die Schrecksekunden der Fahrt Revue passieren koennen.

Ueberreste einer vorherigen Fahrt....

Ueberreste einer vorherigen Fahrt....

© Stephan Möckel, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für drei Monate wollen wir mit unserer Juliane nach Argentinien reisen. Wir werden nicht täglich weiterziehen, sondern uns entspannte Tage in der Ferne gönnen.
Details:
Aufbruch: 03.11.2009
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 03.02.2010
Reiseziele: Argentinien
Uruguay
Chile
Der Autor
 
Stephan Möckel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.