zu Dritt durch Argentinien

Reisezeit: November 2009 - Februar 2010  |  von Stephan Möckel

Was bleibt

Dieses Kapitel entsteht nun schon am heimischen Computer. Drei Monate sind so schnell vorbei gegangen.

Zurueck in Buenos Aires nutzen wir die letzten fünf Tage hauptsächlich zum Einkaufen, von Klamotten bis Grammophonplatten ist einiges Neues im Reisegepäck gelandet. Zweimal steigen wir aber auch in den Bus, fahren eine dreiviertel Stunde in den Sueden der Stadt und besichtigen den Viehmarkt. Hier werden pro Woche ca. 45.000 Rinder verkauft, die Voraussetzung für die guten Steaks in Buenos Aires und Umgebung.

Den ersten Tag sind wir so spät dran, dass schon fast alles vorbei ist. Lediglich werden noch wenige verbliebene Rinder zum Wiegen getrieben, eine Aufgabe, die zu Pferd durchgeführt wird.

Man rät uns, am nächsten Morgen früh zeitig wieder zu kommen. So machen wir uns an unserem letzten Tag noch einmal auf den Weg quer durch die Stadt. Und tatsächlich, viele der Gatter sind gefüllt, auch wenn der Markt, der größte weltweit, längst nicht an seine Grenzen stößt. Jetzt wird auch verkauft, was als Auktion abläuft und mit einigem Gefeilsche zuzugehen scheint.

Der für den Rückflugtag nachmittags geplante Zoobesuch muss leider wegen starken Regens ausfallen, Argentinien weint um uns. Trotzdem machen wir uns auf den Weg zum Flughafen.

Unsere "Famlilie" in Buenos Aires: Tati, die Vermieterin; Rita, die in B.A. Tango lernt; Belen, die gute Seele im Haus und natürlich wir

Unsere "Famlilie" in Buenos Aires: Tati, die Vermieterin; Rita, die in B.A. Tango lernt; Belen, die gute Seele im Haus und natürlich wir

Der Rückflug in der Nacht vergeht schnell, da Juliane neun Stunden verschläft und auch der Papa einige Stunden ratzt. Nur Jana bleibt weitestgehend wach.

Fliegen ist gar nicht so langweilig

Fliegen ist gar nicht so langweilig

Und dann sind wir wieder da, herzlich mit einem lang ersehnten deutschen Abendbrot (Schwarzbrot, Wurst und Käse) von Stephans Eltern empfangen. Es ist schön, wieder in Dresden, in unserer Wohnung anzukommen. Und es ist die Zeit, noch einmal kurz Bilanz zu ziehen.

Eine Reise von drei Monaten wird für uns immer einer der beeindruckendsten und bleibendsten Lebensabschnitte sein. Wir haben viele wunderschöne und aufregende Dinge gesehen und erlebt. Und wir hatten den Komfort, uns Zeit lassen zu können. Das war wichtig für uns Große und wahrscheinlich noch wichtiger für Juliane. Sie hat einige Schaukeln und Rutschen ausprobieren und ungezählte Stöcke und Steine aufsammeln, tragen und wieder fallen lassen können. Wie oft haben wir die Lieblingsbücher angeschaut und immer wieder Neues entdeckt!

Auch für uns als Familie war es eine wichtige und bdeutende Zeit. Drei Monate zusammen sein, für Juliane beide Eltern immer da, das war für uns alle schön. Und es wird jetzt Einiges an Umgewöhnung erfordern. Speziell für den Papa war es wunderbar, Julianes Entwicklung so hautnah zu sehen. Als wir los geflogen sind, war noch jeder Stein ein Stolperhindernis, jetzt bezwingt sie kletternd Stühle. Und sie plappert ohne Unterlass. Nein, ohne diese Reise hätte Stephan keine vier Monate Elternzeit genommen und wäre so dicht dran gewesen.

Wir haben Juliane das ein oder andere Mal ziemlich gestresst. Die vielen Ortswechsel, nächtliche Busfahrten und immer wieder andere Zeiten haben Einiges von ihr abverlangt. Sie war meistens geduldig, auch wenn für sie andere Sachen wichtig waren, als für uns Große. Aber wir haben ihr auch viel Zeit gegeben, Pausen und Auszeiten, in denen sie ihre Welt entdecken und ausprobieren konnte. Der Höhepunkt für unsere Tochter war dann sicher ihre erste Karussellfahrt in Buenos Aires. Da konnte sie sogar die ganze Zeit staunend sitzen bleiben!

Wir hatten die Chance und die Möglichkeit, frei zu nehmen und diese Reise zu machen. Wir sind froh, die Chance ergriffen und genutzt zu haben. Dabei haben wir gelernt, dass man auch Kindern viel zutrauen kann, dass sie viel Ungewohntes aushalten und sich über noch mehr Dinge freuen können, oft mehr als wir Erwachsenen.

Und nun, ganz zum Schluss, möchten wir uns bei Euch allen bedanken, die ihr uns ins Gästebuch geschrieben habt oder wir von Euch Mails und Nachrichten lesen durften. Dieser Draht zur Heimat war wichtig und wir haben uns über alles gefreut, was von zu Hause kam.

Na dann, bis zum nächsten Mal!

Na dann, bis zum nächsten Mal!

© Stephan Möckel, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Für drei Monate wollen wir mit unserer Juliane nach Argentinien reisen. Wir werden nicht täglich weiterziehen, sondern uns entspannte Tage in der Ferne gönnen.
Details:
Aufbruch: 03.11.2009
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 03.02.2010
Reiseziele: Argentinien
Uruguay
Chile
Der Autor
 
Stephan Möckel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.