Nepal - Annapurna Trek

Reisezeit: Oktober / November 2007  |  von Annette Panic

Marpha - die "Apple Capital"

Früh am Morgen sehen wir unsere Gastgeber schon in Aktion, sie sind dabei, ihre Äpfel durch eine Maschine zu drehen, die die Äpfel sowohl schält, als auch das Kergehäuse rausholt und sie auch noch in Ringe schneidet. Ich kenne diesen Apparat schon aus Amerika und frage gleich, ob man ihn hier kaufen kann. Aber sie haben ihn leider auch nur geschenkt bekommen, von anderen Trekkern. Vom Gemeinschaftsraum sehen wir die Apfelringe zum Trocknen an der Wäscheleine hängen, während wir unseren heißen Ingwertee zum Frühstück genießen. Als wir dann aufbrechen, bekommen wir neben tausend guten Wünschen für die Reise noch jeder eine Blume geschenkt! Das nennt man Gastfreundschaft!

Während wir den Ort verlassen und Richtung Marpha wieder ins Flußbett gehen, überredet mich Vainateya barfuß durch den eiskalten flachen Seitenarm des Kali Gandaki zu laufen. Obwohl das Wasser eiskalt ist, kann man es für kurze Zeit aushalten. Die Sonne scheint wieder und seit langem ist es mal wieder richtig wolkenfrei - Zeit zum Bilder knipsen! Alles ist so riesig, im Gegensatz zu den winzig kleinen Menschen und Häusern und von den Bergspitzen weht der Wind den Schnee in dünnen Streifen herunter.

Wir gehen langsam und können uns nicht sattsehen, an diesem Panorama. Dann, hinter der nächsten Kurve kommen wir in völlig neues Terrain: Hochebene, karge Berge, rote Felsen, weit entfernte Höhlen und Sandsturm! Am Horizont sehen wir jetzt kaum noch Bäume und wie es aussieht kommen wir langsam in das Hochland von Tibet!

Diese Strecke von Tukche nach Marpha ist nicht schwer und macht Spaß, doch als wir dann gegen Mittag in Marpha ankommen, reicht es uns und wir sind froh als wir endlich unser Hotel am Ende des Ortes finden. Marpha ist ein außergewöhnlicher Ort, mit den engen Steingassen und den vielen Tibetian Shops, Buchläden und etlichen Hotels und Restaurants. Am Nachmittag machen wir zur Abwechslung eine Shoppingtour. Zuerst gehen wir hinauf zu einer Gompa - ich wollte unbedingt mal eine von innen sehen. Eigentlich gibt es hier drei Stück: in der ersten gibt es einige Gottheiten, von Avalokitesvara bis Padmasambhava und in einer der nächsten 2 irgendeine schreckliche Gottheit, die wir uns lieber nicht anschauen ...

Die Batterien in meiner Kamera sind zum Glück auch alle und so gehen wir wieder runter in die Einkaufsstraße und lassen uns von den Shopkeepern in Marpha fertigmachen. Sie sind wirklich anstrengend hier und wollen unbedingt irgendwas verkaufen. Wir handeln sie hart runter, so daß mir manche fast leidtun, aber ich bin mir sicher, sie machen trotzdem ihren Gewinn. Unser Hotel ist diesmal ziemlich groß und fancy, und das Zimmerchen erstaunlich warm, da die Sonne den ganzen Nachmittag ins Fenster scheint. Abends gibts Nudelsuppe mit Tibetian Bread und einer Ladung Pommes. Man kann die Reise in diesem Tempo mit kurzen Etappen richtig genießen!

© Annette Panic, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir lange davon geträumt haben, einmal nach Nepal und in die Berge des Himalaya zu kommen, geht es im Oktober endlich los - 4 Wochen trekking ...
Details:
Aufbruch: Oktober 2007
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2007
Reiseziele: Nepal
Der Autor
 
Annette Panic berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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