Ein bißchen Argentinien - und wer weiß was noch :-)

Reisezeit: März - Juli 2010  |  von Katja K.

Mendoza

Schon kurz nachdem wir den Busbahnhof in Bariloche mit dem Ziel Mendoza verlassen haben sind wir durch eine wunderschöne winterliche Ladschaft gefahren - alles weiß, und es hat immer weiter geschneit. Schön anzusehen, nur leider war die Fahrbahn irgendwann so vereist und voll Schnee, dass unser Bus nicht mehr weitergekommen ist. 12 h stand der Bus insgesamt einfach auf der Straße, konnte nicht weiterfahren. Und wir saßen drinnen und haben nichtmal Abendessen bekommen. Das sollte nämlich erst am nächsten Halt aufgeladen werden, den wir aber vor dem nächsten Morgen nicht erreicht haben.
Irgendwann sind wir dann doch noch in Mendoza angekommen, nach insgesamt 29 h und mit 12 h Verspätung, was uns leider einen ganzen Tag gekostet hat - statt morgens sind wir abends angekommen.
Mendoza ist eine Stadt (in der gleichnamigen Provinz) nahe der Anden und bekannt für seine schönen Plätze und dafür, dass es eine relativ sichere und saubere Stadt ist (bzw. war, seit der Krise gibt es natürlich auch hier mehr Armut, die eine höhere Kriminalitätsrate mit sich führt). Außerdem ist die Provinz Mendoza aufgrund des trockenen Klimas und dem Schmelzwasser, das aus den Anden zugeführt wird ein gutes Anbaugebiet für Weine, die auch international immer beliebter werden.

Ordnung muss sein.

Ordnung muss sein.

Am ersten Tag in Mendoza haben wir zunächst die Stadt mit ihren schönen Plätzen erkundet und einige Einkäufe erledigt, die man in Santa Rosa nicht machen kann, bzw. dort wesentlich teurer sind (eigentlich ist in Santa Rosa alles etwas teurer, weil es so weit von allem anderen abgelegen ist). Nachmittags haben wir einen ausgiebigen Spaziergang im Parque San Martin gemacht, der an der Stadtgrenze liegt und einfach riesig ist. Neben einem großen See, auf dem viel gerudert wird, gibt es viele weitere Möglichkeiten dort Sport zu machen und viele Bänke und Grünflächen, um gemütlich Pause mit Mate und Keksen zu machen. Außerdem gibt es einen Aussichtspunkt, der relativ hoch liegt und von dem man theoretisch einen guten Ausblick über die Stadt hat. Leider war es an dem Nachmittag, an dem wir oben waren viel zu diesig, um viel zu sehen.

Einer der Plätze in Mendoza.

Einer der Plätze in Mendoza.

Im Parque San Martin.

Im Parque San Martin.

Das Teatro Griego im Park, rundherum Wüste.

Das Teatro Griego im Park, rundherum Wüste.

Am zweiten Tag ist Laura morgens nachgekommen und wir haben uns zu dritt auf den Weg nach Maipu gemacht, um uns dort Fahrräder zu mieten und eine Fahrradtour zu verschiedenen Weinguten zu machen. Dort muss man teilweise 15-25 Pesos (3-5 Euro) zahlen, bekommt dafür aber eine Führung durch die Bodega, es wird erklärt wie Wein produziert wird, was für Unterschiede es gibt und anschließend darf man verschiedene Weine probieren. Außerdem haben wir einen Familienbetrieb besichtigt, der Olivenöl und verschiedene andere Produkte aus Oliven, Schokolade, Dulce de Leche, verschiedene Marmeladen und Liköre selbst herstellt. Auch hier stand natürlich das Probieren im Vordergrund

Endlich mal wieder Fahrrad fahren  Waren allerdings ganz schön unbequem...

Endlich mal wieder Fahrrad fahren Waren allerdings ganz schön unbequem...

Sooo viel Wein.

Sooo viel Wein.

Und dann durfte probiert werden...

Und dann durfte probiert werden...

Für den Sonntag hatten wir uns nochmal eine längere Tour vorgenommen, bevor wir abends mit dem Bus wieder nach Santa Rosa zurückmussten um Montags morgens wieder pünktlich im Labor anzutreten.
Angefangen hat der Tag für uns schon um 5 Uhr morgens, um rechtzeitig am Busbahnhof zu sein und von dort den ersten Bus in Richtung Chile zu nehmen. Chile bzw. alle Ziele in den höhergelegenen Regionen der Anden waren leider zu weit weg für einen kurzen Tagesausflug, wir sind stattdessen schon in Uspallata ausgestiegen, ein Dorf ca. 2,5 h von Mendoza entfernt, das auf ca. 1.700 m Höhe liegt. Von da aus sind wir wieder viel gelaufen, zu einem Museum und einem Aussichtspunkt, der auf ca. 2.000 m liegt und an dem sich Petroglyphen von den Inkas auf Steinen befinden. Die ganze Strecke über hatte man mal wieder mal eine tolle Aussicht, da man sich in einem riesigen Tal befindet, das auf der einen Seite von den Precordilleren, auf der anderen von den Cordilleren begrenzt wird. Außerdem erscheinen große Teile der Gebirge aufgrund der Minerale die sie enthalten in verschiedenen Farben. In der Nähe von Uspallata wurden übrigens Teile des Films "Sieben Jahre in Tibet" gedreht, so ähnlich ist die Landschaft der im Himalaya.

Bunte Felsen - so ein bißchen erkennt man es, in echt war es bunter.

Bunte Felsen - so ein bißchen erkennt man es, in echt war es bunter.

Petroglyphen, vermutlich aus dem 7. bis 10. Jahrhundert. Von wem die sind weiß man nicht so genau.

Petroglyphen, vermutlich aus dem 7. bis 10. Jahrhundert. Von wem die sind weiß man nicht so genau.

Weil wir zu wenig Zeit hatten um die gesamte Strecke zu laufen haben wir mal wieder auf unser Glück vertraut und im Laufen bei jedem größeren Auto das vorbeikam den Daumen rausgehalten. Es kamen nicht viel Autos vorbei, aber irgendwann haben wir dann noch einen richtigen Volltreffer gelandet. Zwei Männer haben uns mitgenommen, die in die Nähe des Aussichtspunktes wollten um dort den letzten Teil der Asche ihres Bruders zu verstreuen, weil er diesen Ort als Kind so gern mochte. Und nicht nur das, sondern auch viel über die Gegend haben uns die beiden erzählt und uns auch direkt angeboten uns nach einer halben Stunde wieder mit zurück ins Dorf zu nehmen. Das haben wir natürlich gerne angenommen, die beiden haben noch einen kleinen Umweg gemacht um uns noch ein richtig schönes altes Hotel zu zeigen - ziemlich gute Fremdenführer
Außerdem hatten die beiden vor sich noch die "siebenfarbigen Felsen" anzusehen, danach wollten sie zurück nach Mendoza. Zuerst waren sie jedoch zum Mittagessen mit einem Freund verabredet. Sie haben uns aber angeboten uns mitzunehmen zu den Felsen (ohne Mitfahrgelegenheit konnten wir das zeitlich nicht mehr schaffen) und uns dann in Mendoza vor unserem Hostel abzusetzen, wäre für sie kein Umweg. Haben also abgemacht, dass wir mitfahren, falls die beiden mit dem Essen fertig sein wollten bevor unser Bus nach Mendoza fährt. Alles andere war uns zu riskant, mussten ja unbedingt abends den Bus von Mendoza nach Santa Rosa zu erwischen. Leider haben die beiden zu lange zum Mittagessen gebraucht, sodass wir die Felsen nicht mehr gesehen haben und mit dem etwas unbequemeren Bus Vorlieb nehmen mussten. Aber bunte Felsen haben wir auch so gesehen - wenn auch nur aus der Ferne...

Ach ja - in Mendoza wurde mir mein Handy und eine Packung Taschentücher gestohlen. Echt ärgerlich, war unsere letzte Packung Das Handy war echt antik, man konnte nicht mal mehr die Symbole auf den Tasten erkennen... also kein Drama, aber ein netter Hinweis, dass man in Großstädten doch etwas mehr aufpassen muss.

© Katja K., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf dieser Seite möchte ich Freunde und Interessierte ein wenig über meine Reise auf dem Laufenden halten und mit schönen Bildern neidisch machen ;-) Viel geplant ist erstmal noch nicht, Hin- und Rückflug gehen nach/von Buenos Aires und ab Mitte April mache ich 2 Monate Praktikum in Santa Rosa, La Pampa. Und der Rest wird sich wohl ergeben :-) Ich bin schon gespannt...
Details:
Aufbruch: 21.03.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 06.07.2010
Reiseziele: Argentinien
Uruguay
Der Autor
 
Katja K. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.