Malaysia - Eine Reise durch Sarawak und Sabah

Reisezeit: Oktober / November 2002  |  von Uta Kubik-Ritter

Sarawak – Besuch bei dem Ibans: Im Inneren eines Langhauses

52 Familien leben hier im SEPAYA Langhaus und jede von ihnen hat einen kleinen ca. 5 x 5 m großen Familienraum. Abgeschirmt, damit etwas Privatsphäre aufkommt. Ansonsten leben alle Ibans des Langhauses miteinander in den beiden überdachten Gemeinschaftsbereichen.

Für die Menschen im Langhaus heißt es: Schuhe aus im Haus. Auch für uns. Also geht es barfuß weiter über die rund 50 mm starken Bambusrohr bis zum Wohnbereich des Chiefs. In seiner Familie werden wir die nächsten Tage wohnen. Doch er ist auf dem Feld und so empfängt uns eine verheiratete Tochter, die mit Mann und kleinem Sohn in dem elterlichen Bereich wohnt. Da die Frau des Chiefs seit Jahren krank ist, obliegt der Tochter die Führung des Haushaltes.

Der Chief des Sepaya Langhauses. Die Alten tragen stolz ihre Tätowierungen. Bei jungen Ibans sieht man dieses Statussymbol heute nicht mehr.

Der Chief des Sepaya Langhauses. Die Alten tragen stolz ihre Tätowierungen. Bei jungen Ibans sieht man dieses Statussymbol heute nicht mehr.

Es ist von Vorteil, dass wir Jihej bei uns haben, denn nicht jeder Iban spricht englisch und wir nicht ihre Sprache. So ist Jihej unser "Bindeglied". Doch wozu gibt es Augen, Hände und Füße? Schnell bin ich in dem Küchentrakt verschwunden und schaue der jungen Frau beim Kochen zu. Beim Kochen auf einem kleinen Gasherd. Wieder ein Zugeständnis an die Zivilisation: Gasflasche und Herd.

Die Tochter des Chiefs beim Kochen des Abendessens.

Die Tochter des Chiefs beim Kochen des Abendessens.

Ich (Uta) schaue mich in dem Wohnbereich um und bin froh (zugegeben!), dass ich hinter der Küche in einem klitzekleinen Verschlag so etwas wie eine Toilette finde ..... Zum täglichen Waschen geht es allerdings runter an das Flussufer. Also: Kein warmes Wasser zum Zähneputzen und Duschen, keinen Föhn zum Haare trocknen, usw. usw. Doch erstaunlicherweise geht es auch ohne all diese vielen Annehmlichkeiten unseres täglichen Lebens. Zwar etwas gewöhnungsbedürftig für mich, doch Hubert (meinem Mann) macht das nichts aus.

Gegen sechs Uhr abends ist es dunkel und die übrigen Ibans kommen vom Feld heim. Auch der Chief begrüßt uns jetzt mit einem selbst gemachten Reiswein. Und schon beginnt eine lebhafte Unterhaltung. Jihej hilft!

Gemeinsam sitzen wir mit der Familie des Chiefs auf dem Küchenfußboden. Es gibt keine Tische und Stühle. So genießen wir zwei Europäer - etwas unbequem sitzend - das Abendessen. Zwar kennen wir nicht alles mit Namen, was wir hier aufgetischt bekommen, aber es ist fantastisch. Mit einem heißen Tee, einem Wasser und einem Reiswhisky beschließen wir das Essen.
Anmerkung: der Whisky ist selbst gebrannt aus dem hiesigen Reiswein.

Dinner in ungewöhnlicher Runde: auf dem Fußboden!

Dinner in ungewöhnlicher Runde: auf dem Fußboden!

© Uta Kubik-Ritter, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise nach Malaysia führte uns erst nach Westmalaysia und dann nach Ostmalaysia (Borneo). Hier in Sarawak und Sabah wollen wir ein Iban Langhaus besuchen, danach die Höhlen von Miri und Mulu und später im Kinabalu Nationalpark wandern.
Details:
Aufbruch: 20.10.2002
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 20.11.2002
Reiseziele: Malaysia
Der Autor
 
Uta Kubik-Ritter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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