Malaysia - Eine Reise durch Sarawak und Sabah

Reisezeit: Oktober / November 2002  |  von Uta Kubik-Ritter

Sarawak und die Höhlen: Miri und die Niah Caves

Seit Jahrmillionen formt die Natur hier auf Borneo eine beeindruckende Dschungellandschaft.
Und da diese undurchdringlichen Wälder noch nicht von breiten Highways durchzogen sind, bleibt uns zum Wechsel von Ort zu Ort nur das Flugzeug. So gibt es - doch auch das ist ein gewisser Eingriff in die Natur - viele kleine Flugplätze im Lande.

So sind wir in die 100 km von Miri entfernt liegenden Niah Caves gefahren. Ein riesiges Höhlensystem, das 1958 zum nationalen Denkmal in Sarawak gemacht worden ist. Seit 1974 Nationalpark, führt uns ein knapp vier km langer Plankenweg zum Eingang der Great Cave.

Die kleinen Eidechsen fühlen sich wohl in dieser feuchten Umgebung und sonnen sich auf den Holzplankenweg.

Die kleinen Eidechsen fühlen sich wohl in dieser feuchten Umgebung und sonnen sich auf den Holzplankenweg.

Fast 60 m misst die Höhe dieser Kalksteinhöhle, deren Decke Heimat Tausender von Selanganen ist. Diese Seglervögel kommen alljährlich hierher zur Brut. Was auch die Menschen anzieht. Denn besonders in der Chinesischen Küche sind die Behausungen der Vögel eine Spezialität. Bird's Nest Soap ist ein kostspieliges Essen für manche Asiaten.

Eine Taschenlampe ist unbedingt nötig, um das Innere der gewaltigen Höhlen sicheren Fußes zu erreichen. Die Plankenwege sind schmierig vom Kot der Vögel und der Guanogeruch ist außerordentlich gewöhnungsbedürftig.

Wieder einmal setzt urplötzlich ein starker Regenguss ein. Nur gut, dass wir unsere Capes dabei haben und das Camp der einheimischen Vogelnestsammler einen Unterstand bietet. Die hier errichteten Häuser sind für die Männer ein Zuhause während der genehmigten Sammelzeiten im Frühjahr und im Herbst. Der Weg zurück zu ihren Dörfern ist ansonsten zu lang.

In dem Korb befindt sich ein Licht, damit die Sammler an der dunklen Decke die Nester erkennen können, die sie mit der langen Stange lösen.

In dem Korb befindt sich ein Licht, damit die Sammler an der dunklen Decke die Nester erkennen können, die sie mit der langen Stange lösen.

Mit einfachen Hilfsmitteln erklimmen sie im Dunklen die Decke der Höhle. Bambusleitern, Bambusstangen und kleine Körbe, in denen sich ein Licht befindet, sind die Werkzeuge zum Nesteinsammeln. Drei unterschiedliche Arten von Vogelnestern gibt es in den verschiedenen Höhlen auf Borneo. Am billigsten sind die brauen Nester, die zum Großteil aus Federn und Speichel der Vögel bestehen. Für rund 1000 Ringits pro kg (rd. 250 Euro) sind sie zu haben. Der Anteil an Federn ist in den helleren Nestern geringer. Doch die weitaus teuersten Nester sind die Reinweißen, die nur aus Speichelmaterial bestehen. Dafür greift ein Asiat tief in die Tasche, denn 6000 Ringits muss er für ein Kilogramm zahlen.
Nichts für uns! Erstens ist es uns zu teuer und zweitens verdirbt es uns den Appetit bei dem Gedanken der Herkunft.

So sieht eine Speisekarte aus: Vogelnestersuppe mit Mango oder anderen Zutaten.

So sieht eine Speisekarte aus: Vogelnestersuppe mit Mango oder anderen Zutaten.

Weiter geht es nun von Miri nach Mulu. Und wieder nehmen wir eines dieser kleinen Flugzeuge, ohne die eine Reise innerhalb Sarawaks sehr lange dauern würde.

© Uta Kubik-Ritter, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise nach Malaysia führte uns erst nach Westmalaysia und dann nach Ostmalaysia (Borneo). Hier in Sarawak und Sabah wollen wir ein Iban Langhaus besuchen, danach die Höhlen von Miri und Mulu und später im Kinabalu Nationalpark wandern.
Details:
Aufbruch: 20.10.2002
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 20.11.2002
Reiseziele: Malaysia
Der Autor
 
Uta Kubik-Ritter berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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