Laos in a rush 2.0 --- Dieses mal wird alles geteilt!

Reisezeit: November 2010  |  von Misch und HO :-)

Mit dem Bus von Huay Xai nach Luang Prabang

Sawadee....

Da waren wir also mit unserem Chicken Burger, bzw. Berger wie das Teil hier geschrieben wird, beschäftigt. Die Einzahl ist richtig, da wir uns doch tatsächlich, brav wie wir sind, nur einen geteilt haben. Entweder lag das an unserer sprichwörtlichen Zurückhaltung oder daran, dass wir erst 2.5 Stunden vorher unser stressiges Mittagessen reingedrückt haben. Wir meinen, es war die Zurückhaltung.

Während wir so gegessen haben, zog das eine oder andere Gesicht der Gibbon Experience vorbei. So kam es dann auch, dass wir erfahren haben, dass wir das Feedback Formular ob des Stresses beim Mittagessen nicht ausgefüllt hatten. Nun, eine Tatsache mit der wir leben können.

Nebenbei kam auch das Oranje Paar vorbei und teilte uns mit, dass es ebenfalls im Bus nach Luang Prabang mit uns sein würde. Auch eine Tatsache, mit der wir leben konnten. Nachdem wir uns eine halbe Stunde unterhalten haben, ging es dann mit dem Tuk Tuk los in Richtung Busbahnhof. Bei uns sind die ja immer relativ Zentral in der Stadt hingebaut. Hier in Laos jedoch immer ein paar Kilometer ausserhalb. Das wohl, um den örtlichen Tuk Tuk Betreibern ein festes Einkommen zu garantieren. Nun, wir also zu viert auf unser Tuk Tuk drauf, die Backpacks und Koffer zwischen uns eingestopft und los ging die Fahrt. Am Anfang noch schnell und laut, wurde es irgendwann langsamer und sehr laut. Dies, als es einen lauten Knall gab und alle Laoten links und rechts zur Seite gesprungen sind. Wohl eine Fehlzündung dachten wir. Und während das Tuk Tuk langsamer wurde, gab es noch den einen oder anderen Knall. Fehlzündung ist anders... aber na ja. Trotz unserer dringenden Befürchtung unsere Backpacks dem eigentlichen Sinne zuführen zu müssen, sie also auf dem Rücken zu schnallen und zu laufen, waren wir pünktlich um 16.15 h am Busbahnhof angekommen. Nur 45 Minuten vor Abfahrt des Busses! Wunder gibt es immer wieder....

Bei der Abfahrt ein Tuk Tuk, bei der Ankunft ein Peng Peng... aber es ist zum Ziel gekeucht...

Bei der Abfahrt ein Tuk Tuk, bei der Ankunft ein Peng Peng... aber es ist zum Ziel gekeucht...

Während Mischa die Beladung der Backpacks überwachte ist Holger schon in den Bus gegangen um zwei gute Sitze zu reservieren. Kaum war Holger zurück hat Mischa ihm auch schon unsere eigentliche Fahrkarte in die Hand gedrückt, die sogar eine Sitzplatznummer drauf hatte. Also.... Komando zurück. Während Mischa in den Bus ging um unsere Daypacks auf die eigentlichen Plätze zu legen, hat Holger die Beladung des Busses überwacht. Lustig, was da so alles auf einen Bus aufs Dach geht. Neben dem gesamten Hab und Gut einer Familie (Spiegel, Bügelbrett, Säcke voller Kleidern, Spielsachen, und einem Scooter) auch viel, viel Reis und undefinierbar grosse Pakete mit dem Inhalt XY).
Währenddessen kam Mischa strahlend zurück, hat seinen Helden Holger umarmt und ihm geraten mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten eine eigene Show im Fernsehen zu bringen, da Holger der Weise es geschafft hat, unsere Daypacks genau auf unsere reservierten Sitzplätze zu legen. Wer hat, der hat, sag ich da nur!!!

So schauen Wahrsager und Weisseher aus...

So schauen Wahrsager und Weisseher aus...

Die 45 Minuten Wartezeit bis zur Abfahrt des Busses waren nach kurzen 75 Minuten auch schon um. In dieser kurzen Zeit hatten wir die Hoffnung geäussert nicht in unmittelbarer Nähe des extrem fettleibigen jungen Briten sitzen zu müssen, sowie die Theorie aufgestellt, dass ein VIP Bus daher ein VIP Bus ist, weil er als voll gilt, sobald alle Sitzplätze an zahlende Gäste verkauft sind.

Um zurück auf die Theorie des Weisen Holgers zu kommen... die Fernsehshow wird wohl nicht ins Programm genommen werden. Der extremst fettleibige Brite sass genau vor Mischa und der VIP Bus heisst nur VIP Bus, weil, nachdem alle Sitzplätze verkauft sind, noch Plastikhocker in den Gang gestellt werden und keine weiteren Sitzplätze mehr verkauft werden, nachdem diese auch gefüllt sind. Nicht zu vergessen, dass zwischen den Menschen auf den Hockern, natürlich noch Säcke voller Reis gelagert werden. Man darf ja keinen Platz verschwenden...

Da ist doch noch irgendwo ein Stück Platz frei... oder?

Da ist doch noch irgendwo ein Stück Platz frei... oder?

Sooooooo ging dann mit gut 30 Minuten Verspätung - also sozusagen pünktlich - unsere 11 Stunden andauernde Fahrt von Huay Xai nach Luang Prabang los. Nach nur wenige Metern auf einer befestigten Strasse, war der erste Halt auch schon fixiert. Die örtliche Tankstelle. Warum der Bus nicht vorher vollgetankt wird, mag wohl daran liegen, dass erst das Geld von den zahlenden Gästen eingenommen werden muss, um eine Tankfüllung zu zahlen.

Jetzt ging es aber richtig los. Nur 11 Stunden bis Luang Prabang.

Kaum war der Bus dann definitiv unterwegs, kletterte ein busangestellter Laote über die zahlenden Plastikhockermitfahrer um an die gewillten Sitzmitfahrer Mineralwasser in Plasikflaschen und ein undefinierbares Stück Süssigkeit in Form eines winzigen Kuchenriegels (analog Milka Tender nur erdbeeriger und lang nicht so gross und fein) zu verteilen. Auch das hätte man eigentlich machen können, bevor die Plastickhockersitze in der Busmitte verteilt und besetzt wurden. Aber wer eben zweite Klasse bucht, bekommt auch nur zweite Klasse Service... sprich - über den wird einfach drübergestiegen.

Irgendwie waren alle müde, denn im Bus war es schon recht schnell recht still. Gut, es war fast 18.00 h und hierzulande geht da die Sonne unter. Also wurde es immer ruhiger und stiller.

Irgendwann wurde es so still, dass man nicht einmal mehr die Busgeräusche gehört hat. Ups... keine Busgeräusche? Das kann ja nur bedeuten, dass der Bus nicht fährt. Und siehe da... Bingo, so war es dann auch. Nach zwei Stunden und fünfunddreissig Minuten geschaukel über serpentinenartige Strassen, die definitiv auch einem schweren Anfall von Asphaltraub zum Opfer gefallen waren, stand der Bus still. Mitten im Nirgendwo. Nachts um 20.05 h machte der Busfahrer das Licht an um uns Touristen zu einer Zigarettenpause zu laden. Na, wir natürlich nicht dumm, haben die Chance nach einigem Zögern ergriffen und haben uns zu den anderen Busgesellen gesellt, um mitten auf der stockfinsteren Strasse mitten im nichts eine Zigarette zu konsumieren.

Holger hat noch gesagt: kein Mensch macht mitten in der Pampa eine Zigarettenpause!

Holger hat noch gesagt: kein Mensch macht mitten in der Pampa eine Zigarettenpause!

Nach der ersten Zigarette folgte alsbald eine zweite, und als auch diese genüsslich verraucht war, haben wir uns zu einem Spaziergang um den Bus herum entschlossen, um mal herauszufinden, was denn die nette Pause so verursacht hat... und ui.. siehe da... eine kleine Motorpanne...

Ja ja... wenn Holger und Mischa reisen kann nicht mal der Bus ohne Probleme seine 11 Stunden durchfahren.

Während wir also so beobachtet haben, wie die Laoten nervös ins Handy geredet haben und mit zahlreichen Fragezeichen im Gesicht, das eine oder andere Teil aus dem Motor ausgebaut haben, waren für uns Touristen die einzige wirkliche Abwechslung die Pinkelpausen am Strassenrand sowie das beiseitegehen, sollte ab und an mal ein Fahrzeug unseren liegengebliebenen Bus passieren, was innerhalb der gesamten Wartezeit doch 6 oder 7 Mal geschehen ist...

Irgendwie wurde unsere Hoffnung nach einem Weiterfahren immer geringer, vor allem, da die Laoten einfach mal angefangen haben die defekten Teile mit einem Hammer zu bearbeiten und einfach wieder einzubauen. Definitiv, weil sie nicht wirklich so gewirkt haben, als ob sie wüssten, was sie da tun...

Denn sie wissen nicht, was sie tun....

Denn sie wissen nicht, was sie tun....

Aber... oh Wunder - nach ziemlich genau 60 Minuten hat auf einmal ein Laote den Bus gestartet, der Motor lief und alle Touristen sind zurück in den Bus gesprungen um ihre Plätze vor dem Weiterschaukeln zu dem nur noch 8,5 Stunden entfernten Luang Prabang wieder einzunehmen. Wunder gibt es immer wieder.....

Aber es war ausreichend Hilfe (zumindest mit flotten Sprüchen) vorhanden....

Aber es war ausreichend Hilfe (zumindest mit flotten Sprüchen) vorhanden....

Nachdem wir während 90 Minuten versucht haben zu schlafen, hielt der Bus dann erneut, diemal um eine Essenspause einzulegen. Während sich das Gros der Mitreiseden am Essensstand mit Fried Rice oder Sandwiches verpflegt hat, haben wir uns auf zwei Tüten Chips und Cola reduziert. Wir sind ja bescheiden... Die kurze Pause war nach nur 30 Minuten vorbei... jetzt ging es also wirklich los zum letzten Stück der Reise. Nur noch 7 Stunden nach Luang Prabang...

An schlafen war nicht zu denken. Viel zu eng, viel zu holprig, viel zu... keine Ahnung was. Auf jeden Fall war unsere einzige Chance auf ein wenig Ruhe, uns zwei Plastikhocker aus dem Mittelgang zu klauen und diese zwischen unsere Sitze und die Lehne des Vordermanns zu quetschen, um wenigstens unsere Beine irgendwie etwas erhöht lagern zu können. So gesehen konnte Mischa noch immer nicht schlafen, während Holger es doch auf gut und gerne 4 Stunden Schlaf gebracht hat.

Dies, bis der Bus um halb sechs Uhr am Morgen ein weiters Mal stillstand... Was ist denn jetzt schon wieder???

Ach... eine Zigarettenpause mitten auf der tiefdunklen Strasse nach Luang Prabang. Diesmal um den Ersatzreifen, der sich gelöst hat, wieder unter den Bus zu schrauben. Ja.. Wunder gibt es immer wieder...

Während dieser kurzen Pause hat ein freundlicher Laote Mischa informiert, dass es nur noch 2.5 bis 3 Stunden nach Luang Prabang wären. Na so ein Glück, waren wir doch erst seit 12 Stunden auf unserer 11 Stunden andauernden Tour....

Jup... und so ging dann die Fahrt auch vorüber. Es wurde langsam hell, irgendwo auf der Strecke hielt der Bus an um die anscheinden umziehende Familie aus dem Bus zu lassen (anders konnten wir uns nicht erklären, warum Kleidersäcke, Spiegel, Bügeleisen, Spielzeug und Motorroller vom Bus gehieft wurden) und wieder weiterzufahren. Noch der eine oder andere Stopp um die Zahl der Mitreisenden Laoten zu dezimieren und schon kam der Busbahnhof von Luang Prabang in Sicht.

Wow... wir hatten es geschafft. So fand dann unsere total unspektakuläre 11 stündige Fahrt nach Luang Prabang mit nur einem Motorschaden und einem verlorenen Ersatzreifen nach nur 15 Stunden ein Ende... Wunder gibt es immer wieder....

Ho und Misch, die VIP Bus Antifans!

© Misch und HO :-), 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem ersten Trip nach Laos im Oktober 2009 und meinem Versprechen zurückzukommmen, habe ich meinen Freund gepackt und erneut gebucht. Laos in a rush 2.0 wird die Fortsetzung von Laos in a rush - einiges wird sich wiederholen, anders wird vollkommen neu. Route: ZRH-BKK-CEI Bus nach Chiang Kong Huai Xai und Gibbon Experience für FAULE! Durch Laos bis zu den 4000 Islands Ubon Ratchathani (skiped) Bangkok in a extreme Einkaufing rush!!! We'll gonna see what will happen!
Details:
Aufbruch: 05.11.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 22.11.2010
Reiseziele: Laos
Thailand
Schweiz
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.