Von Schlangenbeschwörern, Textilhändlern und unvergänglicher Liebe

Reisezeit: Oktober / November 2008  |  von Peter Belina

Wer hat's erfunden?

Das Qutb-Minar.

Das Qutb-Minar.

30.10.2008

Die Fahrt nach Delhi dauert etwas länger, es bleibt nur noch Zeit für die Besichtigung des Qutb-Minar. Dieser 72,5 Meter hohe Turm, eine Siegessäule, soll vom afghanischen Eroberer Muhammed-e-Ghur und seinen Nachfolgern bis 1368 erbaut worden sein und gilt als eines der wichtiges Baudenkäeler der Mohammedaner in Indien. Unser Guide bezweifelt jedoch diese offizielle Geschichtsschreibung der Sieger. Er findet es u.a. merkwürdig, dass der Turm auf einer umgestuelpten Lotusblüte und auch sonst die Struktur einer Lotusblüte hat, ein typisches hinduistisches Baumerkmal. Seine Theorie, die auf rund 20 Indizien aufbaut, wird von offizieller Seite nicht aufgegriffen - man befürchtet wohl zu Recht, dass dies das sensible Verhältnis zwischen Mohammedanern und Hindus negativ beeiflussen könnte.

Unser Hotel liegt in Karol Bagh, nicht unbedingt eine der besten Gegenden und auch nicht unbedingt ein Spitzenhotel, aber eines der wenigen in Neu-Delhi mit einem Parkplatz für unseren Bus. Aus Suicherheitsgründen übernachten wir heute im Hotel.

Hinter dem Hotel die Einkaufsstrasse Karol Bagh. Skurril: Da gibt es zum einen Geschäfte, davor links und rechts eine Reihe Strassenstände und außerdem kommen im 10 Sekunden-Rythmus Strassenhändler vorbei. Hinzu kommen noch Myraden von Bettlern. Ein vielleicht 6-jähriger Junge, umklammert z.B. ein Bein von mir und will mich nicht mehr loslassen. Hier wird viel Schrott angeboten, man kann aber auch gute Geschäfte machen. T-Shirts oder Krawatten für einen Euro? Kein Problem. Trotzdem lasse ich mich möglichst bald von Scotti wegbeamen, ist mir zu "exotisch".

Außerhalb der Rush-Hour.

Außerhalb der Rush-Hour.

© Peter Belina, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Incredible India - Einen besseren Werbeslogan haette sich das indische Fremdenverkehrsamt wirklich nicht ausdenken können. Gerade, weil dieser Slogan so doppeldeutig ist. In Indien gibt es nicht schwarz oder weiß, schön oder scheußlich, freundlich oder lästig, faszinierend oder erschreckend - sondern immer alles gleich auf einmal. Indien fordert heraus, strengt an - aber es lohnt sich.
Details:
Aufbruch: Oktober 2008
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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