Von Schlangenbeschwörern, Textilhändlern und unvergänglicher Liebe

Reisezeit: Oktober / November 2008  |  von Peter Belina

Jaipur - Die Stadt der Bettler

Haupttransportmittel in Amber mit 1 ES (Elefantenstärke)

Haupttransportmittel in Amber mit 1 ES (Elefantenstärke)

28.10.2008

Von Jaipur, der "Pink City", hatte ich offenbar falsche Vorstellungen. Andererseits: Wenn eine indische Stadt mal 2,3 Mio. Einwohner hat, bleibt nicht mehr viel Zeit für Romantik. Klar, es gibt den Stadtpalast und das Hawa Mahal (Palast der Winde), aber ansonsten lextrem viel Armut, extrem viel Schmutz, extrem viele Bettler, extreme viele extrem lästige Haendler. Kein Vergleich mit Städten wie Orcha oder Khajuraho. Selbst das chaotische Varanasi empfand ich als angenehmer.

Ganz anders die Umgebung: Der Palast oberhalb des benachbarten Amber - ein Märchen aus Tausend und einer Nacht! Beeindruckend auch die zahlreichen Elefanten, die hochlaufen, auch wenn dies von Tierschützern wegen des Kopfsteinpflasters scharf kritisiert wird. Aufgrund dieser Kritik und weil 2005 ein in Panik geratener Elefant einen Reiseleiter zerquetscht hat, ist die Zahl der täglichen Ausritte reduziert und die Zahl der Passagiere von 4 auf 2 reduziert worden. Wir gehen zu Fuss hoch, was gar nicht so einfach ist, da alle Wegweiser und mündlichen Zurufe zum Startplatz der Elefanten führen...

Die 1727 errichtete Festung gilt zu Recht als schönster Palast Rajastans.

Sehr schön gelegen ist auch Gaitor, wo verschiedene Maharadschas begraben sind, mit seinen Marmorkunstwerken in einer schönen Parklandschaft.

Kurz vor dem Mittagessen ist meine Chance da! Wir besuchen eine Teppichknüpferei. In der banachbarten Schneiderei suche ich mir ein edles Stöffchen aus und dikutiere mit dem Schneider den Schnitt meines Anzugs. Auf 11.000 Rupien (ca. 185 Euro) einigen wir uns für den maßgeschneiderten Aufzug, der bis morgen Abend geliefert werden soll.

© Peter Belina, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Incredible India - Einen besseren Werbeslogan haette sich das indische Fremdenverkehrsamt wirklich nicht ausdenken können. Gerade, weil dieser Slogan so doppeldeutig ist. In Indien gibt es nicht schwarz oder weiß, schön oder scheußlich, freundlich oder lästig, faszinierend oder erschreckend - sondern immer alles gleich auf einmal. Indien fordert heraus, strengt an - aber es lohnt sich.
Details:
Aufbruch: Oktober 2008
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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