Endlich wieder nach Asien!!

Reisezeit: September 2010 - Januar 2011  |  von Lara Sanseverino

Sulawesi

Mit der Fähre nach Makassar

Die Fahrt mit der Fähre von Labuan Bajo nach Makassar, auf Sulawesi, dauerte 24 Stunden. Die große Kunst war zuerst mal auf die Fähre zu kommen. Im Hafen befanden sich bereits so viele Leute, dass man kaum durchkam. Jeder wollte als erstes aufs Boot und man wurde nur herumgeschubst. Aber nach 2 Stunden habe ich es dann auch geschafft. Die Fähre war natürlich verspätet, anstatt um 18.00 Uhr kam sie erst um 21.00 Uhr an und fuhr dann kurz nach 23.00 Uhr ab. Ich war super froh, dass die Fahrt nicht länger wie 24 Stunden dauerte, denn sie war total voll. Es ist unglaublich, es waren 2'000 Leute drauf, aber in der Hochsaison seien bis zu 5'000 Leute auf dem Boot. Schon mit 2'000 fand ich das Boot total überfüllt. Die Leute schlafen überall auf den Decks und das Boot ist übersät mit Abfall. Ich bin froh, dass ich mich für eine Kabine entschieden habe, ich teile sie mir mit Petra, einer Deutschen und 2 Indonesische Damen. Somit hatte ich dann auch eine ziemlich angenehme Nacht und schlief mehr oder weniger durch.

Der nächste Tag auf der Fähre war nur mühsam. Es war viel zu heiß und es war kein Platz frei um sich irgendwo mal hinzusetzten. Das Positive am Ganzen war, bevor wir in Makassar ankamen, gab's noch einen wunderschönen Sonnenuntergang. Traumhaft! Gegen 23.00 kamen wir dann auch in Makassar an. Sofort ging's mit einem Taxi ins nächste Hotel, was zu meiner Überraschung mal eine Klimaanlage hatte und warmes Wasser. Ich sehnte mich nach einer langen Dusche.

auf der Fähre

auf der Fähre

Sonnenuntergang auf der Fähre

Sonnenuntergang auf der Fähre

Tana Toraja

Am nächsten Tag organisierte ich ein Busticket in den Norden, nach Rantepao, eine Ortschaft in der Gegend von Tana Toraja. Tana Toraja ist eine schöne Gegend die sehr viel bietet. Über Trekking, Reisfelder, hängende Gräber, tau tau, das sind menschengrosse Holzpuppen, die über die Gräber wachen, die traditionellen Häuser der Gegend mit den Schiffsähnlichen Dächern und zu guter letzt, ganz speziell in Tana Toraja... die Begräbnisse. In Tana Toraja ist der Tod allgegenwärtig. Wenn in Tana Toraja jemand stirbt, dann wird eine riesige Zeremonie organisiert. Diese dauert bis zu 5 Tage und es werden Wasserbüffel und Schweine geopfert. Gäste bringen die Schweine oder Büffel mit um geopfert zu werden.
Als ich in Rantepao ankam, war so eine Zeremonie gerade im Gange. Ich wohnte at Pia's Poppies Hotel und Pia, die Besitzerin, war sehr hilfsreich. Da sie an diesem Tag an die Zeremonie ging, fragte sie, ob wir, also Petra (die Deutsche) und ich mitfahren wollten. Natürlich gingen wir mit. Somit stiegen wir hinten in einen offenen Truck, mit dabei, 5 Schweine!! Die taten mir so leid! Die Schweine konnten sich nicht bewegen, denn man hatte ihnen die Vorder- und Hinterbeine zusammengebunden und die Schweine lagen über einen Holzmast, so wurden sie dann getragen. Bei jeder Bewegung schrien sie. Aber ganz schrecklich wurde es dann erst an der Zeremonie. Überall lagen Schweine in der brühenden Hitze und warteten auf die "Hinrichtung". An diesem Tag wurden 300 Schweine getötet. Bevor es dann Mittagessen gab, war ich schon wieder weg, es war mir alles zu blutig und eigentlich hatte ich nach dieser Schlachterei keine Lust mehr Schwein zu essen. Somit ging's zurück nach Rantepao, wo ich dann denn Nachmittag ganz gemütlich mit lesen verbrachte.

An der Beerdigung habe ich Imelda kennengelernt. Ein ganz nettes indonesisches Mädel, die auch ganz gut englisch sprach. Sie bot an, uns am nächsten Tag in Tana Toraja herumzuführen. Wir nahmen an und somit wurden wir am nächsten morgen von ihr im Hotel abgeholt. Mit den öffentlichen Busen ging's von Rantepao nach Makale, Londa, Lemo, Ke'te Kesu um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Die Hängenden Gräber, die tau tau's (Puppen). Ganz speziell fand ich die Babygräber. Wenn Babys sterben werden sie in einem Baum begraben. Es werden Löcher in den Baumstamm gemacht und dort werden sie dann reingelegt. Das Loch dann mit so was Ähnlichem wie Holzfensterchen geschlossen.

Zeremonie in Tana Toraja

Zeremonie in Tana Toraja

Häuser in Tana Toraja

Häuser in Tana Toraja

tau tau (Puppen) vor den Gräbern

tau tau (Puppen) vor den Gräbern

Babygräber im Baum

Babygräber im Baum

Togean Islands

Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter Richtung Norden. Unser Ziel waren die Togean Islands. Aber der Weg dorthin war lang und schwer. Nach einer 15-stündigen Busfahrt übernachteten wir in Poso, ein kleines Städtchen am Meer. Am nächsten Tag ging's dann früh morgens weiter nach Ampana. Die Fahrt dauerte 7 Stunden. Dort mussten wir noch mal übernachten, denn die Fähre zu den Togeans war leider schon weg. Die Bootsfahrt zu den Togeans dauerte nochmals 5 Stunden und das waren auch 5 sehr lange Stunden denn es war nicht eine Fähre sondern einfach ein öffentliches Holzboot. Somit saßen wir die 5 Stunden zusammengepfercht mit den Einheimischen auf dem Holzboden herum. Die Fahrt zu den Togeans war jedoch super schön. Man fährt an wunderschönen Inseln vorbei. Die Togeans Islands sind total felsige Inseln, irgendwie hatte ich mir diese ganz anders vorgestellt, keine Ahnung warum, aber ich hatte Riesenstrände erwartet. Die Strände hier sind aber ziemlich klein, aber ansonst sehr gemütlich und zu dieser Zeit, also in der Nebensaison, nicht sonderlich gut besucht. Für die nächsten Tage war somit viel Ruhe angesagt. Da ich leider in einem der Busse eine Erkältung erwischt hatte, konnte ich auch nicht tauchen gehen. Ich wagte mich zwar auf einen Tauchgang, aber ich musste es dann sein lassen, da ich während des Tauchgangs Schwindelgefühle hatte. Ich besuchte 2 Inseln auf den Togeans, Kadidiri und Katupat, wobei ich sagen muss, dass mir Katupat um einiges besser gefallen hat. Die Stimmung in Katupat ist sehr familiär und man wird auch sehr gut bekocht. Die Zeit auf den Togean Islands war super schön, außer Schnorcheln, Schlafen und Essen hab ich nicht viel gemacht.

Die Insel Katupat

Die Insel Katupat

Auf dem Boot von Kadidiri nach Katupat

Auf dem Boot von Kadidiri nach Katupat

kleines Dorf auf den Togean Islands

kleines Dorf auf den Togean Islands

Bunaken in Nordsulawesi

Nach ein paar ruhigen Tagen war es dann Zeit die Inseln zu verlassen. Mit der Fähre ging's über Nacht nach Gorontalo. Ich teilte mir eine Kabine mit einem Belgischen Paar, das ich auf den Togeans kennengelernt habe. Wir bekamen eine Crew Kabine. Somit war die Nacht gut. Am nächsten Morgen ging's dann mit einem Minibus gleich schon weiter nach Manado. Die Fahrt dauerte 9 Stunden und natürlich verpasste ich auch hier die Fähre auf die Insel Bunaken, eine schöne Insel westlich von Manado. Das Tauchen auf Bunaken soll fantastisch sein. Somit stand ich nun am Hafen von Manado und keine Fähre weit und breit. Sie war schon um 3 gefahren, ich war leider eine Stunde zu spät. Ich versuchte ein Boot zu chartern und wurde auch fündig. Ein Fischer der auf Bunaken wohnt, wollte mich mitnehmen. Nachdem wir uns auf einen Preis geeinigt hatten ging's los. Er verlangte von mir 250'000 R was ich natürlich nicht zahlen wollte, da ich wusste, dass er so oder so nach Bunaken fahren würde. Schlussendlich zahlte ich ihm für die Fahrt 100'000 R, was ca. 8 Euro sind. Die Fähre kostet 15'000 R. Somit hatte er auf jeden Fall was daran verdient.

In Bunaken angekommen quartierte ich mich bei Daniel's Homestay ein. Eine ganz nette Bungalowanlage und total günstig. Ich zahlte 150'000 R inkl. 3 Mahlzeiten. Das Essen war super gut und die Bungalows total sauber. Vor dem Hotel gibt's ein fantastisches Riff mit Korallen und unheimlich vielen Fischen. Wenn man Glück hat, dann sieht man auch einige Schildkröten. Also, wer nicht tauchen möchte, kann einfach nur Schnorcheln, man sieht bestimmt mindestens so viel wie beim Tauchen. Ich blieb 6 Tage in Bunaken und ich fand es super. Total nette Leute und Erholung pur. Da ich immer noch ein bisschen verkühlt war, taten mir die 6 Tage richtig gut. Ich konnte zwar nicht so viel Tauchen wie ich mir das gewünscht hatte, aber dafür war ich einige male Schnorcheln.

Ich werde auf jeden Fall wieder nach Bunaken fahren. Tolle Insel mit gemütlicher Stimmung.

Von Bunaken ging's dann wieder zurück nach Manado. Ich musste endlich wieder mal Wäsche waschen und ein paar Sachen erledigen. In Bunaken war das Waschen leider nicht möglich, denn die hatten nur salziges Wasser, und somit roch die Wäsche immer ganz komisch und zudem trocknete nichts so richtig. Somit fuhr ich 2 Tage vor meinem Abflug Richtung Singapur nach Manado um alles zu erledigen. Sogar meine Haare habe ich schneiden lassen.

Es geht weiter nach Singapur und somit verlasse ich Indonesien. Eigentlich schade, denn ich hatte eine super Zeit und die Leute sind fantastisch!!! Von Singapur aus, geht's dann 2 Wochen nach Thailand auf die Südinseln.

Daniels Homestay

Daniels Homestay

am Strand

am Strand

© Lara Sanseverino, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Monate durch Indonesien und auf die Philippinen
Details:
Aufbruch: 18.09.2010
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 18.01.2011
Reiseziele: Schweiz
Indonesien
Singapur
Der Autor
 
Lara Sanseverino berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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