Geheimnisvolles Myanmar

Reisezeit: Februar / März 2011  |  von Andreas Schneidenbach

Ein Wunder Namens Shwedagon


Myanmar - Reisetipp #4:

In diesem Land ist manchmal doch alles Gold was glänzt!

Wo kämen wir denn hin wenn wir uns am Ersten, dem einzigen vollen Tag in Yangon schon gehen ließen?

So kam es dass der Wecker aka Handy schon um 05:45 Laut gab. Unser Ziel war die Hauptattraktion von Yangon, die Shwedagon Pagode. Und das nicht irgendwann - nein zu Sonnenaufgang wollten wir da sein!

Was soll ich sagen - es hat geklappt. Aber das auch nur weil ich diese seltsame Myanmar-Zeitverschiebung nicht gecheckt habe ... hab es selber erst zu Mittag gemerkt ... auf meiner Armbanduhr (die hat die richtige Zeit) ist es eine halbe Stunde früher als am Handy!

Sind wir eben schon um 05:15 geweckt worden und kamen deshalb dann genau pünktlich gegen 06:00 zur Shwedagon.
Ich muss gestehen - bis vor einigen Monaten kannte ich sie überhaupt nicht, dann nur von Fotos, diese Shwedagon Pagode. Heute würde ich sie in eine Reihe stellen mit den größten je von Menschenhand geschaffenen Bauwerken, eines der modernen Weltwunder!

Das ganze Tempelareal glänzt golden und sieht man dann den fast 100m hohen Stupa direkt vor sich stehen bleibt einem schier die Luft weg!
Ein Turm aus Gold, oben verziert mit unzähligen Diamanten, Rubinen und Saphiren und gekrönt von einem 76-Karäter. Immer wieder stifteten Könige ihr Körpergewicht in Gold um die Kupferplatten der Pagode zu verkleiden, weitere Renovierungsarbeiten führten zu deren derzeitigem Aussehen. Man munkelt es sei die höchste Ansammlung von purem Gold an einem Ort weltweit!

Unzählige weitere Pagoden, Schreine und Hallen umgeben den Stupa, alles blitzblank geputzt und glänzend.
Inmitten von Gold, umgeben von murmelnden Mönchen die tief im Gebet versunken sind und umweht vom Duft der unzähligen Räucherstäbchen taucht man ein in diese einmalige Stimmung, wir sind froh Dabeisein zu dürfen an diesem Morgen an der Shwedagon.

Später fahren wir mit der Circle Line, einem Nahverkehrszug der rund um den Großraum Yangon fährt. Es sind zwar nur ~60km, dennoch dauert die Fahrt an die 3 Stunden. Hier ist man mitten drin im burmesischen Alltag während man auf schmalen, harten Holzpritschen sitzt und von dunklen Augen verstohlen, dennoch neugierig gemustert wird.

Es werden Waren in großen Körben von den Feldern zum Markt gebracht. Dieselben werden dann - sofern sie nicht an den Mann gebracht werden konnten - direkt im Zug etwas aufgehübscht und wiederum mittels Circle Line an einen anderen Ort verfrachtet.

Was ist das für ein Hallo wenn die gewünschte Station erreicht wird! Die kleineren Sachen werden noch aus dem fahrenden Zug geworfen, schnell muss man dann sein um auch die großen Körbe rechtzeitig und mit vereinten Kräften aus dem Waggon zu befördern ehe der Zug sich langsam ruckelnd wieder in Bewegung setzt.

So geht es Station um Station, dazwischen werden natürlich auch Imbisse und Getränke verkauft sodass man während der Fahrt weder Hunger noch Durst leiden muss.

Sehr interessant das Ganze, jedoch eines ist augenscheinlich: Die Mutter aller Müllprobleme dürfte entlang der Circle Line, Yangon, Myanmar zu Hause sein! Unglaublich welche Berge an Plastikmüll hier vor sich hin gammeln.

Das führt mich zu meinem Vorschlag für unsere EU-Bonzen in Brüssel: Werte Freunde, das wäre doch mal eine Reise wert! Sich dieses Problems anzunehmen, seine Lehren daraus zu ziehen (Burmesen hätten für die neapolitanischen Müllabfuhrstreiks nur ein müdes Lächeln übrig) da bedarf es doch einiger Besuche vor Ort in Yangon.
Man koennte sich doch einen persönlichen Waggon für die Besichtigungstour mieten wenn man keinen Kontakt mit den Einheimischen möchte - die 3 Stunden hält auch der verwöhnteste EU-Kommissar aus. Die restliche Zeit kann man ja im The Strand *****-Hotel schön einen auf dicke Hose machen und abends noch die hübschen burmesischen Prostituierten beglücken - fein einen wegstecken auf Steuerzahlerkosten, das wäre doch was!

Wie auch immer, wir sind dann einige Stationen vor der Endstation ausgestiegen und haben uns dann per Taxi zum Kandawgyi-See fahren lassen. Dort versuchten wir der Hitze ein wenig zu entkommen (35° im Schatten hören sich nur im Waldviertler Winter erstrebenswert an...). Wir hatten Essen beim Thai, Bier und Kaffee später am Seeufer während am Nebentisch Dreharbeiten für eine Myanmar-Soap in Gang waren.

Am Kandawgyi-See laesst man sich gerne fotografieren!

Am Kandawgyi-See laesst man sich gerne fotografieren!

Es ist aber auch sonst ganz nett hier.

Es ist aber auch sonst ganz nett hier.

So verging der Nachmittag, später war das Ticket-Office für Bahntickets schon geschlossen. Genau dieses hätten wir für unsere Weiterfahrt am nächsten Tag aber benötigt - das Ticket-Office würde erst um 07:00 wieder aufsperren, kurz bevor unser Zug zum nächsten Ziel abfährt. Na ja, mal sehen...

So ließen wir uns nochmal zur Shwedagon-Pagode fahren, die Tickets für den ganzen Tag hatten wir ja bereits. Noch einmal werden wir verzaubert von der Stimmung, obwohl jetzt ungleich mehr Menschen im Tempelareal waren als noch am frühen Morgen.

Viele Gläubige beten jetzt hier und auch einige Touristen sind zu sehen. Wieder werden wir erschlagen von der unglaublichen Pracht und dem allgegenwärtigen goldenen Glanz, der in der Dunkelheit des Abends noch besser zur Geltung kommt.

Gar nicht gut zur Geltung kommt hingegen die Dunkelheit in den Straßen von Yangon! Eine gute Unfallversicherung wird hier dringend angeraten, durch die Löcher im Gehsteig sieht man die Kanalisation (wenn man nicht vorher hineingefallen ist) - ein Beinbruch ist also durchaus wahrscheinlich. Die Suche nach einem Minimarkt oder einem bestimmten Lokal wird zur Odyssee.

Nach geraumer Zeit kommen wir dann doch ohne gröbere Unfälle bei unserem anvisierte Lokal, dem "Sabai Sabai" an. Dort gibt es Thai-Food vom Allerfeinsten und bei je 2xVorspeise und 2x Hauptspeise lassen wir es ordentlich krachen!

Endlich: ein Tellerbild! (Ich weiss ja das viele drauf warten...)

Endlich: ein Tellerbild! (Ich weiss ja das viele drauf warten...)

Damit endete unser 2. Tag, es war ja dunkel in Yangon und die Bars haben um 21:00 Sperrstunde...

Ach ja, nicht damit jemand meint wir würden hier im Luxus schwelgen:

Ein typisches Beispiel für unsere Fernreise-Unterkünfte, hier das Beautyland II für 24$ pro Nacht, inkl. Frühstück. Mal ist es etwas besser, mal etwas schlechter...

Ein typisches Beispiel für unsere Fernreise-Unterkünfte, hier das Beautyland II für 24$ pro Nacht, inkl. Frühstück. Mal ist es etwas besser, mal etwas schlechter...


Buddhistische Weisheit zum Tag:

Wahrhaftige Worte sind nicht angenehm. Angenehme Worte sind nicht wahr.

P.S.: Und was ich mir fuer einen abgebrochen habe um das Kapitel endlich online zu bekommen...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Dies ist Burma, und es wird wie kein anderes Land sein, das Du kennst." - Rudyard Kipling - . .
Details:
Aufbruch: 15.02.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.03.2011
Reiseziele: Myanmar
Thailand
Der Autor
 
Andreas Schneidenbach berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.