Dive Control Specialist

Reisezeit: Februar - April 2011  |  von Alfred Helmlinger

Die Ausbildung

01.03.2011

Auch am heutigen Tag war wieder überwiegend nur das Hirnschmalz gefragt. Im Kapitel "Tauchphysiologie" geht es vor allem um die Einwirkung der äußeren Einflüsse auf den Körper, die Folgen dieser Einflüsse und was daraus entstehen kann. Themen sind beispielsweise Kreislauf, Atmung, potentielle Probleme der Atmung, direkte und indirekte Auswirkungen des Drucks, Probleme bei Hitze und Kälte sowie Kontraindikationen beim Tauchen.

Insgesamt ein sehr weites und interesantes Themenfeld, daß alle möglichen Fragen aufwirft. Nach gut eineinhalb bis zwei Stunden hatte ich dann genug von medizinischen Fachbegriffen wie Pleuralspalt, Mediastinalemphysem, Pneumothorax, Hypoxie und dergleichen und beschloss deshalb, nachmittags auf zwei Funtauchgängen meine Kamera nochmals auszuprobieren.

Die Ergebnisse seht ihr dann nachstehend.

Nein, dass ist KEIN Kussmund...

Nein, dass ist KEIN Kussmund...

Einfach schön

Einfach schön

Was du da unter Wasser nicht alles triffst...der ist wohl übrig geblieben

Was du da unter Wasser nicht alles triffst...der ist wohl übrig geblieben

Unterwasserimpressionen

Unterwasserimpressionen

Weihnachtsbäumchen

Weihnachtsbäumchen

02.03.2011

Heute war auch wieder zunächst nur Learning angesagt. Tauchphysiologie.

Am Nachmittag assistierte ich dann T.C. bei einem OWD-Kurs bei den praktischen Übungen mit seinen Schützlingen. Nachdem von Dreien zwei der Marke Zappelphilipp dabei waren, war ich meistens damit beschäftigt, diese wieder einzufangen und in die richtigen Umlaufbahnen zu bringen.

Auf gut Deutsch: Mit der Tarierung, also der Ausbalancierung unter Wasser hatte es bei denen noch etwas gehapert, so dass ich als "Lumpensammler" fleissig aufsammeln durfte. T.C. war dann auch ganz froh über seinen Assistenten.

Zum Abendessen gab es ein Blue Marlin Filet mit Gemüse und Bratkartoffeln....MMMMMMHHHHH.

03.03.2011

Am heutigen Tag wohnte ich vormittags den theoretischen Kursinhalten eines OWD-Kurses bei, den Stefan für Hinnerk und Verena abhielt. Es ist gut zu sehen, wie die verschiedenen Instruktoren ihre Kursinhalte präsentieren. Das Beste aus Allem kann ich mir ja dann herausziehen.

Am Nachmittag gingen wir mit den Beiden ins Wasser, um ihnen die ersten Schritte mit dem Tauchequipment zu zeigen.

Abends hatte ich dann ein nettes Highlight. Zunächst ging ich mit Nicole, meiner Tauchpartnerin der letzten Woche und ihrer Mam zum Abendessen. Nach ein paar Cocktails verschlug es uns dann in die Travestie-Show am Sairee-Strand.

Die Show selbst war nett anzuschauen. Was die plastische Chirurgie bzw. die Hormone heutzutage nicht alles leisten..... . Bei den gezeigten Ergebnissen könnte so mancher Mann wohl schwach werden und auf die Gegenseite wechseln...Lach.

So ziemlich gegen Ende der Show gab es dann noch eine Riesenmenge Spaß. Einige der Jungs/Mädels/oder was auch immer stürmten durch das Publikum und holten sich mehrere "Mitakteure" für die Show auf die Bühne.

Drei mal dürft ihr raten, wens getroffen hat.....

Zunächst wurden wir hinter die Bühne geschleppt, die Klamotten wurden uns vom Leib gezogen und schwuppdiwupp waren wir in einem Kostüm drin. danach ginge ab auf die Bühne und wir vier Weißnasen haben uns prächtig geschlagen, sag ich euch....

So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht.

Nette Mädels in der Show...

Nette Mädels in der Show...

oder warens doch Jungs

oder warens doch Jungs

na egal, war nett anzuschauen

na egal, war nett anzuschauen

04.03.2011

Für Heute stand Tag zwei der OWD-Ausbildung von Verena und Hinnerk auf der Liste. Am Vormittag Theorie im Lehrsaal, nachmittags praktische Übungen unter Wasser mit den Beiden. Beim zweiten Tauchgang musste ich dann den Guide spielen und den Tauchgang führen. Ging eigentlich ganz gut. Wir fanden dank meiner guten Führung sogar ohne Kompass wieder zu unserem Boot zurück, obwohl die Sicht nicht so besonders war.

Als Belohnung gab es dann am Abend einen gebackenen "Trevally", einen hervorragend schmeckenden Fisch.

05.03.2011

Nachdem es gestern ganz gut voranging, absolvierten unsere beiden "Schüler" den Tag Zwei ihrer taucherischen Ausbildung und wir konnten den Beiden am Abend ihr frischgedrucktes OWD-Brevet überreichen.

06.03.2011

Vormittags ein klein wenig Theorie zum Tieftauchgang mit Stefan dem Thomas verklickern, abends ein sehr angenehmer "Gute-NAcht-Tauchgang".

Es ist wahnsinnig schön, relaxt und unaufgeregt, bei Nacht in der Tiefe umeinanderzutauchen und den Fischen beim "ins-Bett-gehen" zuzuschauen. Das ganze bei warmem Wasser und ruhiger See...ein Heidenspaß bei der untergehenden Sonne.

Danach haben wir noch bei einem oder zwei Bieren die Nicki mitsamt ihrer Mutter verabschiedet, die leider wieder nach D zurückmußten (eine Runde Mitleid... .

07.03.2011

Frühmorgens um kurz nach sechs Uhr aufstehen, mit dem Boot raus und bei der aufgehenden Sonne zum Tauchplatz fahren. Dort bei warmem Wasser und endlich mal guter Sicht einen entspannten tiefen Frühtauchgang hingelegt. Beim zweiten Tief-Dive war die Sicht dann leider nimmer so gut.

Am Nachmittag wanderte ich mit Stefan dann zum Sairee Beach, um ein wenig dem "Bräuning" zu frönen. Allerdings wurde es ohne "Einschmiering" ein "Röting".... Lach

Bei aufgehender Sonne auf der Fahrt zum Tauchplatz

Bei aufgehender Sonne auf der Fahrt zum Tauchplatz

mit Wolfi Papp

mit Wolfi Papp

Nach dem Röting ...

Nach dem Röting ...

08.03.2011

Der heutige Tag sollte sich als ein eher lockerer Tag herausstellen. In den frühen Morgenstunden machten wir mit Thomas aus Berlin seine Tieftauchgänge drei und vier und am Abend noch einen ruhigen Nightdive. Dieser sollte sich aber zum "Fast-Day-Dive" entwickeln, nachdem insgesamt acht Tauchboote den Tauchspot angefahren sind und jeder mit seinen Taschenfunzeln dann da unten rumgeleuchtet hat.

Nach dem dreimaligen Tauchen war ich dann allerdings rechtschaffen müde und fiel nach dem Verzehr eines guten Fischleins wie ein Stein ins Bett.

Ach ja, am Nachmittag hatte mir einer meiner Ausbilder noch offeriert, dass ich am nächsten Tag noch einen Unterricht halten sollte zum Thema "Stress" bei einer "Stress & Rescue-Diver-Ausbildung". Und das ganze bitte in Englisch, da es sich bei unserer Kundin um eine Dänin handelt. Da ich diesen Kurs ja selbst vor gut eineinhalb Jahren in Ägypten gemacht hatte, kannte ich das Thema zumindest ein wenig. Aber nur ein wenig, den einem bayerischen Beamten ist dieses Thema nach Volksmeinung ja eigentlich nicht bekannt..... Aber wie es halt so ist, der Stress wurde für mich auch kein Stress und wir haben es hinbekommen.

09.03.2011

Wie gesagt, am Vormittag hielt ich den gestressten Vortrag für Rikke. Als es dann allerdings am Nachmittags ans Tauchen gehen sollte, schwächelte unsere Schülerin etwas ab, denn sie hatte sich satt mit Montezuma angelegt und korrespondierte mit ihm über alle verfügbaren Ausgänge.

Da die Taucherei mit ihr dann sozusagen ins Wasser fiel, nutzten Stefan und ich die Gelegenheit und machten ersatzweise ein sogenanntes Underwater-Skuba-Skill-Training. Hierbei trainierten wir die schulmäßige Vorführung von Übungen, die die Tauchschüler im Rahmen ihrer Ausbildung vorgezeigt bekommen. Dies muß nach einem bestimmten Standard geschehen und sollte bei allen Vorführern gleich aussehen. Gar nicht so einfach, bis jeder Handgriff sitzt.

Da Rikke dann beschloss, am nächsten Tag noch einen Montezuma-Auskuriertag einzulegen, verlegten Stefan und ich unseren geplanten freien Tag einfach auf den Donnerstag.

Ab und zu sollte man(n) auch mal raus aus der Bude und so haben wir am Abend noch die eine oder andere Bar etwas unsicher gemacht. Da bei diesem Wetter der Wodka mit Red Bull ganz gut mundet, hatten wir bis zum Heimgehen einige Becherchen davon intus. Nachdem Stefan, der kleine Österreicher, allerdings gute 25 kg weniger auf die Waage bringt und sich mit mir messen wollte, hat dies bei ihm fast zum Verlust der Muttersprache geführt, während ich noch nett angeheitert war.

Es war auch nett anuschauen, wie sich in den Bars der eine oder andere Touri zum Affen macht, wenn er eine/einen Thai mit bestimmten Absichten angräbt.

10.03.2011

Da es gestern bzw. heute in den frühen Morgenstunden doch etwas länger ging, schlief ich zunächst mal gemütlich aus und verbrachte den restlichen Tag mit etwas Lernen am Beach und einer kleinen Ganzkörpermassage für meinen geschundenen Astralbeamtenkörper.

Zum Ausklang des Tages verabschiedeten wir uns alle von Wolfi und Sneschi bei Bruscetta, Fettuccini mit Spargel und Vino Rosso. Abends mit den Beinen im weichen Sandstrand bei gutem Essen zu sitzen hat doch was.

11.03.2011

Der Freitag verlief eigentlich ganz ruhig mit zwei kleinen Übungstauchgängen für Rikkes Stress & Rescue-Diver. Nachmittags und gegen Abend hat es mal zur Abwechslung satt geregnet, so dass die Temperatur auf erträgliches Niveau sank.

Am Abend wurde es hier dann allerdings ein wenig ungemütlich. In Japan war das schwere See- und Erdbeben passiert und es wurde eine Tsunamiwarnung für den kompletten Pazifikraum ausgesprochen.

Da Koh Tao dort ja auch angesiedelt ist, hatte ich vorsichtshalber meine Wertsachen im Rucksack bei mir und war nicht am Küstenrestaurant, sondern etwas auf dem Berg oben beim Abendessen. Als bis um zwei Uhr in der Früh immer noch keine Flutwelle in Sicht war, haben wir uns aus der Bar, in der wir uns verschanzt hatten, zurück in unsere Zimmer begeben.

12.03.2011

Da uns der Tsunami offensichtlich und Gott sei Dank übersehen hat, ging es hier auf der Insel alles seinen gewohnten Gang. Bis alle sich sorgenden mit "Hurra, ich lebe noch!" versorgt waren, ging ein wenig Zeit herum.

Gegen 12.00 Uhr haben wir uns wieder unserer netten Dänin gewidmet und sind raus aufs Wasser, um verschiedene Rettungs- und Bergungstechniken zu üben. Ganz nett kräftezehrend, sage ich euch.

Derart ausgezehrt liesen wir es uns natürlich nicht nehmen, wieder im Beachrestaurant nebenan mit den Füßen im weichen Sand gegrillten Seafood zu uns zu nehmen. Als Vorspeise dazu Tagliatelle mit Spargelcremesauce. A Gedicht, sag ich nur...

Leider hatte sich Rikke noch immer auf den Kampf mit Montezuma eingelassen und diesen erneut verloren. Ich bin dann mal gespannt, ob das gesundheitlich klappt mit dem Final Exam am Sonntag.

13.03.2011

Nachdem unsere Dänin den Apotheker ihres Vertrauens zum zweiten Mal um ein Schächtelchen glücklich machender Pillchen (nicht das, was ihr jetzt denkt, sondern nur was für den Magen), stand dem abschließenden Exam und dem Szenario unter Wasser (Suche eines vermissten Tauchers unter Wasser, Rettung desselben, Verbringung aufs Boot und Atemspende bzw. Herzdruckmassage) nichts mehr im Wege.

Bravourös meisterte Rikke die Übung (mit deutscher Unterstützung) und am Abend wurde im Restaurant Paprika noch etwas gefeiert.

14.03.2011

Erstens kommt es anders als man(n) zweitens denkt. Eigentlich wollte ich jetzt mal ein oder zwei Theoriepauktage einlegen. Die Theorie wurde jedoch von der Praxis überholt. Stefan und ich bekamen vier deutsche Open-Water-Diver-Schüler aufs Auge gedrückt und es war wieder nix mit theoretisieren.

Also gesagt, getan und am Vormittag ein wenig mit den Burschen theoretisiert um dann am Nachmittag unter Wassser die ersten Gehversuche zu starten. Die vier Jungs haben sich gar nicht so doof angestellt. Es verleitet mich jedoch immer wieder zum Schmunzeln, wie sich so mancher unter Wasser fortbewegt....

Ach ja, nach dem Abendessen habe ich mich in die Hände eines thailändischen Ladyboys begeben (Tztztz...was ihr schon wieder denkt....es war nur der Friseur). Derart umgestaltet kann ich mich jetzt wieder unter die Menschheit wagen, nachdem die graumelierte Matte gestutzt wurde.

15.03.2011

Heut stand nichts besonderes auf dem Plan. Tag zwei mit den vier Burschen mit Theorie und Wasser.

Nach dem Abendessen noch ein wenig Befummeln (Thailändische Ganzkörper-Massage).

16.03.2011

Am Ende des dritten Tages der OWD-Ausbildung unserer vier jungen Burschen gab es vier strahlende Gesichter. Am Nachmittag hatten wir mit Ihnen nach abgelegtem Examen noch zwei schöne Spasstauchgänge hingelegt und die Jungs durften so das erste Mal in freier Wildbahn zeigen, ob sie die ganze Theorie begriffen hatten und in der Praxis auch dementsprechend umsetzen können.

Aufgrund des schweren Unglücks in Japan hatte ich mir die letzten Tage Sorgen gemacht, hier eventuell vorzeitig abbrechen zu müssen. wie es nun aussieht, bleibt mir diese Entscheidung Gott sei Dank erspart.

@ alle Daheimgebliebenen und Sichsorgenmacher: Es gehr mit gut !

17.03.2011

Als ich heute in der Früh aufwachte, hörte ich so ein verdächtiges Gepolter. Wie es sich dann herausstellte, sollten meine schlimmsten Befürchtungen wahr werden. NEIN, es war KEIN Tsunami, Mam. Kannst beruhigt weiter lesen.

Es gewitterte und goss zur Abwechslung mal fast den ganzen Tag wie aus Kübeln. Da ich in meinem Divers Manual noch einige ungelesene Kapitel hatte, nutzte ich den Sch....Tag, um mir diese reinzuziehen. Am frühen Nachmittag stieg aus der Denkstube dann Qualm auf und ich konzentrierte mich auf andere Arbeiten. Bankgeschäfte, Postkarten schreiben und sonstige Trödelarbeiten. So ging der Tag dann auch rum. So einen einzelnen Regentag in drei Wochen kann man verschmerzen.

Einen Vorteil hatte der Regen noch. Ich konnte in meinem Bett bei "nur" 28 Grad die "kühle" Nacht geniessen.

18.03.2011

Da das schlechte Wetter sich auch heute noch nicht verzogen hatte, nutzten wir den Tag, um mit Detlef einen Theorieteil, die "Sciences of Diving" durchzubüffeln.

Detlef, ein alter Tauchhase mit über 20 Jahren Erfahrung und einem ungeheuren Wissenspotenzial, brachte uns auf sehr interessante Weise einiges aus den Bereichen Tauchphysik, Tauchphysiologie, Meereskunde, Gerätekunde und Dekompressionstheorie bei. Am Abend qualmte es dann ein wenig aus dem Denkerstübchen, so dass der Brand mit einem Singha gelöscht werden musste.

Nicht zu vergessen war heute ein Family-Skyping, nachdem sich diese anlässlich des 21. Geburtstages meines Neffen Julian bei meinem Schwesterchen versammelt hatte. War schön, euch mal wieder alle zu hören und zu sehen.

19.03.2011

Da sich das Denkerstübchen gestern ein wenig in Rauch aufgelöst hatte, brachten wir diesen Theorieteil heute in aller Ruhe zu Ende. Das dicke Ende kommt aber noch, denn es muss ein Examen über diese Theorie abgelegt werden. Und das werden wir auch noch schaffen...

Nach den anstrengenden zwei Tagen widmete ich mich im Anschluss ein wenig meinem geschundenen Körper. Zunächst lies ich es mir bei einer Ganzkörperölmassage wieder mal gut gehen. Das machen die Mädels echt gut hier...

Hinterher schlenderte ich in aller Ruhe ins "Dolce Vita", um dort bei einem halben Liter Rotwein mit Bruscetta und einer guten Pizza den Tag ausklingen zu lassen. Ach ja, einen Averna gab es dort auch. Diese Chance ließ ich natürlich nicht ungenutzt verstreichen. Und den guten Espresso darf ich auch nicht unerwähnt lassen.

Nach fünf oder sechs Tagen Thaiessen braucht der Magen ab und zu mal was anderes.

20.03.2011

Heute scheint endlich mal wieder die Sonne in vollen Zügen herunter. Da werden wir uns doch gleich hinaus begeben und später mit "Papa" Detlef zum Tauchen hinausfahren, um die schulmäßige Vorführung der sogenannten Underwaterskills zu üben. Das sind Übungen, welche die Tauchschüler im Rahmen ihrer Ausbildung absolvieren müssen. Und die müssen von den Ausbildern beherrscht und nach einem bestimmten Muster vorgeführt werden können.

Da wir das schon einmal zusammen mit Stefan geübt hatten, hielt sich "Papas" Kritik in Grenzen. Im Anschluß waren wir alle aber dann so hungrig, dass wir gleich nach dem Tauchen zum Italiener überwechselten, um dort Fettucini al Arrabiata einzuwerfen.

21.03.2011

Eigentlich sollte es am heutigen Nachmittag mit den Skillübungen unter Wasser weiter gehen. Am Vormittag probten wir noch ein wenig Vortragstechniken für eine Theoriestunde. Mein jungendlicher Mitüber Roody hatte dabei ein wenig mehr an Herausforderungen zu bewältigen als ich. Da ich ja im Geschäft bereits Unterrichte gegeben hatte, fiel es mir relativ leicht, einen vernünftigen Unterricht zu halten.

Da wir schon gerade dabei waren, legte ich am Nachmittag gleich meine Theorie-Lehrprobe ab und das Tauchen fiel heute aus. Papa Detlef fragte hinterher, ob mich der bayerische Staat unbedingt noch braucht und ob ich nicht Lust hätte, hier meine Zelte aufzuschlagen. Also kann es soooo schlecht nicht gewesen sein.

Das muss ich mir wohl noch mal durch den Kopf gehen lassen. Wenn die Bezahlung noch stimmen würde, wäre es mit Sicherheit keine schlechte Option.....

Aber solange der Freistaat seine treuen Staatsdiener halbwegs vernünftig entlohnt, muss Thailand wohl noch ein wenig warten.

Zur Belohnung werde ich wohl nachher noch ein wenig die Dienste der thailändischen Frauen in Anspruch nehmen (na nicht DAS, was schon wieder EINIGE von euch denken....nur a kleine ÖLMASSASCH....

22.03.2011

Normalerweise hatten wir für den heutigen Tag ein Theorievortrags- und Skillübungsprogramm im Auge gehabt. In der Früh meldete sich mein Mitstreiter Roody jedoch aufgrund von Magen-/Darmgeschichten kurzfristig "Off", so daß wir das Dienstagsprogrämmchen auf den Kopf stellten.

Nachdem Roody off war, legte ich auch einen Ruhetag ein und bgab mich in aller Seelenruhe an den Sairee-Beach, um dort genüsslich in meinem mitgebrachten MOTORRAD- Heftle zu stöbern. Da im Laufe der Woche das "Bergfest" noch kommt, muss ich langsam schon wieder mal ans Motorradfahren denken.

Bei guten Grilltemperaturen hat's am Beach dann auch dementsprechend Spaß gemacht, die hügeligen Landschaften am Strand zu bewundern....Frech Grins. So kurz vor Einbruch der Dunkelheit ginge dann flugs zurück zum Divecenter, da ich noch einen Nachttauchgang guiden musste.

Da das beste Nichtstun hungrig macht, wanderte ich nach dem Tauchgang mit meinem Zimmernachbarn Jason zur netten Thailänderin von nebenan, da es heut Abend bei ihr einen frisch gefangenen Barracuda zum Essen gab. Etwa 400 Gramm gegrillten Barracuda mit ausreichend Salat dazu; und das Ganze für 200 Baht ( etwa 5 Euro). Männerherz, was willst du mehr?

23.03.2011

Da Roody heute wieder auf dem Damm war, konnten wir unser geplantes Programm fortsetzen. Detlef wollte noch einen Theorievortrag von uns haben. In Verbesserung des bisher gezeigten hatte Roody heute einen richtig guten Tag erwischt und heimste sich ein dickes Lob ein.

Und ich wollte mal schauen, ob ich das Ganze auch " ex ermelo" hinbekomme, d.h. Vortrag aus dem hohlen Bauch ohne riesiges schriftliches Konzept. Der Vortrag wurde richtig gut und an dem breiten Grinsen des Prüfers Detlef war zu sehen, daß es für die Labertasche Alfredo nur die volle Punktzahl geben konnte. "Smile"

Na wie auch sonst??? LACH.

Im Anschluss hieß es dann für uns beide, einen Specialitytauchgang zu führen. Da es draußen auf dem Wasser sowohl regnete als auch kräftig windete, war es unter Wasser deutlich wärmer als oben.

Die nächsten Tage sollen wettertechnisch auch nicht groß anders werden. Bedingt ist dies durch die Wetterumstellung der einzelnen Monsunarten von Ost- auf Westmonsun. Aber für nächste Woche gibt es schon wieder Hitze pur laut Wettervorherlüge.

Nachdem es mir nach dem Tauchen etwas kalt war, dachte ich mir, alte physikalische Grundsätze sind wissenschaftlich erwiesen und können ja nicht falsch sein: "Reibung erzeugt Hitze!"

Um etwas hitziger zu werden, besuchte ich einfach mal die Mädels von nebenan und ließ mir wieder eine Ölmassage angedeihen. Manche Masseurinnen (oder heißt das jetzt Masseusen????) werden, so vermute ich, nach einem Dreitagescrashkurs auf die Menschheit losgelassen. Dies trifft wohl eher auf die Masseusen zu.

In der Nachbarschaft hatte ich jedoch das Glück, auf eine gut ausgebildete Masseurin zu treffen und der Abend ging perfekt (massiert) zu Ende.

24.03.2011

Da uns für unsere Underwaterskubaskills die Prozedur mit auf das Schiff gehen, Fahrt zum Tauchplatz mit Auf- und Abbau and so on zu viel Zeit in Nspruch nahm, haben wir uns jetzt einfach mehrere Taucherausrüstungen vom Boot geholt und blubbern am Rande der Mae Haad Bay herum, um unsere Übungen unter Wasser zeitlich effektiver zu gestalten. Beständiges Üben bringt auch mit der Zeit den gewünschten Erfolg und Massa Detlef war dann am Ende des Tages mit dem erreichten Niveau zufrieden.

Aufgrunddessen ging die versammelte Truppe im Anschluß in die beste Suppenküche der Stadt und es gab leckeres Essen für die "Suppenkasper".

Renate, eine Tauchinstructorin (mit einer kleinen Lichtspiegelung im Gesicht) in der Suppenküche mit den drei Suppenkaspern

Renate, eine Tauchinstructorin (mit einer kleinen Lichtspiegelung im Gesicht) in der Suppenküche mit den drei Suppenkaspern

Suppenkasper Nummer eins: STEFAN

Suppenkasper Nummer eins: STEFAN

Suppenkasper Nummer zwei: ROODY

Suppenkasper Nummer zwei: ROODY

und Nummer drei: MEINEREINER

und Nummer drei: MEINEREINER

Danach ließ ich es mir erneut nicht nehmen, einen anderen Palast des zufrieden machenden und Körperoberflächen reibenden Gewerbes aufzusuchen. Bei knapp 5 bis 8 Euronen für eine Stunde Massage kann man(n) sich das auch mal mehrere Tage hintereinander leisten.

In der Nacht hatte es der liebe Herrgott dann gut gemeint mit dem Gießen. Es kübelte fast die komplette Nacht herunter, was die Schleusen hergaben.

25.03.2011

Die Kübelei setzte sich nun im Laufe des Morgens mal richtig heftig fort und wir hatten einfach keinen so richtigen Geist, bei dem Sauwetter im Hafenbecken umeinanderzutauchen.

Also haben wir uns zuerst zwei Stündchen Relaxing gegönnt. Danach habe ich mich entschlossen, das theoretische "Final Exam" in Angriff zu nehmen. Schauen wir mal, was dabei herauskommt.

Und jetzt bin ich gerade dabei, den Reisebericht etwas auf Vordermann zu bringen, nachdem es immer noch in Strömen runter saut.

Ich hoffe nur, daß es gegen später aufhört, da heute und morgen auf Koh Tao am Sairee Beach das Koh Tao Festival stattfindet.

Petrus hatte meine Gebete kurzfristig erhört und so ab halb acht war der Regen verschwunden. Mit meinem Zimmernachbarn Jason, Roody sowie Yui und David (beides Tauchinstruktoren) gingen wir dann doch in das völlig matschige Gelände des Festivals, wo ein nettes Programm geboten wurde. (mehr dazu siehe nächstes Kapitel).

26.03.2011

Nach einer relativ nassen zweiten Nachthälfte (Gewitter) gab es heute nur den Rest der Theorie von Detlef verpasst. Auch die Auswertung des Final Exam stand an.

98 von 100 Punkten können sich sehen lassen.

Dafür gibt es jetzt nach irgendwas gutes zum Essen und vielleicht noch a Massasch.

27.03.2011

Am gestrigen Vorabend hatte es während des Koh Tao Festivals mal aufgehört zu regnen. Nicht ohne jedoch in der Nacht dann gegen zwei mit unverminderter Stärke wieder in die Gänge zu kommen.

Und es hat heute auch den ganzen Tag nicht aufgehört.

PETRUS, ES REICHT JETZT MIT DEM SCHEISS HIER !!!!!!!

Uns blieb nichts anders übrig, als den Tag mit Dr. Kawashimas Gehirntraining und Sudoku zu verbringen. Am Nachmittag kamen dann zwei von Stefans ehemaligen Tauchschülern auf die glorreiche Idess, den Nachmittag mit "Watten", einem bayerischen Kartenspiel, zu vergingen.

Was wir dann auch taten und pro verlorener Runde ein kleines Tiger-Bier ausspielten. Wenn Andi und ich alle gewonnenen Tigers getrunken hätten, wären wir heute morgen wahrscheinlich noch rotzbesoffen. Wir haben Stefan und Markus eine Lehrstunde beigebracht, ihren Geldbeuteln und unseren Köpfen aber die komplette Abarbeitung der Schulden erspart. A Gaudi war's trotzdem und hat auch an Riesen Spaß gemacht.

Als ich dann ins Bette wankte, erfuhr ich aus einer E- Mail, warum es momentan so gießt. Meldungen aus dem Internet:

27.03.2011 - Thailand: Schwere Regenfälle und Überschwemmungen fordern bisher 3 Todesopfer

Im Süden von Thailand regnet es seit Mittwoch 23.03.2011 heftig. Der starke Regen begleitet von starkem Wind verursachte Überschwemmungen, Landabgänge und im Golf von Thailand bis zu 4 Meter hohe Wellen, worauf der Fährbetrieb zur Insel Koh Samui eingestellt wurde. Betroffen sind die Regionen im Süden,  in welchen bis zu 80000 Personen direkt von den Fluten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Der Provinzflughafen Nakhon Si Thammarat wurde geschlossen und sämtliche Flüge gestrichen, da der Flughafen bis zu einem Meter unter Wasser steht.

Thailand - Five Southern Provinces flooded
(Quelle: BangkokPost)

Der starke Regen führte seit Samstag zu Überschwemmungen in den Gebieten Phatthalung, Surat Thani, Trang und Chumphon. Der Fährservice zu den Touristeninseln, Koh Samui, Koh Phangan und Koh Tao wurde eingestellt, als es zu bis zu 4 Meter hohen Wellen im Golf von Thailand kam. Insgesamt sind aktuell neuen Distrikte von Phatthalung komplett überschwemmt und dort 38000 Familien direkt betroffen. Das Meteorologische Institut warnt weiterhin vor der von China kommenden Kaltluftfront, welche bis Montag durchgängig kalte Luft und schweren Regen in die Region bringt.

28.03.2011

PETRUS!!!!!!!!!!!!!! ALTER SAUKERL!!!!!!!!!!!!!!!

The Same procedure as yesterday. Nur diesmal sind wir zum Zocken nicht in der Tauchschule geblieben, sondern haben uns ins "Café del Sol" verzogen, um wenigstens ein wenig "Sol" zu bekommen. Gestern hatten Andi und ich 8:1 gewonnen. Heute hatte sich der Bierzahlungsmodus gedreht und wir verloren 8:2. Da wir das Ganze gestern ja nicht wegliterten, konnten wir es miteinander verrechnen und die Kopfschmerzen hielten sich an beiden Tagen zurück.

Auf der Insel wird es langsam ein wenig ungemütlicher. Der Strand von Sairee Beach stand teilweise hüfthoch unter Wasser inclusive der dort ansässsigen Läden, Kneipen, etc.

Die Fähren zum Festland fahren nicht. So mancher Urlauber/in hat momentan das Problem eines auslaufenden Visas oder eines fest gebuchten Fluges. Aber nix Bootle fahre, nix fliege mache! Und vielleicht Problem an Grenze habe!

Einem Tauchlehrerpärchen der Tauchschule hat es ein paar Mauern des Hauses weggespült. Der Kochfamilie des Restaurants kam eine kleinere Schlammlawine durchs Haus geschlichen. Und unten am Fährenanleger hatten ein paar Unvorsichtige ihre Mopeds abgestellt, die dann am gestrigen Morgen bis zum Sattel im Schlamm steckten.

Und der momentan unter Wasser stehende Flughafen von Koh Samui wird auch abgepumpt.

Aber es ist schon wieder Wetterbesserung angesagt. . Zur Not habe ich noch ein fast neues Kartenspiel noch dabei und lerne der jungen Generation mal das "Schafkopfen".

29.03.2011

Heut ist es auch nicht besser. Wir werden uns wohl wieder der ungestümen Tigerbeervernichtung mit Karteln hingeben müssen. Vorher noch ein wenig Joggen mit Dr. Kawashimas Gehirnjogging, dass ich auf dem I-Pad habe.

30.03.2011

Der gleiche SCHEISS wie gestern. Nur seit heute Morgen leben wir hier offiziell in einem Katastophengebiet.

Auf dem Festland und auf Koh Samui hat es mal richtig Probleme gegeben. Teilweise sind die Städte bis zu 1,5 Meter überflutet. Der Flughafen von Koh Samui war zwei Tage gesperrt. Dort hat es einen Unfall mit einem Flugzeug gegeben, bei dem der Pilot verstorben ist. Der Flieger ist an das Feuerwehrgebäude hingerumst.

Bei Surattani ist die Zugstrecke nach Bangkok unterbrochen. Der Fährverkehr von Samui zum Festland und auf die Inseln ist eingestellt. Heute ist in Koh Tao ein Flugzeugträger der thailändischen Navy vor Anker gegangen, der 1100 Touris ans Festlland bringen soll.

Gott sei Dank muss ich hier nicht weg. Die kotzen wie die Reiher auf diesem Riesenschiff. Die Apotheken verkaufen Antibrechmittel im Schichtbetrieb.

Und zu guter letzt ist das Internet abgekackt und wir können auch keine Telefonkarten mehr online aufladen.

Aber morgen in der Früh sieht die Welt schon wieder besser aus.

31.03.2011

Der Regen hat ENDLICH aufgehört. das Internet kommt so langsam wieder in die Gänge und es normalisiert sich hier. So kann ich allen Sorgenmachern mitteilen: Hurra, ich lebe noch !!!!

Zwar ein wenig befeuchtet von oben ( und ab und zu auch von innen).

Heut konnten wir dann endlich mit der Ausbildung weitermachen und haben den Oxygen-Provider-Schein gemacht.

01.04..2011

Die Sonne ist wieder da und wir können mit unserer Ausbildung endlich fortfahren. Die Open-Water-Lehrprobe im Hafenbecken von Mae Haad bei einer Sichtweite von 80 cm war eine kleine Herausforderung, aber wurde auch bewältigt.

Auch mit dem Rest der Unterwasserskills war Detlef zufrieden bei der Abnahme.

02.04..2011

Heute stand mal noch so richtig Arbeit auf dem Programm:

Zunächst hieß es, die sogenannte Watermanship Evaluation zu absolvieren. Das bedeutet im Klartext:

  • 800m Schnorcheln in weniger als 15 Minuten.....Arme dürfen nicht benutzt werden

  • 400m im kompletten Tauchequipment schnorcheln in weniger als 14 Minuten

  • 300m in weniger als 10 min schwimmen....ohne Flossen

  • 15 Minuten im Wasser treiben lassen.....ohne Equipment

  • 20 m ohne Equipment (inklusive Makse und Flossen) tauchen


Danach ging es runter in die Tiefe, wo Roody und ich die komplette Ausrüstung gegenseitig wechseln mussten, wobei wir die Luft wechselseitig aus einer Flasche atmeten. Sollte ein Stresstest sein, doch als Beamter ist das für mich ja ein Fremdwort.....

Hinterher noch ein kleines Tauchgängchen. Es war der einhundertste, also zugleich der CENTURY DIVE!

Und dann wars geschafft. Nach einem etwa halbstündigen Papierkrieg ist er fertig:

DER DIVE CONTROL SPECIALIST mit OXYGEN-PROVIDER und SCIENCES OF DIVING-BREVET

Und jetzt wird erst einmal Urlaub gemacht.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nun fahr ich ein paar Tage nach Thailand, um meine taucherischen Kenntnisse zu intensivieren ...
Details:
Aufbruch: 22.02.2011
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 26.04.2011
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Der Autor
 
Alfred Helmlinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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