Ein Frosch auf Reisen

Reisezeit: März - Mai 2011  |  von Kristina Beatrice Holler-Bouldin

Die Entstehung der englischen Sprache

frei nach Charles Darwin

Quak! Da bin ich wieder. Heute ist schon Donnerstag und unsere Reise begann schon am Samstag. Da sind wir, (Kris, ihre Mama Gaby und ich) nach München gefahren, zum 50. Geburtstag von der Tante Gerlinde. Gefeiert wurde bis nach Mitternacht und es gab ein riesiges Buffet mit leckerem Essen! Da musste ich dann anschließend fast nach Hause rollen, so voll war ich! Für Kris war es schön vor dieser längeren Reise nochmal alle Riedls auf einem Haufen zu sehen. Am Sonntag fuhren wir dann von München nach Nürnberg zum Martin, wo ich mit seiner Katze Schnuggl Fangen spielte, während Kris und er sich viel zu erzählen hatten, nachdem sie sich viele Monate nicht gesehen hatten.

Am Montag haben wir uns dann mit einem ganz lieben alten Klassenkameraden von Kris in der LaOla getroffen, von dem sie mir schon so viele nette Dinge erzählt hatte! Das war mir natürlich eine Freude, den Friedrich endlich kennenzulernen. Auch hier gab es vieles zu erzählen, Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges. Etwas später stieß dann auch noch der Skott zu unserer kleinen Runde, von dem ich hoffe, wieder den ein oder anderen Gästebucheintrag zu bekommen. Und ich werd der Kris schon noch ein Thema flüstern, zu dem sie dann mal eine Fotoausstellung machen wird!

Als wir dann anschließend wieder beim Martin waren habe ich mit meinem Reisebericht angefangen und für Euch aufgeschrieben, wie Kris und ich uns getroffen haben. Bald darauf ging es dann auch schon los, mit der U-Bahn zum Nürnberger Flughafen und dann ab nach London! Die Kris kennt das ja schon, dass es bei eigentlich jeder Reise gleich zu Beginn ein bisschen Chaos herrscht, meist hat das mit dem Gepäck zu tun. Mal sind es Riemen, mal Träger, diesmal war es eine Naht am Reißverschluss, die verdächtige Geräusche von sich gab... Vielleicht hätte Kris ja statt des Rollkoffers doch ihren Rucksack mitnehmen sollen. Aber das Loch war gar nicht so groß, reparieren konnte sie es eh nicht, also wurde der Koffer mitgenommen und nicht noch in letzter Minute irgendwie eine Alternative gesucht.

Nach dem Check In am Nürnberger Flughafen liefen wir zum Gate und ich konnte meinen Froschaugen kaum glauben, wen wir da trafen. Er war es wirklich und hier ist der Beweis!

Der Robbie Williams! Am Nürnberger Flughafen! Und ich durfte sogar mit ihm für ein Foto posieren!

Der Robbie Williams! Am Nürnberger Flughafen! Und ich durfte sogar mit ihm für ein Foto posieren!

Unser Flugzeug

Unser Flugzeug

Geflogen bin ich nicht selber, aber ich durfte auch mal ins Cockpit!

Geflogen bin ich nicht selber, aber ich durfte auch mal ins Cockpit!

Am Abend kamen wir dann in Gatwick an, fuhren von dort mit dem Zug zu King's Cross and St. Pancras Station, wo wir erst einmal einen Lammdöner verspeisten bevor wir uns auf die Suche nach dem Hostel machten. Nach einigem Suchen haben wir dann auch die richtige Straße gefunden und das Hostel mit dazu. Das Gebäude war früher mal ein Gerichtshof, in dem Charles Dickens schon gearbeitet hat und die Band The Clash verurteilt wurde. Für wenige Pfund kann man sich hier dann ein Zimmer mit vielen anderen Leuten teilen, in meinem Fall war das ein 16-Bett Schlafsaal. Zum Glück bin ich ja klein und brauche kein eigenes Bett, daher saß ich neben Kris und sah ihr mal wieder beim Schlafen zu. Und hörte den anderen Gästen beim Schnarchen zu.

Am nächsten Morgen saß ich dann auf Kris' Schulter als wir uns überlegten, was wir an dem Tag machen wollten. Kris liebt ja bekanntlich Musicals und was lag da näher als eines zu besuchen. Im Hostel gab es preisreduzierte Eintrittskarten zu kaufen und so fragte Kris, ob es eine günstige Karte für "The Wizard of Oz" gebe. 40 Pfund waren etwas viel... "Wicked"? Auch zu teuer. Was gibt es denn für unter 20 Pfund? Das Mädel im Shop zählte einige Musicals auf und wir entschieden uns für "Priscilla: Queen of the Desert", denn leider gab es kein Muppetsmusical. Das Musical war aber erst am Abend, so hatten wir noch den ganzen Tag Zeit um London zu erkunden.

King's Cross and St. Pancras Bahnhof. Wir haben ganz vergessen nach Gleis 9 3/4 zu sehen.

King's Cross and St. Pancras Bahnhof. Wir haben ganz vergessen nach Gleis 9 3/4 zu sehen.

Kris wollte zur Abbey Road laufen, dort wo das berühmte Beatles-Cover aufgenommen wurde (das mit dem Zebrastreifen). Weit kamen wir aber nicht, denn gleich nach King's Cross kam die British Library. Und wer Kris kennt, der weiß, dass sie nur schwer an einer Bücherei oder Bibliothek vorbeikommt. Wie passend war es da doch, dass es auch noch eine Ausstellung zur Entwicklung der englischen Sprache zu sehen gab. Die Ausstellung bot viele Auszüge aus der englischen Literatur, etwa von Beowulf angefangen über Chaucers Canterbury Tales und Jane Austens Mansfield Park bis zu modernen Sprachformen, nämlich E-Mails und SMS. Es waren (Kopien) alte Pergamente zu sehen, die die Jahrhunderte überlebt hatten und neue Texte. Vieles wurde aber auch in Videoinstallationen dokumentiert, man konnte viele Aufnahmen anhören, die unterschiedliche Dialekte und Akzente präsentierten oder auch ganz interaktiv ein Quiz gegen andere Ausstellungsbesucher machen mit Fragen zur Sprache. Das hat sich dann also doch gelohnt. Und für Kris, die alte Englischliebhaberin, war es sogar Studienrelevant!

Ich wollte dann ja eigentlich weiter, zu gerne wäre ich mal über die Tower Bridge gehüpft oder hätte Big Ben läuten gehört, vielleicht ja sogar die Queen auf ein Tässchen Tee besucht, aber wenn Kris erstmal in einer Bibliothek ist, dann ist sie da nicht mehr so leicht wegzubekommen. Vor allem wenn es dort kostenlosen Zugang zum Internet gibt! So verbrachten wir also den Nachmittag dort und Kris schrieb euch noch ein bisschen was davon, was sie in China erlebt hatte und ich durfte dann auch ran und ich schrieb euch, was uns nach meiner Flucht so alles passiert ist.

Am Abend holten wir dann noch Kris' Gepäck aus dem Hostel und fuhren dann mit der Tube (Mind the gap!) zum Leicester Square, in dessen Nähe wir dann das Palace Theatre betraten, wo das Musical zu sehen war.

In Priscilla: Queen of the Desert geht es um drei Drag Queens, die von Sidney mit einem Bus quer durch Australien nach Alice Springs fahren. Auf dem Weg erleben sie so einiges an Abenteuern. Mitzi/Tick ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn, was er den anderen beiden, Bernadette und Felicia, bisher nie verraten hatte. Seine Frau, Besitzerin eines Casinos (oh, da werden Erinnerungen wach ) bittet ihn darum mit seinen "Kolleginen" bei ihr aufzutreten. Tick erzählt seinen beiden Ladies von einem Auftritt, aber nicht, wer und was dahinter steckt. Was folgten waren 2 1/2 Stunden bester Unterhaltung mit vielen Hits aus den 70ern und 80ern wie Pop Muzik, I will survive, Downtown und I say a little prayer. Kris, mir und dem Rest des Publikums hat es auf jeden Fall seeeeeeeeeeeeeeehr gut gefallen und es hat sich wirklich gelohnt dorthin zu gehen.

Anschließend fuhren wir dann mit der Tube nach Acton wo wir in "The Windmill" unseren Schlafplatz für die Nacht bezogen. Während ich mich schonmal ins Bett legte verbrachte Kris noch eine Stunde im Pub, wo sie sich mit Vincent, Adrian und Allen unterhielt, typischem englischen Barpublikum. Das passte dann auch ganz gut zu der am Vormittag besuchten Ausstellung, denn der (sichtlich betrunkene) Vincent hatte einfach einen herrlichen Akzent. Nicht, dass Kris alles verstanden hätte (war ja auch gar nicht nötig), aber Spaß gemacht hat es ihr trotzdem, ihm zuzuhören. Dann war es auch schon wieder Mitternacht und auch Kris legte sich schlafen. Diesmal teilten wir uns das Zimmer mit nur einem anderen Mädel, das bereits schlief als wir ankamen. Das Hostel war zwar etwas weit vom Stadtzentrum, dafür aber nah am Flughafen Heathrow und sehr ruhig, im Gegensatz zum Hostel des vorigen Abends. So war unser Zwischenstopp in London auch fast schon wieder vorbei.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Frosch. Kermit der Frosch. Geboren wurde ich vor einigen Jahren in China, mein genaues Geburtsdatum weiß ich leider nicht. Auch meine Vergangenheit liegt im Dunkeln, denn ich wurde in eine Kiste verpackt und als ich wieder etwas sehen konnte befand ich mich mit vielen anderen Fröschen, Hasen, Schweinen und Tigern in einem großen Glaskasten, in dem oben ein Greifarm schwebte, der immer wieder einen meiner Mitinsassen entführte, im Oktober 2008 auch mich.
Details:
Aufbruch: 28.03.2011
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 20.05.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Großbritannien
Der Autor