Japan, die Zweite

Reisezeit: März / April 2013  |  von Stefan Böhm

10. - 14.04. Kyoto

10.04. Kyoto, wir kommen.

Das Highlight der Reise wollen wir heute ansteuern. Vier Übernachtungen habe ich für uns in Kyoto eingeplant und das ist noch ziemlich wenig für diese unglaubliche Stadt. Das Wetter ist recht schön.
Nach dem Frühstück brechen wir auf. Leider konnten wir nichts reservieren, weil jedes mal, wenn wir nach Utazu zurück gekommen sind, keiner mehr am Bahnhof war. Prompt war der Zug so voll, dass wir stehen mussten. Zum Glück fahren wir nur ein kurzes Stück bis nach Okayama, wo wir in den Shinkansen umsteigen wollen. Etwa 30 Minuten später sind wir dort. Wir fragen an den Schranken zum Shinkansenbereich wie immer nach dem Zug, in dem Fall nach Kyoto. Zwar bekommen wir einen genannt, aber ich sehe am Bahnsteig, dass da einer etwa 10 Minuten früher fährt und dazu wohl noch weniger oft hält. Dann nehmen wir doch lieber den. Auch dieser Zug ist wieder richtig voll. Wir erwischen gerade noch zwei Sitzplätze und ich will schon ausatmen, als ich stutze. "Nozomi". Irgendetwas in mir klingelt. Ich fange an, nach meinem Infofaltblatt zu unserem Railpass zu suchen während der Zug anfährt, kann es aber nicht finden. Also schaue ich direkt in unserem Pass nach und siehe da, die Nutzung des Nozomi und eines weiteren sind mit dem Railpass nicht erlaubt. Ich sage das zu Axel und wir stehen wieder auf, ziehen unsere Jacken an und begeben uns zu unseren Koffern am Waggoneingang. Nervös hoffe ich, dass wir wieder anhalten bevor der Kontrolleur kommt und unsere Fahrscheine sehen will. Nächster Halt ist aber erst Kobe und da hin fahren wir und fahren und fahren. Zwei mal kommt der Zugbegleiter bei uns vorbei, lächelt und nickt uns freundlich zu während ich immer nervöser werde. Was passiert wohl, wenn wir kontrolliert werden? Nach einer halben Stunde hält endlich der Zug in Kobe und wir nichts wie raus. Mit dem nächsten fahren wir bis Shin Osaka und von dort dann noch einmal etwa 20 Minuten nach Kyoto. Das ist noch einmal gut gegangen.

Den Null-Punkt im Bahnhof Osaka entdeckt Axel zufällig während wir auf unseren Anschlußzug warten.

Den Null-Punkt im Bahnhof Osaka entdeckt Axel zufällig während wir auf unseren Anschlußzug warten.

Bevor wir zum Hotel fahren, suchen wir erst einmal die Touristeninformation auf. Die war das letzten Mal noch im 9. Stock in Isetankaufhaus im Bahnhof. Inzwischen sind sie in das Erdgeschoss umgezogen. Wir müssen etwas warten weil jede Menge los ist. Dafür nimmt sich der Angestellte dann auch für uns jede Menge Zeit. Schon bei meinem letzen Besuch in Japan habe ich die Inforationen in Tokio und hier als mit die besten auf all meinen Reisen kennen gelernt, wobei die Informationen überall in Japan sehr hilfsbereit und hilfreich sind. Er fragt wie lange wir hier bleiben und als wir ihm sagen "4 Tage" da strahlt er "Important Guests". Als erstes versorgt er uns mit aktuellen Stadtplänen. Unser Hotel Gimmond kennt er und zeichnet es uns im Plan ein. Dann bekommen wir noch spezielle Buslinienpläne. In Kytoto gibt es zwei Metrolinien aber die Busse dominieren den Nahverkehr. Dann fällt ihm ein, dass er uns einen Zettel mit Tempeln geben kann, die wegen dem Kirschblütenfest auch später abends geöffnet haben. Auf meine Frage, wie wir am besten nach Kawaguchiko am Mt. Fuji kommen gibt er uns einen Broschüre und eine Karte, die uns weiterhelfen sollen. Wegen dem Kaiserpalast gibt er uns eine Art Leitfaden wo wir uns wann und wie anmelden müssen. Beladen mit Material ziehen wir von dannen. Unser Hotel Gimmond finden wir relativ problemlos. Axel gefällt es, aber ich bin recht enttäuscht. Nachdem wir mit der Buchung für Kyoto Anfang Mai schon fast zu spät dran waren habe ich dieses "angebliche" vier Sterne Hotel gebucht, für das wir pro Nacht und Zimmer fast 90 € zahlen und das auch noch ohne Frühstück. Ich frage mich, wie sie zu den vier Sternen kommen. Es ist meiner Meinung nach nicht besser als unsere bisherigen Hotels mit 2-3 Sternen.

Wir haben jetzt noch den Mittag Zeit und für heute keine Tagesfahrkarte. Also beschließen wir, das Schloss Nijo anzuschauen, weil wir da hin laufen können. Auf dem Weg dorthin fällt uns ein Schild "Cafe Paris Open" auf. Das Cafe liegt in einer kleinen Seitenstraße. Ohne das Schild wären wir nie darauf aufmerksam geworden. Es ist relativ neu, recht schick und ziemlich teuer. Wir zahlen für einen Cafe au Lait 700 Y. Dafür schmeckt er aber auch gut. Nach den Tagen auf Shikoku müssen wir uns sozusagen erst einmal wieder an die Touristenmassen gewöhnen. Wir bekommen hier auch wieder eine Ermäßigung auf die 600 Y Eintritt. Anders als die Burgen üblicherweise ist Schloß Nijo nicht hoch, sondern flach gebaut. Wie so oft, wirkt der Hauptpalast wieder schlicht/elegant. Witzig ist, dass der Flur über den man auf Strümpfen läuft bei jedem Schritt einen gewollten Quitschton verursacht. Das Gelände ist wieder ziemlich groß und beinhaltet eine schöne Gartenanlage. Wir halten uns hier auf, bis es 16:00 ist und wir (wie alle anderen) per Lautsprecheransage aufgefordert werden, das Gelände zu verlassen.

Auf dem Rückweg kommen wir an einer Reinigung vorbei. Das ist praktisch. So können wir einiges an Geld sparen, indem wir unsere Unterwäsche in die Hotellaundry geben und Hemden und Hosen hier in die Reinigung. Das werden wir dann morgen früh machen.
Wir passieren unser Hotel, das an der Karasuma Oike, einer der großen Ost-Westverbindungen liegt und laufen weiter bis wir zu Shoppingarkaden kommen. Irgendwo hier soll es auch ein Starbucks geben. Schöner aber ist, dass wir als erstes gleich wieder über einen kleinen Tempel stolpern.

Natürlich haben wir auch einen Starbuck gefunden. Laut einer App von Axel soll es alleine in dem Viertel hier mindestens 6 Stück geben. Anschließend haben wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für unser Abendessen gemacht. Bei der Gelegenheit wollte ich auch gleich nach dem "Pig & Whistle" suchen. So weit ich das in Erinnerung habe, handelt es sich dabei um eine Art Irish Pub Kette. Wir haben es leider nicht gefunden. Auch was das Essen angeht waren wir uns unschlüssig. So sind wir erst die Kiyamachi entlang gelaufen aber obwohl es jede Menge Restaurants gibt, konnten wir uns nicht so recht entschließen.

Kiyamachi Dori

Kiyamachi Dori

Dann sind wir die erste Shopping Arkade wieder nach oben gelaufen und unterwegs dann an einem "Omeletterestaurant" wie ich sie nenne, hängen geblieben. Bis dahin sind wir schon wieder an zwei kleinen Tempeln und einem Schrein vorbei gekommen, die sich in den Arkaden "verstecken". Zu dem einen Tempel gehört auch noch ein kleiner Friedhof umgeben von Wohnhochhäusern.

Die Japaner haben anscheinend einen Faible für Omelette, die sie mit allem Möglichen füllen. Man erkennt die Läden an den Plastikmodellen diverser Omelettegerichte. Das ganze wirkt immer ziemlich auffällig. Das Restaurant wirkt nicht sonderlich gemütlich aber wir wären beinahe weggeschickt worden, weil es voll ist. Dann haben wir aber doch einen Platz ergattern können. Das Essen kommt wie immer recht schnell, schmeckt ganz lecker und ist auch wieder relativ günstig.
Das Restaurant befindet sich im ersten Stock (Japan 2. Stock). Nach dem Essen sind wir lediglich ins Souterrain in die "Kirin City" gewechselt. Die Bierkneipe ist ganz gemütlich. Dafür zahlen wir für unsere zwei Bier fast soviel wie für unser Essen oben.

© Stefan Böhm, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer ersten Japanreise im Herbst 2007 werde ich die Reise mit geringen Abweichungen diesesmal zur Kirschblüte ein zweites mal durchführen. War beim ersten mal eine Freundin von mir dabei, bin ich diesmal mit Axel zusammen unterwegs.
Details:
Aufbruch: 27.03.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.04.2013
Reiseziele: Japan
Türkei
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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