Japan, die Zweite

Reisezeit: März / April 2013  |  von Stefan Böhm

01.-03.04. Osaka: 03.04. Ausflug nach Nara

Heute fahren wir nach Nara. Laut Axels Wetter-App soll es da gar kein so schlechtes Wetter geben, aber besonders schön ist es auch nicht. Vor allem recht kühl. Wenigstens regnet es nicht.
Das Frühstück im Hotel ist recht spärlich, aber immerhin.
Wir fahren bis zur Haltstelle Osaka / Umeda, eine Doppelhaltestelle zwischen der sich auch noch die Haltestelle der Linie M (rote Metro) befindet. Hier orientieren wir uns wieder an den Shinkansen-Schildern. An der Schranke frage ich nach "Nara" und wir werden an das passende Gleis geschickt. Der Zug steht bereits da und fährt wenig später los. Knapp 50 Min. später sind wir in Nara. Am Bahnhof holen wir uns den Bahnhofsstempel und an der Infirmation einen Plan. Mit geübtem Schwung zeichnet die Dame die gängige Route ein, leiert ein paar Zahlen herunter und meint letzten Endes, dass wir etwa 3 Stunden für die Tour bauchen. Wir haben uns zwar überlegt, ob wir uns für 800 Y ein Ticket für den Rundfahrtbus leisten, aber Axel meint, dass er das inzwischen auch laufen kann. Also ziehen wir zu Fuß los. Erstes Ziel ist der Kofukuji-Tempel mit der 5-Stufen Pagode. Die zum Tempel gehörige Schatzkammer wird zur Zeit (bis 2018) renoviert wenn ich das richtig gesehen habe.

Hier bekommen wir auch den ersten Eintrag heute für unser Tempelbuch. Außerdem lauern hier bereits die ersten vorwitzigen Hirsche auf Futter. Im Anschluss an das Tempelgelände beginnt der Nara Park mit dem Kunstmuseum. An dem muss man vorbei und kommt zu der Gasse, die durch das Nandaimon Tor zur Hauptattraktion von Nara, dem Todaiji-Tempel, führt.

Dort frage ich am Kartenschalter nach einer Ermäßigung für Schwerbehinderte und wir werden in das Museum auf der linken Seite geschickt. Dort zahlen wir für eine Kombikarte mit Museum und Tempel 400 Yen. Draußen hätten wir nur für den Tempel 600 gezahlt. Wieder gilt die Ermäßigung auch für Axel.
So besuchen wir jetzt als erstes das relativ kleine aber sehr schön gemachte Museum in dem einige tolle Skulpturen aus dem 8. Jahrhundert ausgestellt sind. Dann geht es weiter zum eigentlichen Tempel. Der Eingang befindet sich an der linken Seite und das Posieren für Gruppenfotos ist verboten. Das würde wohl den Besucherfluss zu sehr stören. Vor allem kommen hier sehr viele Schulklassen her. Das hat sich seit meinem letzten Besuch nicht geändert. An die richtet sich das Verbot wohl in erster Linie. Axel ist von der Größe des Tempels und seines Buddhas sichtlich beeindruckt. Während wir auf einem Bänkchen sitzen und ihn auf uns wirken lassen, kommen wir mit einem Deutschen Ehepaar ins Gespräch, die auch alleine unterwegs sind. Denen gebe ich bei der Gelegenheit gleich noch ein paar Tips, was sie meiner Meinung nach in Kyoto vorrangig anschauen sollten nachdem sie nur sehr wenig Zeit haben.
Hier in der Halles des Todaiji bekommen wir unseren nächsten Eintrag ins Tempelbuch. Wie immer kostet er 300 Y.

Solche abschließbaren Schirmständer sieht man bei Museen öfter

Solche abschließbaren Schirmständer sieht man bei Museen öfter

Dann geht es weiter zur Nigatsu Halle. Hier bekommt man einen Vorgeschmack auf den Kiyomizu-dera-Tempel in Kyoto. Er hat auch so eine interessante Holzterasse und einen tollen Blick auf Nara.

Hier an der Nigatsu-Halle fragt mich eine junge Chinesin, ob ich mit ihrem Foto ein Bild von ihr machen kann. Sie wird uns den Rest des Tages immer wieder über den Weg laufen und immer wieder einmal darum bitten. Ich finde es erstaunlich, dass sie so alleine unterwegs ist, aber sie kann eben doch einiges an japanischen Schriftzeichen lesen und spricht erstaunlich gut Englisch. Das kommt daher, dass sie vor Jahren in Dublin studiert hat. Aber das erfahren wir erst später. Am Bahnhof trennen sich dann unsere Wege weil sie nach Kyoto und wir nach Osaka fahren.

Die Sangatsu Halle nebenan war leider verschlossen. Bevor es weiter geht haben wir uns in einem Restaurant vor der Halle noch mit einer Nudelsuppe gestärkt. Erst war ich ja etwas skeptisch als die Suppe kam und die Udonnudeln statt in der erwarteten klaren Brühe in einer dicken braunen eher schon Soße schwammen. Sie hat dann aber doch erstaunlich gut geschmeckt.

Jetzt waren wir gestärkt und auch aufgewärmt, um noch den Kasuga-Taisha Schrein anzuschauen. Für mich gehört der zu den kleineren Highlights in Japan. Leider ist er aber auch relativ touristisch überlaufen. Trotzdem bietet er mit seiner Lage im Wald und den zahlreichen Steinlaternen eine besondere Atmosphäre.

Unsere chineische Bekanntschaft. Leider habe ich vergessen, sie nach ihrem Namen zu fragen.

Unsere chineische Bekanntschaft. Leider habe ich vergessen, sie nach ihrem Namen zu fragen.

Danach war es auch schon Zeit, nach Osaka zurück zu fahren. Gerne wären wir ja zur Abenddämmerung noch auf den Aussichtsturm "Umeda Sky Building" gefahren. Bis wir in Osaka zurück waren, war es aber bereits dunkel. Wir sind trotzdem und obwohl Axel ziemlich fertig war noch vom Bahnhof Osaka aus hingelaufen und rauf gefahren. Anschließend habe ich Axel erst einmal im Starbucks abgesetzt und bin schnell ins Hotel, meinen Laptop holen. Bei einer Latte Macchiato und Füße von uns strecken verging die Zeit so schnell, dass es bereits 22:00 war als ich meinte, wir müssen dringend aufbrechen wenn wir noch etwas zu essen wollen. Prompt waren die meisten Läden schon geschlossen oder am schließen, so dass wir in einer Art Spanischem Restaurant gelandet sind, wo ich noch einen kleine Portion Garnelen in Knoblauchöl und Axel Spareribs bestellt haben. Baguett habe ich extra dazubestellen müssen. Es war durchaus lecker, aber eben wenig japanisch und recht teuer. Künftig dürfen wir nicht mehr so spät essen gehen.
Nachtrag zu oben:
Die Adresse, mit der man sich für das kostenlose WiFi anmelden kann ist
http://starbucks.wi2.co.jp

© Stefan Böhm, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer ersten Japanreise im Herbst 2007 werde ich die Reise mit geringen Abweichungen diesesmal zur Kirschblüte ein zweites mal durchführen. War beim ersten mal eine Freundin von mir dabei, bin ich diesmal mit Axel zusammen unterwegs.
Details:
Aufbruch: 27.03.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.04.2013
Reiseziele: Japan
Türkei
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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