Japan, die Zweite

Reisezeit: März / April 2013  |  von Stefan Böhm

04.-06.04. Hiroshima

04.04. Es geht weiter nach Hiroshima

Es geht weiter nach Hiroshima. Wir haben diese Mal keine Reservierung. Bei den bisherigen Fahrten wäre keine notwendig gewesen. Wir kaufen und für 150 Y eine Fahrkarte nach Shin-Osaka. Auf gut Glück und ohne eine Fahrtzeit zu wissen fragen wir an der Schranke nach Hiroshima und werden zum passenden Gleis geschickt. Wir mussten nicht länger als 10-15 Minuten warten bis auch schon unser Zug kam Etwa 50 Minuten später waren wir in Hiroshima.
Bevor wir überhaupt aus dem Shinkansenbereich heraus, also durch die Schranken durch waren, kamen wir bereits an der ersten Touristeninformation vorbei die uns mit einem Stadtplan versorgte. Außerdem fragte ich gleich nach der Fähre nach Matsuyama, mit der wir in drei Tagen auf die Insel Shikoku weiterreisen wollen. Ich bekomme einen kleinen Faltplan mit den Fahrzeiten sowohl der Standardfähre, die etwas 3 Stunden benötigt, als auch dem Speedboot, das in gut einer Stunde da ist. Der Wetterdienst sagt für morgen schönes Wetter voraus, dafür für übermorgen so richtig Schlechtes. Nun ja, dann werden wir morgen Miyajima besuchen und übermorgen das Friedensmuseum anschauen und im Übrigen einen faulen Tag einlegen.
Nachdem wir heute gleich mit dem Sightseeing loslegen wollen, Suche ich als erstes nach einem Schalter, an dem wir Tageskarten für die Straßenbahn kaufen können. Währe ich gleich meinem Instinkt gefolgt, hätte ich mir Sucherei erspart. So bin ich eine Weile im Bahnhof herumgeirrt bis ich dann doch an der Haltestelle der Straßenbahn vor dem Bahnhof gelandet bin. Hier habe ich zwei Tagestickets für je 600 Y gekauft. Eine Einzelfahrt kostet 150 Y so dass sich die Kosten recht schnell amortisieren. Damit fahren wir zum Hotel.

Die älteste Straßenbahn, die wir gesehen haben, war von 1904!

Die älteste Straßenbahn, die wir gesehen haben, war von 1904!

Hiroshima Hotel Comfort In

Hiroshima Hotel Comfort In

Zum Einchecken sind wir noch zu früh dran. Wir stellen das Gepäck ab, füllen unsere Anmeldeformulare aus und sind wieder fort. Heute ist das Wetter recht schön. Wir fahren als erstes zum Shukkeien-Garten, einem wunderschönen und sehr großen japanischen Garten. Noch schöner wird er dadurch, dass wir auch hier immer noch blühende Kirschbäume sehen. Das und das Datum dürften der Grund dafür sein, dass heute besonders viele Hochzeitspaare hier unterwegs sind, um Hochzeitsfotos machen zu lassen. Das bedeutet, dass wir den japanischen Garten mit hinreißend traditionell japanisch gekleideten Paaren fotografieren können. Die 250 Y Eintritt haben sich reichlich gelohnt.

Von hier sind wir zur Hiroshima Burg (Karpfen-Burg) gelaufen. Die Burg ist nicht ganz so groß wie die in Osaka, aber ebenfalls sehenswert. Hier war mein Eintritt frei, aber für Axel mussten wir leider die vollen 360 Y zahlen.
Im ersten Stock hat uns eine Dame empfangen, die uns anhand eines Modells ein bisschen zur Burg erzählt hat. Von oben hat man wieder einen schönen Blick auf die Stadt.

Auf dem Gelände der Burg befindet sich auch der wichtigste Schrein der Stadt, der Gokoku-Schrein. Den haben wir bei der Gelegenheit natürlich auch gleich besucht und uns unseren Eintrag ins Tempelbuch besorgt.

Auf dem Rückweg zum Hotel sind wir noch durch die Arkaden der Hon Dori gelaufen. Inzwischen glaube ich, dass es diese überdachten Einkaufsstrassen in jeder japanischen Stadt gibt. Auf jeden Fall finde ich sie ziemlich genial um hier Schlechtwettertage zu verbringen.

Auf das Abendessen freue ich mich schon länger. In Hiroshima gibt es eine Besonderheit, sogenannte Onomiyaki Restaurants. Diese bestehen in einer Hufeisenförmigen Grillplatte um die herum die Gäste sitzen und dem Koch zuschauen, wie er ihr Essen zubereitet. Das besteht als Grundrezept aus einem hauchdünnen Crepe, dazu wahlweise Udon oder Sobanudeln, Weißkraut, Sojabohnen Speck. Das ganze wird aufwendig zu einer Art Fladen verarbeitet und mit diversen Gewürzen bestreut. Als Deckel kommt ein ganz dünn ausgebratenes Ei drauf und zum Abschluss eine dunkle Würzsoße. Die Zutaten sind recht einfach, der Unterhaltungswert aber hoch und das Ergebnis sehr lecker. Das Zentrum dieser Spezialität bildet ein Haus in dem inzwischen auf fünf Stückwerken je Stockwerk mindestens 4 oder 5 solcher Restaurants angesiedelt sind. Wir haben und für das im dritten Stock aus dem Aufzug raus schräg links entschieden, weil dort weit überwiegend Japaner saßen und das nicht bereut. Ich habe die einfache Variante für knapp 800 Y aber noch Garnelen als Zutat bestellt, was 320 Y extra kostet. Es war so lecker, dass wir beschlossen, morgen wieder her zu kommen. Allerdings habe ich gesehen, dass jemand Terpenjakifleisch gegessen hat. Das werde ich dann zur Abwechslung wohl morgen bestellen.
Auf der letzten Reise hatte ich hier in der Ecke einen recht netten Irish Pup entdeckt. Den haben wir heute Mittag schon gesucht, aber nicht gefunden. Einer der beiden Japaner, die uns bekochten, spricht Deutsch. Er hat eine Weile in Frankfurt gelebt. Den frage ich, ob er weiß, ob es diesen Pub noch gibt. Er fragt nach, und verneint. Den gibt es nicht mehr. Sehr schaden. So laufen wir nach dem Essen die Hauptstraße Richtung Hotel in der Hoffnung, etwas nettes zu finden, in dem wir noch ein Bier trinken können. Wir können auf der ganzen Strecke nichts finden. Dann gehen wir halt aufs Zimmer.

© Stefan Böhm, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach einer ersten Japanreise im Herbst 2007 werde ich die Reise mit geringen Abweichungen diesesmal zur Kirschblüte ein zweites mal durchführen. War beim ersten mal eine Freundin von mir dabei, bin ich diesmal mit Axel zusammen unterwegs.
Details:
Aufbruch: 27.03.2013
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 22.04.2013
Reiseziele: Japan
Türkei
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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