5 Monate "Flitterwochen"

Reisezeit: Februar - Juli 2015  |  von Vi O.

Thailand: Khao Sok Nationalpark

23.04.15

Auf alle Fälle war die Fahrt absolut abenteuerlich. Bei Damiano weckte sie Kindheitserinneungen, denn als kleiner Junge war er immer mit seinen Eltern und dem Nachtzug nach Süditalien gereist. So half er uns andern die Betten einzurichten, total Profi!
Meine Nacht verlief nicht schlecht, ich schlief sogar ziemlich gut. An das Geschaukel gewöhnt man sich und dann hat es eine einschläfernde Wirkung. Damiano schlief tief und fest und träumte vielleicht von Fahrten in der Kindheit mit Gameboy und Snaks. Ramona und vor allem Benni hatten beide sehr schlecht geschlafen, leider löschte das Licht im Flur nicht und es war ziemlich hell, das war störend...
Als wir in Surat Thani ankamen, war es sehr einfach einen Transfer für in den Khao Sok Park zu finden. Man wurde quasi überrannt mit Angeboten und konnte nicht viel falsch machen. Aber erneut erschraken wir über die Preise. Reisen in Thailand ist definitiv nicht so günstig wie wir uns dies vorgestellt hatten. Dafür fuhren wir für 250 Baht mit einem sehr luxuriösen Minivan zum Park, inklusive Fernseher und Film zur Unterhaltung. Das von uns vorgebuchte Hotel "Morning Mist Resort" steht sehr nahe am Parkeingang und somit mitten im Wald. Die Bambushütten stehen in einem riesigen Garten und jeder hatte ein Bungalow für sich. Zu den weiteren Benefits des Hotels gehört ein Pool. Die Bungalows haben nur einen Ventilator und sind während des Tages viel zu heiss, um darin Zeit zu verbringen. Dafür hat das Häuschen ein Balkon auf dem es sich mit Blick ins Grüne wunderbar aufhalten lässt. Wir haben heute nicht mehr viel gemacht, ausser ankommen und ein bisschen relaxen am Pool. Im Hotel hätten wir die verschiedenen Aktivitäten im Park buchen können, merkten dann aber bei einem kleinen Vergleich, dass die Büros draussen auf der Strasse bessere Konditionen hatten. Für morgen buchten wir ein Elefanten Trekking und ein Night Trekking.
Spätnachmittags kündigte Donner und Blitz ein heftiges Gewitter an. Es regnete wie aus Eimern. Na, wenn das kein Monsumregen ist!
Abends waren wir überrascht, dass es tatsächlich so abkühlte, dass die Klimaanlage unnötig wäre. Wir schliefen also gar nicht schlecht in unserem Gartenbungalow, auch wenn wir immer wieder das Mosquitonetz richteten, damit keine Tierlein in unser Bett krabbeln konnten.

Unser Dschungel-Bungalow

Unser Dschungel-Bungalow

Mitten im Garten

Mitten im Garten

24.04.15

Wir hatten uns noch im Internet über Elefanten Camps in Thailand informiert und teilweise haarsträubende Sachen gelesen. Beruhigenderweise haben wir auch die Information bekommen, dass es im Khao Sok nicht schlimm wäre und sich dort einige Menschen sehr für den Tierschutz einsetzen würden. Gespannt warteten wir auf den Pick up und wurden dann mit zwei weiteren Familien zum Elephant Camp gefahren. Dort warteten sie bereits, die gemütlichen Dickhäuter. Sie hatten schon ihren "Sattel" an, dass man sie zügig besteigen konnte. Das Trekking führte durch die Wälder und war ein tolles Erlebnis! Man sitzt zu zweit auf den Elefanten und erlebt die Natur von hoch oben! Es ist ein sehr gemütliches Trotten durch den Wald, wer schneller unterwegs sein will, sollte sich keinen Elefanten aussuchen
Nach einer Stunde mit den Dickhäutern kommt man wieder zum Camp zurück. Dort darf man den Elefanten noch füttern (kostet natürlich extra) und sich so für den schönen Ausflug bedanken. Danach werden die Tiere mit kühlem Wasser abgeduscht, denn die Hitze spürt man vielleicht auch durch die Elefantenhaut hindurch. Das Camp hat ein grosses Areal und machte auf uns einen sehr naturbelassenen Eindruck.
Nachdem wir wieder bei unserem Hotel abgeladen wurden, genossen wir die Poolatmosphäre und die Abkühlung.
Zum Abendessen hatten wir die erste gute Pizza auf unserer Reise und deswegen ist sie ein Blogeintrag wert! Wir haben uns deswegen einmal auf ein Pizzaessen eingelassen, weil wir den ersten Steinofen entdeckt hatten. Wenn man in Richtung Parkeingang läuft, findet man auf der linken Seite ein vergilbtes, wenig einladendes Pizzeria-Schild. Aber es lohnt sich, wir waren gestärkt für unser gebuchtes Night Trekking.
Den Guide trafen wir beim Eingang und es ging sofort los. Es ist schon ziemlich speziell, mitten in der Dunkelheit loszumarschieren, in den Wald hinein. Etwas enttäuscht merkten wir dann, dass wir den Trampelpfad im Nationalpark nicht verlassen werden, sondern die "normale Route" einfach bei Nacht laufen würden... Da waren wir uns von Ecuador mehr Nervenkitzel gewöhnt. Trotzdem war es interessant und wir sahen ein paar gruslige Insekten. Ein lustiges Tier, von dem wir allerdings nur die Augen reflektieren sahen, war die Mouse Deer. Wir haben ihre Gestalt in Farbe dann auf Google noch nachgeschlagen.
Dass unser Bungalow ein unschlagbar bekloppter Standplatz hatte, merkten wir als wir zurückkamen. Der Froschteich, der eigentlich fast ausgetrocknet war, wurde in dieser Nacht zur Bühne eines nicht endenden Froschkonzertes. Etwa 20 Frösche quakten in einer Lautstärke, die durch unsere Holzwände bis ins Bett drangen.

Babyelefant im Elephant Camp

Babyelefant im Elephant Camp

Auf Dumbos Rücken

Auf Dumbos Rücken

Gemütlich über Stock und Stein

Gemütlich über Stock und Stein

Die wohlverdiente Dusche!

Die wohlverdiente Dusche!

Hinein in die Dunkelheit

Hinein in die Dunkelheit

Hi Spider!

Hi Spider!

Hello irgendwas!

Hello irgendwas!

Okay, ein krasser Fotoübergang... aber die Pizza war super!

Okay, ein krasser Fotoübergang... aber die Pizza war super!

25.04.15

Da unser Parkticket von gestern Nacht für heute auch noch gültig war, machten wir auf eigene Faust eine Wanderung im Park. Eigentlich nahmen wir den gleichen Pfad wie letzten Abend, aber bei Tageslicht sieht die Welt schon anders aus! Es hatte keine riesigen Insekten mehr, dafür trafen wir auf eine andere Spezies! Als wir nahe beim Fluss einen Rast einlegten, und ein Schattenplätzchen suchten, kamen zügig und ohne Scheu ein paar Affen auf uns zu. Zuerst waren es nur zwei und wir ganz leise und vorsichtig. Aber dann schwang der Rest der Gruppe von Baum zu Baum, bis sie bei uns waren. Bestimmt 15 Affen sprangen nun fröhlich um uns herum. Ein kleines Affenbaby hing bei der Mutter um den Bauch, das war wirklich süss. Das ältere Geschwisterchen (oder auch nicht - so genau erkennt man die nahe Verwandschaft dort jetzt nicht) machte Kunststücke an den Ästen, um uns zu beeindrucken. Wir konnten unser Glück kaum fassen und waren richtig aufgepeitscht und motiviert zum weiterlaufen. Die Hitze spürten wir in diesem Moment kaum mehr. Aber das ging leider nicht lange. Später, nach einer weiteren Stunde laufen, fanden wir einen Badeort am Fluss. Es errinnerte ein bisschen an das Tessin. Ramona ging nur ins Wasser, weil sie die Fische von aussen noch nicht gesehen hatte. Als sie sie dann entdeckte, versicherten ihr Damiano und Benni, dass diese wohl mehr Angst vor uns haben, als wir vor ihnen. Das war etwa 20 Sekunden bevor Damiano von dem einen mutigen, rabiaten Fisch in den Finger gebissen wurde
Um tief in den Nationalpark zu gelangen, muss man sich einer Tour anschliessen, zu Fuss ist dies nicht zu bewältigen. Wir hatten aber einen tollen Tag und waren gar nicht traurig, das Affenerlebnis wird uns in toller Erinnerung bleiben.
Abends hatte ich dann eine weitere Tierbegegnung, die mir nicht gleichermassen gefiel. In unserem Bungalow wartete eine Ratte auf uns. Da könnt ich weinen aus lauter Ekel. Igitt, igitt! Ich kann mit Spinnen leben und selbst Kakerlaken-Freddy hatte einen besseren Stand bei mir als die Ratte. So musste Damiano sie verjagen und zusammen mit dem (heute noch lauteren) Froschkonzert und einem Irgendwas draussen im dunklen nirgendwo, das alle paar Sekunden ein durch Mark und Bein gehendes "Duuuuap Duuuap" schrie, hatte ich meine schlimmste Nacht hier in Thailand. Ich träumte sogar von einer fetten Ratte...

Bambus-Chaos im Park

Bambus-Chaos im Park

Besuch der Affen

Besuch der Affen

Mit Baby (jöööh!)

Mit Baby (jöööh!)

Beide Seiten waren sehr neugierig

Beide Seiten waren sehr neugierig

Nein nicht das Tessin, sondern Khao Sok

Nein nicht das Tessin, sondern Khao Sok

© Vi O., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate um die Welt reisen... Ein Traum geht in Erfüllung!
Details:
Aufbruch: 18.02.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 13.07.2015
Reiseziele: Kuba
Jamaika
Vereinigte Staaten
Hongkong
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Vi O. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.