5 Monate "Flitterwochen"

Reisezeit: Februar - Juli 2015  |  von Vi O.

Vietnam: Hue (Sleeping Bus nach Hanoi)

01.07.15 / 02.07.15

Es lebe die Unabhängigkeit! Nach den schönen Tagen in Hoi An konnten wir es uns nicht mehr vorstellen, mit der Stray-Gruppe weiterzureisen. Zu schön war es gewesen, ganz selbst über Zeitplan, Restaurantwahl, Aktivitäten und Freundschaften zu bestimmen. Das Stray-Korsett ist zwar kein sehr enges und man hat viel Luft zum atmen, aber dennoch ist man halt nicht so völlig frei, wie man sich das beim Reisen erträumt. Schlussendlich hätten wir auf Sapa (ein Must-See in Vietnam) verzichten müssen, da Stray andere Orte anfährt und uns dann die Zeit gefehlt hätte. Das wollten wir dann beide nicht zulassen und buchten einen Nachtbus von Hue nach Hanoi. Mit dem Straybus fuhren wir dann am gleichen Morgen zuerst nach Hue, eine kurze dreistündige Fahrt, dann checkte der Rest der Gruppe in ein Hostel ein und wir liessen unser Gepäck dort. Von Hue selbst bekamen wir nicht sehr viel mit. Damiano legte, gelähmt von der Hitze, einen aktuten Kaffee-Stop ein, Catherine und ich versuchten zu Fuss die Altstadt zu erreichen. Das "versuchen" ist das richtige Wort für diesen aussichtslosen Marsch über eine Brücke, durch eine Parkanlage und der alten Stadtmauer entlang. Da standen wir dann vor einer Porte, aber leider nicht beim Ein- sondern beim Ausgang. Bedeutet so viel wie, wir hätten alles ringsum laufen müssen. Bei 47 Grad entschieden wir uns dann gegen diese Variante und für das Taxi, das uns zu Damianos Kaffee brachte. Im Hostel der Gruppe konnten wir dann duschen, bevor wir den Sleeping-Bus bestiegen. Ich gebe es zu, ich war sehr nervös. Fünfzehn Stunden in einem Bus ohne Toilette?! Die Erfahrungen, die man im Internet über Vietnams Nachtbusse lesen kann, haben nicht geholfen. Es sind wirklich Horrorgeschichten und es beruhigte mich nur ein kleines Bisschen, dass die Busgesellschaft Sinh Cafe von unserer Strayleiterin empfohlen wurde.

Zum grossen Glück stellte sich keine meiner Befürchtungen ein: Der Stuhl/ das Bett war sehr bequem und ich konnte sogar meine Beine strecken. Es hatte zwei Fahrer, die sich abwechselten, man bekam den Sitz, den man im Büro ausgewählt hatte und musste nicht in die hinterste Reihe, wo man sich zu fünft den Platz für drei teilen muss. Die Pinkel-Stops wurden im Abstand von 2.5 Stunden durchgezogen und ich schlief überraschend gut. Alles in Allem eine positive Erfahrung und ich zähle nun zu den glücklichen Einzelfällen, die das über den Sleeping-Bus sagen können. Übrigens war unser Bus halbleer und wir konnten unsere Sachen auf je zwei Sitzen ausbreiten. An den Toiletten-Stops sahen wir übergebuchte Busse, die Touristen schliefen teilweise auf dem harten Boden der Gänge! Es gab also durchaus Horrorfahrten am selben Tag, als wir es recht gemütlich hatten.
Trotzdem jubelte ich innerlich, als wir endlich in Hanoi ankamen. Da standen wir also, um 08:00 Uhr, mitten im Trubel der Grossstadt. Die Busgesellschaft zeigte uns den Weg zu ihrer Hauptzentrale, die glücklicherweise auch schon offen hatte.
Im "jugendlichen Übermut" hatten wir uns entschlossen, bereits heute schon weiter nach Sapa zu fahren. Dies bedeutete, die zweite Nacht in einem fahrenden Bett zu liegen. Wir entschieden uns, den Nachtzug zu nehmen und versprachen uns davon die komfortablere Version. Den Tag verbrachten wir in Hanoi herumhängend in der JoMa Bakery, unser Zuflucht in der heissen Stadt. Danach wollten wir in der Sinh Cafe Zentrale noch deren Angebot zur Halong Bay erfragen und erlebten ein echtes "Wunder"! Die Frau am Schalter führte Reisebüro und Hotel und wir konnten sowohl unsere Reise nach Sapa, zur Halong Bay und die fehlenden Nächte in Hanoi in einem Zug planen. Gleichzeitig durften wir im Hotel noch duschen und unsere grossen Rucksäcke dort lagern. So konnten wir mit dem kleinen Gepäck nach Sapa reisen und den Rest in Sicherheit wissen. So viel Glück auf einmal? Irgendwie konnte ich es immernoch nicht fassen und warte gespannt, wie sich unsere Entscheidungen in Realität herausstellen werden.

Der Ausgang (leider) zur Altstadt in Hue

Der Ausgang (leider) zur Altstadt in Hue

Ziemlich gemütlich unser Sleeping Bus

Ziemlich gemütlich unser Sleeping Bus

© Vi O., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
5 Monate um die Welt reisen... Ein Traum geht in Erfüllung!
Details:
Aufbruch: 18.02.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 13.07.2015
Reiseziele: Kuba
Jamaika
Vereinigte Staaten
Hongkong
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Vi O. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.