Fernweh...endlich wieder auf Tour: diesmal durch Myanmar und Südthailand

Reisezeit: Mai 2015  |  von Peter B.

Bagan - 1001 Pagoden und Tempel

Ich habe jetzt um 22 Uhr Ortszeit ein cold, cold Myanmar Beer neben mir (es ist ein gerehter Ausgleich zu der noch immer extremen Wärme des heutigen Tages) - ich sitze in der offenen Lobby vom Zfreeti-Hotel, weil das ohnehin langsame Internet auf dem Zimmer die Hufe gehoben hat.

Bis eben hatte ich noch eine richtig nette Unterhaltung mit der angeblichen Chinesin von der Busstation in Mandalay. Sie ist eine NewYorkerin, ist im selben Hotel hier in Nyaung U abgestiegen und fährt wie wir morgen nach Nyaung Shwe (inle Lake) und fliegt am selben Tag von dort nach Thailand, aber nicht wie wir nach Krabi. Wir haben uns auf dem Inle-Lake verabredet...das ist so eine von unzähligen netten Begegnungen mit Menschen hier, die meisten mit den so lieben Menschen aus Myanmar.

Wie soll ich meine Eindrücke von Bagan zusammenfassen? Es fällt so schwer, weil es so viele unglaublich schöne Eindrücke waren. Ein faszinierender Ort in der Welt, wo es weltweit nur wenig Vergleichbares gibt. Eines vorweg, die Fotos können dieses erlebte Gefühl in keiner Weise wiedergeben, so schön sie auch sein mögen. Außerdem ist dies sicher eine persönliche Sicht, dies muss jeder für sich selbst erleben. Ich möchte dies daher auch persönlich erzählen - ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.

Abgestiegen sind wir im Zfreeti - auf jeden Fall eine gute Adresse hier, auch wenn das Zahlungsgebahren (keine Kreditkarten, cash bei Anreise) nicht gerade anheimelnd wirkten. Ansonsten wirklich gut - wobei das Hotel derzeit mit max. 1/4 ausgelastet ist. Mehr Personal als Gäste. Schöne geräumige Zimmer, ein toller Pool, Frühstück open air am Pool. Eine gute Lage - also Daumen hoch für das Hotel.

Bereits am ersten Abend dann auf Entdeckerreise gegangen. Zu dritt - hm - eBike geht nicht, also auf den Pferdekarrren zurückgegriffen. War ganz nett, am nächsten Morgen noch einmal - aber das Wahre war das Fortbewegungsmittel nicht. Als erwachsene eBike oder eRoller nehmen, ich nehme es vorweg, wir haben es später auch getan.

Den ersten Abend uns eine ersteigbare Pagode vom Hotel empfehlen lassen. War auch richtig gut, war eine gemäßigte Anzahl (vielleicht 50) von Sonnenuntergangsjüngern dort. Dieses Sehen, dieses Gefühl - der vielen, vielen Pagoden, die aus den Baumwipfeln herausragten - unglaublich, einmalig, betörend, man konnte sich nicht satt sehen daran. Die letzte wurden vor ca. 800 Jahren gebaut - ein wahres Weltwunder und weitgehend gut erhalten. Die kleinsten 2 m hoch - die größte über 200 m hoch (!) - durchweg Ziegelbauten.

Das alles strahlt eine unglaubliche Ruhe und Erhabenheit aus. Hier mal die ersten BIlder.

Diese merkwürdige Betgemeinde (der Vorsänger mit Megaphon) haben  uns den ersten Abend ein bissel vermiest - ich hätte so gern das Kabel zwischen  Mikrophon und Megaphon mit einer Schere durchtrennt...

Diese merkwürdige Betgemeinde (der Vorsänger mit Megaphon) haben uns den ersten Abend ein bissel vermiest - ich hätte so gern das Kabel zwischen Mikrophon und Megaphon mit einer Schere durchtrennt...

Der nächste Morgen - 5 Uhr Start zum Sonnenaufgang. Wieder mit dem Pferdekarren. Dann Frühstück und weiter das Pagodenland unsicher gemacht. Natürlich gibt es ein paar, die jeder sehen möchte, aber mein Tip. Nicht die größten sind die eindrucksvollsten, sondern die, wo man ganz oder nahezu allein ist - erkletterbar (teils über innere Treppen).

Natürlich reizt dieser Überfluss an Sehenswertem zum Power-Pagoding, aber zum einen setzte die Wärme Grenzen (es waren heute 16 Uhr noch 42 Grad) und zum anderen ist die Innengestaltung doch relativ gleichförmig. Ob man eine mehr oder weniger von innen sieht - eher nebensächlich, der Gesamtblick ist das Berauschende. Man kann nicht aufhören mit Fotografieren.

Heute an unserem zweiten vollen Tag hatten wir uns für 2 eRoller entschieden, Zwerg konnte sich gut auf dem Rücksitz festhalten, es gab eine Rücklehnen und Fußstützen. Also losgerollert. Super Erfindung, bei der Wärme hätte ich auch nicht mit Analog-Radfahrern tauschen mögen (die gibt es hier auch) - eBiker sind dann eben die MIschung. Mann findet sich bei den Tempeln und Pagoiden recht schnell selbst zurecht. Von den ganz ordentlichen Teerstraßen zweigen gut befahrbare Sandwege ab, die auch die Pagoden miteinander verbunden - geht super.

Vor den Pagoden warten oft kleine und große Verkäufer, um mehr oder weniger schöne Souvenirs an die Besucher zu bringen. Selten lästig oder aufdringlich. Diesem Mädel konnten wir für ihre selbst ausgemalten Bilder den erhofften Dollar nicht abschlagen.

Auch für Amelie, unsere Große, ein Mitbringsel an eine der einsamen Pagoden "erlegt" - was kann ich leider nicht verraten, sie liest hier mit.

Am Vormittag dann noch einen Abstecher nach Bagan zum Anleger am Fluß gemacht. Also weg von den Pagoden hin zum normalen Leben hier in Myanmar. Auch wieder unglaublich:

Auf dem Bild nur eingeschränkt zu erkennen: Der Kahn hat Kies geladen. Der wurde von .Männern und Frauen wie im MIttelalter entladen. Tragekörbe mit Kies gefüllt. Auf dem Kopf ans Ufer getragen, um damit den Laster zu füllen.
Und der Junge, der im Schattenbereich hinter dem vorderen LKW-Rad sitzt, spielt mit einem Smartphone. So eng liegen Jahrhunderte zusammen.

Aber wenn wir gerade bei Jungen sind, unser Zwerg, vom eRoller-Fahren fasziniert, hat mit einem rumgedödelt und dieser ist dabei gleich mal umgekippt. Zum Glück nicht gegen ein nahestehendes Auto. Aber auch so hats gereicht. Erst ging gar nix mehr (das war aber nur der Stecker), dann war aber auch das Hilfspedalo heftigst verbogen. Na Klasse, gab erst mal richtig Mecker (bei aller Erleichterung, dass er nicht drunter lag) und dann die Suche nach Lösungen. Aber so ist eben Myanmar. Einer der am Flußanleger lebenden Familien schickte uns ein Stück weiter zu einer anderen Familie. War nicht weit, Zwerg musste zur Strafe laufen.Dort wurde uns dann mit einfachen, wenn auch rustikalen MItten die Pedale wieder gerade gebogen.

5 Dollar und beide Seiten waren zufrieden.

In der MIttagshitze dann zurück zum Hotel. Es war irre warm, selbst der Fahrtwind war heiß, man hatte das Gefühl, dass einem ständig ein geöffneter Backofen entgegen kam.

Siesta und Pool und 17 Uhr dann noch einmal auf die Roller gemacht. Zum Abschluss die meistbesuchter Pagode gewählt - die Shewsandaw-Pagode, die man in 5 Stufen von außen erklettern kann und ein atemberaubendes Panorama offenbart.

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Auch wieder mit einer Familie aus Myanmar ins Gespräch gekommen - die stammen aus dem Norden von Myanmar - dieser bleibt uns in diesem Urlaub zumindest verborgen.

Auch wieder mit einer Familie aus Myanmar ins Gespräch gekommen - die stammen aus dem Norden von Myanmar - dieser bleibt uns in diesem Urlaub zumindest verborgen.

MIt dem erhofften tollen Sonnenuntergang wurde es zweimal nichts - und trotzdem übt diese Gegend eine derartige Faszination aus - Simone und ich wollten heute Abend eigentlich gar nicht runter von der Pagode. Raphael sah dies eher sportlich und hatte Hunger.

Ja, wir wären gern noch etws länger hier geblieben - aber wir haben ja noch viel vor. Und morgen früh geht es auf zum Inle-Lake.

© Peter B., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Wochen Myanmar (Mandalay, Bagan, Inle-See) und Südthailand (Krabi, Khao Sok NP, Koh Phangan) zum Erleben, Erholen und Seele baumeln lassen
Details:
Aufbruch: 05.05.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.05.2015
Reiseziele: Myanmar
Thailand
Der Autor
 
Peter B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.