Reise nach Vietnam

Reisezeit: August / September 2014  |  von Phil Metzner

Hue - die Stadt der Kaiser

Per Flugzeug nach Hue

Gestern haben wir zum Glück noch Mal unseren Flugplan angeschaut und bemerkt, dass wir von Vietnam Airlines umgebucht wurden, bzw. sich die Abflugzeiten verändert hatten. Und das ohne eine Benachrichtigung zu bekommen…was für ein Service. Nur deshalb konnten wir heute morgen rechtzeitig abreisen um unseren Flug nach Hue noch zu erreichen. Ursprünglich wollten wir ja mit der Bahn fahren, aber das hätte uns bei der geringen Zeit, die zur Verfügung stand, zu lange gedauert. In unserer Eile haben wir dann auch noch unsere einzigen festen Schuhe im Hotel vergessen.
Der Flug war extrem ruckelig, das Wetter hatte sich immer noch nicht wieder ganz beruhigt. Der Flughafen in Hue ist sehr klein und das war ganz ungewohnt für uns – immerhin war dies der erste Inlandsflug unserer bisherigen Reisen.
Das Serene Hotel in Hue gehört auch wieder zur gleiche Gruppe wie die beiden in Hanoi. Oanh hat es für uns gebucht. Wir haben uns sofort dafür entschieden, da die Erfahrungen mit der Truong Son Travel Co. (der Unternehmung gehören die Hotels) bis jetzt nur gut waren. So kamen wir wieder in den Genuss vom Flughafen abgeholt zu werden. Man merkt schon, über die Jahre sind wir nun ganz schön verwöhnt geworden, denn solch einen Luxus hätten wir uns in Sri Lanka noch nicht gegönnt und lieber das Abenteuer angenommen und den Weg selbst gesucht beziehungsweise gar erst Mal ein Hotel vor Ort ausgesucht.
Das Hotel ist auch wieder super in Ordnung, allerdings sind die Angestellten hier scheinbar nicht ganz so offen wie wir es bisher in Hanoi gewohnt waren.
In Hue – da waren wir uns einig – wollten wir als erstes ein Mobet für die kommenden Tage reservieren. Das Gefühl der Freiheit in Cat Ba war einfach so überwätigend, dass wir es uns nicht mehr nehmen lassen wollten. Die Straßen hier sind zwar sehr hochfrequentiert, viel mehr als in Cat Ba, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es trotzdem überleben .
Am Abend essen wir zwei Straßen weiter in einem Indischen Restaurant und genießen das etwas bessere Wetter hier im Süden.

Gräberbesichtigung

Als wir unseren Motorroller abholen sagt uns der Vermieter wir sollen als erstes gleich tanken gehen. Und am besten auf direktem Weg. Er erklärt uns zwar den Weg, aber das ganze in einer Mischung aus Vietnamesisch, Englisch und Gestik. Wir fahren also los, finden die Tankstelle nicht auf Anhieb und keine 500m weiter bleibt uns der Roller stehen. Toller Start in den Tag! Glücklicherweise ist es hier Sitte, dass Benzin in Flaschen am Straßenrand angeboten wird. Also laufe ich los. Doch es gestaltet sich leider doch nicht so einfach wie gedacht… da ich nun ohne Roller unterwegs bin und die Menschen hier augenscheinlich kein Wort Englisch beherrschen (nicht mal „Fuel“) dauert es eine Weile bis ich jemanden finde der mein Problem erkennt und mir die nächste „Flaschentankstelle“ zeigt. Der Preis dort ist natürlich im Vergleich zur richtigen Tankstelle Wucher, doch in der Not ist einem ja alles Recht. Mit dem Liter Sprit im Tank fahren wir also nun doch zur richtigen Tankstelle. Das nächste Mal werden wir uns auf jeden Fall kein leeres Mobet andrehen lassen…
Nun geht’s endlich los zum Tomb Tu duc. Dort ist wahnsinnig viel los und uns fällt besonders auf, dass die meisten Besucher Einheimische sind. Es handelt sich beim Tomb um eine Ansammlung von Gräber der Kaiser aus längst vergangenen Zeiten.
Danke unseres GPS finden wir wieder ohne Probleme zum Tomb Minh Mang, welches sich auf der anderen Seite des Song Huong Flusses befindet. Unsere kleine Tour beenden wir an der Thien Mu Pagode welche von den drei die sehenswerteste Destination ist.
Es gibt noch viel mehr Gräber in der Gegend von Hue, jedoch reicht uns das was wir bisher gesehen haben erst mal aus. Dies ganzen Gräber sind zwar interessant wenn man sich für die Geschichte interessiert, aber der Umstand, dass alle total überlaufen sind verdirbt uns ein bisschen die Lust. Wenn wir schon auf Sightseeingtour sind dann doch bitte möglichst in Ruhe. Deshalb wird auch empfohlen möglichst früh bei den Gräbern zu sein, aber das lässt sich wohl dann auch nur für das erste realisieren.
Zurück in Hue halten wir am „Big C Market“. Ein rießiges Einkaufszentrum mit Tiefgarage in der man auf engstem Raum kostenlos parken kann. Auch hier gibt es wieder Verständigungsprobleme. Einer der Aufseher will uns nicht reinlassen, doch wir wissen nicht wieso.Es stellt sich heraus, dass er von uns erwartet, dass wir unsere Rucksäcke und Taschen einschweißen lassen. Soll wohl als Diebstahlvorbeugemaßnahme wirken und wird bei allen Kunden gemacht.
Am Abend erkunden wir noch das chinesische Viertel und besuchen ein kleines Einheimischen lokal, welches sogar Veganes Essen anbietet. Es nennt sich Doa Sen Vang. Wir zahlen für einen vollen Teller einen knappen Euro und können unser Glück kaum fassen, denn das Essen ist auch noch wirklich gut – allerdings kalt. Der Besitzer spricht wieder mal kein Wort Englisch aber, wir haben trotzdem keine Probleme damit. Denn es ist ja klar, dass wir hier alles essen können. Und die Auswahl beschränkt sich ohnehin auf die Tagesgerichte.
Am Abend erwartet uns noch eine freudige Überraschung: Andere Gäste des Hotels haben unserer Schuhe aus Hanoi mitgebracht.

Eines der Gräber. Welches? Die schauen alle gleich aus.

Eines der Gräber. Welches? Die schauen alle gleich aus.

Die Thien Mu Pagode

Die Thien Mu Pagode

Die Zitadelle von Hue

Heute schauen wir uns die große kaiserliche Zitadelle im chinesischen Viertel der Stadt an. Es ist ein sehr heißer Tag und wir erinnern uns fast ein wenig an Polonnaruwa in Sri Lanka. Es ist sehr trocken und der erste Sonnenbrand lässt nicht lange auf sich warten. Unter diesen Bedingungen lassen sich die hübschen Pagoden und Bungalows kaum genießen. Das Zitadellenviertel scheint gerade schwer in Restauration zu sein und ist daher nur teilweise besuchbar.
Die weiten Wege innerhalb kann man wahlweise zu Fuß, oder mit einem kostenpflichtigen kleinen Bus bewältigen.

Bungalow in der Kaiserzitadelle

Bungalow in der Kaiserzitadelle

Nicht nur hier zeigen die Vietnamesen ihren Nationalstolz. Es ist allerdings windstill.

Nicht nur hier zeigen die Vietnamesen ihren Nationalstolz. Es ist allerdings windstill.

Dong Ba Market

Wir besuchen noch den Dong Ba Market. Dieser ist überdacht und deshalb leichter auszuhalten, da man nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt ist. Hier finden wir viele interessante, – selbst für uns mittlerweile halbwegs Asien Erfahrene – neue Früchte und andere Alltagsgegenstände. Wir werden von den meisten Einheimischen ziemlich angestarrt, da sie scheinbar selten Europäer zu Gesicht bekommen. Als wir den Markt wieder verlassen haben wir erstmal Orientierungsprobleme, denn er ist wirklich sehr groß und vor allem tun wir uns schwer unseren Motorroller und den vielen hundert anderen wiederzufinden.

Er öffnet gleich die Kokosnuss für uns

Er öffnet gleich die Kokosnuss für uns

Auf dem Markt bekommt man alles - vor allem essbares

Auf dem Markt bekommt man alles - vor allem essbares

Ein Traum für Vegetarier

Ein Traum für Vegetarier

© Phil Metzner, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr führt uns unsere Reise wieder Mal nach Südostasien - diesmal nach Vietnam. Unser Plan ist von Hanoi (mit Ausflug auf Cat Ba und in die Halong Bucht) über Hue nach Hoi An und von dort nach Ho Chi Minh City zu reisen. Wenn es die Zeit erlaubt wollen wir auch noch einen Ausstecher ins Mekond-Delta machen.
Details:
Aufbruch: 22.08.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 12.09.2014
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Phil Metzner berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.