Bule on tour durch Indonesiens Inselwelt

Reisezeit: Juni / Juli 2015  |  von Julia S

Flores: Moni - Abkühlung in den Bergen

Moni, 9.7. bis 11.7.1015

Nach einer schönen und unterhaltsamen Minibus-Fahrt (dieser Thematik widme ich am Ende des Flores-Berichts ein eigenes kleines Unterkapitel), landen wir nach ca. vier Stunden im Bergdorf Moni. Der Minibusfahrer setzt uns direkt am Ortseingang ab und Daniel, der Besitzer der ersten Lodge, kommt angenehmerweise nicht direkt auf uns zugestürzt, obwohl wir mit unserem Gepäck genau gegenüber seiner Herberge stehen. Gute Taktik, denn wir entschließen uns, uns bei ihm nach dem Preis zu erkunden und ein Zimmer anzusehen. Beide Faktoren sagen uns zu und wir mieten uns für zwei Nächte ein.
Nach einer kleinen Entspannungspause erlaufen wir das Dorf. Trotz des massiven (alles relativ auf dieser noch nicht so durchtouristisierten Insel) Tourismus sind die Leute freundlich und zurückhaltend zugleich. Wir stromern links der Hauptstraße auf dem Pfarrgelände herum, Flores ist die Insel mit den meisten Christen, die Kirchen sind zum Teil geradezu bombastisch, was die Größe betrifft. Leider wollen die Dorfjungs nicht mit Claus Fußballspielen! Dann gehen wir halt Mittagessen und treten anschließend eine kleine Wanderung zu den nächsten heißen Quellen an. Heute badet aber nur Claus dort – das Lady-Becken befindet sich unter dem Männerbecken und eine Frauengruppe erledigt dort gerade das Familienvollbad mit viel Schaum. Kathi und ich begnügen uns gern mit der Zuschauerrolle. Auf dem Rückweg finden wir auch den Wasserfall von Moni (gegenüber vom Rainbowcafé). Wunderschön und zum Baden geeignet. Mir ist das Bergdorf zu kalt (18-22 Grad), dafür punktet es aber mit viel Urwald und Vulkanen in der Umgebung.

In den Bergen muss man auch ein Steinmännchen bauen!

In den Bergen muss man auch ein Steinmännchen bauen!

Typisches Flores-Bergdorf - spannend wird es hier sicherlich in der Regenzeit

Typisches Flores-Bergdorf - spannend wird es hier sicherlich in der Regenzeit

Der Herrenpool der heißen Quellen

Der Herrenpool der heißen Quellen

Der Wasserfall von Moni

Der Wasserfall von Moni

Daniel erweist sich als guter Herbergsvater. Er organisiert uns drei Ojeks (Motorradtaxi) zum im Lonely Planet angegebenen Preis (50 000 Rps.) für morgen früh 4.30 Uhr. Mit diesem frühen Aufstehen ist gewährleistet, dass wir an den Kelimutu-Lakes pünktlich zum Sonnenaufgang sind.
Die drei Kraterseen im Kelimutu-Nationalpark sind einen Besuch unbedingt wert, auch wenn der dritte See (der rote) momentan fast trocken liegt. Die Besonderheit dieser auf knapp 1600 m/NN liegenden Seen ist, dass jeder durch bestimmte chemische Prozesse eine andere Farbe hat, die sich im Laufe der Jahre auch immer wieder mal ändert. Nach einer coolen Ojek-Fahrt über Serpentinen, erklimmen wir im Stockdunklen mit Taschenlampen die letzten Höhenmeter bis zum Aussichtspunkt. Wir freuen uns, dass wir die ersten sind – bemerken dann allerdings, dass wir uns wohl einen Alternativ-Aussichtspunkt gesucht haben, denn die Taschenlampen-Karawane schlängelt sich noch weiter den Berg hinauf. Wir beschließen, an unserem Platz zu bleiben und werden nicht enttäuscht. Wir genießen einen wunderbaren Sonnenaufgang direkt über dem grünen und rechts vom blauen See. Eine unwirkliche Atmosphäre – wie eine Mondlandschaft mit irre gefärbtem Wasser. (Fotos folgen bei stabiler Netzabdeckung in Deutschland!). Im Hellen erklimmen wir den Inspiration-Point und beglückwünschen uns angesichts des Touri-Gegenverkehrs und der anstrengenden Verkäufer (Tourismus hat eben auch immer negative Auswirkungen) zu unserem antizyklischen Verhalten. Der Blick von weiter oben ist aber auch schön! Kurz nachdem die Sonne sich voll gezeigt hat, werden die Seen wieder in dichte Wolken getaucht. Unser Tipp: das frühe Aufstehen lohnt sich schon rein sichttechnisch.
Wir laufen die 12km talabwärts dann zu Fuß und sind beeindruckt vom Dschungel inklusive irrem Vogelkonzert (hierbei ist besonders der Fünf-Stimmen-Vogel zu erwähnen!). Ich erinnere mich an ein Buch meiner Eltern über die Steinzeit, in dem ich als Kind gerne geblättert und die Bilder angesehen habe. Der Urwald wird nicht umsonst so genannt. Er sieht mit Riesenfarnen und mir leider unbekannten Bäumen, Sträuchern und kleineren Pflanzen exakt so aus wie in dem besagten Buch! Wir folgen einer steilen Abkürzung, sehen Bäume mit fiesen Spinnennestern, durchqueren kleine Dörfer mit Schweinen, Hunden, Hühnern … Bullerbü auf Indonesisch … hier ist die Welt noch in Ordnung.

Blue and green lake (da stößt die Knipse an ihre Grenzen)

Blue and green lake (da stößt die Knipse an ihre Grenzen)

Von Anyula werden wir auf einen Tee und Obstsalat „eingeladen“ – vermutlich wäre der Obstsalat wirklich „for free“ gewesen, wenn wir uns zum Kauf von Sarongstoffen hätten hinreißen lassen können. Konnten wir nicht, deshalb haben wir einfach den Salat bezahlt und alle waren glücklich. Nach einer kleinen Fotosession mit der ganzen Familie ging es weiter Richtung Moni. Immer wieder trafen wir schon bekannte Backpacker und haben uns ein wenig unterhalten.

Daniel bewies auch am nächsten Morgen seine Vertrauenswürdigkeit und sprang für uns quasi vor den Minibus nach Riung auf die Straße und verhalf uns zu einem Ticket zum local price. „Daniel’s Lodge“ empfehlen wir weiter und zum Essen geht nur das Rainbow Café (wir haben zwei andere ausprobiert „Chenty“ und „Hidaya“ – Ergebnis: mangelhaft (+)).

Bis bald – dann wieder vom Beach! Julia / Jule / Juju

Bei Anyula und Co.

Bei Anyula und Co.

© Julia S, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich wird der Rucksack wieder gepackt ... Südostasien is calling again!
Details:
Aufbruch: 28.06.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 30.07.2015
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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